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WaöenauerInzeiger ZÄM smAjWM, SOrsSsrs, SO, SkrmMs, WM,SstWtz isU Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,sO Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg-, für auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Sal; entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgcgcbenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. NlMM 15. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 SUMM, hkll 2. MlM 1918. Drahtanschrift: Anzeiger 31. JMgWg. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Die Anmeldung der Ostern 1918 schulpflichtig werdenden Kinder soll für die Knaben Montag, den l 1. Februar, vorm 9—12 Uhr, für die Mädchen Dienstag, den 12. Februar, vorm. 9—12 Uhr im Direktorzimmer der Schule erfolgen. Schulpflichtig sind lt. Gesetz die Kinder, die bis Ostern 1918 das 6. Lebensjahr erfüllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern oder Erzieher solche Kinder aus genommen werden, welche bis zum 30. Juni d. I. das 6. Lebensjahr vollenden. Beizubringen sind für alle: der Impfschein, für auswärts geborene Kinder noch: ein standesamtl. Geburtszeugnis mit Taufbescheinigung oder ein pfarramtliches Taufzeugnis. Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Anmeldungen der Kinder durch Kinder (Geschwister) sind unstatthaft. Hinsichtlich der Personalien find Namen Stand und Wohnung der Eltern oder Pfleger recht genau anzugeben. Ebenso ist genaue Auskunft über den bisherigen Gesundheitszustand des Kindes erwünscht. Rabenau, am 20. Januar 1918. Die Schulleitung. Direktor Reinicke. - »Will Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 31. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Die Gefechtstätigkeit blieb auf Artillerie- und Mi nenwerferkämpfe an verschiedenen Stellen der Front be schränkt. * Am Weihnachtsabend und im Laufe des Januar haben Flieger unserer Gegner trotz unserer Warnung wieder offene deutsche Städte weit außerhalb des Opera tionsgebietes angegriffen. Dank unserer Abwehrmaßnahmen traten nennens werte Verluste und Schaden nicht ein. Zur Strafe wurde die Stadt Paris im ersten plan mäßigen Luftangriff in der Nacht vom 30. zum 31. Ja nuar mit 14000 Kilogramm Bomben belegt. Italienische F.wnt Südwestlich von Asiago scheiterte ein italienischer Angriff im Feuer. Zwischen Asiago und der Brenta blieb die Artillerie tätigkeit rege. Die Zahl der von österreichisch-ungarischen Truppen in den letzten Kämpfen gemachten Gefangenen hat sich auf 15 Offiziere und 660 Mann erhöht. (Amtlich) Großes-Hauptquartier, 1. Februar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Unsere Erkundungsabteilungen brachten aus den englischen Stellungen in Flandern Gefangene lind Maschinengewehre zurück. Bei dichtem Nebel blieb die Feuertätigkeit an der ganzen Front gering. Italienische Front Auf der Hochfläche 'von Asiago lebhafter Artillerie- Kampf. Vom Monte di Val Bella und Col del Rosso aus setzten die Italiener viermal starke Kräfte zu neuen An griffen an. Sre brachen jedesmal im Feuer vor den österreichisch-ungarischen Stellungen zusammen. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts neues. Lokales im- ZSchMes. Rabenau, 2. Februar 1918. * Bei der Sparkasse zu Rabenau wurden im Monat Januar d. I. 744 Einzahlungen im Betrage von 103 762 M. 94 Psg. geleistet, dagegen erfolgten 138 Rück zahlungen im Betrage von 28 459 Mk. 19 Pfg. * Lokal-Erfindungsschau. Mitgeteilt vom Patent bureau Krüger, Dresden-A. (Auskünfte an die Leser kostenlos.) Gustav Weimert, Rabenau: Unterteil für Holzschuhwerk. (Gm.) — Curt Schubert, Rabenau: Sohle für Schuhwerk und Holzsohle für Schuhwerk. (2 Gm.) * Tanzmusik. Nach einer Mitteilung der Chemnitzer „Volksstimmc" aus Dresden soll-«sich das^ Ministerium wieder mit der Frage der Zulassung der öffentlichen Tanzmusik beschäftigen. Das Ministerium soll nicht ab geneigt sein, den Saalbesitzern Entgegenkommen' zu zeigen. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht getroffen. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeindeverbands sparkasse wurden im Monat Januar 265 Einzahlungen im Betrage von 68845,43 M. gemacht, dagegen erfolgten 44 Rückzahlungen im Betrage von 10899,46 M. Wilmsdorf. In der Nacht zum'. Dienstag" brachen Diebe zum zweiten Male in der.Behausung.(des Herrn Fleischermeister und Gasthofsbesitzer H. Mensch hier ein und stahlen Fleischwaren. Jedenfalls sind es dieselben Patrone, die den ersten Diebstahl ausfiihrten. Döhlen. In der sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen traten — nach ihrer eigenen Angabe aus politi schen Gründen — von 2400 Arbeitern 700 in den Streik. Coschütz. Ein vollgefüllter Sack mit Leder wurde von Schulknaben im Felsenkellerbusch gefunden. Die Knaben lieferten den Sack auf dem Rathause in Coschütz ab und es konnte sestgestellt werden, daß das'Leder von einem Treibriemendiebstahl aus Bienerts Gut in Räck nitz stammte. Der Wert des Leders beläuft sich auf 500 Mark. Dresden. Ein gefährlicher Brand wütete am Diens tag abend auf dem Güterbahnhofe in Vorstadt Reick, wo mehrere Stöße aufgestapelter