Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 12.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191801122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180112
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-12
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
um so gewissenhafter ober sollte man pichen, n>as bei einer parlamentarischen Besprechung jetzt herauskprlngen könnte und ob öffentliche ReichSverhandlongen über dis deutsch« russischen Beziehungen uns dem Ziele, das wir alle er« streben, näher oder ferner bringen. Es ist ja nicht so, als ob der Reichstag sich darüber erst oussprechen mühte, unter welchen Umstünden er eins Veiständigung mit Ruhland billigte oder wünschte. Das ist schon wiederholt geschehen, nicht nur in der ja inzwischen üh-rhoffen Friedensenlschließung des Reichstages, sondern such in der unter der Mitwirkung eines Reichstagsaus- schufseS zusiandegekommenen Antwort an den Papst und in d^m zwischen der Neichstagsmehrheit und dem Reichskan ler vereinbarten Arbeitsprcpramm. Die deutschen Unterhändler sind also über doS, was der Reichstag zu ihren Arbeiten zu sagen hat, ganz nut unterrichtet. Belehrung über die Stimmung deS Reichtages oder deS Volkes würden sie nicht emp'angen, wohl aber Lob und Tadel für das) was sie erreich! haben, und Richtlinien für ihr ferneres Verhalten. Beides ist ober in gleicher Weise vom Übel. Dick auf- aetrageneS Lob würde unseren Beauftragten ihr Amt eben so schwer machen wie mehr oder weniger berechtigte Kritik. Dos eine müßte den Russen die Besorgnis elnflößrn, daß dcm sie in der Partie zu nachgiebig gewesen seien, das andere könnte in ihnen den Verdacht erregen, daß im Reiche nicht gebilligt wird, waS in Brest-Litowsk beschlossen Wurde. Eine andere Wirkung auf den Fortgang und den endgültigen Erfolg der Verhandlungen könnte eine Er örterung im Hellen Lichte des Reichstages nicht haben. Was Marschall hmq und Geuerat Pershing sehlt. Die Riesenstadt London hat zu Ehren der .Siegs' de» FeldmarschallS Lord Haig de» britischen Generalissimus in Frankreich, oft genug die Fahnen gehißt. Zwar folgten den logenannten Erfolgen an der Somme, bei Arras, Cambrai und in Flandern regelmäßig andere KriegSb.löer, die dartaten, daß der Weg zum Rhein noch viel weiter sei, als der nach Tipperary, von dem baS englische ^Nanonal- lieb' berichtet, aber man muß dem zähen englischen Schocken Haig nachrühmen, daß er sich mehr Mühe gegeben hat, alS fein Vorgänger, der Kavallerie-General French, und daß er auch den ertrunkenen Feldmarschall Lord Kitchener vergessen gemacht hat. Für die Engländer hat „ihr« Feld- marschall mehr geleistet, als die Franzosen Joffre, Petain, Hoch, Nivelle, und darum wollen sie auch nicht» davon wissen, daß ein Franzose gemeinsamer Oberbefehlshaber wird. Nun soll Haig aber einen Konkurrenten in dem nordamerlkani ck,en Oberbefehlshaber, General Pershing, erhalten, für den die deutschfeindlichen Bläffer drüben mächtig die Reklametrommel rühren. Und das paßt Len Briten garnicht so recht. Sollte der Amerikaner Hindenburgs ZaubermUtel erfunden haben? Wir dürfen die „Kameraden Haig und Pershing' mit kühlem Auge, das aber nicht mit geringschätzigem Blick zu vergleichen ist, betrachten, denn wir kennen das alte deutsche Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!' Diese beiden Generale sind für den Welt krieg, für einen Krieg gegen europäisch gebildete Truppen, kurzum für einen Feldzug gegen Moltkes Nachfolger Hin denburg und Ludendorff nicht hr'angebildet worden, dazu fehlt ihnen die Hauptsache, das Arm« eaufgebot, an dem sie sich vor dem Kriege hätten schulen können. England hat eine „Millivnenarmee" aus dem Boden gestampft, aber uich! einen einzigen großen General, der