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Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet neuer dings rund 27 000 Tonnen versenkt. Birmingham führte als erste englische Stadt am 15. Januar Lebensmittelkarten ein. Hindenburg und Ludendorff sind wieder zum Vor trag beim Kaiser in Berlin eingetroffen. Kaiser Wilhelm drahtete der Ortsgruppe Plauen des Alldeutschen Verbandes, er erwarte mit ihr endgül tigen Sieg und starke, sichere Zukunft des Vaterlandes. Die amerikanische Regierung beschlagnahmte Kriegs material, das von Holland in Amerika gekauft und be reits bezahlt worden war. In den russischen Häfen wurden die den Verbands mächten gehörenden Handelsschiffe durch die Matrosen räte mit Beschlag belegt. Die Deutsch-Irische Gesellschaft hat den Abgeordneten Erzberger dringend aufgesordert, aus dem Vorstaud der Gesellschaft auszuscheiden. Trotzky erhielt vom Generalkongreß der Arbeiter und Soldatenräte neue Vollmachten zur Fortführung der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk. Von dem gesunkenen Kreuzer „Midilli" („Breslau") sind von der 350 Mann betragenden Besatzung 162 Mann durch die Engländer gerettet worden. Staatssekretär Dr. v. Kühlmann wird voraussichtlich Sonntag nachmittag zur Wiederaufnahme der Friedens besprechungen nach Brest-Litowsk zurückkehren. Die rumänische Regierung hat das Ultimatum der Petersburger Regierung abgelehnt. L Ache KM M ihre BmOMÄ"" 3. Sind die Brotrationen bei unseren Feinden größer? Durch französische Blätter ging kürzlich eine Zu sammenstellung der Brotrationen, die gegenwärtig in den verschieden Ländern auf den Kopf der Bevölkerung kom men. Danach erhält der einzelne täglich in: Dänemark 315 Gramm, Deutschland 280 Gr., Österreich 280 Gr., Bulgarien 280 Gr., England 260 Gr. (infolge freiwil ligen Verzichts), Schweden 260 Gr., Niederlande 254 Gr.,' Schweiz 250 Gr., (?) Türkei 250 Gr., Frankreich 150 bis 200 Gramm. Man sieht: außer im neutralen Dänemark sind bei uns und unseren Verbündeten die Brotverhält nisse am günstigsten. 4. Warum führen mir Kohlen nach der Schweiz, nach Holland und Skandinavien aus, die wir selber nötiger brauchen könnten? Von den wichtigen Rohstoffen, die während der Kriegszeit im Inlande gebrauche werden, — das sind vor allen Dingen Kohle und Eisen — geht nicht ein Kilogramm mehr an das Ausland ab, als aus unmittel bar politischen Gründen an das neutrale Ausland abge geben werden müssen. Wenn wir nach Holland, Däne mark, Skandinavien und nach der Schweiz Kohle und Eisen abgeben, so geschieht das einfach deswegen, weil diese Länder — das gilt namentlich von den im Norden und Nordosten uns vorgelagerten Gebieten — schwerlich in ihrer Neutralität verharren könnten, wenn sie nicht von uns aus mit diesen Elementarstoffen versorgt würden. Sie können sich dann nur von England her versorgen, und England liefert nur gegen die Bezahlung: Aufgabe der Neutralität! Das sind politische Dinge, die berück sichtigt werden müssen. Aber es Muß noch einmal be tont werden, daß kein Kilogramm mehr hinausgeht, als unter diesen Umständen und Gesichtspunkten unbedingt notwendig ist. Da die Ausfuhr von Kohle und Eisen unter der Aufsicht der Militärverwaltung