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Rabenauer Anzeiger : 25.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191709259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170925
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-25
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 25.09.1917
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Die siebente Ananzschlachk. Wir schlagen die Schlacht der siebenten Kriegsanleihe gegen den Feind, aber für den Frieden! Für den Frieden, den wir brauchen, den wir noch nicht kennen, aber zwischen dessen Zeilen es überall in Flammenlettern leuchten wird: Deutschland ist unüberwindlich! Unbesiegbar in Wehr und Waffen wie in Geld und Gut! Unerschütterlich im Helden mut draußen, wie im Opfermut daheim I Die Stunde, da mir diese schon überall dämmernde Erkenntnis dem letzten unserer Feinde ins Hirn gehämmert haben, ist zugleich die Stunde des Friedens. Ist die Stunde, da die Welt in Waffen wider uns Deutsche sich zähneknirschend eingesteht: Ein Volk, das derart draußen sein Blut, derart daheim fein Gut freudig für das Vaterland hingibt, kann auch von uns elfhundert Millionen Menschen nicht niedergerungen werden. Es ist verlorene Hassensmühe, sich weiter an ihm den Kopf zu zerschellen. Es hilft nichts: Wir müssen Deutschland geben, was Deutschlands ist! Müßen Deutsch lands Dasein anerkennen, sein Recht und seine Macht! Dies Eingeständnis erreichen wir beim Feind nicht durch Worte. Wir erreichen es am wenigsten durch inneren Hader. Wir erreichen es nur durch die einträchtige, siegende Tat. Die siegende Tat beißt draußen: Kämpfen! Die siegende Tat heißt jetzt daheim: Zahlen l Wirkende Zahlen. Zahlen sind die Sprache, die unser Feind der Feinde, der Bannerträger des feindlichen Kriegswillens, der Angel sachse, versteht! Er stampft ja jetzt im Krieg auch notge drungen Heere aus dem Boden, aber seinem innersten Wesen nach kämpft er mit Geld, rafft Geld, denkt Geld, ist Geld. Er mag durch die deutsche Faust noch so viele Niederlagen auf dem Schlachtfeld und auf den Wogen er leiden, seine Panzerwagen mögen an unseren Fronten zer schellen, an seine Panzerschränke daheim wird er trotzdem glauben! Dem sittlichen Hochflug unserer Friedensangebote steht er verständnislos gegenüber. Aber Zahlen machen auf ihn Eindruck, denn er rechnet nun einmal mechanisch mit Zahlen. Je größer die deutschen Zahlen, desto größer Lie Wirkung auf den feindlichen Erdball, desto stärker der deutsche kalte Wasserstrahl in dem Weltbrand, desto näher der Tag, an dem unser Verteidigungswille sich endlich auch in den Friedenswillen beim Feinde wandelt. Diesen durch nichts zu bezwingenden, durch nichts zu erschütternden Ver teidigungswillen müssen wir in den nächsten Wochen unter dem Schlachtruf: „Auch die deutschen Schützengräben des Geldes sind nicht zu durchbrechen !" in der siebenten Ftnänz- schlacht, wie schon sechsmal vorher, zum Siege tragen! Das ist in diesen Tagen die weltgeschichtliche Aufgabe des vom Schicksal zum Höchsten, was je Menschen auf Erden leisteten, auserwählten deutschen Volkes. In ihr sind wir alle einig. Da brauchen wir uns nicht zu streiten, was wir im kommenden Frieden in Deutschland so oder so haben wollen. Da streiten wir erst einmal für den Frieden selber! Dis Kriegsanleihe für den Frieden. Unsere Kraft wohnt nicht nur beim Heer, bei Pflug und Hammer und im Hirn des Kriegsdenkers. Sie wohnt auch im Geldbeutel. Der offene Geldbeutel ist Sinnbild Ler offenen Hand. Die offene Hand ist das Zeichen des offenen Herzens, das für das Vaterland schlägt. Was kann ich noch' hsrgeben, um dafür Kriegsanleihe zu zeichnen? Was kann ich noch entbehren, um mein Scherflein dem Va terland- zu bringen — nicht mit dem Stolz des Gerechten, sondern als meine ganz verfluchte Pflicht und Schuldigkeit Wer so in diesen kommenden Tagen die Börse