Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 27.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191709273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170927
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-27
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 27.09.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die letzte Kricgswoche. Herbstzeitlose. Der Sommer ist vorüber, der Herbst ist da. Auf den Feldern zeigt sich die blasse Blüie der Herbstzeitlose, die daran gemahnt, daß die Jahreszeit nur noch einen schwachen Abglanz von deS Sommers Pracht und Herrlichkeit bieten ftann. Und man kann wohl sagen, ähnlich, unscheinbar wie die Herbstblume bietet sich uns die Hoffnungsblüte für den neuen Frieden, von der in der letzten Woche wieder die Rede war. Sie kann kein volles Zutrauen erwecken, aber es ist doch eine Blüte in der Einöde des Krieges, und wir wißen, eines Tages wird aus der schwachen Erwartung das strahlende Bild der Vollendung werden. Wir wißen, daß cs anders werden muß, nicht bloß, weil es im Kreislauf der Dinge liegt, daß dem Kriege einmal wieder der Friede folgen muß, sondern weil die Taten großer Männer und tapferer Streiter sich dafür eingesetzt haben und es verbürgen. Denken wir still daran, daß der Herbstzeitlose in nicht zu ferner Zeit die Christrose folgt. Es ist noch nichts mit den Friedensnachrichten, so hieß es zu den auftretenden Gerüchten. Wer die Geschichte kennt, Ler weih, daß England auch in kritischen Zeitläuften für sich zu wahren sucht, was es retten kann, und darum ist die matte Friedensblüte von heute auch noch in anderer Be ziehung mit der Herbstzeitlose auf dem windumbrausten herbstlichen Felde zu vergleichen. Es steckt Gefahr in einem Entente-Friedensangebot, wenn es kommen sollte, wie Gift in der Herbstzeitlose. Wir vertrauen auf die Weitsicht der Reichsregierung, auf den Scharfblick und den Patriotismus Les Reichstages, auf die deutschen Heerführer und ihre Streiter, auf die verbündeten Kriegsfürsten. Und so können wir auch Len Verlauf der zwölften Kriegssiunde abwarten, nachdem wir die harten ersten elf Stunden glücklich über wunden haben. Die Entente ist heute soweit, daß sie, wenn auch nicht immer eingestandenermaßen, erkennt, daß es nicht möglich ist, mit den Kopf durch die Wand zu rennen. Eins Ab nützung der Streitkräfte ist da, so gesteht ein Blatt in Paris ein, und Lie Waffen der Verleumdung, Druckerschwärze, Tinte und Aktendiebstähls, sind ebenfalls stumpf geworden. Was die diplomatischen Spitzbübereien in Amerika und anderswo betrifft, ist allen Teilen klar geworden, daß man niemand hinter einer Tür sucht, hinter der man nicht selbst gesteckt hat. In dieser Beziehung wird kein Zwist zwischen dem Deutschen Reiche und neutralen Mächten hervorgerufen mehr werden, was schwebte, ist orduungsgemäß erledigt worden. Da es mit dem Zertrümmern der deutschen Front und der deutschen Respektabiliät nicht angehen will, haben sich also die Ententehäupter wohl oder übel entschließen müssen, den Mantel etwas nach dem Winde zu hängen, um Lis Volksstimmung bei ihnen zu Hause nicht zu erregen. Es ist niemand so sehr Diktator, daß er nicht einmal auch etwas anderes sein könnte oder sein müßte. Das zeigt sich in Rußland bei dem Neoolutions-Brüderpaar Kerenski und Kornilow. Was diese beiden Dioskuren, die nachher garnicht schnell genug auseinander kommen konnten, über sich haben in