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gierung, Fürst und Volk in Deutschland, die Herrscher, Ne- s gierunocn und Parlamenie unserer Verbündeten haben sie s ibm langst gegeben. Wenn in Rußland noch irgendein Teil des Volkes oder seiner Führer, wie Wilson anzu nehmen vorgibt, Hoffnungen aus Amerika gesetzt hat, so wird man dort jetzt ganz klar sehen: Diese Hoffnungen werden obgespeist mit der Phrase von dem „innigen Wunsche, daß ein Weg gesunden werde, der es erlaubt, dem russi schen Volke zu Helsen". Das Wil onsche Programm enthält nichts sür die vermeintlichen Wünsche und Hoffnungen Rußlands, über Rußlands Grenzen und kne Grenzen des Verbundes hinaus wird man aus dieser Kongreßdoischaft deuilicher als je erkennen, wo die Kriegsverlängerer sitzen und welche verwerflichen Mittel sie anwenden. Ob eins solche Kundgebung aus London, Paris oder Washington kommt — die Tonart mag verschieden sein —, der Inhalt ist stets der gleiä e. ES ist das imperialistische Eroberung?« s Programm, vertreten von den Staatsmännern demokratischer Länder in der trüget chcn Verkleidung der Phrasen von Weltfrieden, Freiheit und Völkern ück. Kriegs- Md LcML-Benchle. Englands bittere Not. CS gibt keinen besseren Beweis für die Wirksamkeit des brutschen U-Bootkrieges, als Ausführungen der „Datty Mail", wie die folgende: „Solange die feindlichen U-Boote Noch 14 Proviantschiffe wöchentlich versenken, kommt eS aarntcht darauf an, wievtele U-Boote England auf den Meeresboden schickt. Optimisten und Pessimisten mögen sagen, was sie wollen, die Tatsache bleibt bestehen, daß England in diesem Jahre gegen bittere Not zu kämpfen haben wird, wenn es nicht mehr Schiffe baut und weniger ißt." Vor noch garnicht langer Zeit scholl es aus dem eng lischen, und besonders dem Northcl ffe-Biätlerwalbe, ganz anders l Der umgekehrte Prozeß hat sich in der Beurteilung der „Aushungerung" Deutschlands vollzogen, auf die ehe mals so große Hoffnungen gesetzt wurden und über die dieselbe Dai y Ma'l jetzt schreibt: „Ein neutraler gewissen hafter Beobachter hat festgestellt, daß die Lebensbeöin- gungcn in Berlin heute bedeutend bester sind als vor einem Jahre." Amerikanische und englische Soldaten. Die Aussagen der in deutsche Kriegsgefangenschaft Kt' ratencn Amerikaner werfen zum Teil recht interessant« Streiflichter ouf die gegenwärtigen Verhältnisse in den Vereinigten Smalen, auf die skrupellose Art, in den breiten Massen die fehlende Kriegsbegeisterung zu erzeugen, und endlich auch auf das nicht gerade kameradschaftliche Ver hältnis der amerikanischen Soldaten zu den englischen und französischen Bundesgenossen. Namentlich auf die stamme?- verwandten Engländer sind sie meist nicht gut zu sprechen. Schon in den ersten Wochen hat sich eine Mißstimmung gegen die englischen Kameraden, besonders aber gegen die Offiziere, geltend gemacht. In Eng and, wo die Gefangenen 14 Tage weilten und nach Aldershot, London usw. zur Be sichtigung militärischer Anlagen ge chickt wurden, haben die englischen OWere den amerikanischen militärischen Gruß nicht erwidert. Fortwährend hat es Reibereien mit den englischen Soldalen gegeben. Nach Aussagen der Gefangenen standen sie sich mit den Lommies wie „Katze und Hund." Irr Amiens hat ein Amerikaner zu einem englischen Soldaten gesagt: „Wir müssen jetzt eure schmutzige Arbeit fertig machen." Der Amerikaner sei daraufhin von dem englischen Soldaten n edergeschoffen worden. In einem anderen Falle hat sich rin englischer Soldat beklagt, daß sie 3 Jahr gefochten und geblutet hätten, und baß uun die Amerikamer kämen, um ihnen dis Ehre und den Ruhm deS Sieges sortzunehmen. Englische Soldaten haben ihnen gegenüber häufig ge- äutzerr: „W>r haben die