steht, ist die Gewähr vorhanden, daß nicht mehr Rohstoffe an das neutrale Ausland abgegeben werden, als wir aus politi schen Rücksichten hergeben müssen. Die Gerüchte, daß Kohle und Eisen aus Deutschland durch das neutrale Ausland auch zu unseren Feinden kämen, entbehren jeder Grundlage, da wir durch unsere Konsularbeamten die Handelsbeziehungen der Neutralen zu unseren Feinden genau kontrollieren. Allerlei aus nah und fern. — Zeitungsnöte. Am Sonnabend hatten auch wir das besondere Vergnügen, uns mit einer zweiseitigen Ausgabe auf gelbem Papier begnügen zu müssen. Daß dies in der Zeit der Papiernot nicht uns allein betrifft, wollen die Leser aus folgender Liste ersehen, die wir dem „Zeitungsoerlag", dem Organ der Deutschen Zeitungs verleger, entnehmen. Das „Kamenzer Tageblatt", das schon einmal wegen Mangels an normalem Druckpapier auf grünem Plakatpapier gedruckt werden mußte, er scheint neuerdings in rotgefärbtem Papier. Wegen Pa piermangels erscheint das „Oberbarnimer Kreisblatt" in Freienwalde nur noch zweiseitig. Wegen Ausbleibens der Post konnte das „Rügensche Kreis- und Anzeigen blatt" in Putbus am 10. Januar nicht erscheinen. Die „Anhaltische Harzzeitung" konnte am 7., 9. und lO. Ja nuar nur zweiseitig und mußte dazu am 11. und 12. auf gelbbraunem Papier erscheinen. Die „Emsdettener Zeitung" brachte ihre Nummern vom 8., 9. und 10. Ja nuar grün, blau und braun heraus. In allen Farben des Regenbogens schillert seit Monaten der „Bote für Pommern", ein evangelisches Sonntagsbl'att. In Pom mern erschienen ferner letzthin wiederholt im Umfange von nur zwei Seiten die „Schivelbeiner Kreiszeitung", das „Dramburger Kreisblatt", die „Falkenburger Zei tung", das „Polziner Tageblatt", ferner das „Greifen berger" und das „Kamminer Kreisblatt" und die „Swine- münder Zeitung". Von der „Schlawer Zeitung" erscheint seit mehreren Tagen eine gleichfalls nur zweiseitige Not ausgabe. Die „Frankfurter Nachrichten" mußten am 7. Januar abends auf braunem Papier in zwei Dritteln ihres Formats, nur teilweise bedruckt, erscheinen. Die „Weser-Zeitung" mußte einige Ausgaben in kleinerem Format drucken. Die weiterhin durchaus ungenügend belieferten Berliner Blätter aber verfügten unter den Transportstörungen der letzten Tage wiederholt noch eine halbe Stunde vor Druckbeginn noch nicht über die un bedingt benötigten Papiermengen. Unsere Leser ersehen also, die kleinen wie die großen Blätter sind also gleich schlimm daran. — Die stumme Frau. Aus einsamer Landstraße rollte ein sriedlichs Gefährt nach Zoppot zu. Auf dem Kutschbock saßen drei Personen. Die mittlere schien eine Frau zu sein, denn sie trug ein Kopftuch; die beiden Männer hatten sie wohl mitgenommen, um ihr die Mühe des Wanderns zu ersparen. An der Kontrolle vorZop- pot rief ein Gendarm das Gefährt au. Er fragte den ihm zunächst sitzenden Mann nach Nam' und Art. Die Antwort fiel befriedigend aus. Schließlich — der Poli zeibeamte im Dienst ist ja immer einen Stückchen Inqui sitor — erging auch an die daneben sitzende Frau die Frage: „Wie heißen Sie?" Keine Antwort. Oho! dachte der Beamte, eine Antwort werde ich doch wohl verlangen können, und wenn die Frau stumm ist, dann will ich sie mir