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Rabenauer Anzeiger : 29.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191801297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-29
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 29.01.1918
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Auch Briand nnter Anklage. dem Kriege äufrechtzuerhanen, angesichts der japanischen Maßnahmen durchaus begreiflich. Czernin und Wilson. In eingeweihten Kreisen verlautet, daß der Minister deS Äußern, Gras Crernin, sofort nach feiner Rückkehr nach Wien auf die Friedensanträge Wilsons antworten würde, voraussichtlich wird dies im Ausschuß für Äußeres der De legationen geschehen. Graf Czernin dürSte keinen unbedingt ablehnenden Standpunkt elnnehmen, sondern jene Momente weiter ausbauen, in welchen sich eine übereinst mmung an- zubahnen beginnt. Es ist selbstverständlich, daß der Mi nister dabet auch in voller Deutlichkeit aus jene Stellen Hin weisen wird, die sowohl vom Standpunkte Osterreich- Ungarns als auch vom Standpunkte gegen dis Bundes genossen nicht annehmbar sind. Die Zwangsaushebung der Negev in Westafrika. Ler französischen Negierung gelingt es nur noch- mit den äußersten Maßregeln der Zwangsaushebung, die gelich teten Bestände ihrer für den Krieg in Europa ausgehobenen Kolonialtruppen vom Senegal zu ergänzen. Jetzt hat sie ein neues Mittel dafür ausfindig gemacht, indem sie den N gerabgeordneten Djagne vom Senegal zum Kommissar der Republik in Westasrika mit dem Range eines General- gouverneurs ernannt hat mit der Aufgabe, Frankreich unter seinen Landsleuten amtlich zu vertreten, wofür sie ihm den Beamten aus dem Kabinett des Kolonialministers beigege- ben hat. Aufgabe und Zweck dieser Ernennung ist, mit Hilse des Negerabgeordneten und durch feinen Einfluß noch den letzten Rest an Kanonenfutter aus den Negern den Se negals h-rauszupressen, der sich noch mit Gewaitmiiteln r- auspressen laßt. Djagne leitete feine Aufgabe auch bereits damit ein, das; er im „Pelit Journal" mit großen Phrasen die Pfl cht der Senegolneger darlegt, auch ihrerseits für die bedrohte Freiheit der Welt an der Seite Frankreichs bis zum äußersten einzutreten. Ja dem Rundschreiben, worin der Kolonialminister Simon den Kolonialbehörden in West afrika die Ernennung Djagnes und seine Ausgabe mittelst, erklärt der Minister: „Die Aushebung darf den Eingebore nen nicht mehr als eine Razzia, ähnlich den grausamen Ein fällen der ehemaligen Sovas erscheinen, sondern als die Ab leistung einer Blutsteuer, die bei uns als eine Ehre und eine Pflicht angesehen wird." Damit gesteht also der Ko- lonialminister selbst den Charakter ein, den die Eingeborenen dem bisherigen System der Aushebung beimesscu. England vor der Hungersnot. Ein Universitätsprofessor zu London weist in einem dortigen Blatte auf dis Gefahren hin, die England in den; kommenden halben Jahr« drohen und die von ihm bekämpf! werden müßten. Es seien: Erstens die Gefahr eines öfter- reichisch-ungarisch-deutschen Angriffes, zweitens die Gefahr der Hungersnot, drittens die Gefahr der eigenen englischen Bolschewik!. „Wir hier in England," fährt der Professor fort, „stehen vor einer H un gers not, die näher gerückt ist und furchtbarer sein wird, als sie unser Volk seit dem Mittelalter gekannt hat. Werden