Nase voll." übrigens baden fk niwt einen Tommy gefunden, der heute nilvt s-ttt baovn überzeugt ist, daß Deutschland nicht besiege wero-n könne. Die Oifiziere, die sie gesehen haben, haben auf sie „einen sehr armseligen Eindruck" auch die eigenen Optiere sollen einen schweren Stand haben, soweit sie keine regulären amerikanischen Truppen befehligen. Viel- fach führen nicht die Hauptleute Lie Kompagnien, jondern umgekehrt. Tis ausgrblieSene« amerikanische» Fliszer. Die Erzeugung von Flugzeugen in England, so schreibt ein Londoner Blatt, hat gegenwärtig einen der artigen Umsang angenommen, daß man sich besorgt fragen muß, ob nicht die Erzeugung anderer wichtiger Dinge da durch beeinträchtigt wird. Man wollte offenbar mit den gewaltigen angeblichen Anstrengungen Amerikas auf diesem Gebiet weitester». Nach dem seinerzeit veröffentlichten Programm sollten Tausende von amerikanischen Flugzeugen noch vor Ende 1917 in Frankreich aussteigen. Das ist weh', geschehen, und es scheint, daß dies auch in absehbarer Zeil nicht erwartet werden kann. Aber das will nicht sagen. Kall wir Grund haben, uns die erhalb zu besagen. Es is bagegen wichtig, daß Amerika sein« Anstrengungen auf Lem Gebiet des Schiffbaus vergrößert. Verzögerungen in dem Bau von Schiffen könnten bedeutend größere Nachteils für uns zur Folge haben, als Verzögerungen bezüglich d«S Flugzeugbaues. Die enAikschsn Arbeiter für Wilsor», ! In einer gemeinsamen Erklärung begrüßen der Par' Iament«aus?ch^ des GswerkschattSkonoreffes, der Arbeiter partei und der Konsumvereine Wilsons Bot chaft über die E Verbündeten, besonders die Stelle, die über die der Friedensverhandlungen spricht und Wilson? Ausdruck der Sympathie mit Rußland. Die bri tische Demokratie wünsche wchrs sehnlicher, heißt es weiter, als daß die ruMMe Demokratie sjch überzeugt, daß alle Verbündeten bet ihr steten im Kamp'e um die Freiheit und in dem Bestreben, die wo,; iätigen FrgEj« der Revolution zu bewahren. Wi sons Bezugnahme auf die Freiheit der Meere müsse begrüßt werden wegen ihrer: Klarheit und weiten Anlegung. „ . Mii se'ner Deutung der „Freiheit der Meere", der wir so grobe Wichtigkeit beimeffen, stimmen wir alle überein, und die Zentralmächte können sie nicht als parteiisch vei- werfen, wenn es ihnen einst m t der Zurückweisung jeder Nngriffsabsicht ist. Nach unserer Ansihi entspricht keine an dere Formel in so weitem Maße den Bedingungen, daß ein Jnsereich wie Britannien verpflichiet ist. in der KriegsM für seine einens Sicherheit und die des Reiches zu sorgen. Mir begrüßen WilionA ForderWS MÄ einer Räumung und Wiederherstellung Belgiens. Schließlich heißt eS, Satz Wil sons Programm in den wichtigsten Punkten dem der bri tischen Arbeiterpartei entspricht. Gegenüber Ruhland bat Wilson mebr den Geschmack der englischen Arbeiter getroffen als Lloyd Georae, der offener war und nach dem Ge schehenen ssme Gleichgültigkeit- an Rußland aussprach. Die Trauben sind eben sauer geworden. Ci« irrsinniger Senator. Während bei der Eröffnung der französischen Kammer der Alterspräsident Jules Sigsried, der aus Mühlhausen stammt, in einer theatralischen Rede abermals Frankreichs Anspruch auf die verlorenen Provinzen feierlich verkündete, hielt im Senat der 85 jährige Senator Gouzy aus Doyen eine Ansprache, die daS Allertollste darstellt, was seit dem 1. August 1914 aus irgend einem feindlichen Munde kam. Der Senator Gouzy schilderte zum Entzücken seiner Zuhörer die Deutschen als barbarische Horden, sie in ihrer bestiali schen Schändlichkeit die Mordbrenner Dsch ngs Chans und Tamerlans überträfen. (!) Er nannte die Deutschen Mord brenner, Räuber und Frauenschänder, den Leut chen Sol daten das Ebenbild deS Schinderhannes. Eine