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2225 zufragen, ob nicht wenigsten- die feststehenden Bestimmungen de- Mieth- regulativ-, unbeschadet der noch zu erledigten Punkte, ins Leben treten könnten. Iverichtigung. In dem In Nr. 282 abgedruckten Artikel: „Die orientalische Frage vor der öffentlichen Meinung", muß es Spalte k, Zeile 12 von oben, heißen: um nach der Art, wie Rußland — anstatt wie Deutschland — seine vertrags mäßige Verbindlichkeit re. Handel und Industrie. Serlin, 8. Nov. Freiw. Aul. 89'^ G.; St. - Sch. - Sch. 83 Br.; Seehdl.-Pr.-Sch. 176'/, Br.; Baukauth. 187 bez.; Friedrchsdr. 113'/,,; Louisdor 1087° bcz.; Berl.- Anh. 129-129'/, bez., Pr.-Act. 91'/, Br.; Berl.-H-mb. 103 Br., Pr.-Act. 1017, G.; Berliu-Poisdam-Magdeburg 92 Br-, Pr.-Act. I-it. A.. U. 1pc. 91 Br., 1'/,pc. O. 977, Br., I>.-l'/^vc. 97'/4Br.; Berlin-Stettin 111'/r - 1117, bez., Pr.-Act. —; Köln-Minden 123'7 bez, Pr.-Act. 100'/, G-, 5pc. 101'/, Br.; 1pc. 887, Br.; III. 877r Br.; Düßeldors-Elberfeld 80'/, Br., Pr.-Act. 5pc. 100'/, Br.; Magdeburg- Wittenberge —, Pr.-Act.—; Obcrschl. l-it. ch. 202'7 Br.; U. 166 bez. u. Br.; Pr.- Act. 93'/,G.; Halle-lhüring. 99 Br., Pr.-Act. 99'/, G.; Fr.-W.-Nordb. -11 7—10/» bez-, Pr.-Act. —; Poln. Schatz-Obi. 67'/, bez., Polii. Pfdbr. neue 887c Br.; Part. 500-Fl-L. 76G, 300 Fl.-L. 82 Br. Die Börse war in matter Haltung, wenngleich ' sich die Eurse ziemlich behaupteten, nur inländische StaalSpapiere stellte» sich abcr- ! malS niedriger. Frankfurt a. IN., 8. Nov. Nordb. 15'7 Br., '/,G-; 5pc. Mct. 67 /» Br., '/»G.; 1 7,pc. Met. 59 Br., 587, G.; Bankact. crcl. Div. 1035 Br., li»30 G.; 1831er Loose ! 181 <8.; 1839er Loose 107 G ; 3pc. Spanier 317, bcz.; Ipc. >7'/,^, 7» bez. u. G; . bad. 50-Fl.-Loose 68 Br.; kurheff. Loose 35'/, Br., 317» G; Wien 967». '/r, 7«. '/,, V» bez.; London I >674 Br.; Amsterd. 99'/, Br., 9!» G.; Ludwigshafen-Berbach 125'/, Br., 7» bez.; Frankfurt-Hanauer 102 Br. Wien, 8. Nov. Silberanl. 96; 5pc. Met. 837»; 1'7»c. Mct 73; Bankact. 1235; Nordb. 178; 1839er Loose 135; 1851er Loose 97'7; Nationalani. 88; London 11. 53; Augsburg 121; Hamburg 90; Paris 113'/,; Gold 127'/,; Silber 121'/,. Varis, 7. Nov. Schlußcursc: 3pc. Rente 71.65; 1'/,pc. 97. 70; Spanier 3pc. 327,; Ipc. 177°; Silberanl. 83'/,. London, 7- Nov. Cons. 917°; Span. Ipc. >8; Sardinier 88; Russen 5pc. 91; 1'/,pc. 81; Neue türkische Anleihe —. 'Leimig, 9. Nov. Leipzig-Dresdner 192 Br.; Sachs,sch-Baiersche 81 Br.; Sächsisch- Schleysche 100'/,Br.; Löbau-Ziltauer 35 Br., 31'/, G.; Magdeburg-Lcipzigcr.303 Br.; Berlin-AnhaltischeI30Br.; Berlin-Stettiner-; Köln-Mindener 121'/, Br.; Thüring. 99'/, Br.; Altona-Kieler 117 Br., 116'/, G.; Anhalt-Dessauer Landesbankact. 110'/, Br.; Braunschw. Bankact. 110'/, G.; Weimar. Bankact. 