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Rabenauer Anzeiger : 01.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191801016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-01
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 01.01.1918
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Händlern rundweg abgelrhnt; «Mi» wurds wieder !chen und öfter- KeMmsersuch «!S chelirrt vn.-u!«h«a tft. Tes psinischs MirristerptLfiLeNt tu Verlk-M Am Sosntag weilt« der polni'chs Ministerprüfident Dr. von K-icharzewSki, brgle'tst von dem Leiter der Abteil!!»-; für vol-i-Är Anaeleäeiikeiten Grasen RostworvWski, in Berlin. Demgemäß hat sich Deutschland zwar damit einverstanden erklärt, daß ohne Rücksicht auf die Zahl di« über 48 Jahr« alten Unteroffiziere und Mannschaften setzt und in Zukunft n die Heimat entlassen und die gleichaltrigen Offiziere in Der durch dis deutschem Erfolge betäubte russische Koloß ?,ab den Widerstand auf. Der russische Diktator Kerensk-, dem die Revolulioniermig der Armee und der Sturz des girren Nikolaus gelungen war, wollte zwar den Krieg fort- setzen, «l-er auch öder ihn kam daS Verhängnis. D'e noch in der österreichischen Bukowina behenden Rosien wurden hinausgeMsgen, dis Hauptstadt Czernowitz erobert. Ebenso wurde der Sieg der beutst relHisch-ungarifchen Waffen in Rumänien vollendet. Der Herbst brachte dann noch ble Eroberung der wichtigen berrisch-russischen Handelsstadt Riga und infolge davon den Gewinn teS finnischen Meerbu'-mZ, der Waffe, füaßr zu PelexKbwa. Damit wurde dis Einsicht in Rußland, daß Kat noch andere amerikanisch« Stamen zum L^rvch brr Friedensbeziehungen veranlaßt und in wiedslholieu 8e> schoflen ichwere Beleidigungen des deutschen Kaisers und der deuftchen Nsiion hinzugefügt, aber seine VernichlungS- politik Deutschlands ist in ihren Anfängen stecken geblieben. Er vermag nicht zu le sten, was er geplant, seine EtaotA- kunst bat ebenso Schiffbruch gelitten, wie dis nordamerfts- niiche Wehrkraft. Und die Mehrheit der eigenen Nation hat sich von seinem unklugen und »erb-cchrrischen Gebühren ghLSkvrndst, das die Eeschichie brandmarken wird. Unsere Heeresleitung wußte, daß die Enients in Frank reich alles und das önßersts ausbislen würde, um die beuischsn Stellungen zu zertrümmern und den Schrei nach dem Rhein zu verwirklichen. D-m trat vorbei: end in wahrhaft geniale? Weiss die Neuordnung unserer Fronten durch Feibmarschall non Hindenburg und Gener-'lqnariier- meister Ludendorff entgegen, an der «sie fein^i? su Angriffs erlahmten. Neue Generäle, gewaltige Übermächten, unan« . sehdars Artillerie, gepanzerte Kriegsmaschinen, zahllose Flieger, Gasangriffe und giftige Dämpfe führte d-r Feind heran, überall erlahmte die Offensive unter dem Meer van Blut, welches 'bis deutschen Abwehr- und Gegenstöße mr- r!chte<en. In Flandern, vor Verdun, am Dornenweg, bei CawLrai zermürbte sich der Feind. Er erreich!