Viertelstunde lang sprach er in den vrwlaublichsten Schimpfworts« vom deutschen Kaiser, dessen Leben er in aller Breits mit dem Leben Neros (!) verglich. Ec kramte Lis bluttriefendsten Stellen der französischen Greueiberichis aus den ersten KriegZmonaien aus und verlangte dann die exemplarische Bestrafung der Hohenzollernsamilie durch einen Enienie- gerichtshof. (!) Gouzy schloß unter dem stürmischen Beifall drS Senats: „Mit aller Kraft und aller Feierlichkeit pro klamiere ich aiS unler Kriegsziel: Krieg bis zum Äußersten, bis den deutsche Raubstaat und sein Kaffer niederge schlagen sind." Aus aller VelL. ^ Lle Unbeliebtheit der MiNtSr.UrknnbsrZffg's hei den nach der Heimat beurlaubten Mannschaften ist jo alt wie diese Einrichtung selbst. Sie beruht meist auf dem un« grechifertigten Mißtrauen, daß dies« Züge langsamer fahren ^!s D-Züge und nicht so gute Anschlüsse haben. Beides ist wohl in den meisten Fällen unurtreffend. Aber andere Mängel haben die MUZ, sie sind häufig ungeheizt, häufig ohne Licht und häufig haben sie zerbrochene Fensterscheiben — halten darin jedenfalls den Vergleich mit den D-ZÜgen nicht aus. Was eS aber bedeutet, 80 Stunden lang tn ungeheizten, unbeleuchteten, überfüllten Wagen mit 1-2 zerbrochenen Fensterscheiben bei Frostwetter zu sitzen, bas hat der Einsender einer Zuschrift an dis Köln. Ztg. mit zahlreichen LeidenSgeiährten auf der Hin- wie auf der Rückreise zur Heimat bezw. zur Front durchgekostet. Im Kriege gibt es keine Kleinigkeiten. Eine bekannte deutsche Zündhölzerfabrikationswerkstätte ist Neu stadt am Nennweg, einer der höchstgelegenen Orte deS Thüringer WalüeS. Eine Händlerin von dort erhielt wegen Überschreitung der Höchstpreise für Zündhölzer von einem Ichsischen Gericht KOO Mark Geldstrafe oder 60 Tage Ge« ängnis. Ws werden zu hohe Preise sür die Zündhölzer verlangt? Die Schachtel soll jetzt bekanntlich 5 Pfennig kosten. Das Gericht spaßt auch bei „Kleinigkeiten" nicht. Nachts gehen! Diese Mahnung ist in gegenwärtiger Zeit sür den Verkehr in den Straßen bei der großen Dunkel heit in den Abendstunden besonders angebracht und zu br- tAigen, um unliebsame Anrempelungen zu verhüten. Keino neuen Zilge. Für den kommenden Ssmmer- sahcplsn ist vom Eisenbahnminister in Berlin die Anordnung erlassen worden, daß auch in diesem Jahre von der Über nahme neuer Zuoleistungen abgesehen weiden solle. Ver mehrungen der Züge können nach diesem Erlasse nur durch dringende Dedürsnsffe der Rüstungsindustrie und Le» Ar beiterverkehrs gerechtfertigt werden. Strenge Kält« in Svsnken. Nach den in Pariser Blättern vorliegenden Depeschen leidet Spanien stark unter der außergewöhnlichen KS!t«. Es bestehe eine Krist» ohne gleichen. In Madrid und allen anderen spanischen Groß städten sind Heiz- und Brennstoffe nicht mehr auszutreiben. Das Elend in der Hanptstadt, die auch unter einem schweren Lebensmittelmangel leidet, sei herzzerreißend. .Die mit den Vereinigten Staaten und England eingeleiteten Verhand lungen über die Lieferung von Kohlen und Baumwolle sind noch in Vorbereitung. Auch in Nordamerika herrscht strenge Kälte, New Dor! I egt unter einer Eisdecke. Der Straßenbahn- und Wagenverkehr ist eingestellt, da dis Gleise vereist sind. Die Einwohner der Vororte können nicht zur Arbeit tn die Stadt kommen. Unzählige Tele graphen- und Telephonleitungen sind durch. Lio Last von EiS und Schnee gebrochen. Städtische Not-Lämpchen. Der Magistrat in Lich' tenberg bei Berlin hat eine Nottampe in den Verkehr ge' bracht. Die Lampe soll, wie der Magistrat mitieilt, äußerst sparsam im Verbrauch iein. Sie besteht auS einer kleinen, mt Docht versehenen GiaSröhre und kann auf jede ge brauchte Medizin- oder an ers klein« Flasche