wir durch Liess Hungers not mit derselben Ruhe durchgehen, wie unsere Soldaten Lurchs Feuer? Wir müssen nicht vergessen, baß es »ns nicht schlimmer gehen kann als den Deutschen, die ihre Not mit vorbildlicher Zucht und Ergebenheii mehr als zwei Ja-M getragen Laben. Es wäre eine ewig dauernde Schande für d'e Demokratie, wenn wir diese Entbehrungen nicht unserer Ideale wegen tragen wollten. Aber die Vor zeichen sind alles andere als günstig. Man hört in unserer Mitte wüste und übertriebene Schreie gegen dis Kriegs- Gleich Caillaux soll auch der bekannte frühere franzö sische Ministerpräsident Briand unter Anklage gestellt wer Len. Schon vor einigen Tagen soll laut „Boss. Ztg." der Ministerpräsident Clemenceau eine wichtige Besprechung mit Poincaree gehabt haben, wobei Clemenceau die neuentücckien Beschuldigungen gegen Briand voriegte und Poincarees Entschließung zur Verhaftung Briands forderte. Der Prä- stdenl ersuchte Clemenceau, zunächst den ersten Termin Caillaux' avzuwarten; doch sind Maßnahmen getroffen, Briand nicht außer Landes zu lassen. Gegen Briand sollen ähnliche Anklagen vorliegen wir gegen Caillaux. Man will in Italien Beweise gesunden haben, wonach auch Briand mit italienischen Sozialisten beraten hat, wie durch Sturz der italienischen Regierung ein sozialistisch-liberales Kabinett geschaffen werden könne. Die Folgen dieses Staats streiches sollten auch in Frankreich zu einem ähnlichen Ereignis führen. Das in Italien entdeckte Anklagematerial gegen Briand wird von der italienischen Regierung benutzt, um dis Nie derlage in Lenezien zu untersuchen, wobei Cadorna und sechs anders Generale, die auch abgesetzt sind, unter Anklage kommen. Die Ende November in Mailand und anderen sozialistischen Zentren Italiens erfolgten Haussuchungen bet sozialistischen Zeitungen und Politikern sollen belangreiches Anklagematerial gegen die früheren französischen Minister und auch die Verschwörung im italienischen Heere zutage gefördert haben. Di« heilige Einigkeit in Frankreich ist zu allen Teufeln gefahren. Der Kampf gegen Clemenceau wird seitens Ler Linken immer schärfer geführt, so daß mit dem Sturze dieses blutdürstigen DeutschensresserS in absehbarer Zeit zu rechnen ist. Außerdem wüten Nationalisten und Sozialisten m t steigender Wut gegen einander. Den einfachen Prvgelszensn und sonstigen Liebkosungen mit gegenseitigen Zurufen wie Schurken, Banditen usw. ist die Bedrohung des Gesners mittels Revolvers durch den Nationalisten Pugliesi-Conii gefolgt. Das sind handgreifliche Anzeichen des inneren Zerfalls. Der Burgfrieden, oder wie man ihn in Frank reich nannte, bis heilige Einigkeit, ist unheilbar zerrissen; Lie Folgen müssen und werden auch nach außen hin zm Geltung kommen. Fr-edönsbestrebungen englischer Arbeiter. In Woolwich haben 2000 englische Arsenalarbeiker auf einer Versammlung einen Antrag angenommen, der die Re gierung ersucht, mit den Kriegführenden Verhandlungen an zuknüpfen auf folgender Grundlage: Selbstbestimmungsrecht der Völker, keine Annexionen, kein Schadenersatz. Sollten die Verhandlungen ergeben, daß der deutsche Imperialismus das einzige Friedenshindernis ist, so ist die Versammlung bereit, an der Fortsetzung des Krieges mttzuwirken, bis diese Ziele erreicht sind. Zugleich wird auf Einberufung einer internationalen