den Zeitungen erzählen lassen, das ge nügte, um jeden von ihnen den Beinamen der „Große" zu geben. Und es sind dabei doch nur zwei an sich tüchtige, noch viel mehr aber ehrgeizige und von sich selbst einge nommene Leute. Vielleicht hätte General Kornilow seinen Nebenbuhler Kerenski ebenso gern füsilieren lassen, wie Lieser es mit ihm ebenso gemacht hätte, aber der Sieger Kerenski hat es vorgezogen, sich mit dem besiegten Kornilow zu versöhnen. Für einen Bürgerkrieg schien ihm Rußland nicht reif, aber er wird bald genug erkennen, daß eS auch für die Revolution und für bis Republik nicht reif ist, vielleicht nie reif werden wird. Wen das Rad der Geschichte im ehemaligen Zarenreiche zermahlen wird, wird sich bald genug zeigen. Jedenfalls steht fest, daß die Kämpfe an der östlichen Front, die stellenweise wieder auflebten, nicht nach dem Geschmack des russischen Soldaten sind, und auch nicht nach dem ihrer Generale. Loyd George in London muß mit immer größerem Verdruß verzeichnen, daß seine Worte nicht von feinen Landsleuten als Ersatzmittel für die fehlenden Nahrungs stoffe genommen werden, die die deutschen Tauchboote unaufhörlich in die Tiefe versenken. Eine Londoner Photo- arophie stellte den Premierminister neulich sehr araoitätisch Deutsche Kolonnen vor Berdun. Einen richtigen Einblick, in unseren sicher arbeitenden Kriegsapparat an der Front gewinnen wir immer erst wie der beim Losbruch eines gewaltigen Schlachtgewitters. Wir bewundern den unsterblichen Schneid der Kampftruppe, wir staunen über die Tollkühnheit unserer Flieger, aber wir vergeßen darüber leicht die tapferen Kolonnen, die durch Granaten, Schlamm, Gas und Graus Wagen voll Lebens mittel, Material und Munition nach vorn führen. Dazu gehören feste Nerven, viel Gewandtheit, hohe persönliche Entschlußkraft und ein gut Teil eisernen Mutes. Seht sie an die wackeren Soldaten I Die meisten schon mit ergrauten Schläfen, in der Höhe des Mannesakers, Familienväter. Um wieviel schwerer wird solchen aus begreiflichen Gründen ihr veraniwortungsaoller Beruf! Aber entgegen all den einstürmenden Gefühlen gibt der Feldgraue bei der Kolonne Beispiele erhebender Pflichttreue, Gewissenhaftigkeit und edelster Kameradschaft. Nur einige Streiflichter: Munitionslager. In langer Reihe stehen die Wagen da, Granaten werden aufgeladen, eine Arbeit, die körperlich sehr anstrengt und zumal/ da es Nacht ist, äußerste Vorsicht erfordert. Da löst sich ganz in der Ferne ein dumpfer Schuß; gleich darauf ein Gurgeln in der Luft, ein Graulen und Hohles Schluchzen, und mit fürchterlichem Krach reißt die Straße auseinander, Schottersteine und Eisensplitter weit umherschleudernd. Ganz in Ler Nähe Les Depots. Wenn eine hineinfiele . . .! Die Pferde wittern Gefahr, werden unruhig, schnauben und stampfen. Und durch jeden einzelnen Mann geht ein heimliches Zittern und Frieren. Ne n, das ist keine Feigheit, das ist Lie bloß ullzumensth- lkche Furcht vor dem Sterben. Der zweite Schuß kommt, zerfetzt eine Telcgraphenstange, biegt und zerbricht Stahl schienen wie dünnen Draht. Schon näher lag der! Aber es gibt keine Nast . . . Endlich ist geladen, weit über den gewöhnlichen Satz, denn Rosse und Wagen sind knapp. Und Lie Kolonne setzt sich in Bewegung. Es ist gerade an einer Straßenkreuzung. Plötzlich schiebt eine grelle Leuchtkugel Lu.ch die Nacht und kurz darauf krepieren vier Bomben. Flieaer! Ein Gesvann ist beschädiat, die