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'Aus der Geschichte der Militärmusit. vcm «chinesische!-. Hni" zur modernen Trompete. Seitdem Triton jenes sagenhafte Stierhorn fand, «» reinigte unS hineinblies, kennt man die Musik, und aus jenen in dammeihchte Linthe gehüllten Vorgang wird die Entdeckung der Blasinstrumente znrückgefübrt. Auf das Horn des Stieres folgten das Tubaikain und das Iubal, di« schon aus Metall ge ertigt wurüen. Das Gleichnisin der Bibel, daß die Tons der Tromzeten von Jericho ver mochten, Mauern einstürzen zu lassen, bedeutet weiter nichts, als daß sie einen gewaltigen Einfluß auf die Krieger auszuüben vermochten. Während man demnach das Volk der alten Juden als die Erfinder der Blasinstrumente betrachten dürfte, schreibt man die Erfindung der Trommeln den Parthern zu. Sie besaßen über einen eisernen Reifen gespannte Felle, an welch ersteren außerdem Glocken hingen, und das Geräusch, die „Musik", die sie mit diesen Instrumenten hervorbrachten, vermochte eine ganze römische Legion in die Flucht zu schlagen. Die Trompete wird schon in der Sage von Roland erwähnt, wo dieser ein solches Instrument auf dem Haupte eines Riesen zerschlug, nachdem er ihm lange Abschied töne entlockt hatte. Großen Luxus mit Blasinstrumenten trieb Cäsar Borgia im Mittelalter, dessen Trompeter sich nur silberner Instrumente bedienten. Man trieb den Luxus und das Uebermaß in Trompeten im Mittelalter so weit, daß viele Regimenter mehr Trompeter als andere Soldaten aufwiesen. Bei vielen Reitertrupps besaß jeder Mann seine Trompete, „um den Feind in die Flucht zu schlagen und die eigenen Leute und die Pferde aufzu heitern". Während der Nenaissancezeit kamen die Wind instrumente in Aufnahme, das Horn, das Bombardeon, die Flöte, das Waldhorn, die Schalmei, die Querpfeife und der Dudelsack. Damals blies noch jeder Musiker ganz nach Belieben, und wenn man bedenkt, daß sich ein jeder die größte Mühe gab, den anderen zu übertönen, läßt sich leicht annehmen, daß der Feind auch durch eine Musikkapelle in die Flucht geschlagen werden konnte. Bald auch kam der „chinesische Hut" auf, ein Metallhut, an dem Glöckchen oerjchieder Große hängen, und der bei uns durch den Schellenbaum erseht wird. Um dieselbe Zeit erblickte auch die Pauke das Licht der Welt. Früher trug sie ein Soldat auf dem Rücken, und der hinter ihm Marschierende hatte sie — zunächst mit der Faust — zu bearbeiten. Die österreichischen Militärkapellen führen noch heute die Pauke auf einem Wägelchen mit, das von einem Pony gezogen wird, und bei den Aegyptern und Indern trägt der Paukenschläger ein ausgesucht schönes Panthersell und in jeder Hand einen Paukeuschtegel. Bei den Franzofen und Engländern tragen die Paukenschläger große weiße Lederschürzen. Während der Zeit der großen sranzöfismen Revolution wurde die Pauke der „Donner der Over" genannt. Die sogenannte Ianitscharenmusik setzte sich aus dem „chinesischen Hut", der aus der Türkei stammr und an der Spitze mit einem Halbmond gekrönt war, T rompeten, Klarinetten, Flöten, Pfeifen, Triangeln und Zimbeln zu sammen. Der „chinesische Hut" nahm mitunter gewaltige Formen an und war mit Fahnen und Roßschweifen und anderem Zierat behängt, so daß man seinen Träger gar nicht zu Gesicht bekam. Ende des 18. Jahrhunderts kamen in Europa die regulären Militärkapellen auf, zunächst in Frankreich, und ein gewissenhafter Chronist erzählt, daß im Jahre 1777 im Schlvßpark in Versailles sich zum ersten- mal eine Negimentskapelle hören ließ. Die Freude der Pariser war groß, und noch mehr, als