« nichts von stinen letzten Zielen, es gelang ihm nicht einmal, die deutschen Waffen so festzuhalten, daß sie sich nicht auf den anderen Kriegsschauplätzen betätigen konnten. Im Gegenteil wurde dort neuer Ruhm errungen. mL LüMAgsrsalL Ächt» mehr zu erreiche» fei, besiegest, die KriedsuSvschandl«ir§e« habe«, nachdem der Abschluß des Waffe»Dllst«Nber tu Brrst-Lit»»sk vereinbart »orden war, itzrr» kl fsna geuommen. All« Bemühungen seiner ebe- Maliges RerbLndeÄK. Rußland wieder auf den „reck! n" Weg 3« brias-n, sind erfolglos gsbüeden. Ein weiterer Appeq SN d e Waffen ist unmöglich, und we«» er versucht wordru wäre, so würde nur die voSstiindige Auflösung des rslfifchen Reiches dabei heraurgrkomme« sein, dis mit der Bildung einer eigenen Ukraine-Republik schon begonnen halte. Die Erschöpfung des MoskowUertuviZ ist feststehend. Zu einem glorreichen E egeszuge, Ler Lie ganze Welt bewegte, gestaltete sich dis Offensive der »sreiniztrn öfter» reichisch-ungarWen und deutschen Waffen gegen Italien. I» ebenssvlel Wochen w»r den Italienern entrissen, was Se in der gleichen Zahl von Jahren genommen hatten. Dis 1S. JfsikzyWscht wurde zu einem vernichtenden Zu sammenbruch der Italiener, der selbst von ihrem Gene- ralWmuS Cadorna nicht mehr i» Abrede gestellt werben konnte und der ihm seinen Posten kostete. Diese gewaltige Einbuße hat v»n der Regierung in Nom nicht wett gemacht werden können, und such Engländer und Franzosen, di« alle denkbare Hilfs versprochen hatten, haben nichts zu ändern vermocht. Der Lerrat Les'Königs V-klor Fmanuel an seinen Verbündeten, denen Italien seinen Aufschwung vor dem Kriege verdankte, ist bestraft worden. So hat das Jahr 1S17 dle Kriegslage und die Ver hältnisse ter Staaten in ein so deutliches Licht gerückt, daß nichts mehr gedeutelt weiden kann, überall liegt di« Tatsache der erlittenen Einbuße bei der Entente und für di« Vereinigten Staaten von Nordamerika die Unfähigkeit vor, de» gewaltigen Anforderungen zu entspreche«, die vo« den »otklixnben Regierungen in London, Paris und Rom a» p« gerichtet «erden. Rußlands Kriegsteilnahme ist ausaeschaltet. Hingegen ist die LöiüungLfLhigkeit deS Deutschen Reiches und feiner Berbünocten militärisch, finan ziell,'» wirtschaftlich und in der Ernährung ungebrochen. So treten wir in da» Jahr^1918 ein Wir ergehen uns nach der Mahnung unserer Heereels^er nicht in FriedenZ- Komhination-n, wir stellen einfach dle Tatsachen hin, wi« sie heut« find. Das ist genug für heute und künftig. .. ,, n die Heimat entlassen und die gleichaltrigen Offiziere in »er Schweiz interniert werden; im übrigen muß!« Deutsch« and auf den Austausch gleicher Zahlen bestehen. Frankreich ordert« dagegen, daß Austausch und Internierung aller gr ünden Kriegsgefangenen nach dem Verhältnis der Gefangenen« ahl erfolgen, Deutschland also etwa doppelt soviel KriegSge« angen« wie Frankreich herau-geben müsse. Dadurch war ten die weitgehende» dcu-schen Vorschläge zu Fall gebracht, wonach beiderseits etwa 60 000 Mann oder wenigstens s« 20 000 Familienväter zur Entlassung gekommen waren. So ist durch Frankreichs Schuld ei« großes Menschenfteund- ltcheS Werk vorläufig gescheitert. Immerhin ist eine Reihe nicht unwichtiger Abmachungen getroffen worden, wodurch di« Lags der Kriegsgefangenen wesentlich erleichtert wird. In erster Linie wurde eine weit« sehende neue Internierung »rrwunbeter und kranker Kriegsgefangene? vereinbart, M der bi« schweizerische Re gierung in hochherziger Weis« dis Plötze zur Verfügung stellt. Ferner wurde «ine Anzahl neuer Grundsätze für die Behandlung der Kriegsgefangenen vereinbart, üver einig« besonders wlchilge Punkte, wie die Bestrafung von Flucht versuchen u« b dl« Einführung von Spaziergängen außerhalb der Lager ist eine Einigung sngebahnt. Ruf Besprechungen über Aivilinternlerte ging Frank reich trotz mehrfacher Aufforderung nicht ein, jedoch dauern schriftliche Verhandlungen hierüber fort. Jegliche Aus- sprach« über die Freilasiung der widerrechtlich znrückaehal» tenkn Klsaß-Loihrtnger wurdr von den französischen Unter« , Die letzte Kriegswoche. 