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2249 —16 Thlr. bez. u. Br, 15V» G-; st« Bataillons ernannt, der Hauptmann Günther, vom 13. Jnfanttkiebataillon, zum aggr. Major, und die Lieutenant- v. Kutbler und v. Beulwitz, Leide vom 2. Ja- gerbataillon, find zu OberlieutenantS befördert worden. Äerttn.II. Nov. Freiw. Anl. 99 7, bez.; St-Sch.-Sch. 83'/,bez.; Sechdl.-Pr.-Sch. 1767, Br.; Bankanth. 109 bez.; Fricdrchsdr. 1137,°; Louisdor 108 bez.; Berl-Anh. 1317,-131 bez, Pr.-Act. 9-17.. Br.; Berl.-Hamd. 1037. bez., Pr.-Act. 101-/i Br.; Berlin-PotSdani-Magdeburg 91^—917, bez., Pr.-Act. Vit. L. v. -Ipc. 91 G„ 4/,pc. 6.977, Br., v. 47,pc.977^ Br.; Berlin-Stettin 14474 Br-, Pr.-Act.—; Köln- Minden 12-1—1237, bez . Pr.-Act. 1007. bez., 5pc. 1017-Br.; 4pc. 887> Br.; 111. 84bez.; Düsseldorf-Elberfeld 80bez., Pr.-Act. 5pc. 10074 Br.; Magdeburg-W,tten- berae-, Pr -Act. -; Oberschl. Vit. X. 2037; Br.; » 1687--I677- bez.; Pr.-Act. 937- Br.; Halle-rhüring. 987, G.. Pr.-Act. 997° «r. ; Fr.-W.-Nordb. 41 bez., Pr.- Act. 99«.; Poln. Schatz-Obl. 677, bez., Poln. Pfdbr. neue 887, bez.; Part. 500- Fl -L.77G., 300 FI.-L. 82 G.; Amsterd. k. 140/, bez., 2 M.-I3S74 bez.; Hamburg r. 1497s Br., 2 M. 1487, bez.; London 3 M. 6.16 bez.; Paris 2 M. 787- bez.; Wien 2 M. 81—80 bez; Augsburg 2 M. 1017, G.; Breslau 997, bez.; Leipzig 8 Tg. 997, bez., 2M. 997s«.; Franks, a. M. 2 M. 56. 6 Br.; Petersburg 3 W. 987, bez. Die Börse war in matter Haltung und die Actiencurst stellten sich zum Theil niedriger; Rheinische erhielten sich beliebt. Von Wechseln waren Amsterdam in langer Sicht, Augsburg und Petersburg höher, Wien aber niedriger im Kurse. Frankfurt a. M , II. Nov. Nordb. 45 Br.; 5pc. Met. 667» Br-, 7°«-; 4 7-pc. Met. 58Br-, 577, «.; Vankact. excl. Div. 1022Br.; 1831er Loose 180 «.; 1839er Loose 1067, Br.; 3pc. Spanier317s, 7-bez. u.G-; 1pc. 177,, "/,« bez.; bad. 50- Fl.-Loose 67'/, Br.; kurhess. Loose 35 Br-; Wie» 957, Br , 7, G-; London 1167, Br.; Amsterd. 997, Br., 99 G ; Sudwigshasen-Bezbach 1257s Br., 125 bez. u. G.; Frankfurt-Hanauer 1017, Br- Wien, 11. Nov. Silberanl.93 Br., 92«.; Met. 5pc. 837,s Br., 83-7°,«.; 47,pc Met. 73Br., 727s«.; Bankact. 1242Br., 1240«.; Nordb ohneDiv. 177 7, Br., k^7» «.; 1834er Loose 225 Br„ 2247,«.; 1839er Loose 1347s Br., 134 «.; London 12 Br-; Augsb. 125 Br. u. «.; Hamburg 907s Br. u.G.; Paris 144 Br.; Gold 1287, Br., 128«.; Silber 126 Br., 1257, «. Paris, 11. Nov. 3pc. 72; 47,pc. 95; Bank—; Kredit soncicr—; Kredit mobtlier 722.50; St.-Germain 670; Orleans 1162.50; Ronen 945; Havre 537.50; Ba sel 390; Nord 840; Ost: alte 772. 50; neue 622. 50; Lyon 987. 