997, Br, 98'/, G.; Wiener Banknoten 82 Br., 817, G.; Oester. Met. 5pc. 69 Br., 98'/, G.; 1851er Loose 80Br. N e u i l IVI Leipzig, 9. Nov. Wir find dem leipziger Publicum wie den Leipzig besuchen den Fremden einen Bericht schuldig über die jetzt vollzogene Vereinigung des Städti schen Museums mit der Gemäldesammlung des Ende vorigen Jahres ver storbenen Hrn. Heinrich Schletter. Bekanntlich hatte dieser seine sämmtlichen Ge mälde, Statuen und Statuetten sowie sein Wohnhaus (letzteres ein Object von min destens 10,000 Thlrn.) der Stadt Leipzig testamentarisch vermacht, unter der Bedin gung, daß die erwähnten Kunstschätzc passend untergebracht oder binnen fünf Jahren, von seinem Tode an gerechnet, ein zu ihrer (und zugleich der der Stadt schon früher zugehöri gen Gemälde) Ausnahme bestimmtes Gebäude, ein leipziger Museum, gebaut werde, widri genfalls seine Gemäldesammlung der dresdener Gemäldegalerie, sein Wohnhaus seinen Er ben zufallen solle. Die Behörden unserer Stadt nahmen das großartige Vermächtniß an und beschlossen, ein besonderes Museum bauen zu lassen, da sich unter den öffentlichen Gebäuden der Stadt kein zur Aufnahme der Sammlung geeignetes Local fand, lieber die in unserm Lokalblatt vtclbehandelte Wahl des Platzes zu dem neuen Museum und die ganze Einrichtung desselben hat die mit dieser Angelegenheit betraute Commisfion (aus Mitgliedern der städtischen Behörden und von, Testator ernannten Kunstfreun den gebildet) noch nichts verlauten lagen. Wahrscheinlich ist ein bestimmter Entschluß noch nicht gefaßt. Vorläufig hat man die Sammlung in dem zeitherigen Local des Städtischen Museums (dessen Gemäldesammlung bekanntlich seit 1837 von dem Leip ziger Kunstverein begründet und 1818 von demselben den Behörden übergeben wurde), in der Ersten Bürgerschule, zweckmäßig untcrgebracht. Unser Städtisches Museum bietet in seiner jetzigen Zusammenstellung ein ganz cigenthümttchcs Interesse, indem fich schwerlich an irgendeinem andern Punkte Deutschlands eine so große Zahl bedeu tender Bilder ans der modernen franzöfischen u»d belgischen Schule beieinander fin den. Schon vor der Vereinigung mit der Schletter'schcn Sammlung besaß das Städtische Museum einige sehr interessante Bilder auS diesen Schulen, wie den „Crom well" vou Somers in Antwerpen, den „Schlafenden Räuber" von L. Robert, ein See stück von Le Pvitevin, das „Kinderfest" von de Loose in Brüssel, eine herrliche und großartige Schweizeriaudschaft von Calame, der, obschon Genfer, doch in seiner gan zen effectuirenden Weise mehr der franzöfischen als der deutschen Schule beiznzählen ist; einige kleinere Bilder von Berbocckhoven rc. In den der Schletter'schcn Sammlung an gewiesenen und neueröffneten sieben oder acht Zimmern finden wir, außer Gemälden von Jacquand, Destouches, Bellangö, Bouchot, Perrot, Franqueliu, Papety („Die Findung Mvsis"), Gudin („Ein Schiffbruch"), Marilhat rc., auch einige zum Theil durch Nachbildungen in Kupferstich und Steindruck allgemein bekannte Hauptwerke der fran zöfischen und belgischen Schule: „Napoleon zu Fontainebleau" von Delarochc, den „Kampf mit den Eisbären" von Biard (von dem sich auch der „Exorcismus Kari's VI." und ein kleineres Bild, „Die Wüste", hier befinden), Verboeckhoven's vielbewunderte „Schasheerde bei herausziehendcm Gewitter", und drei Kolvssailandschaftcn von Calame: eine Schweizcrlandschaft, eine Ansicht der Monte-Rvsakette und „Blick auf die Ruinen von Pästum". Die Vorliebe der Franzosen für gewaltsame, drastische Sujets und militä rische Gegenstände zeigt sich