die Pläne der deutschen Heeresleitung voranszufshrn vermocht hätte, geschweige denn, daß er sie Hütte durchkreuzen können. Diese Tatsache will man freilich bei der Entente nicht wahr haben, denn man würde damit die geistige Überlegenheit der „Boches« aner kennen. Deshalb müssen sie sich aber darin finden, daß Lord Haig und Genossen mit den deuischen Heerführern nicht mitkommen. Frankreichs Sorge nm dir russischen Guthaben. Die französische Negi»»»--«, „ Halle bekanntlich den Sozialisten des Lande» die Pässe zur Reife nach Stockholm uns Petersburg zur Anbahnung eine» FUedsnswerkes ver weigert. Jetzt berichtet der frühere MnnffionSminlster. f Sozkalistensührer Thomas, Clemenceau set ans den Ausweg aus dem Konflikt wegen der neuerlichen Verweigerung der Pässe für Petersburg verfallen, ihn, Thomas, mit e ner offi ziellen Regierungsmission nach Stockholm und Petersburg zu sch'cken. Thomas hat aber abgelehnt. Welcher Art d ese Mission fein füllte, läßt folgende f Meldung erkennen: Die Pariser Presse beginnt ihier Sorge f um die Mill'ardenguthaben in Ruhland Luft zu machen, f da die französischen Banken seit Tagen keine Nachrichten von ihren Petersburger Filialen besitzen und die Bankope- f roiionen in Rußland vollständig eingestellt sind. Das i „Journal« verlangt eine Regierungsaktion zum Schutze der f französischen Finaustwerkssen, die das Blatt — in ziemlich f opffmistischer Schätzung — mit 12 bis 15 Milliarden be- i ziffert. Die französischen Bankkreise wünschen vor allem, f daß die Regierung schleunigst eine Finanzdelegation nach Petersburg sende, wo Frankreich eigentlich keinerlei fach- - männliche finanzielle Vertretung besitzt. Vermischte Nachrichten. ! , Frankreichs Weißbluten. Dis Tatsache, daß franz' i zösische Divisionen von der Westfront für die italienisch* Front zurückgezogen werden, macht es nach einer Parise* Meldung der Londoner „Times« notwendig, dis Männer von über 50 Jahren zu den Waffen zu rufen. Der Muni tionsminister hat in Überclnst mmung mit Clemenceau be schlossen, daß die Arbeiter, die für Len Dienst mit der Waffe mobilisiert worden sind und den Jahrgängen bis zum Jahrgang 1914 angehörcn, aus den Industriebetrieben zurückgezogen und zur Verfügung des Oberbefehlshabers gestellt werden sollen. Diese Maßnahme IM am 15. Jan. in Krast. Die Deutschen in Amerika. Am 14. Februar ke- s ginnt laut „DmeS' die Registrierung von einer ha Million nicht naturalisierter D> irischer in Amerika z> m f Schutz gegen Spionage und Schädig ung der amerikanischen s Landesverteidigung. Die Polizei- und die Posive:mastung i werden Lie Registrierung übernehmen. Alle männlichen s Personen über 14 Jahre werden mit Namensuntersäpist ! und Fingerabdruck emgezeichnet, die Österreicher und Un- i garn bisher noch nicht. Sieben Millionen amerikanischer Soldaten ist nach einer Erklärung des ehemaligen Nräsidenlen Taft das Mindeste, was die Union aufbrin.cn muß, um der europäischen Entente wirksam Hilse zu leisten. Nach z einer genaueren Berechnung würden bei den fabelhalten - Ansprüchen der amerikanischen Truppen schon für eine holbe Million ein ins Imaginäre ausgedehnter Apparat erfor derlich sein. Zur Ausrüstung von 7 Millionen in der für erforderlich gehobenen Weise würden die Vorräte und Hilfs- Mitts! des ganzen Erdballes nicht ausreichen- Eru PreisauslebreiSen für Erfindungen i», Eikenbahnmssc». Der Verein deutscher Eifenbahnver- waltungen Hal folgendes Preisausschreiben ergehen lassen: Auf Beschluß des Vereins deutscher Etsenbahnverwaltungen werden Geldpreise im Gesamtbeträge von 30 000 Mar? zur allgemeinen Bewerbung öffentlich ausgeschrieben, und zwar: Für Erfindungen und Verbesserungen, die für das Eisenbahn- wesen von erbeblichem Nutzen sind und