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Rabenauer Anzeiger : 06.10.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191710069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19171006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19171006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-06
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Monat
1917-10
-
Jahr
1917
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Vorn Besuch des Reichskanzlers an der Westfront. Aus Hindenburgs Leben. ,e ver ¬ leit wurde in dem Das Paar ist jetzt verhaftet worden, , . Hier zeigte sich schon bei dem mdzug seiner Charakters die strenge Mütterliche Ruhe und die Gewissen» ! Ind ein nt auch :r un- ie mit in gen, Der >taats« find, r den r sind. d ihren Sieben- ) einen kann sie will sie i. Oder wollen? Welckie Schutz, Ohne s Au na ssem un- wch hin- ihn da> sich dazu r Pro- lerzog- 'In an -n sich 2onau- Bünd- kommt ieutsch- 1, von leit kl- rieden. Reichskanzler Or. Michaelis und Kampfflieger Rittmeister Freiherr von Riththofen. Gin NuhrhsilsöLUM. Während bisher über dis Wirkung eines RuhrserumS die Meinungen noch sehr geteilt ist neuerdings mittels eines von Prof. Dr. Böhnke, >. Aus doch zN ie Uhr chen ist, ie «her Tochter, ch Harts cht. Dis n Die Spenzer, sie, die edachtl" wng -- llen ern eigenen daß, nannt Herrn stelle tions» euests orte", §xeku- Der er ge- die sieht, taats- ania", It bet- ilgung eglziel e vor- ganzen ngen", übrig, ch an zu ist aayern ks. nglanv ich die n Tod ich Ka- illionen ns eins ' wird, ka sehr lgesacht Straße Ztrkus- i ihren idclfack- festltch ine er- Bankst ^Sea-n ckpfeifel iS deni Geld- Million Bet aller ernsten und ununterbrochenen Arbeit blieb Hindenburg stets der gleiche, klare und feste Charakter, Soldat vom Scheitel bis zur Sohle, von eisernem Willen, frisch bis zur Derbheit, kühl und gerecht. Und dieses Bild, das in der wuchtigen Ruhe seiner Erscheinung und in dem ehernen, willensstarken Ernst seiner Züge gipfelt, ist jedem Deutschen lieb und vertraut. Ganz vortrefflich paßt dort hinein jener kleine Zug, der aus der Zett seiner junge» Ehe berichtet wird. Löste der Feldmarschall hin und wieder seine Frau in der Kinderstube ab, waS er mit besonderer Vorliebe tat, so pflegte er die kleinen Schreihälse dadurch zu beruhigen, daß er ihnen unentwegt den Hohenfriedderger Marsch vorpfiff. Klingt das nicht fast wie ein Gleichnis für unsere Zett? Schreiend und kläffend umbellt uns in blutiger Feindschaft mehr denn die halbe Welt; Hindenburg aber pfeift ruhig und unentwegt den Hohenftiedverger, uuv er wird sie zur Rube bringen l Dis widerrechtliche Benutzung höherer Wage» klassen. Die häufige Überfüllung der Schnell- und Per sonenzüge veranlaßt viele Reisende, eigenmächtig eine höher« Wagenklaffe zu benutzen. Dies hat in letzter Zeit drrartiz überhand genommen, daß sich dir Etsenbahnverwaltung veranlaßt sieht, ihren Beamten Anweisung zu geben, gegen Reisende, die eine ihrer Fahrkarte nicht entbrechende höher« Wagenklaffe benutzen, unnachsichtlich einzuschreiten und di« Nachzahlung des Unterschieds- und gegebenenfalls deS StrafbetrageS fordern zu sollen. erreicht habe, so bin ich mir stets bewußt gewesen, daß dis Grundlage zu diesen Erfolgen in meiner Erziehung im Ka dettenkorps zu suchen ist. War schon in meinem Eltern hause Begeisterung für meinen künftigen Beruf, die Liebe zu König und Vaterland in mein Kinberherz gesenkt wor den, so wurde dem Heranwachsenden Knaben und Jüngling im Kadettenkorps Kameradschaft, Selbstüberwindung und Manneszucht neben der wissenschaftlichen Fortbildung aner zogen." Ein lustiges Geschichtlein aus der Kadettenzeit deS Marschalls sei hier eingeschaltet. Nach einem von diesem verübten harmlosen Jugendstreich sah sich der Offizier, besten Erziehung er damals anvertraut war, zu der Äußerung veranlaßt: „Aus Dir wird Dein Leben nichts I" Jener Offizier hat sein Urteil später freiwillig berichtigt. Ähnliche- ist bekanntlich auch dem jetzigen Reichskanzler passiert, zu dem ein Lehrer in der Prima gesagt hatte: „Wer daS Abiturium gemacht hat, kann alles werden, auch Reichs kanzler; Sie, Michaelis, werden das nicht werden." In den Feldzügen von 1866 und 1870-71 bewährte sich Hindenburgs militärische Tüchtigkeit. Bei Königgrätz wurde er verwundet und 1870-71 erwarb er sich da- Eiserne Kreuz. Ergreifend und anschaulich sind die Schilderungen des jungen Offiziers aus dem Felde, über seine Feuertaufe 1866 schrieb er: „Zunächst eine gewisse Freudigkeit, daß man nun auch einmal Pulver riechen lernt, dann aber auch ein banges Zagen, ob man auch seine Schuldigkeit als so junger Soldat genügend tun wird. Hört man dann die ersten Kugeln, so wird man in eine gewisse Begeisterung versetzt, ein kurzes Gebet, ein Gedanke an die Lieben in der Heimat und den alten Namen, und dann vorwärts! Mit der Zahl der Verwundeten umher macht die Begeisterung einer gewissen Kaltblütigkeit oder mehr Gleichgültigkeit gegen die Gefahr Platz." 1870 machte Hindenburg mit seinem Regiment den schweren Sturm auf St. Privat mit. Noch vom Schlacht feld schrieb er darüber an seine Eltern: „Wir waren gestern scharf im Gefecht . . . Gottes Gnade hat sichtlich über mir gewaltet; ich bin die ganze Zeit mit meinem Kommandeur nicht vom Pferde gestiegen und hat nur das Pferd meines Kommandeurs eine Mitrailleusenkugel inS Bein und ich eine Flintenkugel an den Stiefelschaft bekommen ... Ich begreife selbst nicht, wie ich bet der ganzen Aktion so kalt blütig bleiben konnte. Ich habe öfter nach der Uhr ge sehen und alle Gefechtsmomente gleich an Ort und Stelle auf dem Pferd notiert . . Hier zeigte sich schon bei dem jungen Offizier als Grundzug seiner Charakters die strenge Selbstzucht, die unerschütterliche Ruhe und die Gewissen haftigkeit in der Beobachtung und Arbeit. Sein späterer Kriegsakademielehrer in der Befestigungskunst, der unlängst verstorbene Oberstleutnant Pochhammer, hat diese Eigen schaften schon derzeit klar erkannt und darüber berichtet. Matzregelung eines Händler- wegen Grobheit. Die Behörden gehen jetzt erfreulicherweise gegen die Un- geoührlichkeiten vor, die sich viele Händler glauben, Len Käufern gegenüber Erlauben zu dürfen, was hoffentlich den Umgangston in den Lebensmittelgeschäften und in sonstigen Handlungen für den täglichen Bedarf etwas hebt. Einem Kohlenhändler in Berlin ist vom Kriegswucheramt der Kleinhandel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs unter sagt worden, und zwar wegen Ungebührlichen Benehmens des Verkäufers dem Publikum gegenüber! Über ihn waren Beschwerden laut geworden, wonach er die Einkäufer klei nerer Kohlenmengen, auch wenn sie ihre Wünfche noch so bescheiden vorbrachten, nnbegründü lange warten ließ und grob anfuhr. Nach sorgfältiger Prüfung der Sachlag, bot das Kriegswucheramt dem Manne den Kleinhandel, da es im ungehörigen Benehmen eine- Gewerbetreibenden dem Käufer gegenüber eine Unzuoerl ässtgkeft im Sinne der Be kanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel erblickt. Ein französischer Flieger als Einbrecher. Au- Bern wird gedrahtet: Vor einiger A " Landhaus- Sarah Bernhards bei Velleville eingebrochen und dort, wie auch in der Umgebung, eine Anzahl Dieb stähle ausgesührt. Wie die Untersuchung jetzt ergeben hat, ist der Einbrecher ein französischer Fliegerunterleutnant na mens Georges