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vis AngZj vor äsr äsulzchsn Uett-OffMws. D!e gesamte französische und englische Bresse beschäftigt sich mit der drohenden deutsch-öslnreichsschen Offensive an der Westfront. Dis siegestrunkenen Stimmen, die noch dem kleinen, raich glänzend mettgemachlen, örtlichen Erfolg des G Tirols Byng im Cambrai-Löschniit srohlockien und v'cht müde wurden, über die „Demoralisation" und „Auslösung" der deutschen Aimee sm orakeln, sind völlig verstummt. Dis Furcht vor der denUch-m Drohung beherrscht die Ar-ikel d r Milttärkiissker. „Gaulois" v-rmutet, daß nicht nur die Truppen an der Ostfront, sondern ouck die setzt abkömmlich gewordenen Divisionen Belows und Mackensens nunmehr nach dem West'N geworfen werden. Sehr scharf bekämpft er die welioerbrWe'e Meinung und Hoffnung, daß ews innere sse ernster Nai»' in Deutschland onsbrechen und sewe w i tärische Krait lähmen werde. „Man vergißt da bei, daß die Denuch-n feit drei Jahren einen Geist der Oc- gonisalion und Disziplin entwickelt Hai ei, der, auch divch militärische Erfolge g-nöhrh unenlwirrbar scheuende Probleme gelöst Hai." „Bowille" äußert eb-mfalls lebha' e Beiorgniffe, der deuisch-östrrre'chische Bwck werde jetzt mit seinem ganzen Gewicht auf den Westen drücken, und bricht datei in die Kwge ans: „Warum vier Hce^e, vier Instrumente, vier l »ende Organe, während es drüben nur e'ne Maschine und einen Mechaniker gibt? Warum nicht Block ge en Block?" Nicht anders spricht die englische Presse. Oberst Re- pington weist in den „Times" nach, daß die seit 19 !4 dauernde deutsche Desensiolakuk im Westen nun euende gehe und daß entsprechende Gegenmaßregs.n getroffen werden müdlen. D e Verbünde'en dedürfien schleun'ast einer h Wen Mchiion sri cher Streitkräfte, einer größeren Anzahl von Ge schützen und vor ollem vieler Anoriffsflng enge. Frankreich werde gezwungen sein, se'ne Klaffen 1SI8 und 1919 einzn- zieh n U"d seine älteren Jahrgänge an der Front zu be lassen. (DaS wird man in Frankreich nicht gerne hören!) Aber auch England müsse möglichst schnell neue Mann schaften aufbringen, und zwar durch Ausdehnung der Altersgrenze bis ouf 60 Jahre und strikte Anwendung des Dienstgesetzes auch ouf Irland. Auf Irland weist auch „Morningpost" hin: Die leitenden Politiker — schreibt das Northeliffe-Blatt —, dächten noch immer mehr an sich als daran, den Krieg zu gewinnen. Man brauche nur an d'e Schonung Irlands bezüglich seiner Heranziehung zu den militärischen Lasten zu denken. Obne Irland gehe d'e Sache nun aber nicht mehr! Allein auch bann werke »S noch Monaie dauern, ehe die militärisch irauch- baren Kräfte auSaeblldet wären. Und was in diesen Mo naten alles geschehen sein könne, darüber schweigt die „Mor- ningpost" .... Rundschau. Die VoraussetzunLen allgemeiner Friedens- Verhandlungen. Die Auslegung, als stelle die Antwort des Vierdundcs auf die russischen Borschläge ein neues allgeme nes Frie densangebot dar, wird in einer halbamlltchen Berliner Meldung der Köln. Zta. entschieden zurückgewiefen. Es heißt da: „Die Voraussetzung, baß die Bundesgenossen Rußlands sich sämtlich rückhaliws auf den Standpunkt des ins Auge gefaßten Friedens stellen, Lie Vorbehalte bezüg- bch der elsaß-lothringischen Frage, un erer Kolonien, der Hinweis ouf die nationalen Minderheiten, der grundsätz liche Ausschluß jedes Wirischastsklegeö sind Sicherungen, die vor rtwa möglichen allgemeinen Verhandlungen gewähr leistet sein muffen. Di« neueste Kundgebung unseres Bundes legt befristet die allgemeinen Friedensverhandlungen fest. Dav ist lein Friedensangebot, sondern eine grundsätzliche