Eisenbahnschwellen sowie Obstbäume und ein Zaun vom'Feuer vernichtet wurden. Die Feuerwehr arbeitete drei Stunden lang. Auch Sol daten von der Sanierungsanstalt kamen zu Hilfe. Es iß so Ssichi im guiheschWen, VsWsstMen Heim über der Zeiten Nsi zu klagen. Es ist fs schwer manchs Mitbürger zu überzeugen, daß es Pflicht isi, in diesen Zeiten den Goldschmuck abzulsgen und ihn -er Goldankaufsielle zu verkaufen. Dresden. Zur SchließuugHdes Warenhauses Herz feld wird noch mitgeteilt, daß die -Inhaber der Firma, ein österreichischer und ein russischer Jude, den Verpflich- ungen gegenüber der Kriegskreditbank nicht Nachkommen konnten. Die zur Verfügung stehende Masse ist so gering, mß sich kaum die Eröffnung des Konkurses lohnen dürste. In Frage kommen etwa 1400 Gläubiger. Bautzen. Im benachbarten Kubschütz wurde ein Dresdner Gastwirt festgenommen, der mit einem Eselge- pann seit längerer Zeit Lebensmittel zu höchsten Preisen mfkaufte. Man fand bei ihm 18 Pfd. Butter, fast 1 Ztr. Fleisch und große Massen weißes Mehl. Zittau. Ein großer Brotmarkendiebstahl wurde im Gebäude der hiesigen Amtshauptmannschaft ausgeführt. Durch einen unbekannten Täter wurden von einem Posten Reisebrotmarken 350 Bogen, von denen jeder zum Bezug von einem Pfund Brot berechtigt, entwendet. Die Nummern der Marken wurden sofort gesperrt, und o gelang es, im Laden eines Bäckermeisters zunächst einen Soldaten anzuhalten, der aus dem Diebstahl her rührende Brotmarken umzusetzen versuchte. Mit seiner Hilfe wurde der Täter in der Person eines bei der Amtshauptmannschaft beschäftigten Hilfsdicners ausfindig gemacht, der sofort verhaftet wurde. Meisten. In ihrer Wohnung an der Leipziger Str. wurden am Montag früh infolge Gasvergiftung die Ehe frau des Handelsmanns Nickel bewußtlos und ihre beiden Kinder, der 1904 geborene Sohn Friedrich und die 1907 geborene Tochter Gertrud tot in ihren Betten aufgefunden. Es liegt wahrscheinlich Mord und Selbstmord der Mutter vor. Die Ehe Nickels war schon seit längerer Zeit eine unglückliche. Sie dürfte auch die Ursache sein, die die Mutter zu dieser schrecklichen Tat getrieben hat. Nickel, der russischer Nationalität ist, schlief von seiner Familie getrennt in einem anderen Raume des Grundstücks. Frau Nickel, die in der Nachbarschaft als saubere, ordentliche Haussran bekannt und geachtet war, wird allseitig auf das tiefste bemitleidet. Sie wurde dem Stadtkranken hause zugeführt. Schwarzenberg. Bei der hier vorgekommenen Explosion in einer Sauerstofffabrik sind insgesamt 17 Personen tödlich verunglückt. Sie wurden gemeinsam beerdigt. Die Trauerfeier wurde in der Kirche abge halten. Neudörfel. In der elterlichen Wohnung verübte der 12jährige Sohn des Ratssekretärs Schnorr von hier, anscheinend infolge einer Zurechtweisung seines Klassen lehrers, Selbstmord durch Erschießen. Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet neuer dings rund 59 000 Tonnen versenkt. Die Berliner Streikbewegung hat dazu geführt, daß mehrere Berliner Zeitungen nicht erscheinen konnten. Die rumänische Gesandtschaft in Petersburg erhielt den Befehl, Rußland binnen zehn Stunden zu verlassen; die Abreise erfolgte nach Stockholm. Mit den gesunkenen englischen Schiffen „Aragon" und „Osmanieu" sind insgesamt 809 Personen ums Leben gekommen. Der Oberbefehlshaber in den Marken hat alle Ver sammlungen verboten, in denen der «streik erörtert wird; der Streikleitung wurde verboten, Streikangelegenheiten zu erörtern. Die Auflösung der russischen Front ist nach einem Telegramm des Generals Bentsch Bruyewitsch so weit vorgeschritten, daß die einzige Rettung der Rückzug hin ter natürliche Grenzen ist. In Moabit wurde bei einem Zusammenstoß mit Streikenden ein Schutzmann erschossen. Ueber Berlin wurde der verschärfte Belagerungszustand verhängt. Die Opfer der russischen Revolution seit November bis 15. Januar werden vom Moskauer „Sozialdemokrat" auf 150000 geschätzt. Die Nahrungsmittelvorräte Englands, Frankreichs und Italiens werden nach einer Washingtoner Meldung gegen Ende März erschöpft sein. In Brest-Litowsk fand am Mittwoch eine Sitzung statt, in der Trotzky die Frage der Vertretung der Ukraine aufwarf, so daß die Sitzung zur Herbeiführung weiterer Beschlüsse abgebrochen werden mußte. Nach zuverlässigen Nachrichten ist Calais für 99 Jahre von England gepachtet. Calais ist von den Eng ländern auf der Landseite wie auf der Seeseite außer ordentlich stark befestigt und damit ganz zum englischen Hafen gemacht worden. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 3. bis 9. Februar 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Dienstag: 8 Uhr Iungfrauenverein in Obernaundorf. Donnerstag: Iungfrauenverein in Rabenau. Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. */, 11 Uhr Kindergottesdienst. Mittwoch: 8 Uhr Christl. Iungmännerverein. Seifersdorf: Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Herr P- Herz-Reichstädt.) Montag: Abends 8 Uhr Wochenkommunion. (Herr Pfarrer Pangritz-Oelsa.) Somsdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. 1 Uhr Kindergottesdienst. Mittwoch: */,8 Uhr Kriegsbetstunde.