Gayral, der mit einer Freundin in einem Landhause ein sehr vergnügtes Leben führte und seinen Lebensunterhalt durch die Einbrüche und Diebstähle erwarb. MKS MM MMt MWM. Manche Menschen lieben es, in Vergleichen zu reden, s um sich interessant zu machen, und der Zuhörer ist dann leicht geneigt, diese für geistreich zu halten, besonders, wenn dabei Personen und Verhältnisse in Gegensatz zueinander gebracht werden. So wird jetzt ein Sprüchlein herumge sprochen: „Der Krieg sei nur für die Reichen, die nur noch reicher würden, — der Mittelstand winde sich durch die Kriegsnöte nur gerade so durch — aber der Arbeiter gehe ganz zu Grunds". Nun ist aber der Begriff „reich" und „Mittelstand" an sich schon recht dehnbar, und so bietet jener Satz in der Tat keinen Anhalt für die Beurteilung der Wirkun gen des Krieges. Aber es gibt andere Kennzeichen, wie der Krieg wirkt. Allerdings werden viele Unternehmer durch Kriegs lieferungen reich; aber auch der kleinere Kaufmann und der Handwerker, die dem Mittelstände angshören, alle diese verdienen jetzt bekanntlich viel Geld, da sie ja die Preissteigerung einfach auf die Ware drausschlagen; ja in der Regel sogar noch mehr; also kann dieser Teil des Mittelstandes keine finanzielle Not leiden. — Was nun aber den Arbeiter anbelangt so zeigen nicht nur die ho hen Arbeitslöhne, die in allen Fabriken und Werkstät ten gezahlt werden, sondern auch die Sparkassen-Einlagen, die zum größten Teile gerade von Arbeitern gemacht wer den, wie es dem Arbeiterstande jetzt geht. Im ersten Halb jahre 1917, also mitten im Kriege, sind beinahe zwei Mil liarden Mark (1860 Mill. Mark) bei den deutschen Spar kassen eingezahlt worden, also mehr als zu Beginn des Krieges. Hieraus geht aber hervor, daß der Arbeiter durch den Krieg nicht zu Grunde aebt. Daß aber ganz abae- sehen hiervon, der Krieg gerade mich im Interesse der Ar beiter fortgeführt werden muß bis zum siegreichen Ende, da» hat der Mann an der Spitze der deutschen Gewerk schaften, der Abgeordnete Legien im Reichstage bei der denkwürdigen Erinnerungsfeier am 4. August d. I. deut lich und begeistert ausgesprochen. Und das gleiche tat nach ihm auch öle Bremer Arbeiterschaft mit ihrer be kannten Kundgebung. — ' > Wir alle sehnen uns gewiß nach Frieden, aber un sere Feinde wollen uns ihn nicht geben- Sie zwingen uns so zur Fortführung des Krieges! Und da ruft uns der größte englische Dichter Shakespeare das bekannte Wort zu: „Tue Geld in deinen Beutel!" — Dieses Geld müssen wir dem Reiche geben, nicht schenken! Wir brauchen es nur zu leihen und zwar gegen recht gute, sichere Zinsen. — Betrachten wir Alles in Allem, so rufen uns klare Vernunft, eigener Vorteil und selbstlose Vaterlandsliebe die dringende Mahnung zu: Zeichne auch Du jetzt sür die VII. Kriegsanleihe zur siegreichen Been- diauna des Krieges!" zellig ist von demselben Kriegsmmister der Beseh! erlassen worden, dis Streikbewegungen zu unterdrücken, ein Befehl, der doch nur von denselben militärischen Stellen deS Staates Arizona auSgeführt werden kann, denen die erwähnten Schändlichkellen zur Last gelegt werden. Und ausgerechnet dieses Land fühlt sich berufen, den Völkern Europas dis .Freiheit" zu bringen! Unsere deutschen Arbeiter bürsten sich bedanken, ihre Lage mit der ihrer Genoffen im „freien, demokratischen" Amerika zu vertauschen. Lis bösen Deputierten. Hatte schon dis Rede des französischen Abg. Brizon über die beabsichtigte bezw. schon erfolgte Verwendung amerikanischer Truppen zu Kriegs- arbeiten und die Heranziehung der französischen Soldaten an die Front in der Kammer einen Sturm erregt, so kann es am Donnerstag dieser Woche dort leicht noch lustiger