folgende Gegen stände betreffen: die baulichen Einrichtungen und deren Unterhaltung, den Bau und dle Unterhaltung der Betriebs- Mittel; Dle Signal- und Telegrapheneinricktungen, Stahl werks, Sicherungsoorrichtungen und sonsttgen mechanischen Einrichtungen; den Betrieb und die Verwaltung der Eisen bahn. ' Außerdem werden Preise er-eilt für hervorragende schriftstellerische Arbeiten aus dem Gebiete des Eisenbahn- wesens. Truntsr und drüber in „Dollavika". Noch vor wenigen Jahren galt es den amerikanischen Landwirten als schöner Traum, einen Preis von einem Pfund Sterling pro Bushel Weizen zu erzielen. Um dem sprunghaften Hinnns- schnellcn bcZ Weizenpreises Einhalt zu gebieten, hat Witson einen Höchstpreis von S,L0 Dollar den Bushel festgesetzt. Da aber aletchzeitig der an sich viel billigere und minder wertig« Mais wehr bringt, hasten die Landwirte den Weizen zurück und versüttem ihn an die Schweine, um zu- ; pirick d.n Maispreis weiter zu treiben. (So schreibt G. Thomas im -Tag'.) Das muß auch eins Vermehrung der Anda stoche für Mars und eine Verringerung der Anbaufläche für Weizen sowie eine dauernde Herabsetzung der hochwertigen Lebenmittel zur Folge haben. Die Teuerung macht sich im Lande, namentlich in den Groß städten, derart fühlbar, baS soeben erst in Chlkago Philadelphia, Boston und anderen Orten Lebensmittel- krawalle mit blutiger Hand niedergeschlagen werden muhten. Am schlimmsten ist gerade in den Großstädten der Kohlen mangel, und daS in dem kohlenreichsten Lande der Welti Die Ursache hierfür liegt in fortwährenden Ausständen, dsr Eifenbahnarbeiier, die von den Bahnen höhere Löhne ver langen. Die Bahnen wiederum dürfen ihre Frachtsätze nur mit Zustimmung der „Jnstertote Commerce Commission« erhöhen, und diese ist wenig geneigt zu folgen, weil sich sonst die öffentliche Meinung sofort gegen die Regierung und die Bahnen kehren würde. DaS ist der Hauptgrund, warum Wilson mit einem Schlage das gesamte Eisenbahn netz der Vereinigten Staaten gewissermaßen mit Beschlag j belegt hat. Grohfeuer in einem märkischen Damenst'-ft. Da» ! durch seine historischen Schätze und seine geschichtliche Ver« f gangenheit berühmte Damenstift Heiligengrabe in der Hriegnitz wurde von einem Großfeuer heimgesucht. Durch Überheizen der Ofen ist der Westflügel, in dem die Ge mächer der Äbtessin und die Snftskasse liegen, in Brand geraten. In dem Stistspensionai, das der Ferien wegen unbewohnt war, brannten die Schlafräume aus. Der Dachstuhl des AbteiflügelS wurde m n den Flammen ver zehrt. Die Feuerwehren von Wittstock und der ganzen j Umgebung wurden zur Hilfeleistung gerufen. Es gelang s ein Umsichgreifen des Brandes zu verhindern und die i historischen Schätze zu sichern. Des nachlässig verstaute Tornister eines Feld' grauen richtet« in einem Abteil 4. Klasse auf der Egerer Linie großes Unheil an. Der schwere „Affe« stürzte un- vcrmuiet herab und die Kants, des obenauf geschnallten Kochgeschirrs durchschlug den Hut eines jungen Mädchens und drang ziemlich tief in die Kopfhaut ein, eine stark blutende Wunde verursachend. Ein zufällig im Wagen mit« fahrender Sanitätssoldat legte der Schwerverletzten einen Noiuerdand an und sorgte nach der Ankunft in Pl men für ärztliche Hilse. Lod eines HundertsechSjährrgen. In Freiburg an der Elbe wurde der 108 Jahre alte Schneidermeister Mathies Dodenhosf in voller militärischer Uniform begraben, f Er war der älteste Einwohner der Provinz Hannover. Ein neunzigjähriger Turner. Das älteste Ehren« Mitglied der Turngemeinbe Berlin, August Lelsegang, konnte in diesen Tagen in voller Rüstigkeit, sowohl körperlich wie geistig, sein neunzigstes Lebensjahr vollenden. Seit dem 5. Januar -1851 der Turngemeinbe angehörig, hat er alle Jahrzehnte