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WaöenauerAnzeiger ZeitW für MM, WMs, SU Nemmdors, AMSstW O. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,r>0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Drahtanschrift: Anzeiger Mmülkk 153. F--nIpr-ch-r: Am! D-nb-n 2!M TöMbM, heil N. JeMilU 1817. 30. IchMg. Kn unsere Leser! Mit dieser Nummer schließt der Rabenauer Anzeiger seinen 30. Jahrgang. 30 Jahre, ein Menschenalter hindurch hat der Rabenauer Anzeiger seinen Lesern manch frohe, aber auch manch ernste Stunde verkündet. Sein Fiel, in erster Linie als Lokalblatt ein Spiegelbild des heimischen Lebens zu sein, hat er ge- treulichlverfolgt. Drei schwere Kriegsjahre hat er glücklich überstanden, und hoffen auch ferner durchzuhalten bis zum siegreichen Frie den, um sich dann besser seinen Ausgaben widmen zu können. Wir danken unseren Lesern für ihre treue Unterstützung in dieser schweren Zeit und bitten uns auch ferner ihr Wohlwollen zu bewahren. Auch den vielen Feldgrauen an der Front sei gedankt für ihr reges Interesse am Heimatsblatt. MG des ,Mrmm MM". Inserate Mr^die Neujahrs- Nummer, welche Montag mit tag jMsgegeben wird, erbittens wir uns spätestens bis Ssnntag mittag. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Es wird hiermit besonders hingewiesen auf die nach folgenden, für die hiesige Stadtgemeinde gültigen Be stimmungen : Bei Schnssfall sind die Fußwege in gangbarem Zustande zu erhalten. Hierbei ist folgendes zu beachten: a) der frisch gefallene, lockere Schnee ist möglichst so fort vom Fußwege zu beseitigen, b) von den Dächern auf die Fußwege gefallene Schnee- massen müssen umgehend entfernt werden, o) wenn bei starkem, anhaltenden Schneefall eine fest getretene Schneedecke entsteht oder durch Frost so genanntes Glatteis eintritt, sind die Fußwege in ihrer ganzen Ausdehnung gehörig zu bestreuen. Das Streuen ist so oft zu wiederholen, als es die Sicherheit?des Verkehrs erfordert. el) Als Streumittel ist Sand zu verwenden. Bei eintretsndem TauwetLer ist die auf den Fuß wegen vorhandene Schnee- und Eisdecke mit tunlichster Beschleunigung zu beseitigen; die abgelösten Eisstücke sind klein zu schlagen und auf der Fahrbahn der Straße auszubreiten. An den Dächern überhängende Schnee- und Eismassen (Eiszapfen) sind, soweit sie die Sicherheit des Verkehrs gefährden können, zu entfernen. In den Gehöften vorhandene Schneemassen dürfen nicht auf den Straßen ausgebracht werden. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer auswärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 00 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nötigenfalls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vornehmen zu lassen. Rabenau, am 5. Dezember 1917. Der Bürgermeister. Sparkasse zu vippMzwalile Einlegerguthaben 835O VV0 Mk. Geschäftszeit: Werktags ^9—12 und 2—4 Uhr, Sonnabends ununterbrochen U«9—2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat ^2—>^4 Uhr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3^ v. H. Alle Einlagen werden vom Tage nach der Ein zahlung bis zum Tage vor der Rückzahlung verzinst. Aufbewahrung miindelsicherer Wertpapiere. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 27. Dez. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht An der englischen Front war die Gefechtstätigkeit am Houthoulster Walde, auf dem nördlichen Lys-Ufer, bei Moeuvres und Marcoing zeitweilig lebhaft. Heeresgruppe deutscher Kronprinz Die Regimenter einer Gardedioision führten nord westlich von Bezonvaux nach kräftiger Artillerie- und Minenwerferwirkung erfolgreiche Unternehmungen durch. Am Vormittag drangen Erkundungsabteilungen in die französischen Linien. Am Nachmittag stürmten mehrere Kompagnien im Verein mit Flammenwerfern und Teilen eines Sturmbataillons, begleitet von Infanterie- und Schlachtfliegern, in 900 Metern Breits die beiden ersten feindlichen Gräben. Ein Gegenangriff der Franzosen scheiterte unter schweren Verlusten. Nach Sprengung zahl reicher Unterstände kehrten die Sturmtruppen mit mehr als 109 Gefangenen und einigen erbeuteten Maschinen gewehren befehlsgemäß in ihre Ausgangsstellungen zurück. Heeresgruppe Herzog Albrecht Eine französische Abteilung, die nördlich von Ober burnhaupt unseren vordersten Graben erreichte, wurde im Nahkampfe zurückgeschlagen. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonischs Front Keine größeren Kampfhandlungen. Italienische Front Die Artillerietätigkeit zwischen Asiago und der Brenta hat gestern an Heftigkeit nachgelassen. Lebhaftes Störungsfeuer hielt in den Kampfabschnitten, sowie zwischen Brenta und Piave tagsüber an. Ein italienischer Vorstoß gegen den Monte Tomba wurde abgewiesen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 28. Dez. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz An einzelnen Stellen der Front lebte am Tage die Gefechtstätigkeit vorübergehend auf. Aus dem östlichen Maasufer war sie auch während der Nacht lebhaft. Öst lich von Luneville brachten Erkundungsabteilungen eine Anzahl Gefangene aus den französischen Gräben ein. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front Zwischen Ochrida- ' und Prespa-See, im Cerna- Bogen und auf dem östlichem Wardar-Ufer zeitweilig er höhte Artillerietätigkeit. Italienische Front Tagsüber war das Feuer auf der Hochfläche von Asiago und am Tomba-Rücken gesteigert. Lokales and SächMes. Rabenau, 29. Dezember 1917. * Wie in den letzten Jahren, wird auch in diesem Jahre in der Silvesternacht s/i12 Uhr der Kirchenchor auf dem Marktplatze einige Lieder singen. * Das Wetter im Jahre 1918 sott sich nach der Meinung eines Berliner Wetterkundigen folgendermaßen gestalten: Die Wintermonate vom November 1917 ab bis etwa Mitte Februar 1918 sind ziemlich milde, schnee- und regenreich; auch März und Anfang April sind mehr warm und nicht zu trocken. Das ganze*Iahr 1918 wird nach den Vermutungen des Wetterkundigen ziemlich be ständig sein. Die Monate März bis Juni genügend feucht und nur mäßig warm. Dann der Sommer 1918 warm, aber reichlich trocken, zeitweilig heiß und viel zu trocken. Der Herbst 1918 wieder verhältnismäßig feucht und ziemlich sonnenscheinarm. Selbstverständlich kann diese von dem Wetterkundigen für Deutschland voraus gesagte allgemeine Wetterbestimmung nicht an jedem Ort und an bestimmten Tagen zutreffen. Dresden. Am 5., 6. und 7. Januar 1918 findet in sämtlichen Räumen des Neuen Konzerthauses in der Reitbahnstraße zum Besten des Bulgarischen Roten Kreuzes eine bulgarische Neujahrs-Messe statt. Die Ver anstaltung verspricht eine Sehenswürdigkeit zu werden. Von Mitgliedern des Kgl. Hoftheater-Balletts werden bulgarische Nationaltänze aufgeführt, auch findet eine Verkaufs-Ausstellung und Gaben-Lotterie statt. Im Prinzeßtheater wird Bulgarien im kinematographischen Bild vorgeführt. Die Eröffnung der Messe findet am 5. Januar, nachmittags 3 Uhr durch eine Festansprache des Reichstagsabgeordneten Dr. Stresemann statt. Hierbei werden bulgarische Tänze und bulgarische National- Märfche geboten. Dem Arbeitsausschuß gehören Namen von Ruf an, die ein gutes Gelingen der ganzen Ver anstaltung verbürgen. Wir verweisen im übrigen auf das Inserat. PoLschappel. Ein Geldbriefbeutel mit einem Wert brief von 1500 Mark — Scheine zu 100, 50 und 20 Mark — ist in der Nacht vom 13. zum 14. Dezember auf dem Wege vom Bahnhof zum Postamt Potschappel entwendet worden. Auf die Ermittlung des Täters und die Wiederbefchaffung des Geldes wird eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. Gold gegen Geld! Von niemanden wird verlangt, daß er seine Gotdsachen unentgeltlich abgebe. Die Goldankaufstelten vergüten den vollen Goldwert. Bring ihnen deineGoldsachen! Dresden. Wie gemeldet wird, verhandelt das säch sische Ministerium des Innern mit dem Landeskulturrat über die Beseitigung der Selbstversorgung der Landwirte. Verschiedene Kommunalbezirke haben geltend gemacht, daß viele Landwirte die Aufhebung wünschten, weil in folge der hohen Ausmahlung , die bisherigen Vorteile der Selbstversorgung fast völlig weggefallen seien. DerLandes- kulturrai lehnt die Aufhebung ab unter Hinweis auf die mit den Jahreszeiten wechselnden Bedürfnisse, denen man durch Macksnausgabe nicht gerecht werden kann. Meine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet neuerdings 38 090 Brutto-Register-Tonnen versenkt. Der englische Admiral Iellicoe ist von.seinem Amte als Erster Seelord zurückgetreten: zum seinem Nachfolger wurde Admiral Sir Roßlyn Wemys ernannt. Das englische Kabinett stimmte gemäß dem An träge des Kriegsamtes der Neueinstellung von einer Million Engländern zu. Die heiligen Orte Palästinas sollen nach einer Er klärung Lloyd Georges der Türkei niemals swieder zu rückgegeben werden. Die Beratungen mit den ! russischen Vertretern in Brest-Litowsk wurden soweit gefördert, daß eine kurze Unterbrechung in Aussicht genommen werden kann. Die französische Regierung wird die russische Auf forderung zur Teilnahme an den Friedensverhandlungen voraussichtlich gar nicht beantworten.