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'c, Nr. 2.) n Leipzig i erhalten: Vttza oman 15 Ngr. >20671 üerlag) i» rtie. Her- m. Z Lie- lauufer. er Sprache eft an die 0 geh- I Sidmann. . 15 Sgr. Arabesken 27 Sgr. -er. vIp^lU H «ltttl» über Rtela e n in Prag; Nachm. 2>,, jn. ösknN-1 isenach u. odne Un» ernackten , von Halle iffe !. u. II. G chwein- 0, Stürn- Mrgn-6 U.; z> Perso- für sich al- iersonenbef., k-ös^sr- ; 2) Mrgne ig, Han» bei. vön > in WageN» -gnS 7'/, U. nach Mag» rach Meck» rnachre n ienzug Ahd- periönenbe» Lötben; 7> n Orten, Ubr. —:j Uhr. ffnet Laz >dner Str. , Sabine» ldebauses. 8-SU. !e»ttvve/- kna/ßa//e. Abend« in nügaffe 1. 1- Bons-- UeltX r«, vom . Grohe n Doni- t«ndy; er Brun- vo» V. Liste Ab- nd dritte g: Die Freitag. — Rr. 156 — 7. Juli 18S4 AeiPzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme de« Montag«, täglich und wird Pachiyittags 4 Uhr aus- ge'geben. ^Nreia für da« Biertel, jayk I'/, Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. Dkutschk Mgkintinc Zcitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Auslandes, sowie durch die Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Hnsertionsgebuhr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. D eutsch land. Preußen, t Berlin, -1. Juli. In Betreff der vermuthlich am heu tigen Tage in Wien einlaufenden Antwort Rußlands sind, wie in den hiesigen höher« Kreisen angegeben wird, folgende Andeutungen aus Peters burg hier eingegangen: Erstens besteht Rußland beharrlich auf seinen Fode- rungen in Bezug auf die religiöse Seite der orientalischen Frage; zweitens verlangt es die Zurückziehung der Flotten und Truppen der Wcstmächte, und drittens beabsichtigt es, die Serethlinie zu besetzen und zu behaupten. Unter diesen Bedingungen will Rußland die Donausürstenthümer bis auf die Serethlinie räumen und auf einen Waffenstillstand eingehen. Besonders hervorzuheben ist indessen noch, daß die russischen Bevollmächtigten, welche mit jedem Tage in Wien und hier in Berlin erwartet werden, beauftragt sein sollen, unter der Hand anzudeutcn, daß diese Bedingungen, die in der That zur Heiterkeit zu stimmen geeignet waren, wenn die Sache nicht zu ernst wäre, nicht die Endentschließung des Petersburger Cabincts seien und über dieselben wol auch noch unterhandelt werden könne. Ohne die letz tere eigentliche Antwort würde die andere als eine unbedingt ablehnende zu erachten sein. Es scheint indessen, als ob das Petersburger Cabinet der öf fentlichen Meinung in Rußland gegenüber, die bekanntlich in der orientali schen Angelegenheit infolge des angeregten Fanatismus sich zu großer Gel tung namentlich in Petersburg emporgeschwungen hat, es nicht wagte, in der Antwort an Oesterreich, deren Veröffentlichung es besorgt, Zugeständ nisse zu machen, und lieber durch mündliche Andeutungen die Aussicht auf solche stellt, Von allen Seiten, welche nicht Rußland das Wort reden, wird hier auf die große Gefahr aufmerksam gemacht, in welche sich die deut schen Großmächte begeben, wenn sie den im Geheimen von Rußland ge- machten Zugeständnissen Glauben beimesscn und sich als vermittelnde Mächte von dem die Sache wieder in die Länge ziehen wollenden Rußland gebrau chen lassen. Die Entschiedenheit Oesterreichs wird gegenwärtig auf die Probe gestellt werden. Man hegt die zuversichtliche Hoffnung, daß diese Macht, deren Interessen so unmittelbar fortwährend durch Rußland gefährdet sind, sich nicht durch dm Schein beirren lassen, sondern den wirklichen Kern der Frage muthig erfassen und zur Lösung führen werde. Rußlands Politik scheint nach Aufschub der großen Frage zu streben. Mit Recht wird aber von namhafter Seite darauf hingewiesen, daß ein solcher