armen Tiere bar, wie er im eleganten Gehrock und Zylinder amerika nische Offiziere begrüßte. Früher fah man ihn als Volks mann nur im eingedrückten Hut und Iakett. Aber weder die Amerikaner, noch die Wünsche, die ihnen ihr Präsident Wilsonmitgegeben hat, wirken überzeugend in England, zu mal derKrieg in Flandern keine günstigere Gestaltung zeigt. Der Mimsterwechssl in Paris, der den seitherigen „bürgerlichen" Kriegsminister Painlevs an die Spitze der Regierung gebracht hat, ist von keinen Merkmalen begleitet, Lis darauf hindeuten,-" daß die neuen Männer schärfere Blicke für die wahren Bedürfnisse des Landes haben, als Lie früheren. Sie müßen aus ihren Herzen nach wie vor eine Mördergrube machen. Doch neben der offiziellen Ton art geht das inoffizielle Verhalten her und dies trägt gele gentlich der so stark gesteigerten Sehnsucht der Bevölkerung nach Ruhe Rechnung.^ Die nun bald ein halbes Jahr an dauernden Frühlings- und Sommerkämpse in der Cham pagne, am Damenweg, vor Verdun usw. haben den franzö sischen Truppen bekanntlich sehr schwere nsue Verluste zuge fügt, aber der Kriegslorber bedeutet für sie auch nicht mehr als eine Herbstzeitlose. In Italien steht es mit den Kämpfen an der Jsonzosront nicht anders. Dis inneren Unruhen spitzen sich dagegen immer bedenklicher zu, wie die Krawalle in der alten ptemontesischen Hauptstadt Turin und anderswo gezeigt haben. König Viktor Emanuel hat deshalb auch den zuerst nur vertagten Nachbarbesuch in Frankreich einst weilen ganz aufgegeben. Die FriedensMon. Die Antwort Osterreich-Ungarns und Deutschlands am die Note des Papstes wird am 20. September erfolgen- Die Antwort der k. u. k. Regierung wird dem Nuntius in Wien, die der deutschen Regierung dem Nuntius in München überreicht werden. Die Veröffentlichung der Antwortnote wird am Sonnabend erfolgen. Pariser Blätter erfahren aus diplomatischer Quelle, der Papst werde die Antwort der Mittelmächte auf seine Friedensnote an die Entente weiterleiten (wahrscheinlich durch die Vermittlung des englischen Gesandten beim Va tikan) und zugleich eine neue Friedensnote überreichen, die im wesentlichen einen Kommentar zur Antwort der Mittel mächte darstellen werde. Es wäre der dringende Wunsch des Papstes, die Friedenssrage im Fluß zu halten. Der „Petit Parisien" will wißen, die Note des Berliner und Wiener Kabinetts bringe geringere Konzessionen als man geglaubt habe, enthalte überhaupt keine eng umgrenzten Friedensbsdingungen. Nach der „Italia" hat der Papst in Verfolg seiner letzten Friedensnote an die Souveräne aller kriegführenden Mächte Handschreiben gerichtet. Es soll ihm auch gelungen sein, die Unterstützung einer großen neutralen europäischen Macht (vermutlich Spanien) für die Friedens- Vorschläge zu gewinnen. Gegnerische Urteile. Die Londoner Times sagen: Die deutschen Friedensgerüchte seien der Schlachtenrauch, den die deutsche Diplomatie immer aussteigen laße, wenn es sich darum handle, ihre eigenen Beweggründe zu verbergen, und wenn sie einen neuen Geheimplan auszuführen beab sichtige. Es fei sehr wahrscheinlich, daß Deutschland bereit sei, im Westen Zugeständnisse zu machen gegen die Voraus sicht der Expansion im Osten. Durch eine derartige Rege lung könne Deutschland immer noch als eine fortdauernds Bedrohung des Weltfriedens erscheinen. Ähnlich behauptet der Pariser Temps, Deutschland würde, gestützt auf die Er folge in Rußland und die Lage des russischen Reiches, ein neues Friedensangebot machen, das die Westmächte auf Kosten Rußlands schone. Darum verlangt das Blatt den schleunigen Zusammentritt der durch die französische Ministerkrise verschobenen Verbandskanferenz. So sehr Frankreich einer Verlängerung des Blutvergießens wider strebe, so sehr liege ihm daran, daß der Krieg nicht mit einem schlechten Frieden zu Ende gehe, der nur einen Waffen stillstand bedeuten würde. Die deutsche Antwort auf die Papstnote begrüßt laut „Tägl. Rundschau" den Schritt deS Papste- aufs wärmste, da er geeignet scheint, diejenigen Voraus setzungen abzugeben, die die Einleitung und Anbahnung schwer verletzt. Die anderen bäumen sicy wild hocy, ver suchen umzukehren oder sausen mit den beladenen Gespannen aufs Geratewohl durch die Dunkelheit. Die einzelnen Fuhrwerke fahren mit großen Abständen. Jedes Gefährt ist für sich. Da gerät es mitten unter einen ! Feusrüberfall. Die verängstigten Tiere sind nicht mehr zu halten, im Galopp rennen sie über das unwegsame Ge lände. Und weiter gehts, hinein in eine der vielen gefähr lichen Schluchten, die senkrecht zur Stellung laufen. Immer eiliger, immer hastender wird Las Tempo. Oft müßen Trichter durchquert werden, die bis zum Rande mit Wasser gefüllt sind, so daß Tiere und Gefährt fast bis zur Hälfte verschwinden. Tote Pferde, zerrissene Gespanne, durchein ander geworfenes Material liegt dort in Haufen. Eilends hinweg über diese Stätte Les Grauens. Gas I Im Nu ist Lis Gasmaske auf und die Pferde haben den nassen Gras- beuiel über Maul und Nase gezogen. Einige Salven wer den noch abgewariet, dann gehts wieder voran durch die giftigen Dämpfe. Die Giäser beschlagen sich, das Almen wird schwer. Vom Weg ist nichts zu sehen. Noch ein kräftiges Anziehen, der Wagen kippt um; zur selben Se kunde ein Schlag und der Fahrer wird durch einen heftigen Druck ins Feld geschleudert. Als er sich erholt hat, findet ! er dis ganze Munition im Schlamm, seine treuen Pferde sind tot. Unter unsäglichen Beschwerden lädt er wieder auf und landet mit Vorspannpferden des nächsten Gefährts befehlsgemäß. Die Fahrzeuge, Lie Glück hatten, kommen nacheinander an. Doch alle sind es nicht. Mancher wurde zerschlagen unterwegs, die Pferde sind verstümmelt und die braven, gewissenhaften Leute haben ihre Treue mit dem Leben be zahlt. Manche blieben wohl auch in einem wirren Draht verhau oder im tiefen, zähen Schlamm stecken. Gasdunsi hat Noß usid Reiter betäubt- bei der furchtbar schweren Orientierung in der stockdunklen Nacht, links und rechts ge hetzt von Granaten, verirrte sich ein Gespann und schleppt sich mühselig suchend, durch dis Trichtereinöden . . . Die Batterien liegen selbstredend unter schwerem Feuer; die Munitionswagen machen in genügender Entfernung schon Halt, die Begleitmannschaft lädt aus und muß durch Split- terreaen und Schravnells hindurch die^dicken Zuckerhüte bis grundsätzlicher Erörterungen über die Friedensprobleme er-' möglichen. Auch wir stehen, wie der Papst, auf dem Stand punkt, daß Voraussetzung jeder näheren Umschreibung der Krtegsziere erst die Prüfung derjenigen Rechtsgrundlagen und ihrer technischen Durchführbarkeit sein muß, die Ler Papst selber als Vorbedingung feiner konkreten Vorschläge gemacht hat. So schwierig und bedenkenreich auch die Fin dung und Sicherung von Bürgschaften für einen Dauer rieden auf Grundlage des Rechts und der Billigkeit ist, ind wir