50; Mittel- Hand-r »«d Getreidebörsen. DklUn, 11. N-v. Roggen 82pfd.bez.; Nov. 63 017,-647>'"617, Thlr. bez.; Nov./Dec-«3-63/, LH r. bez.; Frühjahr 57—587; Thlr. bez. «erste, große 45-52 Thlr., klemc 42—4bThlr. Haser 29—32 Thlr. Krbsen 60-68 Thlr. Riiböl loco 16 Thlr. bez., Br- u, «.; Nov. 16 Thlr. bez. n. Br., 15'7» G- Nov./Dec. I5'7^,-I6 Thlr. bez. u- Br 157° «A Dec./Jan. 157, Tblr. bez u. «., 157° Br.; Frühjahr 15 Thlr. Br., 14 A Leinöl loco 157, Thlr. Br., Lieferung 15 Thlr. Spiritus loco ohne Faß 35'/,—36 Thlu Vez., mit Faß 36 Thlr. bez.; Nov. 357,-36 Thlr. bez. u. Br, 357, Nov./Dec.34/, — 7?Tblr.bez. u. Br., 34«.; Dec./Jan.n. Jan./Febr. 34 Thlr. bez. u. Br., 33 /» G-, Avril/Mai327,—7, Tblr. bez. u. «., 327, Br. Weizen bei geringem Angebot ho her bezahlt. Roggen fest und neuerdings höher bezahlt. Rüböl nahe T-nmne ;chr fest und höher bezahlt, spätere unbeachtet. Spiritus böher bezahlt. Sreslau, 11. Nov Welzen, weißer 74—II4Lgr., gelber78-108 Sgr. Roggen 79— 89Sgr. Gerste 62— 70 Sgr. Hafer 36—43 Sgr. Spiritus per Kuner zu 60 Quart bei 80 Proc. Tralles 167, Thlr. Br. meer 845; Genf —; West 635; Süd 605; Grand Eentral 507. 50; Piemont 5pc. Rothsch. 88. 25; 3pc. 55; Oester. 5pt. 83; Neapol. 5pc. —; Span. 3pc. äußere Schuld 377,; innere 33; pasfive ohne Interessen—; petiteS coupure«—; neue dlsstrt 187° ! Römische 5pc. 87 ; Bank von Darmstadt —; EonsolS 937,. 12- Nov 3vc. Rente von gestern Abend 72. 75. 'Leipzig, 13. Nov. Leipzig-Dresdner 1927, Br-, 1917, «-: Sächstsch-Baielfch« 81 Br.; Sächsisch-Schlesische 1007, Br.; Löbau-Zittauer 35 Br.; Magdeburg-Leipziger 303Br.; Berlin-Anhaltische 132Br., 131 7,«.; Berlin-Slcttiner —; Köln-Mindener —; Thüring. 997, Br., 987,«.; Altona-Kleler 1167, «-; Anhalt-Dessauer Lau- dcsbankact. 140 Br., 139'/, «.; Braunschw. Bankact. 111 «.; Weimar. Bankart. 997, Br , 99«.; Wiener Banknoten 817, Br., 817,«.; Oester. Met. 5pc. «9Br.; 1854er Loose 80 Br. IitzWMr Üör80 am LS. wov. 1854. im 14-1 t»Ll6r-b'us»6. ^noe- doten. 66- rue/tt. dotier» errcl. Linsen. ! /InAe- boten. - 6e- ^M8tkkli3kN 8. iso-/. — küni^l. 8:v:k«. 8tLi»t8pnpiere pr. 2L0 c:>. n. — — r. 1880° IOM u. SOO Atz. ° Z°/> 87-/. — ^U8sbu»8 8. — 101-/. - — kleinere - - — — pr. ISO Ol. S. ?2 Xc — — - 1847 ° SM - 4"/. 100 — verlin pr. 100 FU. 8. — 100 - 1852 - 5<)0 - - 1MV, — Vr. Ort. >2 Ul. — — lO0 - - — vremen pr. 100 FU. L. 108'/. — - 1851 - 5M u. 200 . i» 4'/, °/» — 101-/, Osilor. k 5 FU. f2 Ul. — — köllißi. 8rt6li8. 1.iin<1renlenl)ri6fe VreslLu pr. 100 FU. ^lt. 8- — 100 °L'/."/>im4 v. lOM u. S0O M. —- S7'/, vr. 6rl. .. — ... I vranklurt n. U. §lt. 8. S6-/. ^et.O.ell.8. vsir.-L.-60.di.', >liod. pr. INO 1'1. in 8. — I8SSK4»/., -ipatere K3-/.V. 81 —— ULmdur^ 8. ISO-/- — 60. 8Lcti8.-8okles. 4°/o pr. 100 IM'/. — PI. LOO .ur llno. p KU. — l .ejpxi^e^ Rl^rlt - Odli^sStttlNe-N Imnllon 1*. — — k 3"/, im - v. 1000 u. 5<>,> — 95 pr I Pf. 8l. 12 »i. — — 14 Atz. 8. j »clkw^rtt — — > <3 v. IbV. — (1° 4 -/. — — p. 8. 7S>/. — a° 4-/,°. — — pari« pr. 300 ^res. <2 M. — 8Lcd8. erdl. vismldr. 3'/z "o !3Ut. — kv. SM. . . . SI — ^V1en pr. 150 vl. jk. 8. — 81 -V. 100 u. 25 — — Im 20 kl-Uu-°. j2»I. — — o/o v. 500 94V, — '3 Ul. —- — - v. 100 u. 25 — — ,, liiustt/er vssnkldr. L3o/o — — ,. an „ 4 3-/,°/. — S4V- ,, tlo. ,, k 4 ^0 IOOV2 I-eipr. 0rr«a.-8..I>.-vb>.°Z>/, /. 10k Vdürinj;i86de Vrior.-Odl. 4'/r — — » L M. 3 V,. il» ff. Pr.