Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 15.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191801154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-15
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 15.01.1918
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Englands krlegszlele. Die jüngste Kriege zielrede LeS englischen Premier» Ministers Lloyd George weicht im Tone merklich von den bisherigen Kundgebungen der Verbands-Minister ob. Aber wenn er auch auf die Verkündigung seiner Zerschmetterungs- ziele verachtet und aus dem Gesamtprogramm des Verban» des diejenigen Punkte streicht, an denen Nußland daS größte Interesse hatte; an den eigenen Kriegszielen Eng lands hat sich so gut wie nichts geändert. Obwohl Llryd George auch Österreich nicht zerstören und die Türkei ihrer reichen Besitzungen in Kleinasten und Thrazien nicht be rauben will, spricht er trotz der Ergebnisse unserer Jsonzo- Offensvr von den natürlichen Ansprüchen der Italiener auf Vereinigung mit dem Volke gleicher Nasse und Sprache und proklamiert dieselben Grundsätze für dis türkischen Pro« v n;rn Arabien, Armenien, Mesopotamien, Syrien und Pa lästina. Unsere Kolonien w'll er zur Verfügung der Frie denskonferenz halten und ihr Schicksal von den Wün chen der Eingeborenen abhängig machen, ohne auch nur mit einem Gedanken den Wünschen der Eingeborenen Ä ypiens, Indiens oder Irlands entgegenzukowmen. Lloyd Georgs ist sich klar über die Festigkeit und innere Geschlossenheit des Verbundes, bar ist die Überzeugung unserer leitenden Stellen. Er weiß heute, wie er bei seiner ersten Kriegsziel rede wußte, daß die territoriale Unversehrtheit der österrelchisch-un arischen Monarchie ebenso wie der übrigen Verbündeten Deutschlands den Eckstein in dem Gebäude des Friedens bilden muh, bas dereinst ouf den Trümmern deS Weltkrieges errichtet werden wird. Daß er trotzdem, angesichts der militärischen wie der politischen Lage, an seinen imperialistischen Kriegszielen mit ihren maßlosen Forderungen sefthült und nur durch die Veränderung im Lon den Anschein zu erwecken sucht, als trage er der Ver änderung der mi'itärischen und politischen Verhält nisse Rechnung, ist bezeichnend für ihn wie für sein« Bun desgenossen. Der innere Widerspruch. Lloyd George will auch die elsoß-lothrlngl'ch« Frag« einer Neuerwägung untrrzogcn wissen. Die »Voss. Ztg/ Hot eine Anzahl hervorragender Parlamentarier um ihrs Meinung darüber befragt. Und man kann in diesem Falle rückhaltsloS dem Abgevrdne'en Scheidemann bcipflichten, Ler erklärte: Entweder handelt eS sich nur um eine Neu regelung sür diesenigen Gebiete, die Im Kriege in anderen Besitz ükergcgongen sind, dann scheinet die elsaß-lothringische Fra e übe> Haupt aus. Oder aber Lloyd George will die ganze Welt beim Friedensschürß neu regeln, dann stoßen wir sofort auf die Fragen: Was wird au» Irland, aus Krypten und was aus Indien? In sarkastischer Weis» be handelte der konservative Parieisührer Gras Westarp d« gleiche Frage. Die Volfchewiki stütz'«» ihre Forderung auf das Selbstbrsilmmungsrecht auch derjenigen Völker, die im Kriege unabhängig waren, darauf baß sie die Durchführung Lieser Forderung auch sür Rußland zustcherten. Zweifellos wird daher Llcyd George tm Geiste seiner Forderung Indi n sofort das Recht einräumen, nach Zurückziehung aller englischen Truppen in freier, unbeeirflußter Abstimmung darüber zu befinden, ob eS unier der seine Wohlfahrt in so hohem Maße fördernden englischen Herrschaft verbleiben w ll. Freihrrr v. Rechenberg, der Vertre'er des Reichstags- wahikreises Königsberg, beton!