hindurch al» Turner, Fechter und Ruberer bis in die letzten Jahre nicht nur an den Festen und dem son stigen Versinsleben, sondern auch an ollen Übungen selbst- ausübend Anteil genommen. Ein neuer Erdstoh in Gnatsurala hat daS Werk der Zerstörung vollendet. Der Zustand Ler Stadt ist un» beschreiblich, alles liegt in Trümmern. Das Colon-Theater war im Augenblick deS Unglücks mit Zuschauern angefüllt. Es stürzte zusammen, wobei sehr viele Opfer zu beklagen i waren. Der Bahnhof, die Post, die englische und amerika« s Nische Gesandtschaft sind Ruinen. Auch die Spitäler, das ' Irrenhaus und die Gefängnisse wurden ernstlich beschädigt f und Kranke und Ge-angene getötet. Sturmflut zerriß, wie au» Stettin gemeldet f wird, bei Damerort 200 Meter Dünen. Die Ostsee flutete f bk» Buckowerfee. Damerort ist überschwemmt und äußerst bedrängt. Große Paketdiebftähle in Konitz. Umfangreiche Packetdisbstähle sind in Konitz aufgedeckt worden. Es Han« i belt sich um eine ganze Diebesgesellschaft, Lis in letzter > Zelt, delonderS vor den Weihnachtsfeierlagen, große Men« gen wertvoller Postpakete vom Bahnhof Konitz gestohlen ' ober ihres Inhalts beraubt hat. Bisher sind 12 Perfonen s verhaftet. Weitere Verhaftungen stehen bevor. - Irkutsk in Flammen. Die sibirische Stadt JrkutSk , steht infolge der andauernden Kämpfe zwischen Maximalisten und Kadetten in Flammen. Die Stadt gleicht einem Trümmerhaufen. Politische Nachrichten. Eine ko» ervative Erklärung. Der AuS'chu» der Konservativen Partei Schlesiens hat auf seiner in Breslau abgehallenen Versammlung seinem Erstaunen und seiner Bestürzung Ausdruck über das seitens unserer Unterhänd ler in Brest-Litow-ck durch Vermüllung der Russen den Engländern, Amerikanern, Franzosen und Italienern ge macht« Friedensangebot. Die Veroniwortung auch hierfür wird nachdrücklich festzustellen sein. Wir wünschen, so heißt es in der Entschließung, eine möglichst schnelle Be endigung des Krieges, nicht aber eine Verlängerung de§- i selben durch fortgesetzte Friedensangebote unserer Diplomatie. f Wir wünschen die unbedingte Sicherung der durch die i Tapferkeit unserer unverleichlichen Heeresmassen und durch ungeheure Opfer errungenen Erfolge, nicht aber deren Vreimrächtigung durch Schwächung" des Siegeswillens unseres Volkes: , türkische Grotzw-siev Talaat Pascha, der gus der Neiss nach Brest-Litowsk in Berlin weilte. gab dort seiner Überzeugung Ausl ruck, daß die russischen Delegierten nach LUlückkehren und ebendort die Friedens- Verhandlungen fortgesetzt und zu Ende geführt werden würden. Die Zulagen säe Nente,^,z,p^uger. Nach dem Beschluß, den nunmehr der Bundesrat über Zulagen an Jnvoliüenrentner geiaht hat, erhält der Bez eher eincr Invaliden- oder Krankenrente, der auf Grund der Arbeiter- Versicherung, also auf der Post, eine Rentenquiliung mit dem Buchstaben I (hellgrünes Papier) oder K (hellgelbes Papier) vorzeiaen muß, vom 1. Februar ab 8 Mark Zulage, Wiiwer- und Wiiwen-Nentner 4 Mark. Alters- und Waisen- reniner gehen leer aus. Die Zulage wird ohne besondere e-nwetjuttg durch die Post ausgezahlt. Für dle Unfoll- rentner jst ähnliche erweüerte Fürsorge in AusffM genommen. Dis Betanutmachung über die Genehmigung der Zulage» an Empfänger einer Invaliden-, Witwen- oder Waiiennnle aus der Jnoalidenveificheruna ist im Reichsanzeiger publiziert worden. Die Verordnung tritt mit dem 1. Februar in Kraft. Gegen die Brest - Litowsker Vsrekubarnngen sandten die Landesvereine der deuischen Vaterlandspartei der Provinzen Ostpreußen und PommernProtestkundgebungen an den Kaiser, den Reichskanzler und den Feldmarschall v. Hindenburg. Zur Sicherung der Grenzen werden mit Nachdruck territoriale ErmLiiernugeu gefordert. Lev Kinser an den Reichstag. Auf