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2L4L rend widersprach, erklärte doch Präsident v. Schönftls, daß es bei seiner Ansicht zu bewenden haben werde. -7- Hinsichtlich d«< FriedenSrichttrklstitutS ist in der vereinigten Deputation «ine vollständige Einigung zustande ge kommen, des Inhalts, daß die tzh. 28 — 49 des Gesetzentwurfs fallen zu lassen sein sollen unter hem an die Regierung zu bringenden Ersuchen um Vorlegung eines besonder», darauf bezüglichen Gesetzes und unter Empfeh lung der in der Beifüge k enthaltenen Vorschläge. Dieser Ausweg fand gegen die eine Stimme des vr. Großmann auch die Genehmigung der Kammer. Hinsichtlich der Ucbernahmc der Beamten hat man sich über eine neue vermittelnde Fassung vereinigt, welche die Zustimmung der Kammer ebenfalls fand. Somit war denn endlich auch diese Arbeit beendet und cS schien nur noch die definitiv« Abstimmung über die bisher blos „eventuell" angenommenen Gefttzentwürfc, zu der auch der Präsident sofort verschritt, übrig zu sein. Als Resultat ergab sich, daß das Strafgesetzbuch gegen 2 , Stimmen (die des Hrn. v. Arnim und des „Hauptseparatvotanten" v. Welck), die dazu gehörigen beiden kleinern Gesetze sowie das Militärstrafgesctzbuch einstimmig, die Strafproceßordnung endlich mit 20 gegen 18 Stimmen (Nein: die HH. v. Nostitz Jänckendorf, Graf Solms, Graf Einsiedel-Rei- berSdorf, Graf Schönburg, b. Welck, v. Erdmannsdorf, v. Carlowitz, v. Ro chow, y. Schönberg-Purschcnstein, v. Beschwitz, v. Böhlau, v. Posern, v. Arnim, v. Lüttichau, v. Friesen, Graf Stolberg, v. Heinitz - Weicha, ». Metzsch; Ja: Graf Riesch, Hr. v. Zehnten re.) angenommen. Aber im mer noch sollte das große Werk nicht zum ruhigen Abschluß gediehen sein, immer: noch galt eS einen neuen, wenn auch diesmal nur schwachen und voraussichtlich wiederum gänzlich erfolglosen Versuch, Zweifel anzuregcn, Schwierigkeiten zu bereiten. Hr. v. Posern begann mit der Erklärung, er habe nur unter Vorbehalt der Rechte der Kammer in dieser Angelegenheit abgestimmt, und Frhr. v. Friesen sprach die Ansicht aus, die Zweivrittel- ftage sei eine sehr schwierige, die einer ausführlichem Erörterung bedürfe und nicht jetzt entschieden werden könne. Er verwahre sich jedoch ausdrück- lich gegen die Ansicht des Präsidenten. Graf Stolberg und viele Andere schlossen sich eiligst dem an; das Präsidium aber entgegnete ruhig, diese Verwahrungen würden eine andere Wirkung nicht haben können, als daß sie zu Protokoll genommen würden. Die Sache ist so wichtig, daß ich den ohnedies langen Bericht heute doch noch durch eine für jetzt nur kurze Bemerkung über sic verlängern muß. Ueber Inhalt und Bedeutung des tz. 92 schrieb ich Jhnm schon früher; allerdings sind auf dem Landtage 1836/37 bei Gelegenheit des Eisenbahncxpropriationsgesehcs über den Sinn des Inhalts vqn tz. 92 mehre Zweifel erhoben worden, und namentlich war damals die Frage streitig: ob derselbe nur bei ganzen Gesetzentwürfen oder auch bei einzelnen Theilen der selben i» Anwendung zu bringen sei. Deshalb ersuchten die Stände den König in Gemäßheit von §. 