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Rabenauer Anzeiger : 14.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191802149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-14
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 14.02.1918
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Ler Zeniralradä rUßen. Im Köchsten Maße erbost Wer Liese Gewalttat, erklärte daS 26. Korps im Namen von LV 000 Kosaken laut, das; eS eine solche Mißhandlung der Ukraine seitens der Knechte der Volkskommissare nicht dulden wird und auf den ersten Ruf der Zenirabada ausrücken wird. Es wird eher als Heldenleiche auf dem Felde bleiben, aber alle Gewalttäter Botschewiki werden aus der Ukraine hinaus gekehrt.* Der Kampf gegen den Schleichhandel. Der Schleichhandel hat sich aller Lebensmittel bemäch tigt. Man braucht nur einmal eine Reise nach dem Süden, Osten oder Wellen Deutschlands onzutreten, um sich rin Bild von der Ausdlhnung des Schleichhandels innerhalb Deutsch lands zu machen. Fast in sedem Eisenbahnzuge sind mehrere Dutzend dieser Schleichhändler zu finden, die unler Anwen- Luna der verschiedenartigsten Mittel staatlich beschlagnahmte Güter widerrechtlich erwerben und abzusetzen suchen. Die Eitenbahnspesen, sowie das Risiko spielen anscheinend beim Schleichhandel keine Rolle, die Preise, die die privaten Ver sorger und auch eine Reihe von Industriezweigen onlegen, find ja auch so hoch, daß damit nicht nur alle Unkosten ge deckt werden, sondern sür den Schleichhändler meist noch ein sehr erheblicher Nutzen übrig bleibt. Wenn man be denkt, daß in einigen Gegenden Deutschlands Butter mit 2,50 M. bis 8M. kür daS Pfund bezahlt wird, der Schleich handel aber 20 M. hierfür fordert, so kann man sich ein Bild von dem Zwischengewinn dieses Gewerbezwetges machen. Die Zahl der Schleichhändler beläuft sich auf mehrere Hunderttausend. Zu einem Teil find eS Kleinhändler, die sich in früheren Zeiten mit dem An- und Verkauf von Lebensmitteln beschäftigt haben, zu einem Teil Kleinkaust Heute, die von früher her noch „Beziehungen* haben. Di« Tätigkeit dieser Schleichhändler hat aber in dem jetzigen Umfange derartig bedenkliche Folgen, daß dadurch daS ganze Ernährung-Programm der Regierung gestört werden kann. Dadurch, daß diese mehrere hunderttausend Schleich händler ständig versuchen, Ware der öffentlichen Bewirt schaftung zu entziehen, wird die Menge, dis den amtlichen Stellen zur Verfügung steht, ungewöhnlich verkürzt, und eS werden so Lebensmittelschwierigkeiten hervorgerufen, die durch die tatsächlichen Verhältnisse nicht begründet find. Ts wird der Regierung unmöglich gemacht, die gerechte und gleichmäßige Versorgung der Bevölkerung burchzusühren. Aus diesem Grunde sieht sich die Regierung zu einem außerordentlich scharfen Eingriff gezwungen. Der Bundes- rat wird sich demnächst mit einem Gesetzentwurf befassen, der ein besonderes strafrechtliches Vorgehen gegen den ge werbsmäßigen Schleichhandel in Aussicht nimmt. Nach dem Gefetzentwur! sollen strafrechtlich verfolgt werben alle gewerbsmäßigen Schleichhändler, die vorsätzlich sine Ge setzesbestimmung verletzen. AIS Strafe wird unter allem Um- ständen Gefängnis und daneben noch eine Geldstrafe bis zu 100 000 M. vorzeschrieben. Darüber hinaus kann die