auch in dieser Sammlung; unter den Bildern, welche Sce ne» aus dem Kriegsleben darstellen, möchte jedoch Bouchot's „General Marceau als Leiche von Oestcrreichern betrauert" das bistorisch interessanteste sein. Das Städti sche Museum, das bereits einige sebr werthvollc Bilder von Cranach dem Vater und Sohn, eine Anbetung der drei Könige von Burgkmair (auf welches Bild von vor trefflicher Färbung wir besonders aufmerksam machen möchten), eine Grablegung von Rembrandt, einige Blumenstöcke von de Heem und Anderes aus der altdeutschen und altnicderländischen Schule besaß, hat durch das Schletter'sche Vermächtniß auch mehre wcrthvolle Bilder aus der italienischen und spanischen Schule, von Giovanni Bellini, Guido Reni, Sassoferrato, Murillo (eine Himmelfahrt Mariä, in Paris aus Aguado's Sammlung gekauft) rc., erworben. Man zieht sich mitunter gern in die den Sltern l e t o n. ! Bildern gewidmeten Zimmer, diese Sanktuarien dcr Kunst, zurück, um von de» zer- l streuenden Eindrücken, welche die bunte, glänzende, gemischte, weltliche Gesellschaft der neuern Bilder auf das Gemüth unwillkürlich hervorbringt, auszuruhcn und sich wieder in fich selbst zu sammeln. Die in Schletters Sammlung weniger berücksichtigte mo derne deutsche Kunst ist in dem Städtischen Museum von früher her doch auch durch tüchtige Gemälde vertreten, z. B. Veit s „Germania"; Schrader s „Friedrich der Große"; Sohn s „Donna Diana"; Henry Ritters „Heirathsantrag in dcr Normandie"; Land schaften von Koch, Schirmer, Schemen, Gurlitt, Heinlein rc. Wir erwähnen schließ lich, daß das Städtische Museum an drei Tagen in der Woche (Sonntag von 11—3 Uhr, Dienstag und Freitag von 10—I Uhr) Jedermann unentgeltlich geöffnet und der Zutritt an den andern Tagen gegen ein geringes Eintrittsgeld zu erlangen ist. U Leipziger Stadttheater, 9. Nov. Für den musikalischen Aesthetikcr ist Mozart s „Don Juan" woi eins der Hauptcvangclien; an jeder Nummer dieser Oper kann eine ästhetische Kategorie demonstrirt werden und vom Erhabenste» und Erschütterndsten bis zum Naivsten und Zierlichsten find die leuchtendste» und unwider legbarsten Beispiele vorhanden. Das haben wir vorzüglich dem Text mit zu verdan ken; denn so weit dieser auch von den Ansprüchen an dramatischen Zusammenhang, an stetige Entwickelung und gehörig vorbereitete Lösung entfernt ist, so dankbar ist er auch eben durch seine Skizzenhaftigkeit für die musikalische Ausführung, und das bunte, leicht fertige Ancinandcrreihen von Situationen seitens des Librettisten hat cs ermöglicht, daß der Mozart'schc Genius in seiner universellen Vortrefflichkeit, in seiner allumfassenden Be deutsamkeit sich zeigen konnte. Gestalten wie Don Juan, Leporello, Zerline rc. haben an sich eben nicht gar viel Bedeutung, und die Beziehungen, in denen sic zueinander stehen, können uns auch nicht viel niehr als ein flüchtiges Lächeln entlocken; aber von dieser Musik werden sie verklärt und gehoben, und was ohne diese Töne nicht über die bloße Gattung hinausgekommen wäre, das wird durch dieselben zum Typus für die resp. Gattung gemacht. So wollen wir denn dem guten Abbate Lorenzo da Ponte keine Vorwürfe über seinen