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August 18S4 Drutschk AllgtMM Ztitung «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!« Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Auslandes, sowie durch die Erpedttion in Leipzig (Querstraße Nr. 8). lFnfertionSgebühr für den Raum einer Zelle 2 Ngr. Donnerstag. Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Montags täglich und wird Nachmittags 4 Uhr au«- gegeben. Drei» für das Viertel, sahr I'/, Thlr.; jede ein. zelne Nummer 2 Ngr. Oesterreich. A Leipzig, 2. Aug. Indem Oesterreich, Gewehr bei Fuß, Hall macht, kann auch die deutsche Presse nicht vorwärts. Die Argumentation ist so ziemlich erschöpft und es kommt jetzt auf das Handeln an. Durch das Zö- gern gewinnt Niemand als Rußland. Mit dem September brechen für die Engländer und Franzosen die Stürme auf dem Schwarzen Meere an; ebenso werden die Wege in der Moldau und den Nachbarländern ungang bar werden, und da es an Oesterreich ist, hier vorzudringen, während die Russen nur stehen bleiben wollen, so ist es klar, wer an der späten Jah reszeit seine Freude haben wird. Nachdem der Deutsche Bund dem öster reichisch-preußischen Bündniß beigetretcn ist, läßt sich dreist behaupten, auf Deutschland gestützt werde Oesterreich auch ohne die Wcstmächle mit Ruß land fertig werden und eine selbständige Politik verfolgen können, wie auch Frankreich und England in der Unterstützung der Türkei allein vorgingen; denn für Deutschland sei das Fußfasscn. der Engländer und Franzosen am Schwarzen Meere ebenso nachtheilig wie jede Machlcrweitcrung Rußlands. Oesterreich, möchte Mancher sagen, wird nun seine und Deutschlands In teressen an der untern Donau desto entschiedener sowol dem Westen als dem Osten gegenüber im Auge behalten. Allein damit würde sich die deutsche Großmacht auf die Handelsrücksichtcn und die momentane Herstel lung der Donauschiffahrt beschränken und die Zukunft mit allen Eventua litäten preisgebcn. Ihr würde dann nur an der Herstellung des Friedens, an der Herstellung des 8tstu8 quo gnto gelegen sein, und die europäische Seile der Frage über Rußlands Präpondcranz bliebe ungelöst. Dann bliebe auch die norddeutsche Seile der orientalischen Frage ungelöst, wo das schles wig-holsteinische Abkommen zu revidiren, der Sundzoll abzuschaffen und Rußlands Druck auf Preußen abzuweisen ist. Bei Oesterreichs Zau dern fühlen wir wieder, wie unentbehrlich, wie entscheidend dessen Po sition für ganz Deutschland bleibt. Zumal wenn in Berlin für die na tionalen Probleme nichts zu erlangen ist, so sind wir nur zu geneigt, uns wieder nach Wien an die Kaiserburg zu wenden. Wir sahen es, als die Verordnung über die zurathe zu ziehende Landesvertretung der österreichi schen Provinzen publicirt wurde: der Liberalismus war gern bereit, darin einen neuen Anfang für constilulionelles Leben zu erblicken, den erst noch zu creirendcn Provinzialversammlungcn mehr Rechte eingeräumt zu sehen, als die alten vor 1848 besaßen, dankbar bcizupflichten, für die Zukunft zu hoffen. In der Verordnung über die große Nationalanleihe sanden norddeutsche Blätter sogar eine Sprache des jungen Kaisers zu seinem Volke, wie sie das Metternich'sche System für censurwidrig erklärt haben würde! Auf diese Nationalanleihe kommt aber, wenn wir uns den fried lichen Dingen zuwenden, für Deutschland allerdings sehr viel an. Denn erst mit der constanten Aufbesserung der Valuta wird der deutsch-österrei chische Zoll- und Handelsvertrag factisch möglich; erst durch sie wird