Ein ziehung der Ware, mit der die strafbare Handlung begangen ist, verfügt werden. Wirb «in Schleichhändler Zum dritten Male beim gewerbsmäßigen Schleichhandel zur Anzeige ge bracht, so kann das Gericht nur noch auf Zuchthaus und l daneben auf Geldstrafe und Einziehung der Ware erkennen, s Darüber hinaus sind noch besonder« Maßregeln in Aussicht t genommen, die da» Nbfließen beschlagnahmter Ware in i andere Kanäl« in Zukunft völlig unterdrücken sollen. Aus aller Welt. Krsog-rRnberaefchichten. Gestohlen «Kd leider »ehr wie gut ist, ober die persönliche Sicherheit ist doch UnerschStiert. Nur im Klatsch spnkt allerlei Unfitt». Im Herbst ist aus Thüringen vom Zöpfeabschneiben berichtet, jetzt wird aus dem Königreich Sachjen von ernste» Leuten erzählt, die junge Mädchen und Frauen auf der Gtrstzs anhalten und ihnen die Stiesel auszirhen. Tatsächlich ist nichts Derartig» geschehen. Liu 12 jähriger NKubsv. Einer Äsntsristin wurden in »er Doraiheenftraße zu Berlin 700 Mark, dir sie für ihr Geschäft vom Gcheckomt «bgeholt hatte und in einer Leder- tssche bet sich trug, geraubt. Sin junger Bursche entriß ihr plötzlich dir Tesche und lief davon. Auf die Hilferufe der Beraubten wurde der Räuber gleich verfolgt. Auf seiner eiligen Flucht kam er endlich zu Fall und wurde jetzt von einem Schutzmann ergriffen und nach der Wache gebracht. Hier wurde er festgestellt als ein 15 Jahrs alter Paul Müller, der Sohn eines achtbaren Werkmeisters ans der Weichselftraßr in Neukölln, der tm Felde steht. Der Bursche lagt, ein anderer, den er in der Friedrichstraße kennen ge lernt habe, sei auf ihn eingedrungen, „ein Ding zu drehen". Er habe ihn dann veranlaßt, den Raub auszusühren und bet Gelingen die Hälfte der Beute von ihm beansprucht. Nur 5 Pra.rout LadakteUe. Bei der Herstellung von Tabakerzcugniffen hat der BundsZrat bekanntlich Crfatz- stoffe zugelaffen. Es sind nun Meinungsverschiedenheiten darüber eniftandcn, in welchem Umfang ein solcher: Ersatz -Melassen werden darf, ohne daß das hergestellte Erzeug, ms die Eigenschaft als LadakerzcugntZ verliert. Im Ein- .erständniS mit dem Reichrschatzamt hat der Finanzminifter m Anbetracht der gegenwärtigen T'adakknappheit bestimm:, daß bis auf wsi'ercs eine Löschung noch ais Tadakerzeun- ni.' angesehen wird, wenn der Labakonteil mehr als ö v. H. deS Gesamtgewichts auSmacht. Erdöl in Baden. Die badische Regierung legte dem Landtage einen Ge>etz-niwurs über die Erschließung und Ausbeutung von Erdölquellen und Ölschiefer in Baden vor, die dem Slaat zunächst vorbehalten werden soll. Bezweck wird, Deutschland auf die Dauer von fremden Hilfsquellen möglichst unabhängig 8'^ machen. Die 4. Wagentlnsfo in ^y-rn. Aus München wird berichtet: Eine Vorlage des BerkehrSministerZ an den LandeSepenbahnrat beantragt die Einführung brr 4. Wsgen- klasss in Bayern vom 1. April ab. ! Lev Pariser Bolo-Vrozeß. r.