-8teuer-0retiit fpsrjölevLed. »r. u. 3 21 L. 8 0. °u'l ION — — 4 3-/0 im, V. IOM u. SM stz. öS'/, — vr. vrievriedLäor k 5 FU. 14 Ml: v.z klelneiö .... — — Mem LUl IM — . vreU88. 8l.-8e,duI(l-8tZieine ^n6. ausl-iml. Louisdor k » 37.7° P-. IM — — 5 FU. vitek xerinLerm ic.^.Ok.Ii.SI.l.pr.ISO N.44-/.°/<> — — .... sut 100 — vv. 4S-^ 69 — k 5 K" per 8lüek — s. II-/. Nu». One. ° Z LU. -'M tOU — 4-/. zVe.tien eler Wl« ner vTitilü pr. ^>1. — — KLjktkr!. ila. ilo. ,, 30. — 4'/. l^eip/ij;. ösn^-^Otien s F^. 250 SrBsl. rlv. k 65'/2 ^8 ,, »jo. — — pr.100 iso — v«488jr llo. <1o. «165,, — — l.eiji^i^- Oresiln. kis»n (.VNV.-8P66. u. 6Itl. ,, (jO, — — S1OO F^. pr. 100 — ISI'^ iilem 10 u. 20 kr. ,, ä". 2'/. — I.ödsu Littsuer 100 ,, clo. ss Roten iter k. k. österr. Rn- ^ldertsdslm . k 100 ,, ,lo. — — tionnl-Lank . . per kl. 150 — 8!-/. öerlin-^ndslt . K200 ,, 60. 131»/. 6ol<1 per Unrk fein Köln. — I^S8<l.-l.eipL. . k 100 ,, llo. 303 8ilder o- — — Vdürinxl^ede . ti 100 „ äo. 99V. — K e n i k 51 Leipzig, 12. Nov. Leipzig feiert alljährlich am 11. Nov., dem Geburtstage Schiller'«, ein schönes, in seiner Art einziges Fest, das Schillerscst, zu dessen jähr- licher krneuernng der hier bestehende Schillerverein feine moralischen, geistigen, künstlerischen und materiellen Mittel hcrlciht. Zweck dabei ist, die Wirksamkeit der deutschen klassischen Literatur in der Nation lebendig zu erhalten und insbesondere das i Andenken Schiller's zu feiern — ein Zweck, den wir nur gutheißen müssen in einer i Zeit, in der im Allgemeinen der Materialismus reißende Fortschritte macht und von l gewissen, wenn auch von ganz andern Seiten her selbst an den geistigen Errungcnschaf- l ten, in deren Besitz uns unsere klassischen Dichter gesetzt haben, gerüttelt wird. Da ! jedoch vielleicht über keinen Dichter in der Weit so viele Phrasen gemacht worden sind j als über Schiller, und wir nicht willens sind, diese Flut von Phrasen durch neuen Znguß zu vermehre», wollen wir »ns aller weiter» allgemeinen Bemerkungen hier ent- l halten und sofort zur thatsächlichen Berichterstattung schreiten. — Am Vorabend von i Schillers Geburtstag und zur Vorfeier des Festes, Freitag den 10. Nov-, fand im j Stadttheatcr die Vorstellung des „Wilhelm Lell" statt, cingeleitet durch einen von Hrn. Gerstel mit Feuer vorgetragenen, von Gustav Kühne verfaßten Prolog, in welchem in glücklicher und wirksamer Weise der Gegenstand der dramatischen Dichtung Schil ler'- mit jener Zeit, als der gewaltige Corse die Geßlergcißel über Deutschland schwang, in Verbindung gesetzt war. — Am Vormittag des II. Nov. begaben sich drei Mitglieder des Vcreinsvvrstandes.'dcr Vorsitzende desselben Professor Wuttke und die vv. Heyner und Kühne, »ach GohliS und wurden daselbst von den Gemeindevorstehern und der Schule begrüßt. Unter den Klängen feierlicher Musik setzte sich der Zug der Versam melten mit wallenden Fahnen, der deutschen sowvl als der sächsischen, nach dem schlich ten Häuschen in Bewegung, in welchen; Schiller das „Lied an