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WabenauerAnzeiger MW sUMMt, SOrskrs, SO, MWMs, AM,S8chntz »sU Amtsblatt für Lea Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,rrO Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. SombeÄ, de« 12. Jamm 1818 Drahtanschrift: Anzeiger ZI, MüüEb 6. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Es wird hiermit besonders hingewiesen auf die nach folgenden, für die hiesige Stadtgemeinde gültigen Be stimmungen : Bei Schneefall sind die Fußwege in gangbarem Zustande zu erhalten. Hierbei ist folgendes zu beachten: a) der frisch gefallene, lockere Schnee ist möglichst so fort vom Fußwege zu beseitigen, ch von den Dächern auf die Fußwege gefallene Schnee massen müssen umgehend entfernt werden, e) wenn bei starkem, anhaltenden Schneefall eine fest- getretene Schneedecke entsteht oder durch Frost so genanntes Glatteis eintritt, sind die Fußwege in ihrer ganzen Ausdehnung gehörig zu bestreuen. Das Streuen ist so oft zu wiederholen, als es die Sicherheit des Verkehrs erfordert. cl) Als Streumittel ist Sand zu verwenden. Bei eintretendem Tamvetter ist die aus den Fuß wegen vorhandene Schnee- und Eisdecke mit tunlichster Beschleunigung zu beseitigen; die abgelösten Eisstücke sind klein zu schlagen und auf der Fahrbahn der Straße auszubreiten. An den Dächern überhängende Schnee- und Eismassen (Eiszapfen) sind, soweit sie die Sicherheit des Verkehrs gefährden können, zu entfernen. In den Gehöften vorhandene Schneemafsen dürfen nicht auf den Straßen ausgebracht werden. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer auswärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nötigenfalls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vornehmen zu lassen. Rabenau, am 10. Januar 1918. Der Bürgermeister. Lckanutnmchimg, die Lundssteuer betr. In Gemäßheit des Gesetzes vom l. August 1868 und der Ausführungsverordnung hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche am 10. Januar 1918 Hunde besitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde besitzen, hierdurch aufgefordert, bis spätestens zum 15. Januar 1918 in der Ratskanzlei hierselbst anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinter ziehung der Hundesteuer angesehen and j, nach 8U3 und 7 des angezogenen Gesetzes mit dem dreifachen Betrage der Hundesteuer bestraft. Nach den örtlichen Bestimmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 10 Mark, 2 Hunde 25 Mark, 3 Hunde 50 Mark, für jeden weiteren Hund 25 Mark zu entrichten. Die Entrichtung der Steuer hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsbande des versteu erten Hundes gut zu befestigen ist, bis längstens zum 31. Januar 1918 zu geschehen. 3'" Falle des Verlustes der Steuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von 1 M. zu entnehmen. Rabenau, am Dezember 1917. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, i o. Januar 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Südlich von Vpern am Nachmittag lebhafter Artille riekampf. Westlich von Zandvoorde scheiterte ein starker nächtlicher Erkundungsvorstoß der Engländer. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering. Jin Dezember beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten 9 Fesselballone und 110 Flugzeuge, von denen 47 hinter unseren Linien, die übrigen jenseitsj der ^gegnerifchen ^Stellungen erkenn bar abgestürzt sind. Wir haben im Kampfe 82 Flug zeuge und 2 Fesselballone verloren. Oeftlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische und Italienische Front Die Lage ist unverändert. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 1l. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht und Heeresgruppe deutscher Kronprinz Versuche des Feindes, überraschend und nach Feuer vorbereitung am Morgen des 10. Januar südöstlich von Bpern in unsere Stellungen einzuvringen, scheiterten. Tagsüber entwickelte sich an der flandrischen Front und südwestlich von Cambrai lebhafter Artilleriekampf. Zwischen Moeuvres und Marcoing steigerte sich das englische Feuer am Abend und bei Tagesanbruch vorübergehend zu größter Heftigkeit. Auch die französische Artillerie war beiderseits von St. Quentin und in einzelnen Abschnitten zwischen Oise und Aisne rege. Heeresgruppe Herzog Albrecht Westlich von Blamont erhöhte Gesechtstätigkeit. Oeftlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front und Italienische Front Nichts Besonderes. Lokales and Zächfisches. Rabenau, 12. Januar 1918. * Ein furchtbarer Sjchfn e e st u rfm"wütete am Frei tag nachmittag wieder über unserer Gegend. Nachdem in der Nacht zum Freitag bei heftigenüSturm'und Regen Tauwetter eingetreten war, setzte am Freitag mittag unter Donnerlund Blitz ein solches Schneegestöber ein, daß gar bald Weg und Steg verschneit war. * Weitere Einschränkung des Personenzugverkehrs. Auf den sächsischen Staatseisenbahnen werden vom 13. Januar ab voraussichtlich aus einige Wochen abermals eine Anzahl Schnell- und Personenzüge eingezogcn. Au der Strecke Hainsberg—Kipsdorf fallen täglich die Per sonenzüge ab Kipsdorf 8,27 vorm., ab R'a b e-n a u 9,39, und ab Hainsberg 10,03 norm., ab Rabenau 10,26 vorm. aus. * Ablieferung beschlagnahmter Fahrradbereifungen. In einer Bekanntmachung weist die König!. Amtshaupt mannschaft Dresden-Altstadt darauf hin, daß alle noch gebrauchsfähigen oder unbrauchbaren Fahrradbereifungen aus Gummi nunmehr bis spätestens den 20. Januar 1918 auf dem Gemeindeamt abzuliefern sind. Wer/oie Ablieferung unterläßt, setzt sich schwerer Bestrafung aus. Erteilte Fahrgenehmigungen gelten als erloschen, wenn der Zweck, für den sie ausgesprochen wurden, fortgefallen ist oder wenn die Bereisungen aus sonst einem Grunde nicht mehr benutzt werden. Anträge wegen Erteilung von Fahrgenehmigungen sind unmittelbar an die König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, alle sonstigen.An fragen sind an das Gemeindeamt zu richten. Schiitzcxgrahenrxf — aus dem Westen. Wer hielte auchf.'nur eine Stunde, Eine einzige Stunde Sein Sold und seine Diamanten zurück, Wenn er Brüder und Söhne damit Erretten:kann vor dem Tode! Die Goldankaufsstelle Rabenaulmmmt jederzeit durch ihre Mitglieder, Herren Pfarrer Sturm, Schuldirektor Reinicke, Fabri kant Anton Hamann und Lehrer Klaus-Obernaundorf, Goldfachen entgegen. * Die Zeitungen wissen nicht, woher sie Papier nehmen sollen. , Dabeiftvird für überflüssige Schreibereien noch genug des kostbaren Stoffes verwendet. Auf dem Büchermarkt erscheint jetzt eine Arbeit von Professor Dr. G. Th. Fachner: „Warum wird die Wurst schief ge schnitten?" Ein derartiges Buch ist,in einer Zeit, wo die meisten Leute — keine Wurst haben, ^natürlich sehr notwendig. Seifersdorf. Im Gasthof Seifersdorf konzertieren am nächsten Sonntag die hier bestens bekannten und überaus beliebten „Rein-Gold-Sänger". Wiederum wer den sie mit einem ausgesuchten, nur neue Nummern ent haltenden Programm auftreten, das jeden Besucher voll befriedigen dürfte und ist ein voller Saal deshalb zu erwarten. Dippoldiswalde. In einer am Sonntag im