Arbeiierkonferenz gedrungen, auf der gleich berechtigte Vertretungen aus allen Ländern zu erscheinen hätten. gewiunler, unsinnige Wünsche nach Preisermäßigungeu, un gesetzliche Proteste gegen nnvermeidliche Entbehrungen, ge walttätige Drohungen für den Fall, das; keine Vorräte an kommen. Es ist dringend nötig, der Nation die unange nehme Wahrheit deutlich zu machen, daß die übliche Nahrung keinesfalls zu haben sein wird, und daß das Volk sich be sinnen muß auf seine Opsersreudigkett und Pflichterfüllung." Ernste Lage in Schottland. Ich bin nicht verantwortlich für die Ansichten der Shop Siewards über die neue NeKuiicrungsvorlaqe. Ick) gebe sie nur wieder. Mit diesen Worten leitet ein Berichterstatter der Daily News eine eingehende Schilderung der bedroh lichen Laas in den schottischen Jndustriebezirken ein. Dis dortigen Gewerkschaften haben bekanntlich trotz der Haltung des Unterhauses ihr Ultimatum an die Regierung aufrecht erhalten, demzufolge am 31. Januar ein Generalstreik in der Cchde-Jndustrie einfetzen werde, falls die neuen NekrutierungZ- gesetzs bis dahin nicht zurückgezogen würden. Der B richt- erstatter führt aus, daß die wirklichen Ursachen für die revolutionäre Haltung der Arbeiterschaft nicht in technischen oder rechtlichen Einwänden gegen die Vorschläge der Re gierung zu suchen seien, sondern in der allgemeinen und entschlossenen Kriegsmüdigkeit. Die neue Heeresoorlage will bekanntlich die Altersgrenze für die Dienstpflicht auf das 56. Lebensjahr hinauffetzen. „Der Krieg hat schon zu lange gedauert", so sagt die i Arbeiterschaft Schottlands. Der Ausweg ist nicht der Sieg, .! sondern das Kompromiß. „Bevor die Regierung ihre neuen Aushebungsgesetze verwirklicht, sollte sie sich an die Seite s der Bolschewist stellen, einen Waffenstillstand verlangen s und einen demokratischen Frieden ohne Annexionen und i Entschädigungen und mit dem Selbstbestimmungsrecht der j Nationalitäten zu erwirken suchen. Welches Recht hat denn ' die Regierung, von uns zu verlangen, daß wir in einen Krieg weiterkämpfen sollen, der unserer Ansicht nach aufhören l sollte. Es hat keinen Zweck, wenn die Regierung unseren Arbeitern dieses oder jenes verspricht. Jedes Versprechen, bas sie von der Negierung bis jetzt erhielt, ist gebrochen worden. Wir brauchen keine weiteren Versprechen. Was wir fordern, find klare Taten, Waffenstillstand und Frieden. Wir Ciyde-Arbeiter werden nichts dazu tun, um einen Krieg sorizusetzen, dessen weitere Dauer wir für überflüssig und verhängnisvoll erachten, und daS bloß auf die Forderung einer Regierung hin, zu der wir kein Vertrauen haben." Dec Mann m t den leeren Händen. Der russische auswärtige Minister Trotz«, Ler eigentlich den Namen Braunstein führt, kennt auch wohl das Dichter- wort : „Mann mit zugeknöpften Taschen, Dir tut niemand was zu lieb. Hand wird nur von Hand gewaschen, wenn Du nehmen willst, so gib!" Hätte er es beherzigt, so brauchte er nicht mit leeren Händen nach Petersburg zu reisen, wo seine Tätigkeit in Brest-Lilows? anders gewürdigt wird, als er eS sich wohl gedacht hat. Auch sonst in Ruß land ist sie nicht gebilligt, Las beweist die Haltung Ler Ukrainer und ihr Avancieren bis zu den Friedensprä liminarien. Vielleicht behalten die Petersburger Regierungsmännr Trotzki an der Newa und schicken jemand