ausgesetzt wer den und brennt Mit Petroleum in Lichtstärke etwa eines Nachtlichtes. Fortschritte der drshtksfsn Telephon-s. Dr. Ale' xander Graham Bell hat in einer in Brantford in Kanada gehaltenen Rede mitgeteilt, daß Ferngesprächs zwischen Washington und Paris mii Hilfe "von Telephonen, die an drahtlose Telegrsphenapparato angeschloffen waren, geführt worden sind, so daß es demnächst möglich sein dürfte, drahtlose Ferngesprächs mit der ganzen Welt zu führen. Ehrung eines Marinefliegers. Eins ganz beson ders Ehrung ist dem Führer einer Wasserflugzeugstasftl, Friedrich Christiansen, der, wie berichtet, kürzlich mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnet wurde, einem Friesen, von seinem HeimatSort Wyk auf der Insel Föhr zuteil ge worden. Die Stadivertretung hatte eine „Ehrensitzung" an« beraumt, zu der Christiansen und seine Angehörigen ge laden waren. Bürgermeister Bergmann hielt im ge schmückten AeraiungSsaal eine Ansprache an den tapferen Flieger. Die Stadtverlretung beschloß sodann einstimmig, Christiansen Las Ehrenbürgerrecht der Stadt Wyk zu ver leihen. TilSsrhschzelt in de« GerSannnnK. Der König Ferdinand von Rumänien und seine Gemahlin, die Königin Maria, baden ihre SUborhschzeit soeben fern der rumäni schen tzanplstädt in Jassy unter bem Schutze der republika nischen Regierung Ruhlands begangen. König Ferdinand wurde am 24. August 1865 geboren als zweiter Sohn des Fürsten Leopold von Hohsnzollern. Am 18. Mörz 1889 nahm er den Titel eines Prinzen von Rumänien und die Rechte des Thronfolgers an nach seinem kinderlosen Oheim, dem König Karol von Rumänien. Die Königin ist die einst wegen ihrer Schönheit bewunderte Prinzessin Marie von Großbritannien. Die Vermählung des fürstlichen Paares sand 1893 tn Sigmaringen statt. Gasnot in Dresden. In Dresden ist eine GaSkala. mität dadurch entstanden, daß sich die Behörden infolge KeS andauernden Kohlenmangels genötigt gesehen haben, den Gasdruck zu vermindern. Dadurch ist das Kochen mit Gas so gut wte ausgeschlossen, und auch dis Gasbeleuchtung hat sich auf ein Maß verschlechtert, das nicht mehr zu über treffen ist. Ein Panther i» den Straften einer französischen Stadt. Während einer Ausstellung tn Laval an der Mayenne brach ein Panther aus einer Menagerie auS. Er irrte dir ganze Nacht umher und fiel am Morgen ein zehn jähriges Mädchen an, bas tödliche Verletzungen errllt. Schließlich wurde Las Tier durch Gewehrschüsse getötet. Der Einbruch in Schloß WUHelmshöhe beschäf tigte die Strafkammer des Landgerichts Kassel. Der Ange klagte, der 17 Jahre alte Obertertianer Karl Walther, der in einer Sturmnocht Ende November in das kaiserliche Schloß W IhelmShöhe eingedrunaen ist und eine Anzahl von seltenen Uhren, Bronzen, Waffen rc. entwendet hat, wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Schlechter kam 'der Antiquar Nadel weg, ein geborener Ruffs, der dem Dieb die entwendeten Kunstsachen abgenomm-n Hot; ihn verurteilte die Strafkammer z« IS Monaten Zuchthaus. Ein beschlagnshMteS Kupferdach. Das Kupfer- Sach der russischen Kapells in Darmstadt, wesen dessen Ver- »endung für Kriegszwecke der Landtag»avge»rdnete Reh wiederholt interpelliert hat, wird jetzt, nachdem der Reichs- iagSabaeordnete Kopsch im Reichstag «in« Anfrage «Inge« bracht hat, auf Veranlassung der zuständige» Ziutralbehörbs i« Berlin der Beschlagnahm« verfallen. Eins gefährlich« Fahrt auf den» KönigSse«- Nachträglich wird bekannt, daß der König von Bayern während seines letzten Aufenthalt» auf Jagdschloß Bariho« lomä eine lebensgefährliche Fahrt auf dem Königssee durch machte. Ein plötzlicher, feit 1894 nicht erlebter Wirbel sturm erzeugte meterhohe Wellen, so daß es den beiden da» Boot steuernden