152 der Verfassungsurkunde um Erläuterung. Inzwischen aber entschieden sie sich „behufs der Kammerpraxis" für die vom Präsidenten jetzt festgchaltene Auffassung, und zwar, wie es im damaligen Bericht heißt, „um die ständische Wirksamkeit bei der Gesetzgebung möglichst zu sichern". Unterzeichnet aber ist der fragliche, unterm 27. Oct. 1837 er stattete Bericht vom — Frhrn. v. Friesen, dem gestrigen Gegner des Präsi diums. Mehr darüber ein anderes mal. Ich habe nunmehr nur noch der letzten Entscheidung der II. Kammer, die seit 6 Uhr wartete und 9^ Uhr die Verhandlung begann, zu gedenken. Beschlossen ward ohne erhebliche Debatte in der Hauptsache: die Beschlüsse des Vereinigungsverfahrens al lenthalben unter der Voraussetzung anzunchmcn, daß 1 ganz in der Fas sung bleibe, wie sie die Gesetzvorlage enthalt«, die Patrimonialgcricht« also unbedingt aufgehoben würden. — Aus Dresden vom 23. Dec. wird berichtet: „Die hiesige KreiS- direction hat au« allgemeinen gesundheit«poliz«ilichcn Rücksichten die Schlie ßung deS alten AnnenkirchhofS dergestalt angeordnct, daß von nun a» jede weitere Beerdigung auf diesem Begräbnißplatz im Allgemeinen unter- sagt sein soll, und wenn ausnahmsweise die Beisetzung einer Leiche in einer daselbst vorhandenen Gruft oder in einer bereits gelösten, aber noch nicht vollständig benutzten Grabstelle beantragt werden sollte, diesem Antrag« nur mit Genehmigung der vorgesetzten Consistorialbehürde, an welche deshalb Be richt zu erstatten sein würde, gestattet werden darf. Die hiesige Kircheninspec- tion fodert demzufolge Diejenigen, welche ein Recht auf weitere Benutzung einer Gruft oder Grabstelle auf dem nun geschlossenen alten Annenkirchhofe zu haben glauben, auf, dieses Recht und ihren darauf gegründeten Ent schädigungsanspruch binnen vier Wochen und längstens bis zum 31. Ja». 1855 schriftlich anzumelden." * Leipzig, 25. Dec. Unser Stadtrath macht bekannt, die Witwe eines hiesigen achtbaren Bürgers, deren Name nicht bekannt werden solle, habe, weil ihr Ehemann die Absicht gehabt habe, sich der hiesigen Stadt durch eine Stiftung dankbar zu beweisen, daran aber durch einen schnellen Tod ver hindert worden sei, dem Nath am 22. Dec. für die hiesige Pestalozzistif- lung behufs der Erweiterung derselben zur Aufnahme verwahrloster Mäd chen die beträchtliche Summe von 4500 Thlrn. überreichen lassen. — Die sächsischen Staatseisenbahnen haben in den ersten elf Monaten dieses Jahres ein Erträgniß von 2,462,459 Thlrn. geliefert, 369,399 Thlr. mehr als in den entsprechenden Monaten des vorigen Jahres. Personalnachrichten. Ordensverleihungen. Anhalt-Dessau- Orden Albrechts des Bären, Ritterkreuz: der preußische Hauptmann v. Esen deck des Gardereserve-Jnfantcricrcgi- meuts. — Hannover. St.-Georgsordcn: der Fürst von Schaumburg-Lippe. Guelvhenorden, Commandcurkrenz 2. Cl: der fürstlich schaumburg-lippesche Schloß- Hauptmann v. ttlmenstein; Ritterkreuz: der fürstlich schaumburg-lippesche Geheime Cabinetsrath v. Strauß; 4. kl.: der fürstlich schaumburg-lippesche Kammerrath Iff land, der österreichisch«Oberlieutenant Julius Ebersberg.— KroßherzogthumHes sen- Verdienstorden Philipp s des Großmüthigcn, Großkrcuz: der österreichische Feld» marschallicutenaM Kranz Gras Eltz. — Neapel und Sicilien. Sicilischer Militär- St.-Gcorgsorden der Wiedervereinigung, CommanLenrkreuz: der österreichische Oberst Ferdinand Wussin; Ritterkreuz: der österreichische Oberlieutenant Adam Werner. — sstarma. Ludwigsordcn, Ritterkreuz 1. Cl-: der österreichische Feldkriegscommiffar Anton Rotten ari- — Preussen. Rother Adlerorden 2. Cl.: der österreichische Oberst August Ritter v. Ruff; 3. kl.: der Oberst im walachische» Generalstabe, Ba ron v. Borroczyn zu Bukarest; 4. Cl.: der Inspektor der Main-Weserbahn und Vor stand Förster zu Frankfurt a. M. — Toscana. Militäroerdienstorden 1. Cl.: der österreichische Oberst Vincenz Müller; 2. kl.: der österreichische Hauptmann M. Ba ron Rueb er. Handel «nd Bndnstvie. Paris, 23. Dec. 3pc. 68. 