« Dc- Bolo.Prozetz, der als Vorläufer des Gerichtsver fahrens oeaen Eacha x anzusehen ist, wurde in Paris unter rarlem Zudraug der Menne eröffnet. Bolo machte bei iEM ^scheinen vor dem Gerichtshof «inen durchaus ,u- vmichtbrhen Eindruck. Er ist angekla t LeS Einverstünd- nisses mtt dem Deutschen Reiche zur Begünstigung feind licher Unternehmungen: 1. in der Schweiz durch die Person des Erlbediven und durch ZuM Sadik Pafchg, 2. tn Baris durch Empfang einer Geldsumme von Cauallim, die von Deui,ch!and an den Exkhedioen gesandt worden war, um eine Friedensbewegung ins Leben zu rufen, 8. in den Ver einigten Siaaten durch Annahme einer Geidfumme von feiten Deutschlands, um eine Wendung der öffentlichen Meinung in der fran'öfischen Presse hervorzurufen, 4. in Paris durch Auszahlung einer Geldsumme an die Presse, namentlich an den Direktor des Journals. Cavallini ist angeklagt, Beziehungen zum Feinde unterhalten zu haben, indem er Boro eine Geldsumme übergab und indem er versuchte, Aktien des Figaro zu kaufen mit Hilfe von Geld summen deutschen Ursprungs. Pochere ist der Mitschuld in einigen der obenerwähnten Fälle angeklagt. In der Anklageschrift heißt es u. a.: Nach der Marne schlacht habe Deutschland erkannt, daß der brutale Angriff nicht zum Ziele führen würde. Es Habs daher eins An näherung an Frankreich gewünscht, um eine Schwenkung zu machen und England zu testeten. Es habe daher dir öffentliche Meinung für einen Sonderfrieden wudereiten müssen. Der Feind habe sich entschlossen, große Geldopfer zu bringen. Deutschland wollte auf Parlament und Presse Einfluß ausüben durch pessimistische Nachrichten, dis in ge- schicker Weise durch im Solde Deutschlands stehende Agenten verbreitet werden sollten, um Verwirrung anzu stiften und den vaterländischen Einklang in Paris zu stören. Die Untersuchung beweist, heißt es weiter, daß Bolo dem Ssddi? Pascha in verabredeten Wendungen geschrieben hatte, um ihm Len Plan einer Annäherung zwischen Frank reich und Deutschland im Hinblick auf einen Sonderfrieden auselnanderzvsetzsn. Dis in Freiburg gegründete Katho lische Bank sollte die Kapitalien liefern. In diesem Tone geht die Anklage weiter. Raub und Mord in Petersburg. Nachts ist die Hauskaprlls iin Palais der Großfürstin Maria Pawlowna geplündert und aller Kostbarkeiten beraubt worden. In der gleichen Nacht ist eine bewaffnete Bande von etwa 500 Menschen in verschiedene Kaufläden deS WosnefseNZU- Bezkks eingetretcn. Geplündert wurden 14 Juwelierläden, 17 Klsidrrgefchäfte und 4 Apotheken. Der ganz« Bezirk wurde von Militär mit Panzerautomobilen und Maschinen gewehren umstellt; die erbitterten Kampfe dauerten die ganze Nacht, wobei 120 Personen ge ltet sowie eine noch größere Anzahl verwundet wurden. Gvotzfkrst Nikolaus Nikolajewitsch, ein Neffe des Zaren Alexander des Zweiten, ist tn Taschkent gestorben. Der Vorstorbens, der ein Alter von 68 Jahren erreichte, hat wegen einer Jugendefelet den größten Teil seines Lebens in der Verbannung, fern vom Hofe zugebracht. Er ver liebte sich in eine spindeldürre rothaarige Amerikanerin aus der Pariser Lebewelt, die er mit dem unsinnigsten, seine LOO 000 Rubel jährlicher Apanage wett übersteigenden Loxus überschüttete, wodurch er in tiefe Schulden und schwerste Unannehmlichkeiten geriet. Hin Jugendlicher vor dem «rutzsrskdswMöäsrr Kriegsgericht. Der 17 jährige SchneiLerlehrling Werner zu Neukölln stand unter der Anklage eines versuchten Raubmordes vor dem Jugendgsrichtshsf des Landgerichts 2 zu Berlin. Er hatte seiner eigenen Tanis, um sie zu be rauben und damit Geld für seine kostspieligen Liebschaften M erlangen, mit einem schweren Hammer mehrere wuchtige Schläge gegen