ander?. Trotzki ist Vertreter Ler republikanisch-revolutionären Richtung? Er hat aber nur bewiesen, daß in den Republikanern des MoskowitrrtumS der Hang zur Intrige ebenso eingewurzelt ist, wie das bei Len Dienern des Zaren der Fall war. Auch Kerenski, der Diktator von 1917, war st in offener Charakter. Er sprach von Frieden und ließ sich nom eng lischen Gesandten Buchanan umgarnen, so daß schließlich seine Laten im Widerspruch standen zu seinen Worten. Das haben dir russischen Diplomaten stets geübt, und ssn dem berüchtigten Panslawisten Jgnatiaw an, der den Krieg zwischen Rußland und der Türkst von 1877-78 veranlaßte, bis zu den letzten Ministern Nikolaus des Entthronten ist stets ein Ränkrspiel betrieben, das zugleich eine starke Dosts vsn Unehrlichkeit in sich schloß. Die Franzose» hätten sich ichwerltch jo sehr, mi« es geschehen ist, in die Si-uanche verbissen, wen» nicht Lie russischen Botschafter Mohrheim und Nachfolger sie darin bestärkt hüllen. Dieser mosko- witische Cyarakterzug, auf krummen Pfaden zu gehen, ist ein Zeltsynwtom. von dem erst dir bittere Erfahrung kuriert. Lrstzkt hatte diese Erfahrung noch nichh oarum hat er mich Deutschland nicht recht gewürdigt. Hoffentlich zieht er noch oder sein Nachfolger die Lehren aus Lem, was ge schehen ist. Denn das Muß ist immer eine bitterere Nuß, als die freie Entschließung. Und wenn wohl srüh-r mancher russische Diplomat über die deutsche Redlichkeit gespottet hat, im Frtedensvertrag muß die Ehrlichkeit in jedem Buch staben sitzen. DaS russische Zarentum hat vor dreißig Jahren BiSmarcks ehrliches Maklerlum nicht mit dem ver dienten Dank gewürdigt. Die Republik Rußland sollte an Einsicht das Zarentum in allem, was Deutschland angeht, übertreffen. Dann gibt es für ihre Unterhändler keine leeren Hände. Aus aller Welk. Die Hochwasserschaden an dec Nahe. DaS HochwasserunglSck an der Nahe, daS selbst in Ler 1844 er letzten großen Wasserkatastrophe dortiger Chronik kaum seinesgleichen findet, und durch Dammunterspülung den bahnamtlich gemeldeten Absturz eines UrlauberzugeS zwischen Kirn und Hochstetten verursachie, Hal di« schllmmsttn landschaftlichen Verheerungen und maieriellen Schäden in Bad Kreuznach angerichtet. Hier sind Schöpfungen Ler Gartenkunst auf Jahre hinaus betroffen, eins Anzahl s Straßenzüge, wo man niemals bang an dis Möglichkeit s einer Überschwemmung dachte, von der reißenden Zer- i störungsflut überfallen worden. Das Wasser hat nicht nur i unzählige Vorräte in Kellern, Läden und Wohnungen vsr- ! dorben, verschlammt, sondern auch weggesührt, hat Türen f weggedrückt, Mauern und Wände, Bordsteins und Eisenge- j länder fortgerifsen, besonders große Werte aber in Len s Kuranlagen zerstört, wo unter anderm dir malerische Nahe- j drücke der Kaiserau, eins HHpgende Drahlseffbrücke, durch i den Wasserdruck beseitigt ist. Zum Glück ist bei der Mög- f lichkrit eines raschen Wiederaufbaues der Haupikuranmgcn i der Kurbetrieb nicht in Frage gestellt. Auch große W^n- ; Vorräte sind durch Überflutung Ler Kellereien schwer be nachteiligt. Im benachbarten Bad Münster a. St. hat dis Strö- mung zwar auch die Kuraniagen am Naheufer verwüstet, ober den Kurvark so aut wie «nversemt aelassen. dassssn iS, en an Ler Worbst b»L Besuches mecklenburgischer Wabe- »rts? Wie mecklenburgische Blätter