doch bereit, aufrichtig und ohne Vorbehalt an edem Versuche hierzu teilzunehmen. »Es folgen dann Aus- ührungen, die die Schwierigkeiten der grundsätzlichen For- lerunoen in ihrer vra^i^en Durchführung an der Hand der Erfahrung erörtern. Es kann auch gar keine Rede da von sein, Laß die Antwortnote irgendwie das Schicksal Belgiens oder der östlichen Besetzungsgebiete vorweqnimmt, und es ist völlig fehlgehend, wenn von manchen Organen behauptet wird, daß die Herausgabe Belgiens zwar nicht direkt ausgesprochen, aber mittelbar zum Ausdruck gelangt sei. Die Antwort Lie am Sonnabend zur Veröffentlichung gelangt, wird darüber jeden Zweifel beheben. Es ist Sache der Entente, ihre Friedensbsdingungen zu bestimmen; wir haben unsere grundsätzliche Bereitschaft, Friedensvorschläge auf der Grundlage des Rechts und Ler Billigkeit zu prüfen, oft genug erklärt. Ribot übev die französischen Krkegsziele. Nach dem Ministerpräsidenten ergriff dessen Vorgänger und jetzige Minister des Auswärtigen, Ribot, das Wort, um sich über die Kriegsziele Frankreichs in der bekannten Weise zu äußern. Zu seinen Darlegungen bemerkt die „Voß. Ztg.": Klar und deutlich beweist auch die Rede Ribots, daß er zu jenen gehört, die durch die ungeheuren Erlebnisse des Krieges nichts gelernt haben. Sie erklärt aber auch, weshalb es die Sozialisten abgelehnt haben, dem Kabinett Painleve beizutreten, nachdem das wichtigste Portefeuille, das deS Äußeren, Ribot übergeben worden und Barthou, sein Ge sinnungsgenosse, ohne Portefeuille in das Kabinett ausge nommen war. Sachlich bemerkenswert an der Rede ist ein mal die Behauptung, die Veröffentlichung der geheimen Do kumente wäre auf Wunsch der jetzigen russischen Regierung unterblieben und weiter die Ab age an den Papst. Ob wirklich in Petersburg die Veröffentlichung nicht gewünscht wird, obwohl für diese geheimen Abmachungen ja die zari stische, nicht aber die revolutionäre Regierung verantwortlich ist, mag dahingestellt bleiben. Uns genügt die Tatsache, Laß sich die Entente noch immer scheut, dieses Spiel mit verteilten Rollen aufzugeben. Spanien für die Papstnote. Laut „Voß. Ztg." hat die spanische Regierung ihre Bereitwilligkeit erklärt, sich den Schritten des Papstes zur Anbahnung des Welt friedens in aller Form anzuschließen. Im Vatikan ist man von der formlosen Politik WitsonS aufs peinlichste berührt. Die Note des Papstes an Wilson war wie die an alle Souveräne vom Papst selbst unterschrieben, also von Staatsoberhaupt zu Staatsoberhaupt. Die elementaren Regeln des diplomatischen Anstandes forderten eine ent sprechende Gegenäutzerung. Abgesehen vom sachlichen In halt der Antwort stößt man sich im Vatikan an der unzu lässigen Form, baß nämlich die Antwortnote Amerikas nicht vom Präsidenten selbst, sondern nur von Staatssekretär Lansing unterzeichnet ist. Man sieht in dieser vielleicht un gewollten Herabsetzung der Souveränität des Papste? zum mindesten einen Verstoß gegen das diplomatisch übliche Zeremoniell. Deutschlands wirtschaftliche Kraft. Über die unversiegbaren Quellen deutscher Wirtschafts- und Finanzkraft sprach Geh. Oberfinanzrat Dr. Schwarz in einem in Berlin gehaltenen Vorträge. Während wir unsere eigene wirtschaftliche Stärke vor dem Kriege nicht annähernd richtig einschütztcn, und vom Auslands in dieser Beziehung oft über die Achseln angesehen wurden, Zeigte sich in dieser großen Prüfung die wahre Kraft der Arbeit und Organi