Ludwig XVI. an jedem schonen Sommertage die Kapelle seiner Lchweizer- garde im Freien spielen ließ. Von den damaligen Ein richtungen der Militärkapellen bis zu den heute bestehen den, den Musikstücken und dem Geschmack des musik- iiebenden Publikums bis zu den heutigen Verhältnissen ist ein langer Weg, doch würde es hier zu weit führen, wenn man diesem genau folgen sollte. Aus Tier- und Pflanzenreich. Die Narkose der Pflanzen. Nicht nur bei den Menschen und höheren Tieren ist es möglich, eine Narkose durch Anwendung gewisser Mittel einzuleiten, sondern auch die Pflanzen lassen sich wie die tierischen Organismen einschläfern, d. h. in ihrer Funktion herabsetzen. Und zwar sind es dieselben Stoffe, die auch bei Pflanzen die Narkose erzeugen: nämlich Aether, Chloro form, Alkohol, Ehloralhydrat, ferner Benzol, Benzin, Zchlol und viele Alkaloide. Das Wesen der Narkotika be steht darin, daß sie, wie gesagt, die Lebensfunktionen herabsetzen. Die Sinnesempsindungen werden schwächer, Bewegungsstörungen treten aus, und bei den mit Schmerz» nerven ausgestatteten Organismen dringen unter dem Ein fluß des Narkotikums die Schmerzen nicht mehr ins Be wußtsein. Andererseits besitzen zahlreiche Narkotika, in kleinen Dosen gegeben, die Eigenschaft — man denke an den Alkohol —, zunächst eine Steigerung der Lebensfunktio nen hervorzurufen — alkoholische Erregung und Beschleu nigung des Vorstellungsverlaufes —, der aber jedesmal die Herabsetzung unbedingt folgen muß. Das Wesen der Narkose läßt sich von verschiedenen Seiten aus betrachten. Ein wesentliches Merkmal de- narkotisch wirkenden Mittel ist, wie die Pharmakologe« Overton und Mayer vor einigen Jahren entdeckt haben, ihre Fett- oder „Lipoid löslichkeit". Nur diejenigen Substanzen wirken narko tisch, die dadurch in die Körperzellen eindringen, daß sie in deren Lipoidsubstanzen löslich sind. Alle diese Merkmale treffen auch für die Pflanzen zu. Zum ersten Mal« ist die narkotische Beeinflussung der Pflanzen Kei der Mimose beobachtet worden, deren bekannte sleizvarrett ve« Berührungen — sie schließt sich dann — durch Chloroform aufgehoben wird. Auch der wichtigste Prozeß im Pflanzenleben, die Assimilation der Kohlen säure der Luft in Kohlenhydrate, wird durch die Einwir kung der Narkotika aufgehoben. Dies ist, wie die „Natur wissenschaften" mitteilen, sowohl für die Alge Spirogyra wie für höhere Pflanzen nachgewiesen worden. Aber auch eine Steigerung des Lebensbetriebes kann, wie oben angedeutet, durch kleinere Mengen eines Narko tikums erzielt werden. Unter günstigen Bedingungen wird die Atmung der Pflanze größer. Zwiebeln, die während sechs Stunden narkotisiert waren, atmeten zu nächst stärker, später aber schwächer als im nor malen Zustand. Auf einer Atmungssteigerung und der dadurch bedingten Wachstumserregung beruht auch da» von Prof. Johannsen angegebene Aetherverfahren zum Frühtreiben von Pflanzen, wonach die Ruhezeit der Knospe um 6—8 Wochen durch 12—48stündige Narkose verkürzt werden kann. Ferner können auch eben ausge reifte Gerstenkörner durch Aethernarkose noch an der Mutterpflanze zum Austreiben gebracht werden. Die Narkose ist also nicht, wie man meinen könnte, ein Spe zialfall der höheren Organismen, sondern eine allgemein« biologische Erscheinunq in der gefaulten Natur. 222 «MBS, >» 1 ,r>m zflurrk" ZnßlkmZ: „diocb ein ?ssr 5pntren DMN zvirci er vierter üiiren"! MWWOM für Abrichthobelmaschine sofort gesucht. Kutscher, stadtkundig, wird für sofort gesucht. Färberei Zul. Kslliniok,Hainsbg. 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