den Kopf versetzt. Die Verletzte konnte noch Hilferufs «usfioßsn, so daß Ler verfuchts Raubmord nicht zur Durchführung gelangt«, der Räuber vielmehr dis Flucht ergriff. Nach Einsetzung der außerordentlichen Kriegsgerichte sind bet Mord, Kaub und anderen Hauptverbrech-en, die ordentlichen Gerichte nicht mehr zuständig. Das Landgericht beschloß daher die Sache dem Kriegsgericht zu überweisen, vsr dem die Verhandlung noch in Lieser Woche statt- sinden soll. Bee«diK«»s deS SlusstsuLeS auch im Muhr' HeSiet. Nachdem Lis Berwaltung der Zeche „Viktoria" und „Luenen" tn der Lohnsrage Entgeger-kümmen gezeigt, hat nach Bochumer Meldungen die Belegschaft beschlossen, bis Arbeit sofort wieder aufzunshmen; damit ist Ler Aus stand tm Ruhrgebiet vollständig beendet. Acht Bergleute durch GchlKKnrsttsx geMsr. Äuf der Zeche Bruchstrsßs Lei Langrnbrrr im Essener Ne- sie? entstand abermals ei«« Schlagwetterexplosion. Acht Bergleute wurden getötet, vierzehn verletzt. Erft in der »ergangenen Wschs wurden auf derfelben Zechs durch Schlagwetter drei Bergleute gedöiet und mehrere schwer verletzt. D«S Nkirgsrtm« und Ars Kr?egveWSd?A<err- bsweguug. Die „Natl. Korresp/ schreibt im Hinblick auf bis sozialdemokstischs W s- bearbeit unter den Kriegsdchchä- digtsn: Soll man dies Werk der Sozialdemokratie über lassen? Warum kommt man wicht auch in bürgerlichen Kreise» «mf Len Gedanken, den Kriegsbeschädigten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, Beratungsstellen sür sie zu gründen und durch BermMungsstellen in Stadt und Land sür ihre rasche und sichere Versorgung einzutreien? Vor allen Dingen liest es nahe, zu fragen, wo die Landesver bände des deutschen Kriegerbundes bleiben. Es würde sich in bis soziale Hilfsarbsit, dir ste schon leistrn, ganz na- türlich einsüge», wenn sie auch dis Sorge sür die KriegdLe- HMgien in den Kreis ihrer Tätigkeit zögen. Wenn dis öffentliche Aufmerksamkeit,' hie auf die Kriegsbeschädigten gelenkt worden ist, hier zur Nachholung von Ver säumnissen anspornen würde, fs könnten dis an sich un- rrftsulichen BorZLngs doch noch eins ganz gute Wirkung eusüben. Gins «eus WsenSahnSrsicke Aber die Weichsel- Dls Stsatsregirruna beabsichtigt zur Verbesserung der Ver" kehrsserhältnisss brr Thorn eine neue zweigleisige Eisen' Lahnbrücke neben der alten, unzureichenden zu erbcmsn, für' welche vierzehn Millionen Mark vorgesehen sind- Ferner soll zur Verbindung der Stadt mit dem Haupt bahnhof eine Straßenbrücke für 8,5 Millionen Mar? er baut werden, wozu die Stadt Thorn dreiviertel Millionen beisteuert. Fssks! und LüttsevschWöine für d!s Hau-Fchlach- tung. Dir mit Rücksicht auf die Sicherstellung Le: Brotgetreide- und Kartoffelverssrgung zurzeit durchgeführie Verminderung der Schweinebestande hat bet den Land wirten die Befürchtung srweckt, die Maßnahme möchte die Selbstversorgung sür dar kommende Wirtschaftsjahr gs- sährden. Demgegenüber sei bemerkt, daß der Siaatssekretir deS KriegSernährungeamtS dis Bundesregierungen ermäch tigt hat, " von der Enteignung neben allen wirklichen Zuchi- schweinen auch die Ferkel und bis Läuferschmeine, die bereits M die LauSlchlaLtuns im nächsten Winter au gestellt sind, au'zmtehmen, sofern sie am I. Febrlmr eltt Lebendgewicht van 25 Kilogramm noch nicht erreicht haben