10; 4 ^pc. 94. 40; Bank 2905; Credit foncier—; Cre dit mobilier 740; St.-Germain 692. 50; Orleans 1060; Rouen 995; Havre 537- 50; Basel—; Nord 860; Ost, alte 785; neue 630; Lyon 992. 50; Mittelmeer 860 ; Genf 515; West 630; Süd 582. 50; Grand Central 5l5; Piemont. 5pc. 87; 3pc. 53.25; Oester. 5pc. 85; Ncapol. 5pc. —; Spa». 3vc. äußere Schuld 38^ ; innere 34; passive ohne Interessen—; petitcs coupurcs 34 ; neue differe 18/» ; Römische 5pc. 82; Bank von Darmstadt —; Konsols 9I ; Türkische Anl. 75. Ankündigungen» Anzeigen werden angenommen in den Expeditionen in Leipzig (Querstraße, Nr. 8) und Dresden (bei Ls Neustadt, An der Brückt, Nr. 2). Besitzer 6«r im 1843 «rsvIüeneuBN Lvvvi I^ivierunKen von 6rak»m Otto « äm orKLnisvIien Oüemie (äe« Kesammten IHKi- bueks üd. III. 1 unä 2). OomSss uusoror üusago, <1io doiäon lUelorungvn von Oralram-Otto's organisoiror Okomio goßen clio dsiüon srstso Tiesorungeo von kolbo's orAOnisollor Ctromie, welcim an Lis 8tsIIo <1or Erster«» tritt, <ia Korr prokossor Otto 6urol> Dodoriastung mit amtlioken Oesoktiktsn un der Vollsnciung doiiinllsrt war, oirns Lnts oklillignng n mxutunsokon, soräorn wir jot^t llis kiwkor 6sr Lrstsron suk, stie bvickon Tiekorungsn clurok <Us LuoirlianOIung, von woioker sio clis l'ortsst/uvkbn su imriodsn wttosoken, rurtioksusenäen, und ciaktlr äis deiäon oi'sten Tiokerunzen clor vr^aniaollvn Okemio von Pro fessor Uolbo olme kvrvolmimg ru empfangen. Lraunsollweig, September 1854. j3725j W^rL«<IrivN Bei F. M. BrockhanS in Leipzig erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: //s//F Nach dem Indischen des «Kali-afa von Miniatur-Ausgabe. Geh. 24Ngr- Geb. ITHlr. Willst Du di« Blüte dcö frühe», die «rückte de» soätere» Jahre«, Willst Du, was reizt und entrückt, willst Du, was lilttigl und näbrl, Willst Du de» Hlnnncl, die Erde mit einem Name» dearcifen, Nemi' ich, Sakuntala, Dich, und dann ist Alle« gesagt. Sartho. Eine neue, höchst geschmackvolle uud gelungene poetische Uebersetzung der „Sakuntala". dieser Perle der in dischen Poesie, die in keiner Literatur ihres Gleichen hat. Noch gab es keine des Originals würdige deutsche Ueber setzung dieses Meisterwerks. Ob die vorliegende sich so nennen darf, möge das deutsche Publicum c»tscheiden.f3902) eser-Zeitung erscheint auch im nächsten Jahre täglich (mit Ausnahme des Sonntags und Montags, an welchen Tagen das Blatt nur ein Mal ausgegeben wird) zweimal. In einer Mor genausgabe (1 Bogen) und in einer Abendausgabe (V- Bo gen). Durch diese zweimalige Ausgabe ist es uns mög lich geworden, einen großen Theil der Nachrichten um «in Bedeutendes zeitiger bringen zu können. Bestellungen auf das mit dem 1. Januar beginnende Quartal bitten wir (auswärts bei den Postämtern) mög lichst zeitig zu mache», damit keine Unterbrechung in der Zusendung eintritt. Zu Inseraten aller Art halten wir die Weser-Zeitung empfohlen. Bremen, im December 1854. s3868—69j Handelsreisende, welche einen gut rentiren-e« Stehe«' Artikel führen wollen, belieben ihre Adressen franco aufzugeben 8ub 2!. o Li. Ar. SR.