sation von nahezu 48 Friedensjahren. Die ungewöhnliche Leistung von 80 Milliarden Kriegskosten, die zu drei Vierteln durch langfristige Anleihen gedeckt sind, erhellt am besten daraus, daß im Jahre 1906 z. B. noch die Schulden der aanzen Welt zusammen 160 Milliarden betrugen. zur Stellung schleppen. So schießen pe gewissermaßen den lalten Tod in ihren Armen. Hier und dort sinkt ein Kamerad getroffen zusammen; rinige Schüsse sitzen mitten unter den Fahrzeugen, so daß von verwundeten und wtldgewordenen Pferden, von stark beschädigten Wagen ein wüster Knäuel entsteht. Da muffen trotz höchster Gefahr Samariterdiensie geleistet und Aus- besserungsarbeiten gemacht werden, Proben von schönem Heldenmut. Unterdessen graut der Morgen, das feindliche Feuer steigert sich. Wenn die Wagen eingesehen werden, sind sie verloren. Nun schleunigst aus der Stellung und zurück. Aber schon rattert ein Flugzeug über ihnen, das Maschinengewehr hämmert, todbringende Kugeln umschwirren sie mit garstigem Pfeifen. Sie überstehens diesmal mii lnapper Not. Und dann wiederholt sich der unendlich beschwerliche Weg über Baumstäumme, durch tausend Morastseen, ver gaste Mulden, Sperrfeuerriegel, Gestrüpp und Siacheldraht; der grausame Weg mit Räderbruch, Flickarbeiten, Seelen« angst, Blut und lPunden . . . Endlich im Ruhequartier. Nur ausschlafen jetzt, alle Leiden vergessen und neue Kräfte sammeln für die kommende Nacht. ÄuhequartierI Wie Hohn klingt das Wort. Weittragende Geschütze haben auch diese Plötze da hinten nicht vergessen und schicken ihre Grüße. Mit Höllengeheul plumpsen schwere Granaten mitten ins Dorf; die Erde bebt und Flammen lodern aus Häusern und Ställen. Der Ort muß möglichst eilig ge räumt werden. Und da sind die Leute, die ganz aus eigenem Antrieb, ungeachtet der fortdauernden Beschießung, sich blindlings in den Feuerherd stürzen, Verletzte und Er stickende und Verschüttete heraustragen, Pferde bergen, Ma« iertal retten und durch rasches Einreißen den um sich greifenden Brand beschränken. Das heißt man Tatkraft, gepaart mit edelster Kameradentreue. Dke mitteleuropäischen Fragen. Entsprechend der Ankündigung des ungarischen Ministerpräsidenten Wekerle, baß die Verhandlungen der Donaumonarchie mit Deutsch land über den Ausgleich der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen ein schnelleres Tempo erfahren sollen, wird dir Aussprache, die vor einiger Zeit abgebrochen war, wieder ausgenommen Dies deutscher geglaubt im'Krieg und Spci geebnet I den Frie uns ermt wir Gen große S nehmen, unter bei eine Ste^ Frieden, zubringe, ohne gr tragen, r und Pro unsere S Wer Leibeige, heute nic tung unl so erklär des Ries haben dc einem B Geschicht selbst die Werte. Bei Kravalle dem von wurden, der alter 1825 di- den Erst Iwan d nehmen seinen ö und wm nrahltn i Dat gewesen, Bürgerkr derung i Über diel ungesche! irgendwr herrschte, Zustand für den Mittel g allgemell Ruß inneren schichte die gröf wird. D! o Auf Laudwir Kchwerir Koalit an. N' Menscher Lösung ist auch die sich j milie zu aber au Liessen ! Ler Nan viele Sp kraft di, Älicke d< einen Fi vor die stillen D Oft derworr« geliebt r achtete, auch ede schlichter. Zwar — Kübnbei Schi lung, we Mer Flucht o ölanche, die noch gehen, fl Wagemr Lebelanc bild m, fletchnun Lges Hal jdetzt lach sch doch b Bildchen wirtlicher an Lant Aildchen könnte r gyrrz bei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)