und der Nachweis geführt wird, daß ausreichendes zulässiges Futter (insbesondere auch Abfalls von Haus halten, Schlachthöfen usw.) zu ihrer Durchhaltung vor» Händen ist. Dev WuSpttch im Serdenhüns MicherZ u. Cs- Vor einiger Zett wurden aus dem Seidenhaus Michels u Co. in der Leipziger Straße zu Berlin für 175 000 Mark Seidenwaren gestohlen. Als Diebe sind nun zwei Brüder, Emil und Ernst Strauß, aus der Seestraße verhaftet wor den. Ein großer Teil der Beute wurde teils bei den Dieben, teils bei deren Hehlern, von den n gleichfalls einige vsr- hastet wurden, vorgefunden. Die Elnbruchswerkzeugs, mit denen die Diebe r «arbeitet Hasen, stammen aus dem Poli- zeimufsum. Von dort sind sie bei einem Einbruch gestohlen worden. Unter den verhafteten Hehlern befindet sich auch ein Gefängnisinspekior. Lie gewsrbsmatzigs W^tsrserakberLung von Obstwein (auch Rhabarberwein) zu Getränken irgend welcher Art, einschließlich der Mischung aus ver schiedenen Fruchtarten gekelterter Obstweine, jedoch mit Ausnahme reiner Mischungen von Aofel- und Dirnen weinen, ist nach einer im" Relchsanzeiger veröffentlichten Bekanntmachuna verboten. Die Sicherstellung der Tonnage nach Lem Krieg. Im ReichSwirtschastsamt find nunmehr die Vorarbeiten für di? Frachtraumverieilung nach dem Kriegs ziemlich beendet.,, Hierbei handelt es sich um freiwillige Maßnahmen Ler in Frage kommendrn Interessenten. Es tst ein Verband in Bildung begriffen, dem sich weit über 80 v. H. der deutschen Reeder bereits angsfchlossen. Mit Hilfe dieses Verbandes, dem nur noch zwei Reedereien fernstehen, soll dafür gesorgt werden, Latz uns später der notwendige Schiffsraum zur Verfügung steht. Der genannte Verband wird dem NUchS- mirtschastKaml stets einen genauen Überblick über den vor handenen Frachiraum vermitteln und mit dafür formen, daß der deutsche Schiffsraum auch wirklich ausschließlich im Interests L:8 Deustchen Reiches voll auSgsnützt wird. Neus NerssbLvtmurkeu. In den nächsten Tagen gelangen neur Reisebrolmarken ;ur Ausgabe, und zwar außer den bisherigen über 50 Gramm Gebäck auch noch solche über 500 Gramm. Diese 500 Gramm-Marken wer- , Len zweckmäßig von denen, dis Brot nicht in einzelnen j Schnitten, sondern im ganzen beziehen wollen, benutzt. Wegen SiofferiparnlS werden die Neisedrstmarl-n nur tn Bogen zu je lü Stück auSgegcben, also nicht mehr auch in Heften. AuS dem gleichen Grunds sind die Marken den bisherigen gegenüber erheblich verkleinert. Mit der Aur- gabs Ler neuen Marken werden die bisherigen noch nicht ungültig; sie gelten vielmehr neben Len neuen noch bis zum 1ö. März einschließlich. Erst vom 16. März ab dürfen yur nvlb die »-»"»n Z«v BrkSmpfuus deS Schleichhaudrss. Nach einer halbsmilichen Mitteilung der Badischen i Lmideszritung soll nach Inkrafttreten der in Vorbereitung i befindlichen BundeSratSoerordnung über Lie Bekämpfung - deS Schleichhandels jedermann, der aewerbSmäßig NahrungS« s und Futtermittel, die unter die öffentliche Bewirtschaftung - fallen, unter Überschreitung der Höchstpreise erwirbt oder s sie zum Erwerb anbietet, mit Gefängnis bestraft werden. - Neben Lieser Gefängnisstrafe können noch Geldstrafen bis s zu 500 000 M. verhängt werden. Gegen solche, die wieder holt wegen Schleichhandels bestraft worden sind, soll auf