zugehen. Der Abg. Bon brachte einen Antrag ein auf Ein setzung einer Kommission zur Untersuchung militärischer und diplomatischer Vorgänge vom 4. August bis 20. Dezember 1914. Der Redner erinnerte an das Beispiel Englands, das ebenfalls Kommissionen zur Prüfung der Vorgänge beim Dardanellenunternehmen und dem Feldzug in Meso potamien eingesetzt habe. Die Besprechung des Antrags wurde im Einvernehmen mit der Regierung auf Donnerstag vertagt. Ministerpräsident Painleoe wird bei der Aus sprache manche- zu hören bekommen, so Laß ihm die Ohren gellen werden. Das Suds eines KriegSspekulanten. Nach einer Meldung aus Stockholm hat sich in Goihenburg der durch feine Kriegsspekulationen und zuletzt durch seinen Versuch der Monopolisierung der schwedischen Baumwollmärkte be kannte Großhändler Ejnar Lundström erschaffen. Die Passiven belaufen sich auf über 20 Millionen Kronen. An geblich sind zahlreiche Geschästsunternehmungen und auch Privatpersonen in Mitleidenschaft gezogen. Eins Luftfahrt über den Nordpol. Mehrere amerikanische Flieger wollen in der nächsten Zeit versuchen, Len Nordpol mit dem Flugzeug zu überfliegen. Der Start soll Lei Etah in Grönland erfolgen. Lie Landung beim Kap Tschelenskin in Sibirien. Die zu durchfliegende Strecke beträgt 2800 Kilometer. Der Perlenschmuck des Königs von Bayern. Vor einiger Zeit hatte der König von Bayern der Münchener Goldankaufstelle 899 Perlen zur Weitergabe an die Berliner Goldonkaufzentrale übergeben. Diese Perlen find jetzt für 411 000 Mark verkauft worden. Schon früher hat das bayerische Königshaus Perlen, Diamanten, Rubine und Smaragde zum Goldankauf gegeben, der einen Preis von 100 000 Mark erzielten. . — -, Vermischte Nachrichten. Ein Politiker als Einbrecher. Aus Karlsruhe wird gedrahtet: Der Vorsitzende der Karlsruher Ortsgruppe der unabhängigen sozialdemokratischen Partei, der Schlaffer Heindl, ist von der Strafkammer wegen 14 schwerer Ein bruchdiebstähle zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. „Heizen vorlöufig verboten." In Bromberg hat das Lebensmittelamt mit Genehmigung des Regierungs präsidenten sür den Stadtkreis Bromberg und siebzehn Vor orte das Heizen der Wohnungen einschließlich der Häuser mit Sammelheizung, der Büroräume, Läden, Gastwirt schaften und Gasthäuser einstweilen verboten. Die Zeiten, mährend deren im September und Oktober das Heizen er laubt ist, werden vom Kohlenamt festgesetzt. Bei Häusern mit Sammelheizung bestimmt das Kohlenamt, welche Höchstzahl der Räume geheizt werden darf. Zuwiderhand lungen werden schwer bestraft. Dis Kirche als Hamsterlagev Einige Landwirt« im Kreise Hünfeld (Bayern) hatten 16 kack Hafer und 2 Sack Korn auf den Boden der Dorfkirche gebracht, um diese Mengen den Augen der Nachschaukommiffion zu ent ziehen. Da ihr Vorgehen ruchbar geworden war, beschlossen sie, bas verheimlichte Getreide zur Nachtzeit wieder auS der Kirche zu schaffen. Bei diesem Beginnen wurden sie vorn Ortsoderhaupt betroffen, das Anzeige erstattete. Di» Strafkammer Hanau bedachte die Landwirte mit je LOO M. Geldstrafe. Rundschau. Ler Kaiser als Kriegsanleihezeichnsr. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, hat sich der Kaller an allen früheren Kriegsanleihen so auch an der 7. Kriegsanleihe mit bedeutenden Kapitalien beteiligt. Bei dieser Gelegenheit sei auch erneut hervorgehoben, daß so- wohl der Kaiser wie auch die Kaiserin eine große Anzahl wertvoller Gold- und Schmucksachen der Reichsban? zur Verfügung gestellt haben mit der Bestimmung, sie zur Ab- bürdung unserer Auslandsverpflichtung zu verkaufen. Die Einbringung der proutzischen Wahlrechts- vovlags ist für den NuSgang deS Oktober zu