Jägern nur mit größter Müh« gelang, an der einzigen flachen Wiesenstelle zu landen. Di« schia- xenden Wellen hatten deu König und M« Beal»ttun, bi» ruf di« Haut durchnäßt. Phantasiepreise fNr Jagdhunds. Bon weidwänn-- schsr Eetts wird der „Tägl. Rundsch." geschrieben: Tine» sogenannten festen Satz für Vorstehhunde hat r» bet «n» nicht gegeben, in «»deren Ländern wohl auch «icht. Lieb haberei, Unkenntnis, Zufall und — leider ost — Schwindel spielten ihre Rollen. Ich hab« z. B. ein« ausgezeichnete deahihaarige Hündin gekannt, di« ihr Besitzer für sage und schreibe „5 Mark und eine Lase Bier" al» Dreijährige gs- kauft hatte. Im allgemeinen kann mau wohl sagen, daß vor dem Krieg« ein brauchbarer Vorstehhund in der Nepal zu 800 bi» 500 Mark zu bekommen mar. Hier und d« wurden selbstverständlich „Lnxnspretse" angelegt. Rohe undresfierte Hunde, meist Jährlinge, kosteten j« nach der Zucht 75 bis 100 Mark. 120 Mark galt schor» al» hoher Preis. Und heutzutage! — Man kann nur verständnislos (oder verstehend?) lächeln, wenn man folgende? hört: 8 » Bekannier von mir verkauft« im vorigen Herbst eins acht Monats alte, allerdings sehr hübsch aussehend« Hündin, di« »och keine Ahnung vom ABT der Gedrauchshundarbest hatte, sür 1100 Mark. Ein Hund, Ler bei einer Prüfung den dritten Preis erhielt, und für den man früher vielleicht 400 Mark geboten hätte, brachte 2500 Mark. Und dieser Tage schrieb mir «In Freund, „Nus L kam ein« Anfrage, ob „Treff" zu verkaufen sei. Ich «»iworteie (d« ich ihn, wie Sir wissen, eigentlich behalt«» wollte): „Ja. P>»ls 4000 Mark." Und was geschah? — Bald darauf traf eins Drahtung ein r „Treff" geksusk hsÄe liogt da» Geld bereits bei mir im Schrank. Für Lbev L Millionen Mark Dekde verünsrnnt. In einem der großen Konfektionshäuser am Hausoogteiplatz zu Berlin brach am Sonntag, während sich niemand tu dem Haufs befand, aus unermiitelier Ursache ein Brand aus, der sich schnell auf jämilichs Stockwerke verbreitete und Setdenwaren im Werte von über S Millionen Mark ver nichtete. Der Schaden, son dem zwei Firmen, die eine mit rund 2 Millionen, die andere mii SO 000 M. betroffen werden, ist natürlich durch Versicherung gedeckt. KunLstebung dss märklschon Handwerks z»; KuiferS WeburtStag. Der Vorstand der Handwerks kammer zu Berlin hat beschlossen, zum bevorstehenden Ge burtstag deS Kaisers eine große eindrucksvolle Kundgebung deS märkischen Handwerks in einem großen Saals Berims zu veranstalten, und zwar gemeinsam mit dem Berliner Fnnungsausschuß. Zur Vorbereitung dieser VeranstaltunK, die nist Musik, Gesang und anderen Vorträgen, mit Licht- und Filmbildern ausgeslattet werden soll, wurde ein beson derer Ausschuß eingesetzt. Militärpferds sür die Landwirtschaft. Zur Siche rung der Frühjahrsbestellung ist die HeeresLermattunx wiederum bereit, eins größere Anzahl erholungsbedürftiger Mikitäipiecde unter günsügcn Bedingungen durch Li« Lanlr- wirisckaiiskammer für die Provinz Brandenburg abzugebs«. Leihgebühr wird nicht erhoben. Einbruch in daS ^erklnse SsidenhanS Michels lt. To. In bem wxttbrkaw -en Seidenbaus.Michels u. Co, in der Leipziger Straße in Berlin wurde nachts ein Ein bruch verübt, bei dem den Dieben sür etwa 100 000 Merk Seidenstoffe und Seidenschirme zur Beuie sielen. Die Diebe, die ihre Wahl mit großer Sachkenntnis genossen hatten, sind in das durch Wächter bewachte Hans über daS Dach eingedrungen, haben sich an Seilen von der im vierten Stock liegenden Bnchhaiterei in die Stoffiager herunterge- lasten und In mehrstündiger Arbeit das Beste herausgesuchff waS sich am Lager befand. Die Wächter, dir nur die .Korridore abpattouillieren, ober nicht in die verschlossenen Lager ksmwen, hab«« nicht« Ve^ächüges b-wer-"