1S17-1SlS. Wen» wir von der letzten KriegSw»-*« de« alten Hshrrd «Inen Rückblick auf dl« enftchwundenen Manair werfen, s^ »rkennen wir, daß keiner der früheren Kriegofahrr so reich w-r an wuchtig?», monnmen alen Ercion sien, die uns anderen Tagen- ne her dringen mußten, wie dieses. Der Höhepunkt war tu den blutigen UuSeinsndrrfetzungen über« schritten, ein Neue» hat fick vorbereitet, im Felds wie da heim. Und wir hoffen, daß dis innere Entwicklung, in der letzten Jahre drei Reichskanzler milwirktcn, zu einem Richt minder gedeihlichen Abschluß jähren werden, wie ihn sie Ele^gniff« iu der Front zu erreichen versprechen. Der gewaltigen Arbeit soll auch der segensreiche Lohn, der d'a deutsche Zukunft für immer sichert, „ich; ausblelbcn, wie si« Unser Volk nach Len harten Kämpfen aller Kriegsjahrs ßevraucht. Dl« sS«öd« Abweisung LeS Friedensangebots des deutschen Kaisers und der späteren FrlebenSoermittlung des heiligen S vhleS in Rom hat ihre Sirafs gefunden ia den für den Feind unerhört blutigen Gefechten kn de; Westfront und in dem ungehemmten U-Bootkrleg. Der Engländer Lloyd George uns feine Helfershelfer haben Übe? diese furchtbar« deutsche KriepSwsffs gespöttelt, aber das Lachen ist ihnen vergangen. Rn Lebensmitteln, Kohlen, Munition und Krirosvorrötten ist überall bei Len Feinden drr Mangel in empfindlichstem Maße gestiegen, olle Gegen mittel, die immer wieder «ngektodigt wurden, haben sich als fruchtlos erwiese«. Der versenkte feindliche Schiffsraum Et nicht wieder zu ersitzen, und «nch Lie onfgedotruen Geleilzüge baden sich nicht sl-° schutznafjigs Anwehr er« wiesen. "Millionen und ober Millionen wertvoller Güie; ruhen mit zebllosen Schiffen auf dem Grund» brS MeereS, die Enienle hat ek nicht anders gewollt. W e die Erwartung auf Abwehr der Tauchboot-Gefahr, so hat sich auch die Hoffnung auf dle große Nordamerika- nische Hilse nicht cr-üllt. Wohl hat Präsident Wilson in WaMraiorr dem DeulkLr« KeiL« de» Krieg erkürt, er j Ui» viefer Wei« gerung wird die Bevölkerung LeS besetzten Frankreich zu tragen haben. Zur mecklsuLrrLHifchsu Wsrxaff«»gHfeaK« wird berichtet, baß dis Rsgiarungsn Ler beiden Großherzogiümer vertraulich« Beratungen in dieser Angelegenheit gepflogen und daß inr Anschluß daran im Lands grundjähliL Stellung psaommc« wurds. Ein üötreinftirnmsndcr Beschluß der S^nndr konnte jedoch nicht erzielt werden, so Lag der neu« LaS neue HanLeiskammergc>ctz, drs drin preußischen Landtag« spätestens im Januar zu- gehen wird, trögt vor allem dem Wunsche der Handels kammer Rechnung, daß in größerem Umfange als bisher die künftigen Industrie- und Handelskammern über alle wichtigen in deren Arbeitsgebiet gehörenden Fragen recht zeitig angebürt werden, um vorhandene Mön che und Ein wendungen nor den abschließenden Entscheidungen zur Sprache bringen ru