Erk ürung der Frieden« bereitschast unter bestimmten Vor aussetzungen, über die nicht mehr gestritten werden sollte." Die hier eufgezählte» Borbehalir beziehen sich, wie dis Voss. Ztg. betont, lediglich auf die Haliung der Verbün deten Rußlands, unser« Vüeinbarunoen mit Ruhland wer- Von Clara Aliithgen. In Bianka lehnte sich etwas dagegen auf, Hardnng schmähen zu hören. Sie hätte der Sprecherin ins Mort sollen, ihr sagen mögen, daß ße sich irre, aber sie schnneg. Welches Recht hätte sie auch gehabt, für einen ihr Fremden euyntreten, einen, von dem sie nichts weiter wußte, als daß er eine gefährlich einschmeichelnde Stimme besaß! Ant andern Morgen strahl!« die Sonne, und Bianka i beschloß mit ihrem juristischen Freunds einen Waldspazu-r- gang. Aus Purer DeqnemUäLeit verkehrte sie mit ihm fast ausschließlich, er war immer zur Stelle, seine Lebens- vusgabe schien es zu sein, ihr Büclrer und Lecken nachzntra- ycn, ihr die Zeitng vor?,niesen, Ckir gern hätte sie ihn ein- snal ans Hardung zn sprechen gebracht, aber immer, wenn sie nusetzen wollte, sich schon einen kleinen Nnck gegeben kmtte, versagte ihr der Mut. Ist es nicht eine Indiskretion, sich mit einem Menschen zu insschifügen, der so derNich tzeigt, er wolle es nicht, daß man ihn l ßte? In der Umgebung des Sanatoriums traf man na türlich allerorten aus die Gaste — es war deshalb auch nichts Wunderbares, daß die beiden aus Harduug stießen, der auf einer Bank am Werre saß und sich sonnte. Fräulein von Normann machte vor ihm Halt, der i Mut der Iuiative war plötzlich in ihr erwacht. „Immer einsam, Herr Hardung! Wenn man nicht Ihr EinsamkeitS- i bediirsuis respektieren müßte, wäre man wirklich versucht, j Sie au di Wem wunderschönen Morgen ein bißchen anSzu- l nutzen. Solch alter SauatoriumSgast, wie Sie, kennt hier ! sicher alle Wege und Stege." Sie hatte sehr liebenswürdig gesprochen, und lächelte - ibn an: Harduug, der sie biÄM nur ernst und gemessen , geßcheu. war angenehm überrascht. Bereitwillig hatte er sich erlwlwn. „Mein Alleinsein , ist weniger Bedürsnis für mich, als Rücksicht aus andere, j Ich.weiß nicht, vd ich bei meiner bösen Neroeuvmajssing ren von dem wet'ere» Verhallen der Westwüchte keinesfalls berühr!. Wenn diese die Frist bis zum 4. Januar mcht dazu benutzen, ihren Anschluß an die zwischen den: Visr- bund und Rußland verabreden Grundlinien eines gerechten Friedens zu "erklären, so sind wir ihnen gegenüber n-cht mehr an die Chrisssestfarwek von Brest-L towsk gebunden, wohl aber bleibt unsere Bindung Lesteh^n in ollen Fragen, die das VerhäUn's der Türkei, Dulgar-en«, Österreich- Ungarns und Deutschlands zu den im Russischen Reichs zusommengefchloffenen Ländern und Völkern zweier Erdteils betreffen. Dev Hauptansschnst dos NeichStagS, der zum 3. Januar e'nberufen worden war, wird wabr'chelnlich erst einige Tage später zusammentre'en, etwa am 7. oder 8. des neu n Monols. Da am 4. Januar die Überlequngsfrist der Entente-Regie! vnaen für die ru'si chs Einladung zur Teilnahme an den allgeme neu Verhandlungen erst abläuit, so würde die wichtigste Entscheidung dem Ausschuß am 3. Januar noch nicht unterbreitet werden können. Dis furchtbaren englischen Wsrlusie. Nach den amtlichen FrAstellukgen hoben die Verlusts der Engländer e ns einenke Sieiaeiung erfahren. Da die Verluste erst nach ewigen Wochen in den amkUch-n Listen erscheinen, geben uus d e nachstehenden Zahlen ein Bild von den im November erlittenen Verlusten. Vom 1t). bis 20. November 19l7 betrug de- Ge-omwsrlust 41313 Manu, der Togesdurchsbmit ciUo 4134 Mann. Vom 20. bis 30. November verloren d'e Engländer insgesamt 43 