berichte», habe» reit- Erwägungen bet maßgebenden Stelle« st«ttgrf««d«n die bahi« ziele«, »aß i« Interesse der Bekämpf«»- »es Schleichhandel» der Bestich »sr Badrarte i« kommenden Eyminer »erboten wir». «50 jähriges Jubiläum der Heipzig«! Genau SSS Jahre vor der diesjährigen FrühjahrSmeffc, nämlich zu Ostern 1368, fand, wie das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig schreibt, die «rst« geschichtlich fest- gestellte Ostermesse in Leipzig statt. Am 1. März 1SS8 gab Markgraf Dietrich v. Landsberg der Stadt „Lypst" «is ihr Landesherr dir Zusicherung, den Kaufleuten aus aller Herren Ländern, die Kaufmannsgüter nach Leipzig führten, seinen Schutz zu gewähren. Dieser Schutz erstreck!» sich sogar aus diejrniaen, mit deren LandeSsürsten der Markgraf i« Fsöc lag. Die Leipziger Messe muß also schon Lamalk »sn Kaufleuten aus fremden Ländern besucht worden sei», und dieser Bestich muß einen so großen Umfang angenommen haben, daß dieser weitgehende Schutz sich rechtfertigt«, denn sonst pflegten die damaligen Fürsten gerade an fremden Kaufleuten sogenannt« „Repressalien" auszuSbrn. die im Erdgeschoß des neuen Brunnenhauses gelegenen Ba'oezellen unter Wasser gesetzt und verschlammt. Kurhaus der Verwaltung und BaderhauS sind auch in Kremnach nur im Erdgeschoß heimgesucht. In der Stadt Kreuznach ist so fort ein Hilfsausschuß unter dem Bürgermeister zur Spen densammlung sür Lie Stadt und benachbarten Gemeinden in Tätigkeit getreten, während von selten der Regierung ebenfalls elne sofortige Hilfsaktion unter dem Landrat mit einem Aufruf des Regierungspräsidenten eingesetzt hat, da fast alle Ortschaften Les Kreises Kreuznach betroffen sind, soweit sie an der Nahe liegen. Das Zerfförungsdild ist auch von Kreuznach naheabwärts nach Langenlonsheim hin gewaltig, da neugebaute und alte Nahedämme der Mach! des Wassers unterlegen find, so daß große Ausspülungen auf den Feldern sichtbar find. Näher nach dem Rhein find Lie Nachteile erfreulicher- und zum Teil merk vürdigermeise gering oder verschwindend. Viele Wasserschäden verlauten auch aus Simmern und andern Hunsrückorten. Aus dem Hochwald wurde gemeldet, daß meterhohe Schnsemassen in wenigen Stunden geschmolzen seien. Wie es mit Lem Warnung-Nachrichtendienst für Hochwasser in Anbetracht der Überraschung der Kreuznachsr Katastrophe stand, bedarf noch der Aufklärung. In Kirn soll schon gegen 6 Uhr morgens Lie Sturmglocke geläutet haben, während man sich in Kreuznach erst stundenlang später des ungewöhnlichen Ereignisses allgemein bewußt war. Der erwähnte Eisenbahnzug stürzte 7 Uhr 12 Minuten morgens in den Fluß. Les Kaisers Teilnahme kür die überschwemmten. Der Kaiser übersandte Lem Oberpräsidenien Ler RLein- provinz, Frhrn. v. Rhsinbaben, folgendes Telegramm: „Das schwere Unglück, das die Hochwasser der Nahe über zahl reiche Familien in Kreuznach, Kirn und anderen Gemeinden gebrach! hat, erfüllt mich mit wärmster und herzlichster An teilnahme. Ich Habs veranlaßt, daß Ihnen zur Linderung der ersten Not sünfzigiausend Mark schleunigst überwiesen werden. Im übrigen sehe ich Ihrem eingehenden Berichi baldigst entgegen. Sagen Sie den Betroffenen, wl« herzlich ich ihrer gedente, zumal der Kriegersannlien, di« »i« schwere» Tage ohne männlichen Schutz haben durchmachen müssen." Hindenburg au die deutsche