können. Auch in dieser Hinsicht treffen die Anregun gen mit den Absichten der maßgebenden Stell n der Regierung zusammen. Schon während der Krieg-zeit sind die Handels kammern in wesentlich erweitertem Umfange an der Vorbe reitung non Entscheidungen über wirtschaftliche Fragen be teilig! worden, wem auch in dringlichen Fragen nicht immer die Mitwirkung der amtlichen Jnterefsen-Veriretungrn erfolgen konnte. Ein Er--guer deS Biers. Eine Anfrage deS Abg- Mumm im Reichstag lautet: Immer noch wird in den großen Wirtschaften Bier an jedermann vrrschävkt. Wi« vereinbart mit dieser Tatsache die Neichsregierung die neue Überweisung van 100 000 Lo. Gerste an die B erbrnuereien, die angeblich »fast ausschließlich" für das Heer bestimm! sein soll'»? Ist Ler Neichsregierung bekannt, daß durch diese 100 000 To. 2 Millionen Kinder allwöchentlich etwa 1 Plund Graupen würden erhalten können, und ist der RslckSregierung die Erschwerung der Kinderernährung da durch, zudem auch die Keksherstellung völlig eingestellt wurde, bekannt? Wieviel Bier wurde bisher während deS Krieges aus dem Aukland und auS den besetzten Gebieten eingeführt? Hält dte Negierung an dem Beschluß alkohol freier Demobilisation fest?" NuKsichtskoflgkslt der KriegSverlSugerung für die Wcstmkctzte. In der Preffs der Neutrale« kommt ziemliche Überein stimmung über di« Kriegslage zum Ausdruck. Zi» Kopen hagener Blatt sagt u. a.: Ein Sonde:frieden wird von ge- »issen Leuten mit Unrecht zu etwa« VerabscheuungSwardiaem oemscht, wenn auch Ler allgemeine Friede besser wäre. Aber der Ssndersriebe kann der Weg zum allgemeine« Frieden merken. Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, daß Liefer entschlossene Schritt zu baldigen «llizemrmen Friebensver- Handlungen sübrrn kann: Lord LanSoowneS Frftdenrbrlef, dir Zustimmung Le4 überwiegender; Teils der liberalen englischen Presse, H-ndersonS Friedensacbeit, Lie scharfe Oppofiiisn der französischen Sozialdemokratie -ege» Cle menceau und jetzt Amerika« eigentümlich« Haltung den Bolschewik! üegenüb-r. D«r Kiira wurde zum Weltkrieg, «Idem ein Glied an daS andere gefügt wurde; umz«kehrt ist eS setzt Pfi.cht, sa »lel Glieder als möglich auS die «: KriegSketir deranSzunehmrn. Fehlt erst t as Hauptglied, so geht die aanz« Ketie entzwei. Der wesentlichste Grund sür dle schreckliche Verlängerung des Weltkrieges liegt in Lem Glaube« deS VerbanLrS, d!« Mittelmächte besiegen, den Frieden diktiere« ,u können und so d«n Krieg zu etnem guten Geschäft M machen, unter anderem durch Vernichtung der deutschen Industrie. Deutschland, Mrt dsn« da- Blatt weiter aus, habe eine Welt gez-n sich gehabt, und sei nicht nlederznzminge« gew.sin. DaS Ausscheiden Rußlands müßt« die Krieg?« Politiker des Versandes zu der Einsicht bringen, bah sie den K l-g nicht gewinnen können, selbst wenn sie ihn bis zum bitterste« Ende fortsetzen. Immer seltener höre man di« Pbraftn som Kampf der ,vereinizi«n Demokratien" gegen die ,Autokratie", vom Krieg für „die Freiheit der kleinen Nationen". Wo sie »och ertönten, klängen sie imm r hohler. An dem Tage, ws niemand mehr an si« glaubt, hab« der Frieden «inen Riesenschritt vorwärts getan. JsrvffKlem u»d Rom. Der enxlrsch« Gelaodte beim Vatikan hat der Kur!