« im besonderen, daß alle Inder, ohne Ausnahme, den Nugenb lck ersehnten, in dem sie sich leibst regieren und verwalten könnien und nicht so wie bisher alljährlich viele Hunderte Millionen von Nupien an England abzuliefern hätten. ES gibt kein Ausweichen. Der naUonalliberal« Abgeordnete Stresemann wieZ darauf hm, wie die Bestrebungen der Völker Ind enS, zu kultureller und staatlicher Autonomie zu gelangen, in Deutsch land feit langer Zeit mit wachsender Sympathie verfolgt werden. Daß eine in Indien lebende und Lie indischen Verhältnisse kennende Engländerin an der Spitze einer solchen Bewegung steht urd sie fördert, Laß rin Amerikaner, wie der frühere Staatssekretär Piyan, die heftigsten An« klagen gegen die englische Gewoliherrschast ausgesprochen hat, zeigt, daß die denische Sympathie nicht au» dem jetzigen politischen Gegensatz zu England heraus geboren ist, sondern eine internationale Frage von größter Bedeutung barstellt. In einer Zeit, in der daS Gewißen der Welt für die Selb« Fündlgkeit^esner Staaken und Volker angemse» wstd, die nur eine dünne intellektuelle Oberschicht besitzen, dort eines der ältesten Kulturvölker -für sich mlt Recht die Erlösung aus jah'hundertelanger Knechtschaft fordern. England, das soeben glaubt, u. a. sür Arabien und Armenien oie Aner kennung ihrer besonderen nationalen Bedingungen in de Debatte werfen zu müssen, wird bei den Verhandlungen über den allgemeinen Frieden Ler indischen Frage nicht awrzuwe ch n vermögen. König Ludwig über einen den! chen Frieden. Nach einer Parade an laß ich seines Geburtstages rich tete König Ludwig an die versammelten Truppen eine An sprache folgenden Inhalts: Sie wissen, daß ich immer sür Len Frieden war, ebenso wie der Kai er, und daß wir, als wir von allen Seiten der Welt über fall« n worden sind, ge kämpft haben wie die Löwen und überall siegreich geblieben sind, ja, nachdem sogar der eine von u -seren Gegnern niederqerungen war und wieder ein neu r Feind aufgerreie» ist. Und so möchten wir auch unserm neuen Femd, den Amerikanern, gegenüber siegreich jein. Im Osten scheint es zum Fr eben zu kommen. Auf deS übrigen Fronten wüsten wir aber noch kämpscn. Wir wüsten kämpfen, bis i niere F-inde uns bitten, mit ihnen Friesen zu schließen, und van ihren Zumutungen, die sie an uns stellen, als ob wir Besiegte wären, absehen. Kein Fußbreit deutschen Bodens darf abgetreten werden. Wir müssen trachten, überall bessere Grenzen zu bekommen und dafür sorgen, daß wir niemals mehr von allen Seiten von Fein den überfallen werden können. Sollten wir aber kämpfen mästen, jetzt und in späterer Zelt, so erwarte ich speziell von meinen Bayern, daß sie wie bisher ihre Schuldigkeit tun und neue Ehre an ihre Fahnen knüpfen. In einer Ansprache des Königs an die Stellvertreten den Generalkommandos und obersten Wassenbehörden h eß eS amtlicher Meldung zufolge: Was die Heimat in der Ausbildung von Mannschaften in organisatorischer, wirt« schaftlicher und sanitärer Beziehung in den Heeresbeirieben in hingebendem, entsagungsvollem Tun leiste», daS tritt zu tage in den Erfolgen der Feldarmee, der sie vollwertigen Ersatz, Waffen, Munition und HesreSgerät zusührt, und äußert sich auf vielen Gebieten des Wirtschaftslebens. Noch ist das Ziel nicht srre'cht! Stärken Sie deshalb weiterhin den Boden, der den Streiter trögt, damit sein Schwert auch ferner scharf geführt weide» kann, zum baldigen Er« ringen eines ehrenvollen, der gebrachten schweren Opfer würdigen Friedens! DiplsW«rie »uv Heeresleitung. Zu Lem amtliche» Dementi des ans «blichen Rücktritts deS Generals Ludendorff erklärt Lie Köln. Ztg., dis Be hauptung, ei» General an führender Stelle wie Ludendorff könne seinen Posten im Stiche lasten, sei eins Unterstellung, die einer Beleidigung deS genialen Feldherrn nahekomme. Daß ähnliche Schwierigkeilen, wie bet den Bismarckchen Friedensschlüssen, falls sie nicht schon eingeireten sird, auch Heuer nicht auSbleiben, ist mir psychologischer Notwendigkeit um so notwendiger vorauszufehen, als wir einen Koalition«« frieden zu schließen haben, bei dem solche Schwierigkeiten naturrewäß mit t en verfchiedeuartigenJnteresskN.die zu berück sichtigen sind, sich steigern. Jeder tme best r, solch Uuab- änderlichem fest entschlossen ins Gesicht zu sehen, statt solche Schwierigkeiten, wenn sie schließlich da sind, zu Schicksals fragen aufzubauschrn, vor deren Lösung man hilflos dis Hände ringt. Sachs der Heeresleitung ist eS, die in erster Linie not wendigen strategischen und militärischen Sicherungen sestzu- legrn und nach Maßgabe deS militärisch Erreichbaren zu umgrenzen. Auf Grund solcher Feststellungen hat d!e Di- plomntie zu versuchen, di« militärischen Notwendigkeiten in den FriedenSoerha- dlunaen burchzu'etzen. Die Diplomatie kann mit der vollen Wucht der militärischen Mach mittel ihren Forderungen Nachdruck geben. Man muß erwarten, daß sie von der Gunst der heutigen Lage Gebrauch macht. Wir dürft» vertrauen voll eins Verständigung zwischen Di- ylomatie und Heeresleitung erwarte», nur sollen wir diese Verständigung nicht stören, die Nerven behalte» und Mann für Mann hinter dem stehen, was jene alS richtig ur-d er« Englands steigende A-Voo'-No?. Drei Mittel schlägt em Londoner Blatt zur Bekämpfung der steigenden U-Boot-Gesahr vor,«-indem es sagt: tt Wir könne» U-Boo!e einfangen und zerstören. 2. Wir können Schiffs baurn, um die versenkten zu ersetzen. 3. W r können schließlich den anbaufähigen Boden unseres Landes ver mehren, um unsere Abhängigkeit von der Einfuhr zu ver« mindern. — Ter Krieg gegen die U-Doote, so heißt es weiter, wird jetzt von unserer Flotte mit aller Energie ge führt. Es wäre jedoch verfehlt, wollte man diese Flotten« litten und ihre Aussichten allzu günstig beurteilen. Die Ge« sabr ist weder behoben, noch irgendwie im Schwinden be« griffen. Der Feind hat immer noch genug U-Boote, um mehr von nn eren Schiffen zu zerstören, vis wir entbebren können, und die deutsche Krtcgsleilung st enat sich m t ollen Kräften an, die Zahl der U-Boots zu vergrößern. Un sre Lage muß als durchaus beloraniserregenü bezeichnet wer den, zumal wenn wir in Rechnung ziehen, daß unsere Wi« litärtrankporte sich nicht vermindern, und baß erstaunliche Mengen von Schiffsraum zum Transport der amerikanischen Armee benötigt werden. Wie wir, so wacht auch Amerika große Anstrengungen, um seine Tvnnaae zu vermehren, aber ouf de den Seilen des Atlantischen Ozeans Haden die bisherigen Fortschritte den Erwartungen nicht entsprochen. Was die Förderung nn erer Nahruniemtttelerzeugung im Inlands betrifft, so ist noch weniger Grund vorhanden, darüber Freude zu empfinden. DaS Programm, besten Ausführung sich die M n ster vorgenomwen batten, bestand darin, ein sr fchks Areal von 2 Millionen Margen unter den Pflug zu bringen. Aber ich fürchte, daß nur ein geringer Prozentsatz dieses Geländes bebaut worden ist. Zu den drei oben angekübtte» Punkten Ist zu be« merken: 1. Der Zuwachs an U-Booten übert isst nach wie vor die Zahl der verlorenen U-Boo!e um e n Mehrfache». Die Entente hat olle Mittel zur Abwehr der U-Bootaefahr erschöpft. Eine Sleiaerung ist kaum n ch möglich, so baß also alle Maßnahmen der Feind« nicht imstande sind, den Fortgang des U-Boot-KriegeS irgendwie Zu be« einträchttqen. 2. Nie wird eS möglich sein, trotz der ungeheure* Anstrengungen diesseits und jenseits deS Ozeans, neue Schiff« so schnell in derselben Anzahl wieder tzrrzustell«», wie unsere U-Boote sie versenken. Dss große amerikanische Schiffbanprogramm steht zumeist auf dem Kopier, weil «S den Vereinigten Smale» unmöglich ist, ihre Schiffbauiätigkeit im Handumdrehen um da» Dr«ißigf«ch, zu steigern. 8. Selbst wenn eS, was nach Lem letzten Satz Ler Londoner Zeitung nicht gelunaen ist, möglich wäre, ssv el neues Land zu bebauen, daß England von der Einfuhr unabhängiger würde, Hötte dies keinen ausschlaggebenden E'nsluß auf den Erfolg des U-Boot-Krieges, weil nicht allein durch Trnähru-gS-, sondern durch wirtschaftlich« Schwierigkeiten aller Ar» England zum Frirden geneigt gemacht werden wi d. Weil es ebenso wichtig ist, Schiss« mit Wolls, Kupfer, Baumwolle, Holz, Salpeter, Schwefel, Gummi, kur; mit all den Rohstoffen zu versenken, tere» Enolond pur Fortsühruna des Krieges bringend brdarf. Daß der U-Boot-Kiira auf dem besten Weg, ist, zum «nd» gültigen Erfolge zu führen, das beweist dis »orst-hend« sorgenvolle Auslassung eines der bekanntesten uns ernstesten englischen Blätter. Ergänzung des Sperrg bleks. Die Sperrgebietserklörung vom Li. Januar ». I». sist erweitert und die Sperre um bie feindlichen StüjpunN« auf den Kap Verdischen Inseln und »rn Stützpunkt Dakar mit dem anschließenden Küslen«ebi«t um Sl« Azoren nach Osten bis über bi« unser« Gegner« «lS Stützpunkt dirnrndr Jnftl Madeira ausgrdehnt »orde«. Dw Sp«e« tritt mit dem 11. Januar in Kraft. Ncuirals Schiffe, dl« -«r ZM d« Vre-ffenUi«h«WI Lieft, Erklärung in Häsen innerdaid d-»S oben ««ssührt»» Sperr gebietes Hegen, kS";?s« UtK-S Grhftt «ach «erlass,«, ohne daß LaS für LaZ GpmrßsNrt Nee» fahren Anmendtrng findet, wsu« sie bis 1L. Jsmu« 1-lt anslsussn rmb hx» kürzesten Meg m Gebiot «ohA»«, Für wuirale Schiss«, die i« dos ns» «rkl^te GprrrKebiÄ Politische NschrichZen. Dor Hauptaurfchntz deS Reichstags. Die DienstagSsitzung deS Hanplausschuffs» erössnkie b«r Vorntzend« K-o«ardneis Fehrenbach mit folgender An' spräche: „Mit Befriedigung begrüßen wir, daß die Bevöl- unq Finnlands nach schweren und langen Kämpfen dis Sslöstöndioks't errungen und dies« dir Anerkennung durch Rußland, Schwede» und das D utsche Reich gefunden hat. Wir brinstsn dem Lands unsere besten Gi ickaüniche ent- rege« und Hosse» und wünschen, Laß zwischen Finnland und dem Deutschen Reiche gute und dauernde Beziehungen, krsbesonder« auch auf wirtschaftlichem Gebiet angrknüpst mrd gsvflegt werden/ Nach Kissen mit Beifall aufgenommencn AusfKhrunnen wwrdsn d-e abgeLro '--?nen vertraulichen Beratung«» über denttch.'-uistsch- 'Kirifchüftsfragen forigeketzt. Im Verlaufe der Debatte einigte man sich, um zwei Uhr eine Pause ein- treien zu lassen un- di« Beratung um halb vier Uhr nach mittags wieder anfzunehmen. Wie der „Tag* erfährt, ist der HaupiauSschuß von Nm'cng und Jnbnft deZ bisher vargelegisn Materials nicht recht issriedigt. ES herrscht die Ansicht, daß man mit dieser Kenrittiis der Ding« vorläesig doch zu keinem Abschluß ge langen werde. Die Verbüttaisse seien in jeder Richtung so wenig geklärt, daß der HauptauSschuß kaum in der Lage sei, zurzeit bestimmt Stellung zu nehmen. Unter diesen Umständen wird es für nicht ünmöglttt gehalten, daß bald eine Ver aqung sivtritt. Vielleicht wird in dieser Beziehung auch Zwilchen den Parieiführern und dem Reichskanzler ein Mein'mgsknslalisch erfolgen. Eins Anzahl van Adgeord- r eten haben iurmischen eins Einladung zu einer Informa tionsreise nach Lttaurn erdalirn. I» der NachmittagTbera- tt-ng wandte sich der HaupiauSschuß Len mit Osterreich- Ungarn schwebende» Fragen zu. Lex Kaiser «end der polnische Tlexentschast'Zrat. In einer HuldsgungSansprach« statte'« der polnische ? - a-scai dem Kaiser seinen Dank sür Lie 'Akte ab, Lie zur «mes «nüdbsintzige» KA-riKi«lcb8 Polen geführt hatten. Eleichzeilig gsb der NraensschäflSrai der Überzeugung Ausdruck, dah nach Verwirklichung Ler dem polnischen Slaate zustrbenden Rechte dis Polen ge meinsam mit Ler deutschen Nation bi« großen Ziele ver folgen würden, die das Wohl der Menschheit und den allgemeinen Frieden verbürgten. Der Kntrer erwiderte: Hachwürbig« und erlauchte Herren des NegenischastsratS I ES gereicht mir zur aufr-ch- tioen Freude, Stt als die berufenen Vertreler des polnischen Slaa'es tn meiner