Ligen». In Passau ist im Anschluß an dort gehobene vMrländiiche Juxend- voriräge über „Deutschen Geist" und „Deutsch« Disziplin" an Gsneralfeldmarschall v. Hindenburg eine kurz« begsisterie Kundgebung gerichtet worden, auf welch« folgend« Antwort eingetroffen ist: „Mit herzlicher Freude erfüllt mich LiS Gelöbnis der Jugend Passaus, unserem kämpfeud^. Ge schlecht nachzueiiern, Gehorsam gegen Gott, Landesherrn, Eitern und Vorgesetzte. Deutsche Disziplin und Lerüfchcr Geist haben unk bi» Riesenkraft verliehen zum Widerstande gegen den übermächtigen Feind. Deutsche Jugend, laß dir dieses deutsche Kieinod nicht rauben! Werd? nicht inier- naiional, bleib allezeit kerndeutsch." Unauslöschlich. Furcht vor PrelsritAgSugsu. DaS ist da« «euesse Thema, das seit Ler Wiederaufnahme der RerhanbirmH« von Brest-Litowsk in den Spekülanicnkreisen mit Lebhasii«« keit erörtert wird, obgleich an einen Rückgang der Preis« mit Siebenmeilrnstiefeln ganz gewiß nicht' zu »««km ist. Die Kriegsgewinnler, dis insgesamt schon »i«l« Millionen einaeheimst haben, sollten es doch für ihr« Shrrupflichi halten, so viel wie in ihren Kräften strbt, zum Abbau der Preis« beizuiragen, denn daß LaS künstliche Hochhatt-n »er Preise dem Nationalvermögen schadet, ist seidstorrstSndltch. Die KrlegSgewinnsteuer hat noch nicht dar 'letzt« Wort gs- sprachen, und sie wird um so schärser zu-affen, i« weniger Neigung besteht, Lie Preisbildung in gesunde Dahnen zu lenken. Irgend welches Recht ouf die Lberiricbs« hoh-e Kriegsgewinne ist nicht vorhanden. Wer soekuUert, mutz damit rechnen, daß er sich v?ispekulieren kann. Was sollen L-e sagen, die während hx» Krieges nichis verdis; t, sondern nur zugesetzt haben? Zng'Zusammenstotz auf der Berliner Ringbahn. Zwischen den Stationen Jungsernhside und Westend fuhren ein Personenzug des NordringS auf einen hallenden an deren Nnrdringzug auf, der noch keine Einfahrt in die Sta tion Westend hatte. Der Zusammenprall war so erheblich, baß einer der Wagen vollständig zertrümmert wurde. Don brn Insassen des Zuges erlitten zehn Personen schwere, mehr als 50 leichte Verletzungen. Der Lokomotivführer Lek anfahrenden Zuges hatte infolge der durch die gewaltigen Schneegestöber verursachten Unsichtigkeit der Luft das Halte signal übersehen und ist darüber hinau-gefahe»». R«ch siegreicher Archrt ssftmkex. Uns« SckM Kreuzer „Breslau", Lsi gleichzeitig mit der „Höbe«" »sch der kühne« Ausfahrt suS Messina am ». August 1S14 »s» de« wirkungsvollen Angriff aus ftavzöstsch« HSst.. ' nordafrika«ischen Küst* tn Lie Dardanellen einfuhr WZ sich als d« kleine Kreuzer „Midilli" in türkischen Dienst stellte, ist nach einem mit anderen türkischen Kriegsschiffen auSaeführten siegreiche« Vorstoß gegen feindliche Streitkräfte bei JmbroS auf der Rückfahrt gesunken. Auf ihrer letzten Fahrt war die „Breslau" von dsr „Göden", »em jetzig«! Panzerkreuzer Sultan JavuS Sc.lim begleitet. Die Leiber: Unzertrennlichen halten im Verein mit türkischen Lsrpedo- bsoten einen großen und eiuettrleineren englische» Msnl!« vernichtet, ekm: TranSportdampfer von S000 Tonne« n-r« senkt und anderweitige Schäden verursacht. Auf drr Rück fahrt kam dann die „Breslau" Lurch Unterwassertreffec von Minen oder Unterssesoolen zum Sink«,. Ihr Andenken ist
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