einen im Nam n des Reichstags ausgesprochenen Neujahrswunsch des Präsidenten Kaempf erwiderte der Kaiser: Ich danke Ihnen herzlich für die f,Ländlichen Wünsche, dis Sie mir im Namen des Reichstages beim Ausgang aus dein alten sieg- und ruhmgekrönten Jahre daeoebracht Haden. Den unerschütterlichen W llen, einen die Zulunst und Woh'sahrt des Reiches fichersiellenden Frieden zu erkämpfen, wird das deutsche Volk — das vertraue ich zuaerfichilich — auch im neuen Jahre an der Front und daheim in Treu« zu Kaiser und Reich kraffvoll bestätigen, and mit Goffes Hilfe wird das schwere Wer? gelingen und Las ersehnte Friedensziel in adfehbo'-°'r Zeit erreicht werden. Dev Ze itri'M abgsorbncts Giesberts hat mit dem Beginn de-, neuen Jahres seins Stellung im ReichSwiit- schafsamt angetreten. Herr Giesbect übernimmt nicht e nen bestimmten Beamtenposten in diesem Reichsamt, sondern ard'iie! ohne Amt und Litel als sachverständiger Beirat für soziale und Arbeiterfragen. D e unkiion des Herrn G.csberls ist auf seinen eigenen Wunsch so gestattet worden, damit er sein Neichstagsmandat ohne Unterbrechung durch eine sonst notwendig werdende Neuwahl ausüben kann. Französische Sozialisten siiv sofortige Verhand lungen. Der mit unbegreiflicher Übereilung gefaßte Be schluß der sranzösichen Regierung, das Brest-Lffowsker Fliedensprogramm der Mittelmächte keiner Beachtung zu würdigen, hat in der sozialistischen Partei, namentllich aber i bet den Minderheitsst ziolisien große Ausregung verursacht. : Das Komitee für dle Verteidigung des internaiionaten Sozialismus, das alle Gruppen der Mlnderh ilsfoz allsten vertritt, nahm einstimmig eine Entschließung an, die die l Friedeusvorschläge der rusststhen Regierung als geeignete Verhandlungsgrundlage bezeichnet und gegen ihre Ablehnung durch das französische Kabine! protestiert. Die Fortsetzung der Erklärung ist von der Zensur gestrichen. Englisches Interesse ftir Elsaß-Lothringen. Während französische und amerikanische Stimmen schon feit langem die wirtschaftliche Bedeutung Elsaß-Lothringens, besonders seinen Kalirelchtum, heroorheben und damit die Notwendigkeit einer „DeSannex on« der deutschen Reichs- lande zu begründen suchen, steht man in England Ler elsaß-lothringischen Frage trotz allen Lärms, der für dieses französische Kriegßzlel in der englischen Presse künstlich her vorgerufen wird, sehr kühl gegenüber. Aus Gründen der Solidarität mit dem Bundesgenossen mnß aber dem Durch- schnitise.ngländer die elsaß-lothringische Frage schmackhaft gemacht werden, mrd deshalb wählt man das bewahrte Mittel, an sein wohlverstandenes und materielles Jnieresse zu appellieren. Ein Londoner Blait macht diesen Versuch unter Hin weis auf einen Vortrag des Geologieprosessors FcarnsideS von der Universität Sbessield, der daraus aufmerksam macht, baß in den Jahren 1904—1913 die Ausbeute an basischen Erzen in Deutschland, Frankreich und Belgien sich verdop pelt hat, während sie in England nur eine schwcche Zu nahme aufzuweifen hat. England erhielt einen großen Teil seines Bedarfs aus Bilbao, aber die dortigen Bergwerks find größtenteils erschöpst, und wenn man auch auf Zufuhr aus Marokko und Umgebung rechnen kann, so ist d e Ent- sernung doch sehr groß. — -Nun weiß man in England doch wenigstens, daß es auch einen gewissen praktischen Wert hat/ wenn seine Tommies für dis Befreiung der Reichsiande von den deutschen Barbaren weiterhin Leben und Gesundheit opfern müssen. Hungerstreik in der Peter-Pauls-Festung. Nach Pariser Meldungen haben Burzow und die ehemaligen Mitglieder der provisorischen Regierung, die in der Peuer« Pauls-Fesiung gefangen gehalten werden, die Nahrung.- -aufnahme verweigert.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder