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Rabenauer Anzeiger : 11.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191709118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-11
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
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Spionage in der guten alten Zeit. Man spricht jetzt so viel von Spionage und vergißt dabei, daß auch in früheren Zeiten nicht weniger spioniert worden ist als heutzutage allerdings war man auch auf diesem Gebiete damals be> weitem harmloser als heute. Die anziehendsten Belege dafür enthält das Werk des früheren Generaladjutanten Kaiser Wilhelms l., des Prinzen Kraft zu Hohenlohe-Ingelfingen. Prinz Kraft war 1854 als junger Offizier fon Berlin nach Wien als Militärattache kommandiert worden und beinühte sich an fangs vergeblich, zu erfahren, was er in Wien eigentlich zu tun habe. Der Prinz erzählt davon in seine. meinem Leben" betitelten Erinnerungen folgendes. Der König Friedrich Wilhelm IV. sagte ihm beim Ab schied nur: „Adieu, amüsieren Sie sich gut in Wien!" Der Kriegsminister Graf Waldersee gab ihm ebenfalls leinen näheren Auftrag, obgleich er es als wünschenswert bezeichnete, zu wissen, oo Oesterreich gegen Rußland Truppen aufstelle. Schließlich sagte der Minister, der offenbar nichts von dem verbündeten Oesterreich fürchtete, lachend: „In Oesterreich erfährt man alles, wenn man es versteht, den Frauen den Hof zu machen". Das sollte der Prinz auch bald an sich erfahren. Zu nächst erfuhr er zwar alles aus Zeitungen, aus denen die Truppenbewegungen infolge von Anzeigen und der gleichen ersichtlich wurden. Später nutzte der Prinz die „Krone der Schöpfung", das Weib, für seine Zwecke aus. Das Wiener Gastspiel der berühmten Berliner Tänzerin Maria Taglioni, die sich mit ihren Eltern in Wien auf hielt und einen tadellosen Ruf genoß, bot ihm dazu die beste Gelegenheit. Der Prinz ließ sich bei der Tänzerin einführen und traf dort verschiedene Mitglieder der Wiener militärischen Aristokratie. „Ich konnte sicher sein," be richtet der Prinz, „vier bis acht solcher Herren bei der Taglionischen Familie zu finden, und da nicht Immer alle mit Maria Taglioni reden konnten, so schwatzten sie auch untereinander. Und wovon schwatzten sie? Von dem, was sie sonst beschäftigt, von den schwebenden mili tärischen Fragen. So ersuhr ich von jetzt ab alles, ohne jemanden zu fragen, und tat nie, als ob ich es hörte. Mein PlanMelang vollkommen. Ich war zuletzt so gut unterrichtet, daß ich einmal abends von einem geheimen Befehl über Anordnungen in der Armee Kenntnis erhielt, ehe er im Konzept ausgesmrieben war, und daß meine Meldung darüber in Berlin an dem Tage eintraf, nach dem die Nemschrist.unterschrietun ward." Auf diese Weise unterstützte Maria Taglioni die preußische Diplomatie, ohne es zu wissen. Ungemein anziehend ist es auch, was der Prinz Kraft zu Hohenlohe von seiner Reise Anfang der fünfziger Jahre nach Oberitalien in das Lager Radetzkys erzählte. Der Prinz wollte die Schlachtfelder von 1848 und 1849 sehen und wurde zu diesem Behufs von Radetzky an den Feldmarschalleutnant Benedek, den späteren Oberkom» mandierenden der Oesterreicher im Jahre 1866, gewiesen. Auf den Wunsch des Prinzen, die Schlachtfelder und wohl auch die Festungen zu besichtigen, erklärte Benedek: „Der Meisrimmel soll kommen!" Der Meisrimmel kam. Es war ein junger, eleganter, hübscher und freundlicher Oberst vom Generalstabe. „Schaun's," sagte Benedek, „das hier ist der Hohenlohe, und schaun's Hohenlohe, das hier ist der Meisrimmel. Jetzt hat der Meisrimmel so lange an' Urlaub, um mit dem Hohenlohe herumzugehen, zu reiten oder zu fahren, wohin er mag. Jede Kaserne, jede Festung, jede Kasematte soll offen sein, jede Zeichnung soll vorgelegt werden, wie es der Hohenlohe will." Prinz Kraft fügt dieser Erzählung hinzu: „Einer derartigen Offenheit gegenüber fühlte ich mich verpflichtet, auch ganz offen zu sein, und ich bemerkte dem Feld marschalleutnant Benedek, daß ich als Generalstabsosfizier bei der Gesandtschaft kommandiert sei und die Pflicht habe, über alles militärisch Wichtige nach Berlin zu be richten. Ich bäte daher, mir nichts zu zeigen, 'was gebeim- zuhalten sei. — „So ?" sagte Benedek, „na, wissen's*das weiß i schon; denn der Heß (der damalige österreichische Krieg-minister) bat s mir ges.brieben. Aber daß Sie Mir'O noch extra sagen, das freut mi. Aber i hab' mir halt denkt, wir Kriegen niemals anen Krieg mit Preußen, weil i des fürs größte Unglück für Oesterreich halte. Jetzt aber, wenn wir an' Krieg mit Preußen Han, in Italien greift ihr uns nit an." Dem Prinzen wurden infolge dessen alle Auskünfte erteilt. Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben wieder 76 500 Tonnen Schiffsraum versenkt. In Belgien wurden unter Generaloberst Freiherrn o. Falkenhausen wegen Spionage bisher 84 Personen zum Tode verurteilt, aber nur l9 hingerichtet. In Württemberg beschlossen sämtliche Handels kammern, industriellen Verbände und Handwerkervereine eine Kundgebung gegen die Wilsonsche Antwortnote. Reichskanzler Dr. Michaelis erklärte, es sei noch ungewiß, ob Elsaß-Lothringen geteilt oder zu einem selb ständigen Bundesstaate umgebildet werde. Ribot hat in einer großen Rede betont, daß Frank reich unter allen Umständen auf der Herausgabe Elsaß- Lothringens bestehen müsse. Allerlei aus nah un- fern. — Auf dem Fohrenbühl hat eine Dame aus Nord deutschland I Mark für ein Ei geboten; in Königsfeld zahlte ein Kurgast lOO Mark für 5 Pfund Butter und ein anderer bot 1000 Mark für 3 Schinken. — 34 Millionen Kronen Steuerlast. Laut Steuer ausweis hat der größte Munitionsfabrikant Ungarns Alfred Weise, dessen Fabriken sich in der Nähe Buda pests befinden, eine Steuerlast von nicht weniger als 34 Millionen Kronen zu tragen. — Eine „Brodt- und V i c t u a l i e n-T ax a" aus dem Jahre 1730. Ein Leipziger Buchdrucker besitzt die erste Nummer des Wöchentlichen Anzeigers der „König!. Pohln. Churs. Sächsischen Residentz-Stadt Dreß- den" vom 1. September 1730, die in mancher Beziehung ein kulturhistorisches Dokument darstellt. Man findet darin auch eine Brot- und Viktualientare, die die Preise bekannt gibt auf die Zeit „vom I. August 1730 bis auf weitere Verordnung". Ein Verstoß gegen diese Taxe wurde bei Verkäufer und Käufer mit 5 Taler Strafe geahndet — nach dem damaligen Geldwert also eine ziemlich derbe Buße für manchen Händler, der nicht genug verdienen konnte. Die Taxe vermerkt zunächst den Preis und das Gewicht für Brot und Semmel zu damaliger Zeit. Ein Sechspfennigbrot mußte wiegen 1 Pfd., 7 Lot, 2 Quentchen (vierter Teil eines Lotes), ein Dreipfennigbrot 19 Lot, 3 Qu., das Einpsennigbrot 6 Lot, 2 Qu. Ein Groschenbrot hatte das Gewicyt von 3 Pfd., 6 Lot, 3 Qu. Eine Sechspfennigfemmel hatte 25 Lot, eine Dreipfennigsemmel 12^ Lot, eine Einpsennig- semmel 4 Lot zu wiegen. Interessant sind die zu dama liger Zeit geltenden Viktualienpreise: eine gute alte Henne kostete 4—5 Groschen, eine geringere 3 Gr., ein Paar starke junge Hühner 4 Gr., ein Paar kleinere 3 Gr., ein gemästeter Kapaun 14 Gr., ein ungemästeter 7—8 Gr., ein gemästeter Truthahn 1 Taler, ein ungemästeter 12 Gr., eine gemästete Truthenne 14 Gr., eine ungemästete 8 Gr., eine gemästete Gans 12—14 Gr., eine ungemästete 5 bis 6 Gr., eine junge Ente 2 Gr. 6 Pfg., ein Paar junge Tauben 1 Gr. 9 Pfg. bis 