aufmacht, der macht, für fein Teil, das Tor des Friedens auf! Nicht die Pforten jenes verlassenen Tempels tm Haag, den, nach dem Geist des Ex-Zaren, ein Dollarjäger baute. Nein: der wahre Friedensiempel wird sich nach dem Krieg über der Menschheit wölben, getragen von siegender deutscher Kraft und segnender deutscher Gesittung tm Frieden. Denn wir Deutschen haben den Krieg nie gewollt. Wir kämpften und kämpfen nur Zur Verteidigung. Wenn künftig, aus Furch! und Grauen vor unseren unerschöpflich aus der Erde stei genden Menschen und Milliarden, kein Volk auf der Welt uns mehr anzugreisen wagt, bann heißt es für uns Deutsche wirklich und allezeit: Friede auf Erden! Darum: wer jetzt Geld für den Krieg gibt, Ker gibt Geld für den Frieden! Aus eigener Kraft. Roman von H. Oehmke. Mußte er darum den Ozean durchkreuzen, um sein Hoffen und Sehnen, seine Zukunft, sein ganzes Lebensschiff zerschellt zu sehen? Er sah sich in Lem kläglichen Naum um, den sorg same Vaterliebe für ihn hergerichtet. Wie glücklich, wie reich hatte er Besitz von ihm genommen und wie verlassen, wie arm würde er nun wieder in die Ferne ziehen! Nicht einmal die Erinnerung durfte ihn begleiten. War doch jedes Weiche Gedenken der Sünde gleich I Als das Mädchen endlich mit der Lampe kam, sah sie, daß der „junge Herr"" ein Bild in der Hand hielt, das er dann sorgsam in eine Kiste legte. Die große Träne aber, die gerade auf zwei kleine Buch staben fiel, die sah keiner. III. „Würden Sie wohl so gut sein, mir einen Koffer zum Bahnhof zu tragen?" Der Mann tippte an die rote Mütze. „Jewiß doch, Freileinchen." Der Dienstmann stampfte die Treppe hinauf. „Puh! Is det aber'ne Höhe! Na, Sie is de Luft ooch knapp jeworden!" Ach ja, der Atem der kleinen Blanche ging fast hörbar. Aber nicht vom Treppensteigen — Lie Angst, daß Gesine inzwischen heimgekehrt sein könnte, die war es, die ihr die Brust zusammenfchniirte. Ihre Finger zitterten, daß sie kaum den Schlüffe! uin- zudreyen vermochte. Das Geschick aber meinte es gut uiit ihr; die Wohnung war noch leer. Hastig übergab sie dem Dienstmann den Koffer und die Staffelei; eine kleine Tasche hängte sie sich selbst an dem Arm. Nasch ging sie hinter dem Trager her. „Wohin soll denn die Reise sehn. Freileinchen?" fragte der Dienstmann mit etwas dreister Vertraulichkeit, als sie vor dem Bahnhof anlanaten. Je mehr einer Leu Frieben Uebt, oesto mehr muß er Kriegs anleihe zeichnen! Wer ein künftiges glückliches Deutschland der Arbeit, Wohlfahrt und Gesittung will, der zeichne die siebente Kriegsanleihe! Der Gegenstoß. Im Heeresbericht finden wir häufig die Bemerkung, daß der vorgehende Feind im Gegenstoß von den Unsrigen zuruckgeworfen wurde und ohne Geländegewinn mit blutigen Verlusten das Feld räumen mußte. In dem großen Strategen Hindenburg steckt doch auch etwas von Furor teutonicus, Ler alle germanischen und deutschen Krieger durch die Jahrtausende begleitet hat; er und unsere Heeres leitung sorgen aber gewissenhaft dafür, daß dis unvermeid lichen Opfer auf die Mindestzahl beschränkt bleiben, im Gegensatz zu dem wütenden Jn-den-Tod-Jagen der Gegner. „Kamerad, druck druff!" So riefen vor 400 Jahren die deutschen Landsknechte einander zu, wenn sie im Gewalt hausen mit ihren Speeren dem Gegner die Bahn wiesen. So haben sie in der Schlacht bei Pavia auch den Köniß Franz von Frankreich gefangen genommen. Und unsere Feldgrauen haben für ihren Gegenstoß auch das richtige Kernwort gefunden. Die Feinde hüben bei ihren Angrifien so schlimme Erfahrungen gemacht, daß sie in dicht gestaffelten Kolonnen oorrennen. Denn über die ihnen früher erzählten Lügen, daß das Artilleriefcuer die deutschen Stellungen nebst den Verteidigern vernichtet habe, sind sie fort, daran glauben sie nicht. Wenn sie mit ihrer Übermacht in die vorderste dünne deutsche Linie hineinrennen, so ist auch das, wenn es gelingt, kein blanker Sieg, denn das Kampfgeiümmel dauert au, und der deutsche Soldat läßt sich weder von der Mehrzahl noch von Gasen und Dämpfen unterkriegen, weil er weiß, daß der Gegenstoß auf dem Fuße folgt, daß Bajonett und Kolben und Handgranaten sicher arbeiten. Es muß ein Wirrwarr, ein Durcheinander sein, von dem wir zu Hause uns kaum eine rechte Vorstellung machen können, aber die Gegner finden einander in den tollsten Hexenkessel der Schlacht, und „Kamerad, druck druff!" Wenn die Dämpse, die den Ansturm verschleiern sollen, so recht aufsteigen, so mag es wohl vorkommen, daß einer die Hand vor den Augen nicht sieht. In diesem Gewühl entstehen auch die schweren Verluste für die Feinde. Wer von denen voran geschickt wird, muß daran glauben. Und wenn die Reihen dann blutend und zersetzt vorwärts stürmen, dann folgt der wuchtige, kernige Anprall, Mann gegen Mann, als ob einer mit oer Nase gegen einen Tür pfosten laust, Kolken krachen und Bajonette klirren. Leiber fallen, ganze Glieder brechen zusammen. Und die Deutschen drüber weg, im geschlossenen Ansturm wird über den Haufen gerannt, was aufgelöst stehen bleiben will. Die feste, starke Ordnung der Deutschen feiert den verdienten Triumph. Und hat der Ansturm dem Feind viel gekostet, so kostet ihm die Flucht noch mehr; daß sich einzelne Abteilungen ausraffen, nützt der ganzen Menge nichts. Die Feldgrauen wischen sich den Schweiß von der Stirn, es ist wieder ein mal ganze, volle, siegreiche Arbeit gewesen. Hart ist der Ausdruck des Gesichts, aber auch ein Lachen gleitet darüber hin, und aus den geschwärzten Augen fliegt ein Leuchten. Und dann geht es weiter. Im Gegenstoß gibt es ein Rasten erst, wenn das Kommando unerbittlich zum Halt mahnt. Rußlands Mische Lüge. Wenn Kerenski ein Herkules wäre, so würde ihm die Säuberung des Augiasstalles der russischen Wirrsale und Zerrüttungen mißlingen. Rußland braucht zu seiner mili tärischen, wirtschaftlichen und politischen Wiederherstellung Zeit und Ruhe. Und wenn sich der trotz aller Verhöhnung tm SklavenV7enste der Entente verbliebene Kerenski blind lings auf die Fortsetzung des Krieges stürzt, so vergrößert er nur das Unheil seines Landes und führt den vollständigen Zusammenbruch an allen Ecken und Enden herbei. Z«m Verständnis Kornilows und Kerenskis lucht ein Amsterdamer Blatt nach dem Hinweis darauf, daß Kornilow der Mann nach dem Herzen Ler Entente gewesen sei, die Erklärung in den Vorkommnissen auf dem Moskauer Ja, wenn sie wußte! Plötzlich entschlossen, nannte sie den Stettiner Bohnhof und stieg in eine Droschke. Ein plötzliches Grauen befiel sie sich in den Bahnhofs- trubel zu mischen. War es nicht viel vernünftiger sich in ein Hotel fahren zu lassen? Wenn sie den Kutscher fragte, wo das nächste Gasthaus sei? Just klopfte er an die Scheibe. „Zahlen, bitte. Vor'n Bahnhof ders ick nich halten." Sie bog sich aus dem Wagen heraus. „Sagen Sie 'mal, Kutscher, ich möchte doch lieber mit dem Frühzug fahren — können Sie mir nicht in allernächster NÜHe ein billiges Hotel neunen?" Der Nosselenker nickte bejahend. „Ne Menge, Freileinchen. Wenn Sie't ejal is, bei meinem Freund Gehle, da sind Se jut uffgehoben." „Gehle! Wo ist das?" „Da drüben. Können'! von hier sehen: Stettiner Hos". Er deutete auf ein schmales, altmodisches Haus. „Gut. Fahren Sie mich zum Stettiner Hof." Das geschah. Sie erhielt ein kleines, reinliches Zimmer, in das sic von einem Pikkolo geführt wurde. Während Blanche irgend einen Decknamen in das Fremdenbuch schrieb, leierte der kleine Ganymed die Speisekarte herunter. Sie bestellte etwas, denn sie war hungrig geworden Dann schloß sie den Koffer -mf, um den Inhalt zu ordnen Währenddessen wurde das Essen aufgetragen, und al- Blanche sich nun an den nett gedeckten Tisch fetzte, da kam ein Gefühl des Wohlbehagens über sie. Beim Abräumen legte Ler Kellner einige Zeitungen und illustrierte Blätter vor sie hin, die sie dann eifrig stu dierte. Vor allem galt es ja, ein billiges Unterkommen zu finden, ein bescheidenes, aber Helles Zimmer, in Lem sie ihre Entwürfe ausarbciten konnte. Wenn sie nur einige Schülerinnen bekommen könnte oder Aufträge von Photo graphen zum Uebermalen der Bilder! Von ihren sorgenden Grübeleien wurde sie plötzlich ab gelenkt durch ein paar kurze Worte, die als Ueberschrift über dem Feuilleton einer Tageszeitung standen. Kongreß. Dort habe Kerenski allerdings für die in der Seitenioge anwesenden Verbandsdiplomaten eine kräftige Tirade gegen einen Sonderfrieden und für Rußlands Kampfeswillen losgelassen, im übrigen aber, was die Innern Fragen angehe, einen Ruck nach links getan und sich dem Arbeiter- und Soldatenrat genähert, mit dem er jetzt einig sei in dem Bestreben, sobald wie möglich die Verfassung gebende Versammlung zustande zu bringen. Wenn Kerenski die Parteien zum Zusammenarbeiten aufruse, verlasse ihn doch keinen Augenblick der Gedanke, daß die russische Re volution nur in der Macht des vierten Standes liege. Er wisse auch, daß die Friedensneigung der russischen Sozia listen kein Werk deutscher Agenten ist, sondern einem Be dürfnis der russischen Revolution selbst entspringt. Es sei in dieser Hinsicht bezeichnend, daß Kerenski es ausdrücklich abgeleugnet habe, die Seele der letzten russischen Offensive gewesen zu sein. Wenn er in der Öffentlichkeit a!s Natio nalist gesprochen habe, so sei er durch die Umstände dazu gezwungen gewesen. Die Bundesgenossen wüßten wohl, daß, solange die «Sozialisten die stützende Säule der Re volution seien, an einen Kampf bis zum siegreichen Ende nicht zu denken sei. Über Kornilow heißt es, um ihn hätten sich recht ver schiedenartige Elemente gesammelt: Die bürgerlichen Par teien, Lie in enger Verbindung mit England stünden (das seien die Patrioten, die durch dick und dünn zu gehen be reit seien), die russische Hofkamarilla und Stürmers Anhang, der freundschaftliche Beziehungen zu Deutschland habe und einem Sonderfrieden zuneige. Mit Hilfe dieser reaktionären Gefolgschaft erstrebe er die Diktatur. Wenn Kornilow im Streite mit Kerenski unterliege, so beweise das, daß die russischen bürgerlichen Parteien mit ihren imperialistischen Zielen für lange Zeit geschwächt feien. Dann sei zu er warten, daß das vierte russische Koalilionskabinett aus rein radikalen Elementen zusammengesetzt und der Arbeiter- und Soidatenrat als pazifistischer Faktor wieder zur Macht ge langen werde. Eine Trübung der Beziehungen zu den Alliierten lasse sich schon jetzt voraussagen, da die Sozia listen, die nun wahrscheinlich wieder ans Ruder kämen, in jedem Fall die Siockholmer Konferenz unterstützen würden, weil sie in einem allgemeinen demokratischen Frieden für Rußland einen Ausweg sähen. Monarchistcnverschwörung in Kiew. Aus Kiew wird gemeldet, daß die Behörden dort einer weilverzweigten Verschwörung auf die Spur gekommen sind. Ihr Ziel war die Einsetzung einer Militärdiktatur, die die Behörden und den Arbeiter- und Soldatenrat absetzen und den Großfürsten Michael als Zaren ausrusen sollte. Zu diesem Zwecke waren geheime Versammlungen abgehaiten worden, an denen sehr viele Gardeosfiziere und Zivilisten mit hoch klingenden Namen sich beteiligten. Auch erhielten zur Durchführung ihrer Pläne die Versammelten reiche Geld mittel aus Petersburg. Die weiteren Untersuchungen, die infolge einer Anzeige von der Front eingeleitet wurden, .dürften noch die Namen zahlreicher Personen von Rang an den Pranger stellen. Die Polen noch immer unzufrieden. Das polnische Preßbüro in der Schweiz äußert sich zU der Neuordnung in Polen: Ohne die Einzelheiten der letzten Patente eingehend zu kritisieren, muß festgestellt werden, daß sie die Souveränität des Polnischen Staates, wie auch die Staatsgewalt in zweifacher Richtung