« aPftekj W.Meilung über die Besetzung Jerusalems ge-aaäst. GleichMritz Zab 8-, «k der „Wsrmsnla" indirekt aus Rom mitgeleilt wird, bskavnt, daß Ttzrenwschen mit der Be malung d«s heiligt« Grabe- beauftragt worbe« leies und daß der ksanwandi«:»«»« enzi.sche Gsneral wit dem Kustoden dcs heiti««« NratzrS und br« oriecklschev Batriarche« in Verbind«»- sieh«. Da- ««tliche Organ deS Vatikan- schr «b örm F«S dsr hstlt-en Stadt: Der Einzug der errgUjch-n Truppen Jerusalem ist allgemein mit Genugtuung Lvf- Der Ministerpräffdenk ist schon bst seinem NnnsautiM vom Reichskanzler Grafen Hertling elngeladen worSen, nach Berlin zu kommen. Drr Beluch bot aber in diesem Auaen- diicke auch den Zweck, mir der Reichsreglerunq Zu beraten, in welcher Form die gegenwärtige legale Vertretung des polnischen DolkcS bei den Friedensverhandlungen der Zemralmächie mit Rußland ihrs Ansichten und Wünsche zum Ausdruck bringen könnte. KrisgHsteuer nnd AitWelsnuerksuf. Es sind von verschiedenen Seilen Befürchtudgen dahin gehend geäußert worden, daß der durch den Derkouf von Goidsachen o"er Juwelen an den Goidankansstellen erzielte Betrag krieMteuerpflichtig werden könnte. Diese Auffassung ist im allgemeinen nicht zui-essend. Nach dem Kriegsfteuer- gefetz vom 21. Juni 1916 unterliegt der BermögenSzuwachS, der auS der Veräußerung von Schmnckfochen usw. entsteht, der Kriegssteuer n Kt. Eine Ausnuhmr findet nur dann statt, wenn der betreffende Veräußerer dle Sachen nach dem 81. Dezember 1913 erworben hai-s, und zwar deswegen, weil onzunehmcn ist, daß die er Erwerb auS KriegSgewmürn, vielleicht sooar zur Umgehung der Kriegssteuer erfolgte. Der Betrag hingegen, den jemand aus dem Verkauf schon vor dem 1. Januar 1914 erworbener Schmucksachen erlöst, bielbt ebenso wie die Schmuckfachrn selbst nach den, Kriegs- steuergesctz ausdrücklich steuerfrei. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß eine weiters Kriegssteuer den Grundsatz deS Gesetzes vom 21. Juni 1916 beibrhsltrn wird, Loß mithin auch künftig aus der Veräußerung von Gold- soch n oder Schmuck herrührrnds Geldbetrags der Steurr- pflicht nicht unterlagen. über dis MSglich?sit eines WsktfvksÄsns äußerte sich derselbe Entente-Diplomat, es ist der itaiienischr Gesandte in Stockholm, der nach der Jsnnzo-Kotostrophr auf die Notwendigkeit dek sofortigen Friedensschluffes als deS einzigen KettungSmittels der Entente verwiesen hatte. Nach einem Friedensschluß mit Rußland, so sagt der merk würdig aufrichtige Diplomat, ist eine Handelsblockad- gegen Deutschland ohne jede positive Bedeutung für dis Krieg führung der Emenie. Zn handelspolitischer Hinsicht wäre sie der reine Wahnsinn, denn dadurch würde Deutschland oder dem Block der Mittelmächte die Möglichkeit geboten, mit Rußland Hilfe das ganze noch freie Europa zu erobern und sich für den Frirdenkschluß jeder Konkurrenz gewachsen zu machen. ES ist offenbar, daß ein derariigeS Zusammen wirken sür beide Teile gleich vorteilhaft sein würde. Rußlands Finanzen würden gebessert werden, und dis Mittelmächte würde« in hohem Grade den Einfluß, den der Krieg auf ihrs Wirtschaft gehabt hat, b«Migen können. Wenn wir annehmen, daß die Mittelmächte nach bem FriedenSschluß mit Rußland mit Rücksicht auf dis außersr- Lenilich großen Opfer an Truppen uns Material, dis ein Durchbruch an der