2 Gr., I Schock Eier 8 Gr., 1 Kanne Butter von 2 Pfd. 4 Gr., 1 großer Ziegenkäse 9—10 Pfg., ein mittlerer 8 Pfg., ein kleiner 6 Pfg., 1 Schock Kuhkäse 10 Gr., 1 Schock kleine Käse 8 Gr. Wem läuft da, wenn er diese „Taxa" aus alter Dres dener Zeit liest, nicht das Wasser im Munde zusammen? Ja, ja, die gute alte Zeit! t^sp^llLOsi' Osnki. ^urüekAekebrt vom Orabe' meines innitzst^eliebten, unver^eklieben, viel xu krük kür un8 verdorbenen Oatten, unseres Zuten, treusorZensten Vater8, Lcbwie^er- 8okne8, Lrusters unc! Lcbwagers, stes Outsbesit^ers bMl ^mil kecker sa^en wir allen Verwanclten und bekannten iür stie vielen Leweise ^ster stiebe uncl Teilnakme, weleke UN8 clureb Wort, Lebrist uncl sten berrlieben l3Iumen8cbmuek erwie8en wursten, biermit unsern UvGg»FüKU»»Gon, kenLlivksIsn llsnle. Lesonsteren Dank nocb Herrn Lkarrer Lturm kür stie iro8treieben Worte am Orabe, 8owie stlerrn stebrer KIau8 iür sten OesanZ. lm kiekten Lcbmerre Obernaunstori, am 7. Leptember 1917. Leävfis verw. Ziselier nebst allen üinterbliebenen. Dir aber, lieben Lntcblakenen, ruken wir ein „Kube sankt" unst „Habe Dank" in stie LwiZkeit nacb. biiersturck stie traurige I^acbricbt, stak meine liebe brau, un8ere Zute Nutter, brau Wnna äelineider xeb. Lernbarcl LonntaZ abenst V,7 Ubr 8anit ver8cbiesten ist. In tieier Trauer Obernaunstori, sten 10. Leptember 1917. Lebneiiäer ruAleicb im diamen aller Hinterbliebenen. Oie LeerstiZunA kinstet Donnerstag naekm. 4 Okr vom Trauerbause au8 8tatt. FrdlWohnung, 1. Et., Stube, Kammer, Gas, Elektr., 1.OK1. od. 1. Januar zu vermieten. Wilh. Schmieder, Höhenstr. 33H. Kies. ReimM, trocken, empfiehlt billigst Paul kiekier, Coßmannsdorf. Feuerholz Kann nicht mehr abgegeben werden. feltlpostkäslen eigener Anfertigung, sowie alle anderen Feldpostartikel billigst bei Llax ^väer8, am Markt. Bezugsquelle' für Wiederverkäufe!. Volksball kllSSMilNNSlioi'f. Telefon Xr. 2146. —— Ui» auß nun SonnsdvnrI» gvüßßnvK. Llektrmoke l-ieltt unä Vamps bäller :: Mkllirinmeke väller aller ^rt Wanneobaä 30 kk. kraasedad 10 kk. Sparkasse Hainskerg. Im dasigen Gemeindeamt ge öffnet: Montags, Mittwochs». Freitags nachm. von 2—6 Uhr. Verzinsung d. Einlagen mit 3*/, °/o täglich. Einlagen werden streng geheim gehalten. ÄZareiten, hochfeine Marken, auch in Feldpost packungen empfiehlt knitL !*so1vnksuvn. Sacharin empfiehlt Fritz Pfotenhauer. ^inkoeköossn für die Feldpost empfiehlt Fritz Pfotenhauer. Jur Hautpflege empfehle: MW- u. MemW-Äie Fritz Pfotenhauer. MMkMkism'MMll nach amtlicher Vorschrift hält vorrätig die Geschäftsstelle dieser Zeitung. WWW W-Wn kklienkapiial M. I5V0VVV0 v688rvkn ca. M. 50VVV00 ^Vir verzinsen sar Aeit Allen 8einen lieben Verwamsten, ffreunsten unst bekannten stie sekmerrlicke Xacbrickt, stak am 31. AuZuat krüb r/,2 stlbr bei ster Ablö8unZ mein lieber, braver Lobn, un8er Zuter Lruster, mein berrensZuter Lräuti^am Nax Heber, »ornmt, Kgl. 8äcb8. inf.-vegt. blr. IV3, Inb. Ü88 Lkornsn Kreure8 2. Kl. unll lier friellrieb-^ugu8t-ft>8llklills, bei stem kurcbtbaren VolkerrinAen 8ein junZes beben Ia88en mukte. Im tiek8ten Lcbmerre Laben au unst Orebacb im Lrrgebirge. n. verw. Lieber als Nutter, kriesta unst ^noa Lieber al8 Lcbwestern, kleävis iMäwiA als kraut unst Litern Von LeileistsbereugunZen kitten wir stankenst abruseben. Oas ist stas ^rökte Lätsel von ^Ilen, Oie Kesten trikkt's, stie Lösten kallen! Lr war ster Lesten einer. Einlagen aus llspOZilsnbüolier js naoli Künäigung8fri8l dis LU 4 2°0 p. s. unä Kulliaben auf provi8ion8fr6isn 8olieokkont6n ster baZe stes Oelstmarktes entspreckencl 2» <len AÜnstiAStea Lätsvo. kkemiiikek Kick-Verein lleMicki« O»rl6ll8tr»886.
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