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WabenauerAnzeiger Mi« str TtzM SelseÄNs, Sch, SkrmMs, Mi, WM ch. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,r>0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. ÄMM 152. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 27. IZWhkk 1917. Drahtanschrift: Anzeiger Zg. IHkWg. MUD M VSSW ZU A AMiz! Inserate für die Neujahrsnummer, welche am Montag mittag ausge- geben wird, erbitten wir uns bis Sonntag mittag. Hinsichtlich der Neujahrs-Glück wünsche werden wir auch in diesem Jahre, soweit nicht bis Sonnabend mittag Abbestellung erfolgt oder andere Wünsche uns zugehen, die vor jährigen Anzeigen wieder aufnehmen und hoffen aus das Einverständnis der werten Inserenten, wenn nicht recht zeitig gegenteilige Nachricht erfolgt. Mag -es „Mmer Anzeiger". Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Zur Vermeidung von Nachteilen, insbesondere des Zerspringens der Rohre der Hausleitungen wird hier durch den Herren Hausbesitzern dringend empfohlen: l. frei oder kalt liegende Teile der Wasserleitung, als Leitungen nach den Waschhäusern usw. von Wasser zu entleeren und gänzlich abzustellen: 2. die Keller vor Eindringen des Frostes durch gu ten Verschluß der Kellerfenster zur Vermeidung des Gefrierens der Hausleitungsrohre zu verwahren; 3. die Hausleitung für die Zeit, während welcher regel mäßige Wasserentnahme nicht erfolgt, insbesondere zur Nachtzeit, von dem im Keller befindlichen Haupthahn ab gänzlich zu entleeren und 4. die vor den Hausgrundstiicken befindlichen eisernen Kappen schneefrei zu halten, damit bei etwaigen Vorkommnissen (Rohrbrüchen oder dergleichen) das Wasser leicht abgestellt werden kann. Schlüssel sind für solche Fälle bei Herren Klempner meister und Stadtverordneten Kittner, Stadtverordneten Hermann Schmieder, Straßenmeister Schnür und im Rathause niedergelegt. Rabenau, am 24. Dezember l9l7. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Es wird hiermit besonders hingewiesen auf die nach folgenden, für die hiesige Stadtgemeinde gültigen Be stimmungen : Bei Schneefall sind die Fußwege in gangbarem Zustande zu erhalten. Hierbei ist folgendes zu beachten: a) der frisch gefallene, lockere Schnee ist möglichst so fort vom Fußwege zu beseitigen, b) von den Dächern auf die Fußwege gefallene Schnee massen müssen umgehend entfernt werden, c) wenn bei starkem, anhaltenden Schneefall eine fest getretene Schneedecke entsteht oder durch Frost so genanntes Glatteis eintritt, sind die Fußwege in ihrer ganzen Ausdehnung gehörig zu bestreuen. Das Streuen ist so oft zu wiederholen, als es die Sicherheit des Verkehrs erfordert. ci) Als Streumittel ist Sand zu verwenden. Bei eintretendem Tauwetter ist die auf den Fuß wegen vorhandene Schnee- und Eisdecke mit tunlichster Beschleunigung zu beseitigen; die abgelösten Eisstücke sind klein zu schlagen und auf der Fahrbahn der Straße auszubreiten. An den Dächern überhängende Schnee- und Eismassen (Eiszapfen) sind, soweit sie die Sicherheit des Verkehrs gefährden können, zu entfernen. In den Gehöften vorhandene Schneemasscn dürfen nicht auf den Straßen aufgebracht werden. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer auswärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nötigenfalls die Reinhaltung aus Kosten der säumigen Besitzer vornehmen zu lassen. Rabenau, am 5. Dezember 1917. Der Bürgermeister. KKschensammlung. Die Schule nimmt nach wie vor „jeden Posten Knochen" zur Ablieferung an die Verwertungsstelle für Oele und Fette entgegen. Größere Posten werden bei Benachrichtigung gern abgeholt. Die Ablieferung von Knochen, selbst der kleinsten Mengen (unter 100 A) findet jeden Sonnabend vormittags von 10—11 Uhr in Zimmer 4 gegen Bescheinigung statt. Die Schuldirektiou. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 25. Dez. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz An der flandrischen Front, am La Bassee-Kanal und südwestlich von Cambrai lebte die Gefechtstätigkeit vor übergehend aus. Zu beiden Seiten der Maas, am Hart- mannsweilerkopf und im Thannsr Tal war das Feiler zu einzelnen Tagesstunden gesteigert. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front In der Struma-Ebene erhöhte Artillerietätigkeit. Italienische Front Lebhafter Feuerkampf hielt tagsüber zwischen Asiago und der Brenta an. Feindliche Gegenangriffe gegen die neugewonnenen Stellungen und ein Vorstoß am Monte Pertica wurden abgewiesen. Die Gefangenenzahl aus den Kämpfen um den Col del Rosso ist auf über 9099, darunter 270 Offiziere, gestiegen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 26. Dez. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Die Artillerietätigkeit blieb auf Störungsfeuer be schränkt, das südöstlich von Vpern, bei Moeuvres und Marcoing vorübergehend an Stärke zunahm. Erkundungsvorftöße französischer Abteilungen südlich von Invincourt scheiterten in unserem Feuer und im Nahkampf. Das seit einigen Tagen auf dem Ostufer der Maas gesteigerte Feuer ließ gestern nach. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Nelles. Mazedonische Front Keine größeren Kampfhandlungen. Italienische Front Nach starker Artilleriewirkung führte der Feind hef tige Gegenangriffe gegen den Col del Rosso und die westlich und östlich benachbarten Höhen. Sie scheiterten unter schweren Verlusten. Lokales Md Sächsisches. Rabenau, 27. Dezember 1917. Laßt die Vögel nicht darben, es sind keine un nützen Fresser! Scheinbar unbedeutende Abfälle, Brot krumen, Kartoffelreste, Knorpel, ganz klein geschnitten, usw., die sonst in den Kohlenkasten wandern, leisten den Vögeln noch große Dienste. Sie danken es Euch da durch, daß sie im Frühjahr und Sommer das Ungeziefer vertilgen, das den Ertrag unserer Ernte nicht unwesent lich herabmindert. * Theater. Die am 1. Feiertage im Saale der „König Albert-Höhe" veranstaltete Theatervorstellung der Gesellschaft Petzold-Wahlburg hatte sich eines sehr guten Besuches zu erfreuen. Das dargebotene Volksstück „Le dige Mütter" behandelt in packender Weise das Thema. Leider herrschte im Saale nicht die nötige Ruhe, um aufmerksam folgen zu können. Wer nicht die erforder liche Aufmerksamkeit besitzt, um dem Stück folgen zu können, tut doch besser daran, er besucht das Theater gar nicht. Er stört damit nur andere. Die Aufführung war tadellos. * Bezahlt die Kleinhändler! Durch den Krieg sind viele Kleinhändler in eine bedrängte Lage gekommen. Die Waren werden ihnen von den Lieferern fast nur noch gegen sofortige oder gar vorherige Bezah lung abgegeben. Andererseits sind zahlreiche Kunden durch den Kriegsausbruch in Not geraten und können ihre Schulden nicht oder doch nur schleppend bezahlen. Unter diesen Umständen wird es dem Kleinhändler ost schwer, sein Soll und Haben auszugleichen. Nicht besser ergeht es dem Kleinhandwerker, der auch seine benötigten Materialien meistenteils nur gegen Vorausbezahlung er hält und dann auf Bezahlung der gelieferten Arbeit un gebührlich lange warten muß. Auch ihnen gegenüber muß prompte