768, täglich c,isg 4876 Mann. Sie hal-n in der letzten Dekade des November mitt-in täglich 242 Mann mehr als Verlust gemeldet, als in dec zweiten Dekade der November. Die Verluste vam 20. bis 30. November umfassen: cm Talen 868 OPäers, 9272 Monn; an Verwundern und Vermißten 1129 O,stziere, 83 011 Monn. Gras Westarp Liber Brest-Liiowsk. Der konservative Parteiführer Graf Westarp nennt in der „Kreuz-Ztg." di; in Brch-Lilowsk ausgestellten FUe- densbedingungen rin neues Angebot an die Westmächte und erklärt dieses erneute Angebot lür den Fall der Annahme wie der Ablehnung für einen verhängnisvollen Schritt. In der Begründung wird ausgeführt: Wer gar zu olt ver sichern muß, baß er nunmehr zum allerallerletzten Mals ein Angebot mache, kann sich nickt wundern, wenn diese Ver sicherung nicht mehr vollen Glauben findet. So mutz auch dieses Friedensangebot, das schöner noch als alle bisherigen eine Festlegung auf Verzichtbedingungen enthält, im In lands und Auslands als Zeichen der Schwäche wirken. Die Feinde werden es nicht zum Anlaß nehmen, uns zu glauben, daß wir Gebietserweiterungen, Entschädigungen, Einschränkungen der Selbständigkeit besiegter Völker aus idealen oder theoretischen Gründen nicht hoben wollen, sondern sie werden cs allein als einen Beweis dafür an- sehen, daß wir selbst nicht daran glauben, diese Ziele noch erreichen zu können. Auch im Hinblick auf d!« Verhandlungen mit Rußland selbst erscheinen dte ersokglen Festlegungen nicht unbe- denkt ch; zum mindesten ist sehr schwer zu ersehen, wie aus b eser Grundlage eine besrmdl ende Lösung der pMnsscken Frage erreicht werden soll. In erster Linie aber ist -s dis Fsstlegung gegenüber den W jtmächlen, die vnz mit sehr schwerer Sorge da-über er killt, ob unsere Uu'e>hind'er sich nicht den W o verbaut hoben und ob sie den Willen und die Enischlußkrost finden werden, d>e ge,völ ligen militärischen Erst Ige, die wir linkerem Heer und seinen Führern danken, Fir DulschiandS Lebensnolwendig- keilen in ausre'chendem Maße nutzbar zu machen. Solange von unseien O sickeren über den Waffenstil stand verhandelt wurde, ist ein Anlaß zu derartigen Befürchtungen nicht hervorgeüeten. Die kaukast chs Front. Weber die elgen'lichen rusüschen Feldt,uppen der kau« kasischen Front, noch deren Oberbefehl haben mit den disziplinlosen Saldittenmassen dec kaukasischen lückwärligen Kloppen, die sich j tzt in Bewegung auf Rostow befinden, ekwaS gemein. Der Oberbefehlshaber der kaukasischen Frm t General Prschewalsli, hat berecks am 10. Dezember den Befehlshaber der dritten türkischen Armee w ffen lassen, daß er zu einem Waffenstillstand bereit sei, und einen gleich« lautenden Beschluß harten rinmitteldar vorher säwUiche so'dalifchen Ausfcbnffe ter kauka ischen Front gefaßt. Kn e- dmschs Agenten, d'e viel ach in Bealeckung von kadelssschn Paiielleikein und britischen O sickeren in jünaster Zeit ver sucht batl-n, tnnelbo b der genannten Front P-opogonda gegen den Waffenst Wand ?u »vachen, sind laut „Voss. Z g." ausn-ihmslos in nicht miß-uoe,stehender Weiss von der Front fortgcwiesen worden. V rmijchl? Nachnch kN. Breisst >r,o im Kettenhandel machen 'ich onck> a der oderfchiesilcken Grenze nls Folge d"r deutsch.russische» Friedensoere »barungen b nierkbar. In W iiskau tauch! schon Weder Schokolade anß die übcr anpt nicht mehr zn sehen war oder 170 Mark dos K lo k chete. DaS gleiche ollt von Sar^I en. Mehl sank um 200 Pro ent im Preis' Warft um 2 Mmk pro Kilo. Auch in P lzwerk, Maschin garn und anderen D ngen traten starke Preisrückgänge r. Vrand eruev Zigoretleufabrik. Durch Grotzeuer ist in Kön g'berg Pr. dis in der