sür Deutschland der große Markt Ungarns geöffnet; erst dann kommt uns der Neichlhum der österreichischen Provinzen an Getreide und Nohproducten zu gute. Gelingen wird aber die Nationalanleihe, wie schon die Zeichnungen der ersten Tage bewiesen haben, und gelingen wird die Valutaverbesscrung trotz der Kriegsaussichten, bei den ungeheuer« Hülfsmittcln des Kaiscr- staats, die zusehends geweckt werden, und bei der wachsenden Steuerkraft des Landes, wie wenigstens eine soeben erschienene kleine Schrift: „Das Interesse Deutschlands an dem großen österreichischen Anlchcn und die Steuerkraft Oesterreichs" (Leipzig, bei B. G. Teubner), in glücklicher Kürze und Klarheit anschaulich zu machen sucht. Deutschland. Die Frankfurter Postzeitung schreibt aus Frankfurt a. M. vom 31. Juli: „Der Beschluß, welchen die Bundesversammlung auf den An trag von Oesterreich und Preußen in der Sitzung vom 24. Juli gefaßt hat, ist zwar durch wörtlichen Abdruck in verschiedenen Blättern bekannt geworden, und es ist weder verschwiegen geblieben, daß der dänische Gesandte für Holstein und Lauenburg ohne Instruction aber glcichwol ermächtigt war, die bundcsfrcundlichc Gesinnung des Königs von Dänemark zu erklä ren, noch daß der Gesandte sür Mecklenburg die Zustimmung seines Hofs zu dem Beitritt der österreichisch-preußischen Allianz verweigert hat. Sonst aber ist der Inhalt der einzelnen Abstimmungen nicht in die Öffentlichkeit gekommen, und so ist cs auch möglich geworden, durch ein Referat in der Leipziger Zeitung die ganze Presse zu mystificircn. Diese Zeitung enthält und motivirt die Behauptung, daß und warum der König der Nie derlande zwar für das Großherzogthum Luxemburg, aber nicht für das Her- zogthum Limburg dem Allianzvcrtrag beitrete. An der Unterscheidung zwi schen beiden Gebieten ist aber nicht ein wahres Wort iznd nur Das ist richtig, daß die zustimmende Erklärung des niederländischen Gesandten sich auf das gejammte Bundesgebiet des Königs der Niederlande bezieht, und Limburg mithin nicht weniger als Luxemburg umfaßt. Nur daß das eigent liche Königreich der Niederlande seine Neutralität wie bisher zu behaupten willens sei, ist bei diesem Anlaß der Bundesversammlung nachrichtlich mit- getheilt worden." — Dem Schwäbischen Merkur wird aus Frankfurt a. M. vom 30. Juli geschrieben: „Eine Uniformität in Behandlung vcr Presse wird durch die Annahme des Bundcsprcßgesctzes in Deutschland nicht einlrelen, wie sie denn bei Verschiedenheit der Einzelstaaten in Bildungsstand, Staalsver- fassung und Religion nicht möglich ist. Das Gesetz wird nur Grundlage der mit den Ständen zu vereinbarenden Einzelgesetzgebungen sein; seine Be stimmungen, soweit sie nicht internationale und Vundesvcrhältnisse betreffen, werden nur fakultative sein; jeder Regierung wird es freistehen, statt der selben freisinnigere cinlrctcn zu lassen. Der höchst unbestimmte Ausdruck: «Eine vorzugsweise Verweisung der Preßvcrgehen vor Geschworenen findet nicht statt«, ist schon ein Beispiel, wie viel freie Bewegung das Bundes- preßgcsetz den Einzelstaatcn gestattet. Es gewährt dagegen auch den Regie rungen, im Fall daß eine Vereinbarung mit ihren ständischen Körperschaften nicht zustande kommt, den Vortheil, daß sie durch Einführung der Haupt bestimmungen des Bundesprcßgesetzes auf dem Vcrordnungswege einen ge nügenden Schutz gegen Ausschreitungen der Presse erlangen und so der ge hässigen, rein polizeilichen Maßregeln enthoben sind, wie früher Mecklenburg und Frankfurt und in neuester Zeit Nassau