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Rabenauer Anzeiger : 12.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191801122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-12
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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Das Gold vor der Front Von Peter Rosegger. (Nachdruck verboten.) In einem Winkel der eisernen Kasse lehnte der Goldbarren und schluchzte. Oede und dunkel im Gelaß und das Gold mußte weinen. Da rief plötzlich die Eisenwand der Kasse mit harter Stimme: „Was heulst du, Taugenichts?" „Weil ich ein Taugenichts bin, geworden bin im Gefängnis", sagte das Gold. „Ach, du warst es immer!" rief das Eisen. „Du warst nie für etwas Rechtes zu brauchen. Nur für Tand und Hoffart." Das Gold erinnerte: „Ich war im ganzen Reiche das einzig Beständige, ich trotzte den Elementen. Ich war der Herrscher." Das Eisen: „Und hast die Menschen verführt und verdorben." Gold: „Die verführt und verdorben sein wollten, wie haben mich erniedrigt, nicht ich sie." Eisen: „Heuchler! Und wie geringschätzigKhast du stets hergeblickt auf mich. Obschon mir allein die Kraft, die Arbeit und die Wehr liegt. — Ich glaub's, daß es dich wurmt, wenn jetzt.in ernster Zeit sich-alles von.dir wendet, wenn du von allen Seiten hören Mußt: Gold gebe ich für Eisen!" Gold: „Diese Zeit ist dein. Aber ich möchte schon auch was leisten, wenn man mich nicht hier gefangen hielte." Eisen: „Du was leisten. Da wäre ich Poch neu gierig." Gold: „Und zeigen, daß ich" eben so stark bin wie du." Eisen: „Wenn du so stark bist — versuch's, geh' jetzt bloß einmal ins Freie. — Nicht wahr, wie sich die Zeiten ändern! SonstLwarst du mein Herrscher, jetzt bin ich dein Kerkermeister." Gold: „Sage mir Eisen, bist du ein edles Metall?" Eisen: „Das sieht doch alle Welt." Gold: „So, laß Mich frei, " du,wirst sehen, was ich kann." Eisen: „Ich kann mir's denken. Den Krämerbuden würdest du zulaufen, den Spielhöhlen, den Lasterhäusern." Das Gold konnte eine Weile nicht sprechen vor Kränkung. Dann sagte es leise: „Ich würde insWeld ziehen, vor die Front." Eisen: „Du? Du ins Feld? Wohl gar um den Feind zu bestechen, daß er dir das Geschäft nicht ver derbe!" Gold: „Hartes Eisen. Wie wollte ich deinen Spott zuschanden machen!" Nun wurde das Eisen nachdenklich und schaute ernst auf das Gold, das im Dunkeln ein wenig leuchtete. „Gut," sagte das Eisen, „wenn es wahr ist, daß du uns ernstlich zu Hilfe kommen willst in dieser Not, so will ich bei Seiner Majestät ein Gnadengesuch einreichen um deine Befreiung." Schon am nächsten Tage war's, da erklang der Rus durch die deutscheu Gaue zur Goldsammlung. Sogleich sprangen alle Schränke und Truhen auf im ganzen Land, das Gold drang in die Welt, vereinigte sich zu einem Riesenheere, zog ins Feld und brachte den schwerbe drängten Soldaten unendliche Mengen von Kampf- und Lebensmitteln, ein Meer von frischer Kraft und von Her zensmut. In neuer, unwiderstehlicher Kraft entbrannte der Kampf und der Feind wurde geschlagen. Das tapfere Gold ist dann ausgezeichnet wordenZ— mit dem Eisernen Kreuz. Vermischtes. Alke kuttmstälken in den Wüsten Zentral- asieus. Bei