Nähe des Haupt! a nhofs gelegene Zigarettcnfabr k D-nigze, crn Z iWgi e'chäft der Dresdener Firma gleichen Namens, ?um größten Teile ze>- stört worden. Der aogeilchleie Schaden wird auf eine halbe Million Mark geschätzt. Bet den Löjchunasmbeiten wurde eine Anzahl van Feuerwe rieuten erheblich verletzt. Der englische Tank bewies sich ber its am ersten Ausstellungstage Berliner Zoo als cine Anstehu rgslra t krster Größe. Die Zahl der Schau- und W ffenslustlgen, ilmer denen die Jugend das ihr gebührende starke Komw- zcnt stellte, war am Sonntag t'vtz des Matschwetters außer ordentlich groß. Es handelt sich bet dem Panzerwagen um rinen echten Tank, der den Engst Wern in der Sh acht von Tombrai abgenommen wurde, noch durchaus Operation?- fähig ill und den Zu'chauern in Akrion, allerdings ohne scharfe Schüsse, vorgefvhrt wird. Schweres brdbeben in Guatemala. Nach Mel dungen avs Washington wurde Guatemala von einem Erd beben hei'rgesucht. E'N Teil der Stadt ist zerstört, zahl reiche Mrnschenleben sind zu beklagen. Tausends sind ohne Obdach. Die anfässsg-n Fremden sind gerettet. Die van den Kordilleren durchschnittene zentralamerlkanische Republik Guatemala zählt rund 2 M Nmnen E nwohner, von denen zwei Dr itel Indianer sind. Bou« und Farbholz, Indigo, Kaffe-, Mais, Weizen und Zucker sind die haup'säch ichstcn Nusfuhrprodukte. Die Hauptstadt, doS neue Guatemala, ,Lhlt 125 VW Einwohner, besitzt eine berühmt« Katbedrale und eine Unive.-rlät. Die neue Stadt wurde in der N >h« dsr T ümmer des im Jahre 1874 durch ein Erdbeben völlig oern chtelen alten Guatemala ausgebaut. Die Nr'chsbeNeidnngsstelle veröffentlicht im Neichs- anzeiger eine Bekanntmachung über Befch'agnahme der im Bekitz von AlihSndlern und ähnlichen Ecmerdeireibenden befindlichen gebrauchten Klekdungs- und Wäschestücke. Der «eus ^Zerfonentarrf. Die Generalkonferenz der deutschen Eisenbahnen hat dieser Tage in Berl n den kü-fftlgm druischrn Personen, und Gepäcktarss nach den «orstchlägen d-s UnterousschuffeS der ständigen Tarif, kommission genehmigt. Falls keine Einsprüche erhobrn werden, soll der Tarif schon zum 1. April elngeführt wer» te r. Man darf anne'men, daß bis dahin die jetzige Ber« boppelung der Fahrp eise in den Schnellzügen ihie Aufgabe erfüllt bciben wird, so daß die Reisenden der Schnellzüge den neuen erhöhten Tarif als eine weieniltche Erleichterung kmpfinden werben. Unter den jetzigen Verhültniffen ist eS allerdings nicht ausgeschloffen, daß inzwischen wieder Ande» rungen notwendig werben. Man wird also vom 1. April an in den Personenzügen lür das Kilometer in den vier Klaffen 2,4 — 3,7 — 5,7 — 9 Pfennig bezahlen. Für Schnellzüge wird ein Zuschlag erhoben. ' Neu« Lisenbahnfeachtbrlefe. D'e Lage der Papier. Versorgung macht es notwendig, auch bei den Frachtbriefen an Papier zu sparen. Deshalb hat das Relchseisenbahnamt daS Fiachlbriesmuster mit Geltung vom 10. Januar 1918 vorübergehend geändert. Da, Muster wird für die neu zu druckenden Frachtbriefe in der Weise um die Hälfte ver. kleinert, daß die Rückseite mit der rechten Häiste de« jetzigen Musters bedruckt wird. mich anderen zumnten dort. Wenn Sie, gnädiges Fräu lein, jedoch mit mir sürlieb nehmen wollen, wie ich bin „Gut, lassen Sie uns gehen. Es muß aber etwas ganz befondvrs Hübsches sein, was Sie »ns zeigen." Ter Weg zog sich m Serpeuiinwindnngen au? den VergeSkamm hinaus, hier und dort eröffnete sich durch das Tickichi ein klarer Ausblick in die Laudickast, über sanft ge schwelltes Terrain, das Baumgruppeu, auch winzige Doc ker unterbrachen. Die Morgensonn-e sog das Aroma aus Tannempchen, Waldblumen und Farnkräuter