Gast- hofch,Stadt Dresden" stattgefundenen Versammlung der Kleinhändler wurde einstimmig beschlossen, eine Vereini gung unter dem Namen^„Handelsschutzverein der Klein händler" zu gründen. Erster Vorsitzender wurde Herr Hermann Richter-Dippoldiswalde, zweiter Vorsitzender Herr Buksch-Kipsdorf. In Glashütte und Lauenstein wurden ebenfalls solche Gründungen beschlossen. Kreischa. Zur Warnung wird amtlich mitgeteilt, daß die Gutsbesitzersehefrau Hedwig Jungnickel in Herms dorf bei Kreischa mit einer empfindlichen Geldstrafe be legt worden ist, weil sie sich nicht gescheut hat, Butter im Schleichhandel zu verkaufen und sich dabei 2.50 Mark für das Stückchen bezahlen zu lassen. Glashütte. Der Schneesturm am vergangenen Freitag, der, wie es scheint, unser ganzes Vaterland heim gesucht hat, war auch hier in seiner ganzen Furchtbarkeit zu spüren. Kinder, die täglich gegen Abend im nahen Cunnersdorf-.Milch holen, konnten an diesem Tage nicht wieder heimkehren. Sie fanden Aufnahme bei Cunners- dorfer Bewohnern. Ein Vater, der seinen beiden Kindern abends 6 Uhr entgegengehen wollte, verirrte sich infolge des Schneesturmes dermaßen, daß er weder vor- noch rückwärts konnte; er mußte an einer Feldscheune, die ihm einigen Schutz bot, bis zum frühen Morgen aus harren. Erst bei Anbruch der Morgendämmerung-kehrte er trotz der eisigen Kälte wohlbehalten heim. Welschhufe. Wegen Kriegsvergehens waren 40 hiesige^Einwohner, die Hühner hielten, mit Strafbefehlen über 20 bis 30 Mk. bedacht worden, weil sie, entgegen der behördlichen Aufforderung, zu wenig Eier an die Sammelstelle des Kommunalverbandes abgeliefert hatten. Der Gemeinde Welschhufe war aufgegeben worden, vom 20. Mai bis 30. September 1917 7890 Hühnereier an die Sammelstelle abzuführen. Es waren aber nur 292 Eier abgegeben worden. Von den unter Strafe genom menen 40 Hllhnerhaltern erhoben 14 Einspruch, die ande ren unterwarfen sich den Strafbefehlen. Wie die Ver handlung ergibt, beruhte die zur Ablieferung vorge schriebene Stückzahl von Eiern auf einer veralteten Liste der Hühnerhöfe, es war daher die festgesetzte Ablieferungs ziffer nicht zu erreichen. Einige Hühnerhalter hatten^den guten Willen gezeigt und Eier an die Sammelstelle ab geliefert. Andere machten geltend, im eigenen Haushalt zu viel eierversorgungsberechtigte Personen^ zu j haben. Hinzu kam noch, daß zu damaliger Zeit in Welschhufe eine ruhrartige Krankheit epidemisch herrschte, so daß kranken Personen Eier zur Stärkung gereicht werden mußten. Neun Angeklagte wurden daher freigesprochen, zwei Angeklagte zu je 20 M. Geldstrafe oder 3 Tagen Gefängnis und drei Angeklagte zu 15 M. Geldstrafe oder 2 Tagen Gefängnis verurteilt. Dresden. König Friedrich August sprach in einem Telegramm die feste Zuversicht aus, Kaiser ^Wilhelm werde nur einem solchen Frieden zustimmen, der das niedliche Gedeihen unseres Vaterlandes gegen mlle ferne ren Eingriffe sicherstellt. Chemnitz. Bei dem Ausladen der Hagenbeck'schen Tierschau wurde auf dem hiesigen Güterbahnhof einer der großen Elefanten überfahren und so schwer verletzt, daß er abgestochen^ werden 'mußte. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 13. bis 19. Januar 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Donnerstag: Jungfrauenverein in Rabenau. Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Dienstag: »^8 Uhr Kriegsbetstunde mit Beichte und heiligem Abendmahl. Seifersdorf: Sonntag: 9 Uhr Lesegottesdienst. Somsdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittwoch: */,8 Uhr Kriegsbetstunde.