Keriya in Chinesisch-Turkestan hat der bekannte Forschungsreisende Dr. Stein höchst interessante geogra phische und archäologische Funde gewacht. Von Darkand aus drang er auf einer bisber unerforschten Route östlich des Zizuasflusses nach den Hügeln uni Kokyar. Hier ge lang es ihm, eine Reihe anthropologischer Messungen vor zunehmen und Daten zu sammeln über die Pakhpolsute, einen interessanten Gebirgsstamm, der in seiner Abge schlossenheit alle Haupteigentümlichleiten der Rasse be wahrt hat. Von Kokyar aus brach Dr. Stein nach Khotan auf und drang ostwärts in die Wüste vor. Seins Nach forschungen galten einigen alten Ueberresten, die sich zwischen den großen schon 1900 von ihm freigelegten Stupa von Rawak und den als Latin von Hanguya be kannten Triimmerstätten liegen sollten. Er fand dabei den Hof des Rawak Stupa noch tiefer unter den Dünen begraben liegen als zuvor; es gelang ihm jedoch, in der Nachbarschaft noch andere Spuren früherer Besiedlung aufzufinden. Die Auffindung eines zerstörten Tempels brachte viele höchst interessante kleine Terrakottareliefs, die einst die Wände geschmückt haben. Der Stil dieser Skulp turen steht völlig unter dem Einfluß der griechisch-buddhisti schen Kunst und stimmt überein mit den Rawac-Stupa- Neliefs, die dem S. bis 6. Jahrhundert n. Ehr. zugeschrieben werden. Die Ruine liegt nur etwa zwei englische Meilen von der jetzigen Grenze des feuchten Landes, und der Anbau des fruchtbaren Hanguyaslandes dringt langsam vor in jene Zonen, die einstmals von der Wüste erobert wurden. Oestlich der Khotanoase befindet sich nicht weit von dem Domokogebiete eine Gruppe zerfallener Wohnstätten. Die größte dieser Ruinen erwies sich als ein buddhistisches Heiligtum; aber cs scheint von „Schatzgräbern" schon in frühen Zeiten heimgesucht und in einen Trümmerhaufen verwandelt worden zu sein. Glücklicherweise sind die früheren Durchstöberungen an der Oberfläche geblieben; Dr. Stein konnte daher eine genaue Feststellung der Struktur des Bauwerkes vornehmen. Er fand auch eine große Anzahl Manuskripte; sie sind auf Papier im Sans krit, in chinesischer und in der „unbekannten" alten Khotansprache geschrieben. Daneben fand man viele Holztäfelchen, die die gleichen Schriftzeichen aufwiesen; andere Inschriften sind in tibetanischer Mundart verfaßt. Außer manchen interessanten Reliquien barg der Tempel Teile eines ganz alte» Sanskritmanuskriptes, das auf Birkenrinde geschrieben ist und zweifellos aus Indien stammt. Einige vortrefflich erhaltene große Rollen buddhistischer Lehren sind in Chinesisch geschrieben; au' der Rückseite tragen diese Rollen einen zweiten Text, der offenbar eine Uebertragung in die Khotansprache ist. Da mit wäre wohl der langgesuchte Schlüssel zu der Khotan sprache gefunden. Die Durchsuchung und Umgrabung eines am Südrand der Domoko-Oase liegenden zertrüm merten Wallrestes ergab gleichfalls interessante Resultate.