die Freude" gedichtet hat. Dort angelangt, wurde die Gedenktafel, welche der Verein an; Schlllerhause aufgestellt hat, mit einem frischen Kranze neu geschmückt, wobei vr Heyner eine kurze und kräftige Ansprache hielt. Vor dem Schillcrhause erklangen hierauf die Töne des Hymnus an die Freude und dann begab sich der Zug in den mit Blumen und Krän ze» reichausgeziertcn Gcmeindesaal, um, vor der Unbill der rauhen Witterung geschützt, die Feierlichkeit fortzusetzcn. vr. Zille, früherer Prediger in Gohlis, ergriff hier j das Wort, um mit der ihm eigenen Klarheit und Wärme einige Erinnerungen an l Schiller s Leben zu erwecken, die zu passenden Ermahnungen an die Kinder htnleiteten. i Endlich vcrthetlte er im Namen des Schillervereins an 20 wegen ihres Fleißes belobte i Kinder der Schule von Gohlis Prämien und überreichte der vom Schillerverein ge- ' gründeten gohliser Gemeindebibliothek eine Anzahl werthvoller Werke. Von nun an ! trat die Schule in den Vordergrund. Einige Knaben trugen Schiller'schc Gedichte vor l und die ganze Schule sang ein von Hrn. Fleischer, dem braven Lehrer von Goh lis, gedichtetes Lied auf Schiller. De» Beschluß des gohliser Actus machte ein herzlicher Dank des Gemelndevorstandes von Gohlis durch den Mund des Hrn. v. Al- vcuSleben an den leipziger Schillerverein, und daß dieser ganze Act nicht ohne ergrei fende Wirkung war, bewährte sich auf der Stelle, indem ein anwesender Ausländer eine kleine Summe für die Vereinszwccke dem Voi stand einhändigt«. — Abends 7 Uhr fand in den Räume» des Hötcl de Pologne die eigentlich« Festfeier statt, an der sich nicht weniger als Ml Personen betheillgten. Das Hauptmoment «nd den Kernpunkt dieser Feier ! bildete von jeher die Festrede, welche diesmal von Hermann Schulze aus Delitzsch, der i bekanntlich ein hervorragendes Mitglied der preußischcn Natio»alv«rsammlnng war und auch als lyrischer Dichter sein Talent bewährt hat, gehalten und zwar srci vor- i getragen wurde, mit jener Sicherheit, die den geübten Redner bekundete. Die Rete > le e O N. war in ihrer Gedrängtheit lichtvoll, in ihrer .kürze doch das Wese»; Schillers und sein Verhältnis; zum deutschen Volke und zum deutsche» Geiste klar auSsprecheud. Der Redner betonte dabei namentlich, wie der Idealismus das Kampsobject des deutschen Volks, seine Gesundheit wie seine Krankheit, seine Stärke wie seine Schwäche sei. Ein Theil des Publikums vermißte darin vielleicht die gewohnte» politischen Anspielungen, die wir, was uns betrifft, übrigens gern da entbehren, wo der Redner einem aus sehr gemischten Elementen zusammengesetzten Publicum gegeuübersteht. Dem Redner wurde verdienter Beifall in reichlichen; Maße zutheil. Das klebrige war aus Musikstücken, dar- »nter ein Festgedicht von Adolf Böttger, compomrt von E. Büchner, und ein Fest gesang an Schiller von LH. Ap«i, und aus Deklamationen sehr bunt, mosaikartig und oft ohne allen Zusammenhang mit den; eigentlichen Gegenstand der Feier zusammenge setzt. Das Ganze glich weit eher