nach innen und außen beschränken. Nach innen durch zahlreiche Befugnisse der Generalgouverneure, nach außen, indem die l Ausübung der iniernaiionalen Staatsaitribuie bis zur Auf hebung der Okkupation verschoben wird. Können die Ein schränkungen der ersten Art sich schließlich auch nur den äußersten Grenzen der Kriegsnolwendigkeit und der Heeres' bedürfnisse fügen und mit der Autorität der polnischen Staatsgewalt einigermaßen in Einklang gebracht werden, so weichen dagegen die inlernationaien Einschränkungen ganz entschieden ' von den Forderungen der polnischen Nation ab. Die Polen wollen aber auf dem Friedens kongreß ihre Jniereffen und Ansprüche enisprcchend ver treten können und halten fest an dem Dogma, daß diese Ver tretung durch niemand anders als durch die Höchs Staats gewalt auf dem polnischen Boden in Warschau eingesetzt werden dürfe. „Cora Freyburg-Plcniusl" Wie bekannt, wie vertraut war dieser Name! Mit welch interessantem, geheimnisvollem Nimbus war er für sie um woben! Sie stand auf und holte aus ihren Koffer einen läng lichen Kasten, der die wenigen Andenken an die Eltern barg. Briefe, Bescheinigungen über Leben und Tod, Lie letzten Entwürfe des Vaters, eine blonde Haarsträhne der Mutter, einige geringwertige Schmuckgegenstände. Endlich, ganz unten lag das blaue Heft, Las stets einen so eigenen Reiz für sie hatte — tagesbuchähnliche Aufzeichnungen ihres Pa pas während des Berliner Aufenthaltes. Allerdings nur spärliche, schwer lesbare Neste boten sich Blanches suchenden Augen. Die meisten Seiten waren hinausgeschnitten, vieles verwischt, durchgestnchen, bis auf die Stellen, die stets einen so eigen rätselhaften Reiz auf ihr romantisches Mädchenhirn ausübten. Die kurzen, flüchtigen Andeutungen, aus denn sie sich schon oft einen ganzen, höchst fesselnden Roman bildete, ver rieten, daß der Vater, ehe er die Mutter kennen lernte, eine Frau sehr ieb gewonnen, die ihm an Jahren weit voraus war und aus deisem Grunde seine Neigung zurückwies. Um sich vor seiner Leidenschaft zu schützen, hatte Cora Frey burg sich ganz plötzlich in Cora Plenius verwandelt. „Alles vorbei —hieß es in dem Büchlein. „In diesem Augenblick tritt Cora vor den Altor, zwei, innf, zehn Mi nuten — einer ehernen Mauer gleich, stehen Pflicht und Ge setz zwischen uns. Fürchte nichts, schöne, kluge, grausame Cora! Die Frau Professor Plenius ist gesichert vor meiner Liebe — ob auch vor eigner Enttäuschung?" Aus späteren Notizen ging hervor, daß Blanches Mutter den Verzweifelten wieder wufgcrichtet hatte. Seinen Sonnenstrahl, eine Spenderin ungeahnten, märchenhaften Glückes nennt er die blonde Amelie. Mit heißen Wangen, den Kopf in beide Hände gestützt, verschlang Blanche Wort für Wort, als ob sie es heut zuM ersten Mal gelesen. , „ Plenius hieß der Monn, der die „kluge, grausame. Lora sich erwählt -- Fortsetzung folgt. scheint auf dip zu hab Reichst rüchtwc Volkszt Meldm Belgier St In berufen ordnete der Ab ausflcht osfiziell. sprecher diplomi baß die schläge künftige daß He vom 1! stimmen sehen n In geben mehr ! schrünkb Englan! wirtscha durch k französi Unmögl oder m zurückzu deutsche mal der gänger! Zugestäi über au Zu Vereinei gehen d kenntnis Und dc bis zun Kanzler Wo Lei Selbstbe ken, der Volkes stimmun Streben Zw! telegrap Das Er gebung >n der Lloi lischen L nähme r Lloyd E Papst zi Lloyd G baren F> schreibt, in allen Die Ent, als sie si über die Die englischer Schraube und plan sal entge kommen, genmittel der öff-n breitet, l Gefahr n stimmunc Auf kürzlich, ' diente, ni dant, ein und mit alle Frag es kein seien zu i verfolgen Suche ni nichts sel ien die Zerstörer verllos r Die und die s der Komi delsdamp erhalte. Presse so Z-ebrügg zu stark l iische Flo ivird. Ji Dan vor Zwingbar, größeruni auch an r fehle cs. Der wandante ein Mitte seit dem
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