Zuchthaus erkannt werden. Weiterhin ist beabfichtiZt, auch den Schleichhandel, Ler auf dem Weg der Post- und Eifen- bahusendungsn getrieben wird, zu erfassen. Die Post- und Gisenbahubeamtrn sollen künftighin berechtigt sein, Eendun-, t gen, von denen sie annehmen können, Laß sis gesen Kriegs- r Vorschriften verstoßen, zurückzuweisen oder ihre Öffnung zu verlangen; wird Gchleichwar« festgestellt, so müssen die Be amte» Anzeige erstatte». s Sl«f 76VV Postpakete -in Diebstahl. Die Diebstähle von Postpaketen brschSstioen die Be- Hörden unlluszefstzt. Dir Verwalirwa setzt alles daran, um brr Plage Herr zu werden. An abschreckender Schwere der Strafen fehlt «S nicht, wenn auch Poftdedienstete, die Post- sendunzen veruntreuen, nicht wegen Diebstahl«, sondern nur wegen Unterschlagung in amtlicher Eigenschaft zur Verant wortung gezogen werden können. Aber auch hierauf stehen hohe Gefängnisstrafen. Die Gerichts haben eS demnach hinreichend in der Hand, die Strafen entsprechend hoch zu bemesse«. Hierfür find di« Gerichte badet ausschließlich allein zuständig, so daß irgendeine Einwirkung auf ste sei tens der Behörden nicht in Fraga kommt. Diese müssen sich vielmehr darauf beschränken, innerhalb ihres Zuständig- keiisdrreichS nach Mitteln zu suchen, um den Diebstählen nach Möglichkeit »orzubeugen. NIS erfolgreich in Lieser Hinsicht Haden sich u. s. besonders eingerichtete Über wachungsstellen erwiesen. Mtt ihrer Hilfe ist es gelungen, bereits zahlreiche Eigentumsvergehen aufzudecken. Völlig l efttedigende Verhältnisse werden sich freilich erst schaffen lassen, wenn an die Stelle Les gegenwärtigen Notstands- Personals dis alten pflichtgewohnten Beamten treten und mit ihnen der stärkere Geist der Verufstreue und der Gesetzmäßigkeit wieder in Lie Dienftröum« einkehrt. Nach bru letzten Ermitlclungen kommt auf je 1000 ein- gelieferte Postpakets ein Abgang v.on 0,28 Prozent, also auf 8500 ein Berlufifall. Davon ist schätzungsweise die Hülste auf Unfälle, Brände, Unanbringlichkeit zmückzu- sühren. Sind Loch im Jahre 1016 allein über 8000 unan- dringliche Pakete verkauft woiden, die beim Publikum na türlich als „gestohlen* gelten. Und als „beraubt" pflegt das Mißtrauen alle die Pakete anzusehen, die aus irgend einem Grunde unterwegs zu Schaden gekommen sind. Packpapier und Bindfaden werden ja immer rarer und schlechter und in den Gesetzen der Packkunst find nicht alle erfahren. Mein beim Berliner Pakeiamt liegen jeden Mor gen über 300 — daS sind im Monat 16 000 — beschädigte Pakeis vor, deren Vestandicile ost ganz durcheinander ge raten find und sich auch nicht immer vollzählig wieder zu- sammcnbringsn lassen. Daß t-bei zuweilen Teile deS In halts verloren gehen oder, weil ihre Herkunft und Bestim mung nicht mehr ftstzustellen sind, als herrenlos verkauft werden müssen, darf nicht wundernehmsn. In Wirklichkeit cnisällt auf etwa 7000 Pakete ein Diebstahl. Das hält sich gewiß in Grenzen. Aber gerade die Post tebt so ganz von dem Vertrauen des Publikums, ist so auf dis Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit ihrer Bediensteten ange wiesen, daß eS ihre tiefe und ernste Sorge sein mu^ und ist, Unredlichkeiten auf das erreichbar geringste Matz zu be schränken.
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