Bezahlung eine Ehrenpflicht sein. Eoßmannsdorf. Das am 1. Weihnachtsfeiertag in Wetzlichs Gasthof vom Turnverein Hainsberg-Coß- mannsdorf mit 72 Mitwirkenden veranstaltete Weih nachtsfestspiel „Der Tag vor dem Heiligen Abend" hatte sich eines außergewöhnlich guten Besuchs zu erfreuen. Das 1. Bild zeigte im Himmel eine Engelschar mit dem Weihnachtsmann bei der Anfertigung der Weihnachts gaben. Nach deren Vollendung reist der Weihnachts mann mit den Spielsachen zur Erde hernieder, wobei ihm der Mond und die Engel mit ihren Sternen leuch ten. Ein Reigen der Engel mit leuchtenden Sternen bildet den Schluß des ersten Bildes. Im 2. Bild hält der Weihnachtsmann mit dem Spielzeug auf dem Markte seil. Allerlei Spielzeug führt dabei auf dem Marktplatz einen Tanz auf. Im 3. Bild widerfährt dem Weih nachtsmann ein Mißgeschick, indem er während eines Soldatenspieles von Kindern irrtümlich als russischer Spion verhaftet wird. Der Irrtum klärt sich aber bald auf und so kann er weiter wandern. Sein Weg führt ihn nun zur Zwergenklause. Hier findet er die Zwerge als Matrosen gekleidet und hört vom König Heinzel mann, daß seine Zwergenschaar mit dem von ihm an gefertigten Unterseeboot Nr. 1000 vom Heiligen Abend ab mobil sind und nun bereit stehen, Deutschland den Frieden mit zu erzwingen. Voller Bewunderung hierüber tritt der Weihnachtsmann seine Rückreise an. Im 5. Bild erwarten ihn 2 Engel am Himmelstor. Das kleinste Englein hat seinen Stern beim Leuchten auf seinem Erdenwege verloren und will ihm nun dieses Unglück erzählen. Der Weihnachtsmann hat ein gütiges Ohr für ihn und ist bereit, beim Monde ein gutes Wort für dieses Engelein einzulegen. Im 6. Bild reiht sich eine Handlung an die andere, sodaß die Spannung der Zu schauer bis zum Schluß erhalten bleibt. Die Ausstattung des Stückes war eine höchst gediegene. Hochbefriedigt von dem Verlauf des Abends verließen die Besucher die Räume des Wetzlichschen Gasthofes. Wer die Wieder holungen dieses Festspiels am Sonnabend, Sonntag und Dienstag (Neues Jahr) nicht besucht, versäumt tatsächlich einen Genuß, darum kann der Besuch dieses Festspieles nur warm empfohlen werden. Döltzschen. Der Aufsichtsrat der König-Friedrich- August-Mühlenwerke in Döltzschen beschloß, für das ab gelaufene Geschäftsjahr die Verteilung einer Dividende von wieder 15 Prozent in Vorschlag zu bringen. Pulsnitz. Einer Nahrungsmittelschiebung kam hier die Polizei auf die Spur. Ein Fleischer aus der Ka menzer Gegend hatte mit Geschirr mehrere Zentner Speck, Schinken, Würste und drei Zentner Weizenmehl nach einem hiesigen Gasthof gebracht, wo ein Dresdner Händ ler wartete, die Nahrungsmittel mit Geschirr abzuholen. Sie wurden beschlagnahmt. Von der Grenze. Die Vorboten eines Preis sturzes für alle unentbehrlichen Artikel machen sich, wie von der böhmischen Grenze gemeldet wird, infolge des günstigen Verlaufes der Friedensverhandlungen mit Ruß land bemerkbar. Insbesondere gilt dies in erster Linie für Nahrungsmittel, z. B. Kaffee, Zucker und Mehl, ferner für Leinewand, Zwirn und auch für Luxusartikel, für Pelze, für Goldmaren usw. Die Ursache liegt u. a. auch daran, daß die galizischen Händler ihre Vorräte jetzt an den Mann zu bringen suchen. Auch der Schleich handel mit allen unentbehrlichen Waren an der Grenze hat erheblich nachgelassen. Ehrenfriedersdorf i. Erzgeb. Für Schlacken hat die Wolfram-Bergbaugesellschaft unserer Stadt 50000 M. bezahlt. Diese Summe soll zum Bau eines Bürgerhauses und Krankenhauses verwendet werden.