Westfront mit sich bringt, sich an Lief?? Front immer noch auf di« Defensiv« beschränken, würden, so werde« doch durch den FriedenSschluß sehr tzroßs> Lruppenwaffen für Operationen an anderen Stellen frei. Nur wenig« deutsche Truppen zusammen mit den türkischen, Lie bisher an Ler Nordftont zusammen gegen Rußland standen, wären nötig, um den Verhältnissen in Mesopo tamien eine für die Entente sehr gefährliche Wendung zu gebe». Ja, bei der jetzigen Konstellation ist «in Schlag ge gen Ägypten höchst wahrscheinlich und ein kräftiger Schlag auch gegen Indien mit Ruhland als Durchbruchkweg denk bar und möglich. Die Entente kann dagegen nur Amerikas Hilfe rinsstzen. Amerika aöcr beteiligt sich nicht aus idealen Gründen, sondern ledig! ch auS handelspolitischen Interessen an dem Krieg-. Lis ersten VikLWsftNche» Wirkungen des WaKenstMstanU-S «rit mack-n sich, wie man der »R-tSü. Slip. Ztg." s»« poft« schreib!, t» der Ostmark bereits sahlrusnd bemsrkbsr. Leben-» und GenrchuMsl, die bereit» seit Monaten völlig »erlchwunden wareo, tauchen iu Ler Ltabt Psfs« »nd in anderen Slödreie LeS LKenS plötzlich wieder auf. Besonders zahlreich find üt« Lstzrbske Sieler Händler irr Zigarren. Dies« Leute, dl« mrO erft »ährenü deS Kriegs ihre Fähigkeit zrm H'.j«m.«!<chLsdel rrUb-Ll hatten, suchen ihr« Doce jrtzr ««4 zs LrkssLten haben KrisaSpreise« loZ-ufchlas-n, UN- sich s»r «er<usteu zn Mrrn, Die Brvölkerunq oerhSit sich jed-H dlese» geböte« gegenüber sehr abwartend. Rundschau. Hindenburg und Ludendorff au dis Preffr. Bei einem Besuch von Vertretern der Zrnirumsprefss im Großen Hauptquartier sprach Ludendorff folgende Bitte an dir Preffs aus: „Reben wir nicht zu viel vom Frieden, nur der Sieg führt zu ihm. Sa war's im Osten, so wird's überall sein. Sieg und Friede kommen g°w ß, sie kommen um so eher, je einiger wir im Innern find und je stärker wir ertragen, was nun einmal ertragen werden muß. Mili- täAfch kann uns niemand den Sieg streitig machen. Wenn wir auch noch vor großen, schweren Aufgaben stehen, mit Gottes Hilfe werden wir sie lösen." — In der Unterhaltung mit dem Generalfeldmarschall o. Htndendurg klang immer wieder die feste Zuversicht des großen Führers durch, daß wir nach de« bisherigen Siegen auch noch weiter siegen werden. Ungebrochen sei der Mut der Heimat, dis hinter uns steht, dann siegt sie mit unS. Er schloß: „Grüßen Eie die liebe deutsche Heimat von mir, und sage« Sie ihr, st« solle unbesorgt jein, wir siegen mit Gott." Dte deutsch-französische« Verhandlungen Lbev Kriegsgefangene. Die in Bern unter Vermittlung der schweizerischen Re« gterung geführten deutsch-französischen Verhandlungen über Kriegsgefangene find abgeschlossen. Infolge LeS hart- uöckigen Widerstandes der französischen Regierung lst «in« Einigung über den Austausch und die Internierung der achtzehn Monat« in Gefangenschaft befindlichen Kriegsge fangenen vereitelt worden. Die druische Regierung vertritt den selbstverständlichen Standpunkt, daß bei einem Aus tausch von KrirgSgefangenen auf beiden Seiten grundsätzlich die gleiche Zahl fteizuyeben ist, und baß sich «in« Ab weichung hiervon nur zugunsten kranker, verwundeter und allenfall» der ältesten KriesSgefangenen rechtfertigen läßt,
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