Text weiter machen und ihm im Gcgentheil dankbar dafür sein, daß er den Rahmen für die köstlichen Mozartsche» Bilder geliefert hat. Die Vor stellung des „Don Juan" am gestrige» Tage bot eine neue Besetzung dcr Elvira und Anna durch die Damen Schütz-Witt und Bock-Heinzen. Wir müssen leider gestehen, daß uns die Erstere der genannten Damen nichts weniger als genügt hat, in eine Donna Elvira mit diesem gleichsam kindlichen Charakter dcr Stimme können wir uns nicht hineindcnkeii; die Elvira tritt eiuestheils auklagend auf, anderntheils ist sic von tiefem Schmerz bewegt und dieser steigert sich ost bis zu beißen Rachegelüsten. Alles dies kann mit den kleine» Mitteln dcr Frau Schütz-Witt nur halb wahr aus gedrückt werden, und auch der ancrkenncnswcrthe beste Wille, wie wir ihn bei der Dame wahrgenommen haben, muß an dieser physischen ttnmöglichkcit scheitern. Wir verdenken es Frau Schütz-Witt sehr, daß sie sich mit derartigen Partien abmüht, und sollte cs selbst nur aushülfS- oder gcfäiligkeitsweise geschehen sein, so mindert dies doch kei neswegs die Unzulänglichkeit der Leistung an sich. Die Donna Anna der Frau Bock-Heinzen bot viele gelungene Momente, und waren vorzugsweise die leiden schaftlich erregter» die befriedigendsten; in den Situationen, wo es auf Gefühlsinnig keit ankommt, z. B. in der sogenannten Bricfarie, hat sic uns etwas kälter gelassen. Unsere Ausstellungen in Betreff des Technischen in unserm vorigen Berichte können wir nicht zurücknehme»; die dcr Sängerin innewohnende Begabung wird zu wenig von Correctheit unterstützt und die Mängel der Ausbildung machen sich trotz dcr Routine noch immer zu bemerkbar. Der Darsteller des Masetto muß seine Recitative noch besser innebekommen; die Cello- und Baßaccorde bewiesen fich nicht als hinlänglich stützend für ihn und man war meist in bedauerlicher Ungewißheit über die Tonart, in der er gerade zu singen hatte. Ankündigungen. Anzeigen werden angenommen in den Expeditionen in Leipzig (Querstraße, Nr. 8) und Dresden (bei L M/foer, Neustadt, An dcr Brücke, Nr. 2.) — In Lwistur-LvsxLdv erschien bei F. 4t. Brockhaus in Leipzig und ist durch alle Buch handlungen zu beziehen: Racine's Phädra, » Adolf Mttger. Geh. 16 Ngr. Geb. 22 Ngr. Adolf Böttger, dem deutschen Publicum durch seine eigenen Poesien wie durch meisterhafte Uebersctzungen ausländischer Dichterwerke rühmlichst bekannt, beginnt eine beabsichtigte Ucbertragung der bedeutendsten Tragödien Racine's mit der vorliegenden Uebersetzung dcr in Deutschland namhaft-anerkanntesten Tragödie „PHLdra", deren Aufnahme über eine künftige Fortsetzung des Werks entscheiden soll und bittet, die Wahl gerade dieses Stücks nach dem hohen Vorgang Schiller s ihm nicht als Anmaßung zu deuten. s3171j Bei Lölling L Co. in Bremen ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Unser Denken und Leben in Gott. Von G E Köning, . 8. Geh. w Sgr. ,3172z Freitag, 10. Nov. 18. Abonnements-Vorstellung. Lur vor/rier »cs «rolog, von Gustav S Uvckl-v» Uv» HZ6lULiI2. Kühne, gesprochen von Herrn Verfiel. — Hierauf, neu cinstndnt: Wilhelm äkeU Schauspiel in 5 » o Actcn, von Schiller. Mit Musik von Bernhard Anselm Weber.