- Man fand brahmanische Manuskripte des alten Khotan und eine Sammlung chinesischer Aufzeichnungen auf Holz. Die zerstörten Ueberreste in dieser Gegend scheinen etwa dem Ende des 8. Jahrhunderts zu entstammen; es war dies die Zeit der chinesischen Herrschaft im östlichen Tur kestan, die eine Blütezeit darstellt, die erst durch die tibetanische Invasion beendet wurde. Nach Abschluß seiner Ausgrabungen bei Domoko hat sich Dr. Stein nach Ke riya gewandt, von wo aus er weiter ostwärts in die Wüste Vordringen will. Walfischfang im — Netz. Don einer seltsamen Art, den Walfischfang zu be treiben, berichtet der „San Francisco Chronicle". Die Walfische werden im Netz gefangen! Zunächst klingt das nicht gerade wahrscheinlich, aber da San Francisco ein Hauptplatz für den Walfischhandel ist und das Blatt eine genaue Schilderung des Verfahrens bringt, sind Zweifel kaum angebracht. Das merkwürdige Verfahren wird an der Nordwestküste von Neu-Seeland angewandt, in der Nähe der kleinen Wangamumu-Bai. Dort pflegen all jährlich, gegen Mai und Juni, zahlreiche Walfischscharen zu passieren, die aus den arktischen Regionen kommen, um wärmere Gewässer aufzusuchen. Dabei passieren sie gewöhnlich eine Felsgruppe, die ganz nahe an der Küste liegt. Dort legt man nun, quer zur Küstenrichtung, das Netz aus; es ist aus Stahlseilen von nahezu zwei Zentimeter Durchmesser hergestellt; da es nichtmöglich ist, derartige Kabel zu verknüpfen, so sind die einzelnen Maschen, die durch schnittlich eine Oeffnung von 1,80 Meter haben, durch Metall klammern an den Nachbarmaschen befestigt. Oben wird das schwere Netz durch riesige Fässer getragen. Die Tiere verfangen sich von selbst in diesem riesigen Spinnen gewebe von Stahl und Eisen; ihr Instinkt treibt sie dabei ins Verderben. Denn sie versuchen nicht, rückwärts aus dem unerwartete» Hindernis sich herauszuarbeiten ; sind sie in eine Masche geraten, so werden sie wütend, wollen gewaltsam durchdringen, streben vorwärts und verstricken sich dabei immer mehr in das Netz. Manchmal reißen sie das ganze Netz von seinem Standort los. Aber da sie nun das kolossale Gewi ht schleppen, treibt ihr Instinkt sie, sich gegen die Maschen zu werfen ; sie verfangen sich immer mehr und sind schließlich nicht mehr imstande, sich fort zubewegen. Es ist dar.p sehr leicht, sich dem ermatteten Tiere zu näher», um es zu harpunieren; ja sogar kann man bisweilen von einer Lanze Gebrauch machen. Manch mal kommen so große Exemplare an das Netz, daß die Maschen zu klein sind und das Tier überhaupt nicht sich darin verfangen kann. Kleins Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet wieder rund 83 000 Tonnen für die Feinde nutzbaren Handels schiffsraums versenkt. Der englisches,Dampfer „Bristol Eilt)", der jetzt ver senkt wurde, hatte hauptsächlich nach Neuyork bestimmte Chemikalien geladen, die nach Angaben der Besatzung einen Wert von etwa 40 Millionen Mark hatten. Die Liverpooler Hafenarbeiter sprachen sich gegen die Kriegsziele Lloyd Georges aus. In Mexiko fanden neue Kämpfe zwischen den Truppen Carranzas und Villas statt. Amerikanische Truppen wurden nach der Grenze geschickt. Als Vergeltungsmaßregel gegen die völkerrechts widrige Zurückhaltung der verschleppten Elsaß-Lothringer in Frankreich werden ab 3. Januar d. I. 600 angesehene Franzosen nach Rußland und in einigen Tagen 400 an- gesehene Französinnen nach dem Lager Holzminden ab befördert. Der erste Transport der deutschen