Aufschub nur Ruß land zum Vortheil gereichen könnte, indem alle großen Fragen ungelöst blie ben und Rußland infolge der unveränderten Beibehaltung des Stulus quo gntö sich in der Stellung und Macht behaupten würde, welche ihm leider möglich gemacht hat, Europa mit seiner Suprematie zu bedrohen. Die of- senbare Gefahr sei vorhanden, daß Rußland, gedemüthigt wie es aus der jetzigen Verwickelung hervorgehe, mit größter vorbereiteter Kraftanstrengung und nach, Abschluß fester Allianzen wieder eine große europäische Krisis her aufbeschwöre,«,,würde, um a« seinen jetzigen Feinden sich zu rächen und seine verlorene Macht sowie, seinen Einfluß auf Europa wicderzugewiniien. Die großen. StaalSfragen, welche sich seit Jahrzchnden aufgespeichert haben, er heischen ihre Lösung, wenn dieselben nicht zu immer größern Verwickelungen unter fortwährender Beunruhigung Europas führen sollen. Als Ucberbrin- ger der Antwort Rußlands auf die österreichisch-preußische Auffoderung wird hisr der russische General v. Benkendorff erwartet. Der Oberstlieutenant v. Manteuffel dürfte einstweilen noch nicht hierher zurückkehren, sondern noch cipige Zeit in Petersburg verbleiben. — Die Eröffnung der Sitzungen des wiedereingesetzten Staätsraths wird auf das lebhafteste hier besprochen. Bei der Ernennung der neuen Mitglieder des Staatöraths scheint die äußerste Rechte sich einer besonder« Bevorzugung zu erfreuen gehabt zu hqben. Die Liste der neuernannte« Mitglieder hat deshalb in den Kreisen anderer po litische« Richtungen, wenig Befriedigung erregt. Einzelne conservative Rich tungen sind gänzlich unberücksichtigt geblieben, obwol sich befähigte Staats männer genug auch nach dieser Seite hin vorfinden. — Dem von der Neuen Preußischen Zeitung versuchten Beweise, als ob die Donau nur eine un tergeordnete Wichtigkeit für den Verkehr habe, stellen hiesige unparteiische Sachverständige Thatsachen entgegen, welche jenen Beweis vollständig ent kräften. Der Werth der zwischen der Türkei und dem Zollverein auf dem Donauwcge ausgetauschten Waaren betrug im Jahre 1844 bereits 10'/- Mill. Thlr. Der Werth der österreichischen Einfuhr auf der Donau nach Rustschuk wird von den österreichischen Statistikern 1847 schon auf 3 Mill. Fl. angegeben. Die Zahl sämmtlicher jährlich in die Donaumündungen ein- laufcnden Schiffe betrug in den dreißiger Jahren nur 600, während sie im Jahre 1844 bereits auf 2030 Schiffe gestiegen war. — Die Zahl der in diesem Sommer hier durchreisenden Russen ist gegen sonstige Jahre eine so äußerst geringe, daß sie für den Verkehr gar nicht in Anschlag kommt. — Die Anleihe von 15 Mill. Thlr«., deren Zeichnungen jüngst ge schlossen worden sind, ist bekanntlich nach den getroffenen Bestimmungen in vier Raten zu je 25 Proc. am 10. Juli, 1. Aug., 1. Sept, und 1. ! Oct. einzuzahlen. Wie man erfährt, sind schon jetzt bedeutende Einzahlun gen erfolgt. (Pr. Cz.) — Dem Lloyd wird aus Berlin geschrieben: „Das sichtbarste Zeichen für die Umwcndung in Preußen ist das urplötzliche Eingehen der Wehr zeitung, deren maßloses Hcrfallen über jedes anlirussische Elen,ent ich Ihnen früher bereits zu charaktcrisiren Gelegenheit hatte. Das Blatt er stand 1848; der Hauptcedacteur war der frühere Schauspieler und jetzige Hofrath Louis Schneider, welcher jetzt Vorleser des Königs ist. Nächst ihm waren sehr bedeutende Persönlichkeiten der Hofpartei die eifrigsten Mit arbeiter an dem Blatt. Ich bin über einige andere Gründe des plötzlichen Eingehens dieses Blatts unterrichtet u«d kann Ihnen mittheilen, daß das Aufhören der Wehrzeitung durch Misfallen ihrer Sprache, namentlich gegen Oesterreich, von Seilen des allerhöchsten Orts so schnell herbeigeführt wor den