erwarten. Sollt« daS Abgeordnetenhaus Lie darin nach der Zusage des Kaisers vorgesehene gleiche Wahl ablehnen, so würde, wie gemeldet wird, die sofortige Auflösung des Hauses er- folgen, auch wenn Neuwahlen erst nach dem Friedensschluss vorgenommen werden könnten. Besprechungen über Elsaß-Lothringen. Im Laufe der nächsten Woche soll eins Besprechung der elsässisch-loth ringischen ReichStagsabgeordneien mit dem Reichskanzler über die zukünftige Gestaltung Elsaß-Lothringens stattfinden. Schon in dem letzten Sessionsabschnitt waren die betreffen den Abgeordneten bei Herrn Dr. Michaelis, damals ist aber die Zusammenkunft ohne Ergebnis verlaufen. Der Kanzler bat die Herren, sich zu gedulden, und hat ihnen versprochen, sich während der nächsten Tagung des Reichstages von neuem mit ihnen zu beraten. Seitens der elsässischen Reichstagsmitglieder wird großes Gewicht auf die Be sprechung gelegt, um eine Entscheidung in der wichtigen Frage sobald als möglich herbeizuführen. Was im „susten" Amerika heute möglich ist. Auf dem Umwege über das neutrale Ausland wird berichtet, baß in einer Reihe von Orten in den Vereinigten Staaten von den militärisch organisierten Bürgergardisten unter Mitwirkung der Zivilbehörden Gewalttätigkeiten gegen die Arbeiterschaft ausgeübt werden, die ein merkwürdiges Licht auf die Zustände in dem „freien, demokratischen" Amerika werfen. In den Grubenbezirken von Arizona und Montana brachen kürzlich Streiks aus. Die amerrkanifchen Behörden haben diese Bewegung mit unerhörten Mitteln zu unterdrücken versucht. In zwei Ortschaften Arizonas, in Je rome und Bisbee, wurden viele Hunderte von Gewerkschafts mitgliedern von Bürgergardisten verhaftet und nach der Eisenbahnstation gebracht, von wo man sie in Viehwagen aus der Stadt hinausschaffte. Die Reise ging über Colum bus, New-Mexiko nach einem kleinen Platz draußen in der Sandwüste, wo die Unglücklichen in eins Viehhürde ge trieben wurden. Später beförderte man sie nach Columbus zurück, wo sie unter militärischer Bewachung festgehalten werden. Bezeichnend für die Lage ist, daß das Militär in Ari zona versucht bat, eine Telegrammzensur in diesem Staate kinzuführen, offenbar um die an den streikenden Arbeitern begangenen Schändlichkeiten der Öffentlichkeit vorzuenthalten. D-r awerikanibchen Veaiernna sind die unerhörten Vorgänge schließlich doch zu Ohren gekommen, ihre Stellungnahme ist indessen nicht recht klar. Der KriegSminister Baker hat zwar einen General beauftragt, zu untersuchen, ^wie eS sich mit den Verschickungen verhält. Im Grunde aber sieht dieRegierung wck der Seite der Gegner der Arbeiterschaft,, denn gleich Fremd allem Fremden und Eitlen, streng gegen sich selbst, gläubig, loyal und selbstbewußt, hat Hindenburg sich selbst zu dem erzogen, was heute das Vaterland in der Munde der größten Not von ihm fordert. Sein Genie ist mchts Angeflogenes, nichts begnadet Selbstverständliche-. In schwerer Arbeit an sich selbst hat er sich durchgerungen, durch eine harte Schule hat er gehen müssen. Er ist im Kadettenkorps aufgewachsen. Wieviel er dieser strengen Pflanzstätte altprenßischer Zucht verdankt, hat der Feld marschall in einem Briefe an den jetzigen Kommandeur reiner früheren Anstalt anerkannt. „Wenn ich in meiner militärischen Laufbahn," so heißt es in dem Briefe, „viel waren, , , . , . beratenden Hygienikers unsere- OstheereS angegebenen Impfstoffes, der sowohl bei Eingeborenen wie Mannschaften verwendet wurde, ein großer Erfolg erzielt worden. Di- Zahl der Krankheitsfälle nahm überraschend schnell ab, und die Epidemie kam in der Umgebung der geimpften Ruhr herbe zum Erlöschen.
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