Austauschgefauge- nen aus England, darunter Fregattenkapitän v. Müller, trifft Ende dieser Woche in Holland ein. Albert Thomas, der Führer der französischen Sozia listen, lehnte das Selbstbestimmungsrecht für Elsaß-Loth- ringen ab und verlangte bedingungslose Rückgabe. Die Vertreter der Mittelmächte in Brest-Litowsk er hoben Einspruch gegen das Verhalten der russischen Re gierung und lehnten eine Verlegung der Konferenz ab. Henderson, der englische Arbeiterführer, hat für seine Person die Kriegsziele Lloyd Georges abgelehnt, da sie eine Verewigung des Krieges bedeuteten. Die russische Delegation erklärte sich bereit, die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk sortzusetzen; auch stellte sie die Unrichtigkeit der russischen Meldungen über die Sitzung vom 28. Dezember 1917 fest. Ein indischer Nationalkongreß in Kalkutta verlangte eine Selbstregierung für Indien. (Eikok bübäu empfiehlt Sonnabend, Sonntag und Montag - - Spanferkel. - - Eine große Portion mit Sauerkraut u. Kartoffeln 2.75 Mk. A Rübenmus, markenfrei, als Brot-Ausstrich, Pfund 55 Pfg, empfiehlt Kk8.-inf.-k6gt. kr. 103, 10. Komp., iin Ltcllungskampi durch Oranatsplitter dem grau- sameu Völkerringen ^um Opfer gefallen und um 31. Dezember nachmittag ^4 Ohr auf .j dem kihrenkriedhoie ?u klooglede beerdigt worden ist. In tiefstem Lebmerre Kade nun, am 10. sanuar 19l8. ALsx u. krsu, als 8ehwe8ikr. Von Beileidsbezeugungen bitten wir clankencl ab^useken. Dir der Frieden, uns der 8cbmer?, Kube sankt, clu liebes, gutes Herr! Wi»«!W für Ostern 1918 nehmen noch an ^iolf L Lis., Auhlfabrik, Klvinülss-Ksdsnsu. Turnvereins!, k. K. Sonnabend, cl. 19. Mannar 1918, abends 8 Obr: MMSlMWINlW MFZ im „kmloßos'ß TaxesorsinnnK: Jahresbericht, l^echenschaktsbe- ricbt, Richtigstellung desselben, Vorstanclswabl. Anträge sind spätestens 3 Tage vorher schriftlich beim Vor stand einrureicben. Der ^urnrat. Oskar Kecke rt, Vorsitzender. 6oitk8 »anä rukt schwer aus una! Tieferschüttert, käst unglaublich, erhielten wir die schmerzliche Nachricht, dak sm 30. Dezember b/zN Obr abends unserseinziger hoffnungsvoller lieber 8obn, mein herzensguter kruder OaMoi Ssiisrzöork. Sonntag, den 13. Januar, abends V28 Uhr: «1«^ übe«'»»» „k6ingrM-8ünx6r". l^ei8tnn88fäki88l6 0r88än«r 8srlsn^68sli8vbaft, im ks8itLs d?8 Klnn8t86bsioe8. — msuv» voi^LÜgiiok«» gnsmm. — OeberaN kombsnsl kolK. -leuest« 8ebi»K«r. Vorv.: 1. Pl. 80, 2. Pl. 60 Pf. A. d. Kasse: I. Pl. 1 Mk, 2. Pl. 80 Pf. Zu diesem genußreichen Abend ladet zu zahlreichem Besuche ein k LneRLsvk«!. Z IMPsnisI-Xlkssisn, vsudsn. Z L Spielplan kür den 12. und 13. Januar: H „Vor Nunn mir der Nasirs", Z und da8 üdiix« xroks kiOKramm V Infolge Fleischmangels em pfehle ich für den Mittagstisch MklM»e in verschiedenen-«Preislagen. ^aGVnlksuvn. felllpostkäslen eigener Anfertigung, sowie alle anderen Feldpostartikel billigst bei Alax ^nÜ6i8, am Markt. Bezugsquelle für Wiederverkäufe!. ttau8tzs1t8sik6, 31o/o Fettgehalt, Auslandsware, markenfrei, Pfund 9 Mark, empfiehlt^ Osi mann kli8isr. ^WMseWls a Pfund 0,50, 0,90 und 1,20 M, empfiehlt Fritz Pfotenhauer. WiNin, bester Schuhputz, bei
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