Haupt- und Residenzstadt begrüße» zu können. Mtt lebhafter Genugtuung entnehme ich aus Ihre» Watten, daß Sie la den von meinen hohen Verbündeten und mir vollzogen«« Akte» die Erfüllung deS langgehegten Wunsche» des polnische» Volkes auf Miebererrichiung rives ft bständige» Königreichs Polen erblicken, und daß Sie glauben, Ihrem Vaterland« am besten zu dienen, wenn Sis in Gemeinschaft mit dem Deutschs» Reich und der öster reichisch-ungarischen Monarchie dis Ziels vettolgen, di« das Wohl der Menschheit und daS friedliche Zusammenwirken der Völker verbürgen. Gegenüber den Verunglimpfungen der Feinde empfinde ich es mit Dank, daß Sie meinem unablässigen Bemühen, in einer bald LS jährigen Negierungs zeit ein Vorkämpfer und Schirmer dreier Grundsätze zu sei», tiefes Verständnis entgeqenbringen. Möge es Ihnen, hoch würdige und erlauchte Herren, vergönnt sein, in erfolgreicher Arbeit dem polnischen Staete die Grundlagen zu geben, die seine f'iedliche Weiterentwicklung als ein Element der Ord nung, des Fortschrittes und der Kultur gewährleisten. Meiner und meiner Regierung voller Unterstützung können Sie hierbei versichert sein. Dis Eingeborenen sür Deutschland- In englischen Flnanzkreisen wurde die Nachricht verbreitet, daß im Bezirk Tobora, tn Deutsch-Ostafrika, immer noch Widerstand ge leistet werde, uno daß die Eingeborenen sich erhoben hätten. Die Nachricht wurde vom Zensor nicht sreigegeben. Eine prächtige Illustration zu Lloyd Georgs jüngster Rede. Dcest-Lilowsk. Die Erklärungen von Brest-L'ttowSk. Zu Len in her Prelle iortdauernüen Erürteiunae-r üb« die angeblich« Unovklständigkeit der brutfchen MiiM»»» tter Sen der Verhandlungen in Vrest-LitowSk v«m LS. Dezember (die Sitzung sand tatsächlich am 27. Dezember abends staii) «fährt die „Nordd. Allq. Kg." von zuständiger Seite fol gendes : Ter von der Petersburger Lslegraphenageniur ge meldete Widerspruch der russischen Delegation ist tn Brest- LrtowSk nicht erfolgt. Das Wölfische Tel-oraphenburra« hat drn Wortlaut der ErliSrungen in Alest-LilomSk ohne jede Einschränkung wiettergegeben. Im Anschluß an die dort veröffentlichte Antwort des Herrn Josse auf Ll« deutschen Gegenvorschläge hat der deutsche Delegierte MN noch ausdrücklich sestgestellt, baß über b«n letzten von Henn, Joffe erwähnten Punkt, nüml ch die Notwendigkeit «In« KommissionSberaiung, volle» Einverständnis zwischen de« Delenationen bestehe. Hierauf ist russtjch«rftitS nicht» mehr geäußert worden. Die Petersburger Telsaraphenagsntnr batte er««» «m geblichen Wortlaut der Erklärung verbreitet, der von Delei- digungen, wir „Kapiialistenbands" strotzt«, und worin »'« deuifchen D-'dinguvgen rundweg abgclehnl wurde». A«s obiger amtlicher Mitteilung ernibt sich, daß diese Dar- ft-llung der offiziösen ru fischen Agentur nichts war als «in« Fälschung. Die Protokolle werden nach den getroffenen Vereinbarungen geme'nlam festgestellt und von beide» Seiten unterzeichnet. Dir mit der Fälschung verfolgte Ab sicht kann nur die gewesen seln, den MeinonaSumschwung zu verhüllen, der in Pet rSdurg nach der Rückkehr der russischen Delegation aus Vrcst-Mowsk eingesetzt hatte, de», nach dem Verhallen dec russische» Abordnung inzwischen ausge^ ich.n ist. Der für KborAvt.g- rv rt.chast ist nunmehr ins Leben getreten. Er setzt sich au« etwa 180 Mitgiiedern zusammen, die aus Industrie, Handel, Gewerks, Landwirttchaft, A'bcillrschaft und Verbrauchet« unter Berücksichtigung s mtttcher Tri!« des Land«» genommen sind. Der Aus chuß wird in ver>chiedcnen Unterausschüssen emschlägige Fragen erörtern und kabei die sächsischen Jm-r» essen bei den delr. Reichsbei Lid u, insbesondere dein Reichs- uirtschasisontt, daS ja die Vorbereitungen sür die Über gangswirtschaft in die Hand genommen hat, verlieren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)