einem Cvncert der gewöhnlichsten Art als einer Dich terfeier und kann fast als Warnung gelten, wie man bei künftigen Wiederholungen die Feier nicht einzurichten haben wird. Die mannichfachen Mängel, welchen dle Anord nung des akademische;; Festes unterlag, glich das geistige Leben bei der Festtafel aus, welches, bewegt und heiter, Ernst »nd Hmuor verband. Theodo; Apel und G. Heubner hatten eigens zu den beiden ersten Trinksprüchen dem Zweck entsprechende Tafelllcdcr gedichtet. Der erste Trinkspruch, aus Schiller, siel dem Vercinspräsidentcn Wuttke zu. Er ging von der Betrachtung aus, daß in Zeiten, welche einem Volke Verfall und Untergang drohten, der Segen einer früher» Blüte znm Heil gereiche, daß Schöpfungen, welche «edankcnhoheit und Schönheit verbinden, fort und fort die wuchernde Schlechtigkeit bekämpfen und indem sie die Jugend für das Edle begeistern, ein Volk beständig verjüngen. So würden die Bestrebungen der Dunkelmänner macht los bleiben, da aus Schiller's Werken die Sonne der Aufklärung, die Sonne einer von Jrrthum befreienden, menschenbeglückenden Weisheit strahle, und darum wollten wir Schiller s Geist wachhaiten und wünschen, Laß Schiller so unter uns lebe. Des Vaterlandes Name (so schloß das Vorstandsmitglied vr. Kühne den; ersten Sprecher sich an) erweckt bei einigen Völkern stolze Freude, bei andern tiefe Bekümmerniß. 'Wir Deutschen müßten im Hinblick ans Schiller hoffen, daß die Zukunst seiner würdiger werde, als cs die Gegenwart ist, aber wir dürfte» auch an sein Vorhandensein die Zuversicht knüpfen, daß Germania einst die alte Größe im Glanze neuer Freiheit wic- dcrgewinnen werde. Es folgten sodann Trinksprüche von vr. Heyner und dem Fest redner, der mit Bezug auf Wissenschaft und Wein sehr humoristisch zum „Quellenstudium" mahnte, Gedichte auf Schiller von A. Böttger und LH. Apel re. Geheimrath Wächlcr überbrachte aus Schiller s Geburtsort Marbach, das auch seine eigene Vaterstadt ist, einen warmen Gruß an den Schillerverein. Eine Begrüßung aus Schiller's einstigem Wohnhaus« in Loschwitz folgte, dessen derzeitige Besitzerin, Frau Agnes v. Gutschmidt, durch vr. Dietrich einen Kranz von einem an diesem Hause grünenden Eichbaum. der einst Schiller beschattet, sowie eine Flasche ElserwcinS von den Reben von Loschwitz überreichte Mit den; Kranze wurde die Reduerbühue geschmückt, mit den; Wein der Festpokal gesüllt. Von den übrigen ernsten und heitern Sprüchen, die alle im Geist der Feier gehalten waren, heben wir nur noch den des Kaufmanns Kohner hervor, welcher sich an den Festredner Schulze mit der Bemerkung wendete, daß heut«, wo Reden Silber, Schweigen aber Gold sei, der Gedanke weiter sein müsse als das Wort. Darum lobe er Hrn. Schulze um DaS, was er gesagt, und um Das, was er verschwie gen. Zum Vcrständniß seiner trefflich gefaßten Sätze gehört, Laß an; Tage vorher dem Vereinsvorstand von Polizciwegen ausgcgcben worden war, Hrn. Schulze zu be deute», daß er sich aller politische» Anspielungen zu enthalten habe.