anzuwenden veranlaßt waren, der Selbsthülfe der österreichischen Offiziere gegen den Rcdacteur des Me phistopheles in Hamburg ganz zu geschweige»." Preußen. Berlin, 1. Aug. Die ofsicicllc Preußische Correspon- denz sagt: „Nachdem der Lloyd bereits zu verschiedenen malen und unter verschiedenen Devisen Preußen und dessen Politik angegriffen hat, läßt er in einem seiner neuesten Artikel sich also vernehmen: «Noch hat Preußen in der orientalischen Frage nichts gethan, was Schleiz und Greiz nicht ebenso gut hätten thun können. Es hat seine Mißbilligung der russischen Rechts verletzungen ,zu Protokoll' gegeben; es hat diplomatische Kuriere in Hülle und Fülle, in Hast und Eile nach Petersburg geschickt; cs hat Friedens vorschläge ohne Zahl an den Kaiser Nikolaus befördert, und cs hat für seine Mühe alle Mißachtung geerntet, die dem allerkleinsten europäischen Staate hätte erwiesen werden können: der Selbstherrscher aller Reußen hat es nicht für guc befunden, den Vorstellungen des berliner Cabinets mehr Aufmerksamkeit zu beweisen, als einem Leitartikel der Kölnischen Zeitung oder einem Wihworle des Kladderadatsch. Und mit vollkommen gutem Rechte. Die Waffen, welche man in Berlin bisher geschwungen, sind so unschuldig gewesen wie ein Fliegenwedel oder ein Stubenbesen. Wenn die Russen diese belachen, wenn sie preußische Noten als Fidibus und prcußi- sche Fricdensvorschläge als Maculatur gebrauchen, so verdenken wir es ih nen nicht.... England und Frankreich haben zu den Waffen gegriffen, nachdem sie Rußland vergebens bedeutet hatten, von seinem Unrecht abzu lassen. Oesterreich steht in Waffen, um ein Gleiches zu thun. Preußen rührt sich nicht. Was kümmert cs auch Preußen, daß der Zar den Aus spruch, welchen es in den Wiener Protokollen niedcrgclegt, verhöhnt und verspottet, daß er in seinem Rechtsbruch verharrt, daß er auf das alte Un recht neues gehäuft hätte, wenn nicht seine Truppen durch die Schläge des Feindes daran wären gehindert worden. Preußen sagt: Ich habe Worte gegen das Unrecht, nicht Thaten; ich habe als Großmacht gesprochen, ich werde als Kleinmacht handeln. Ich liebe den Frieden so gut wie die klei nen Staaten ihn lieben; ich spreche mein gewichtiges Wort in den euro päischen Angelegenheiten, und wenn es mißachtet wird, so bitte ich höflich darum, daß man es achten möge, und wenn man meinem Flehen doch nicht nachgibt, so bescheide ich mich und dulde.» Auf diese maßlosen An griffe irgendetwas zu erwidern, halten wir nicht für angemessen. Dieselben können ruhig der unbefangenen Beurtheilung des Publicums überlassen werden. Wären sie begründet, so würden sie noch mehr Oesterreich treffen, welches, bei ungjcich näherm Interesse, in der Auffassung der Ereignisse und in der Behandlung der orientalischen Angelegenheit, seit der Ableh nung der im Marz d. I. von den Wcstmächten einerseits, von Rußland andererseits vorgelegten Propositionen, mit Preußen in vollkommenem Ein- vcrständniß sich befunden und dieses noch vor wenigen Tagen vor ganz Deutschland proclamirt hat. Indessen bleibt es immer zu bedauern, daß der Lloyd, und mit ihm ein Theil der deutschen Presse, selbst in dieser ernsten Zeit sich seiner Aufgabe nur unvollkommen bewußt ist. Artikel, welche, wie dieser und einige frühere desselben Blatts, die Insolenz engli scher Blätter noch überbieten und leichtsinnig darauf hinarbeitcn, das An sehen Preußens zu verringern, gefährden ebenso sehr die Interessen Deutsch lands, als cs Uebergriffc auswärtiger Mächte im Stande sind, weil sie