und mischte cs mit den' Humus des Watdbodens zu einem eigenen, frisaien Morgen- Luft. Endlich hatten sie die Hölze des Berges erreicht, und die freie Laudschaft breitete sich vor ihnen ans. Feider, die in ihrem ersten Frühlingsgrün an keine Ernte erin nerten, Wiesen, von Weißen und mattvioletten Blüten wie mit einem weißlickten Duft überhaucht, Landstraßen, die die nahe bei einander liegenden kleinen Dörser verbanden van schwerfälligen Ochsenaeschicren belebt. Den Horizont abschließend Höhenzügc, einer an den andern gedrängt jeder folgende maiter in der Farbe, mit jausten Welle.. Ilnlen in die Luft eiugeNichnet. Im Vordergrunds das Dorf mit langen Schieferdächern, die im Margenlichte hell, wie blank- geputztes Metall aussen htete, mit der schlaßarti- gen, mit Erkern und Zinnen geschmückten Villa eines reiä>- gckwordenen Fabrikbesitzers. Unten im Tale der Fluß, tieß grün, breit, an einzelnen Stellen an Felsblöcken wild auf- schäumend, das einzige, was einen Akzent von Kraft und Gewalt in den Frieden der Landscln-'t brachte., Die drei hatten sich auf einer Bank niedergelaffen, „Welches gesegnete Tal! Hier muß der Mensch ems mit der Natur werden, mutz die Arbeit eine Freude sein. Alles ist hier so friedlich und natürlich, sog c die kleinen Kirch höfe, die für jedes Dorf abgesondert da liegen, feben in Wahrheit aus wie „Friedhöfe", wie blühende „Gottes äcker". Leben und Sterben muß hier leicht sein." „Vielleicht für den, der hier auf der Schalle groß ge worden ist." Wer aber von außen hier in dieses klein; Paradies eintritt, bringt dock seine Welt von draußen mit. Man hat auch hier schon Tragödien erlebt." BiMka sah mit. fvrjcheudeu Augen zn dem Sprecher aus: „Es handelt sich um einen besonderen Fau, Herr Har- düng?" „Sie scheinen in die Geschichten des Sanatoriums nicht singeweiht?" „Ach diese Sanatoriumsgeschichten, die sind wohl meist unergmcklich," sagte Bianka ablehnend, in Erinnerung an die gestern gehörte. „Mallen wir wirklich Fräulein von Normann den schö nen Morgen mit dieser üblen alten Geschichte verderben?" mischte sich Dr. Schroder ein. „Ich bin dach nicht so schonungsbedürftig —" „Nun, dort unten, ein Stückclscn ablvärts, wo Sie dir s grüne Tiefe sehen, bat eine Unglückliche, die an schwerer f Melancholie litt, ein Gast des Sanatoriums, vor noch nicht i vier Wocken den Tod gesucht." „Und hoffentlich auch gefunden." „Gnädiges Fräulein!" „Warum nicht, Herr Hardung? Was ist für solch Aennste der Tad rm Vergleich zn den Schrecke!', die dem önlschluk varanSgingvii!" „Gerads, als ihr Mann, an dem sic sehr hing, zum Besnch lst-er war, hat sie ihr Barhaben ansgeführt. Und -dock, wie inkonsegucnt: es war erschütternd, wie sie, di« steten gewollt hatte, nach ihrer Rettung das Leben als nenes, kostbares Geschenk begrüß!;, ihren Mann zwang, sich vn dsn Flügel zu setzen und den Choral „Nun danket alle Gatt" zu spielen." „Dils ist schrecklich. Denn später, nachdem diese Auf wallung Vvrübergegangen, wird vermutlich di; alte Melan cholie wieder eingetreten sein, und sie wird Nieder Gott, nach den Ihren für ihre Rettung gedankt staben. Oh, danach ist ja doch kein Glück, nicht einmal mehr Frieden möglich — das ist ia, als wenn man ßbon lebendig begraben ge- Wesen wäre. Können Sie sich denken, daß diese Mitter je wieder mit ihren Kindern gespielt hat?" „Solche Stichs wird ia offiziell als Unfall behandelt, denn Selbstmordversuche sind nach dem Strafgesetzbuch kri minell," bemerkte der Jurist, „Wie? Strafbar?" fragte Bianka, als höre sie nicht recht. . , . „Wissen Sie das nicht, gnädiges Franlem?" „Aber das ist doch empörend! Mein Körper ist doch