wenigstens mal ansehen. Gedacht, getan. Der Be amte knipste seine Taschenlaterne an und hielt sie der Frau unter die Nase. Alle Wetter! Das war aber eine große Nase, schon beinahe ein Rüssel. Und beim näheren Zusehen entpuppte sich aNs dem Tuch ein — appetitlicher Schweinskopf! Ja, freilich, der konnte nicht reden, nicht einmal quiken, denn er saß auf einem schon geschlach teten Schwein. AUMHM MigMAW". Programm für Sonntag, den 27. Januar, Anfang 8 Uhr: Oi« TukknsgsilEv. Oer Kampl ums llrauenwablreebt. IVlimi- scbes Lcbausjiiel in 5 Eliten, in der Hauptrolle „^8tu Var nnKesvdivkte Lellner. Dumor. Dar Dipsel der 2vl sti «utkeU. blumor. keinlioke Verlegenheit. Dumor. Lpätsommer. dlatur. Lleöter-Woetze. Aktuell. Nachmittags ^4 Uhr: KinÄen-Voi'siellung. Es ladet ergebenst ein Wilhelm Grehl. 6aMok eo88MAM8äoL 8onn1ag, den 27. Januar 1918: Oro8868 Wlitär-^onrert Lnsxekührt von der LapaU« «las 1 krsatr Lataiilons 177. Leitung: Herr Unteroffizier Lautenschläger. Anfang V,8 Uhr. Vorverkauf 50 Pfg. Um zahlreichen Besuch bittet Max Wetzlich. A vEuksn. A 8pielp!an lür den 26. und 27. Januar: M 1.—3. Viv sirmv Dramatisches Lebensbild. V 4., 5. u. 6. klvisvonke?. Kemend.es llustspiel. Ac A 7. Albert klieZt. Humoreske. 8. ^Ite nordische Dandels- A V ^tadt. A „Es tagt." Von dem^gegenwärtig.'erscheinenden Buchroman „Es Lagt" ist dasiSchlußheft (Nr. 16) und die Einbanddecke eingetroffen und liegen zur Abholung. Auch ist der Roman im ganzen (Heft 1—16) nebst Einbanddecke für 2,40 Mark noch in einigen Exemplaren zu GWstWe des „Memer ÄMk". MW«rhM für Abrichthvbelmafchine sofort gesucht. Arbeiter werden bei guter Bezahlung sofort gesucht. Korkwkrlr Zpeektritr. Frauen zum Säckenähen werden gesucht Korkwsrk Zpeeßtriir. Nau8§runä8tüLk init größerem Obstgarten oder an liegendem Felde von Selbstkäufer zu kaufen gesucht. Offerten unter „Haus" an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. WSÄMS empsiehlt billig ^sul kivkilsi-, Holzgeschäft, Cotzmannsdorf. Fernruf 2032. UM. neu eingetroffen. Ußpm30lwrm8tn. RZMeAS, vorm. Lmii Klarn. Soeben erschienen: V KuLLurbilder Z D KUS FMRkreich. D W (kl.) Mit Genehmigung des Stellv. Generalkom- W mandos Xlb bringt ein aus der Gefangenschaft Zurück- gekehrter in einer kleinen Broschüre einige für Jedermann M sehr interessante Schilderungen über das Leben, Treiben M und die Behandlung unserer tapferen Vaterlandsheldcn während ihrer Festsetzung im Feindeslande. Der Unterzeichnete bittet alle wohltätigen Interessenten M um gefälligen Bezug der Broschüre gegen Einsendung _M einer Wohltätigkeitsspsnde, die nach Abzug der Unkosten den noch in Gefangenschaft sich befindenden Kameraden zufließen soll. Allen gütigen Gebern dankt ^chon im voraus herzlich, zugleich im Namen seiner gefangenen M Kameraden Werner Hering, M Rabenau, Bez. Dresden. Diese Schrift ist zu haben in Rabenau bei Herrn E Apotheker Hering und in der Buchdruckerei v. H. Mardeck. M TWWMM a Pfund 0,50, 0,90 und 1,20 M. empfiehlt Fritz Pfotenhauer. Wwtm, bester Schuhputz, bei WSWMmutMw empfehle ausgemessen. khit« ktoten Kuner. ---------- SUWeiWW gesucht. „DTMLSNSL" Vsukvn, Marktstraße 4. ALbiunZ! 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