ist, ja daß man in militärischen Kreisen gegenwärtig eine Erklärung zu erlassen und diese zu veröffentlichen beabsichtigt, worin man offen gegen eine derartige Verfechtung des Soldatenthums protcstirt!" Württemberg. Stuttgart- 3. Juli. Unter vorstehendem Datum enthält der amtliche Staatsanzeigcr für Württemberg folgende ofsiciöse No tiz: „Da die Weser-Zeitung und vielleicht auch andere Zeitungen über Das, was in Bamberg vorgefallen ist, unterrichtet sein wollen, so erklären wir hiermit aus sicherer Quelle, daß diese Angaben ganz falsch sind. Würt temberg hatte gewünscht, daß der Deutsche Bund ganz neutral bleibe in den orientalischen Angelegenheiten, im Sin« und Geist der Bundesacte, die darauf gestützt ist, daß nur im Fall eines Angriffs oder Bedrohung der deutschen Grenzen der Krieg erklärt werde; da nun weder Angriff noch Bedrohung der deutschen Grenzen stattfindct, so konnte Württemberg nur im Sinne der Vereinigung mit den übrigen Bundesstaaten auf die Erklä rung von Bamberg eingehen." Thüringische Staaten. **Aus dem Großherzogthum Wei mar, 4. Juli. Der I.Juli ist für unser Gemeindeleben insofern von Wich tigkeit, als mit ihm die rcvidirte Gemeindeordnung, eine organisch nothwendige Folge des rcvidirten Wahlgesetzes, zur Ausführung gekommen. Hier die Hauptbestimmungen des neuen Gesetzes: Von der allgemeinen Re gel, daß jedes Grundstück einem Gemeindeverband angehören müsse, sind nunmehr diejenigen Besitzungen ausgenommen, welche bis zum Erlaß der Gemeindeordnung von 1850 als besondere Heimatsbezirke bestanden, und ihren Verhältnissen nach eine selbständige Gemeinde bilden können. Die Ortsstatuten brauchen nur mit mehren ausdrücklich bezeichneten Artikeln der Gemeindeordnung übereinzustimmen. Die Gemeindevorstände können, na mentlich in polizeilicher Beziehung, Strafandrohungen bis zu 5 Thlrn. (und mit Genehmigung des Bezirksdirectors auch darüber) erlassen. Die staat lichen Aufsichtsbehörden dürfen die nothwendig erachteten Leistungen der Ge meinden auf ihre Kosten anordnen. In Gemeinden von nicht mehr als 2000 Einwohnern ist das Slimmverhältniß dergestalt, daß Derjenige, welcher über 5 Thlr. directc Steuer entrichtet, auf jede volle 5 Thlr. noch eine Stimme mehr erhält, bis diese Stimmen das Drittheil der sämmtlichen übrigen Stim men übersteigen. Die Zahl der Gemcinderathsmitglieder ist für größere Ge meinden bedeutend verringert. Die Wahl des Gemeindevorstandcs bedarf der Bestätigung des Bezirksdirectors. Endlich kann die Staatsregierung ganze Gemcinderäthe wegen Pflichtvernachlässigung auf Antrag von zwci Drittheilen der stimmberechtigten Gemeindeglieder auflösen, sowie auch aus Gründen deS allgemeinen Wohls einzelnen Gemeindevorständen die Verwal tung der Ortspolizei entziehen. — Nachstehendes ist, wie die Weimarische Zeitung aus authentischer Quelle erfährt, die von den großherzoglichen und herzoglich säch sischen Häusern in der Sitzung des Bundestags vom 16. Juni auf die bekannte österreichisch-preußische Vorlage vom 24. Mai nachträglich abge gebene Erklärung: „Der Gesandte, welcher sich in der 15. Sitzung hoher Bundesversammlung vom 24. Juni das Protokoll offcnzubehaltcn hatte, ist nunmehr angewiesen, es auch namens seiner Comuüttenten auszuspre chen, wie das nach der gemeinschaftlich von Oesterreich und Preußen in das Protokoll der gedachten Sitzung niedergelegten Erklärung bisher cingehal tene Verfahren dieser beiden deutschen Großmächte und namentlich die hier bei von denselben bethäligte Fürsorge für Wahrung der Interessen des ge- sammtcn Deutschland die vollste Anerkennung und den aufrichtigsten Dank hervorgerufen, und wie das cinmüthigc Zusammenhalten der beiden größten deutschen Staaten in dieser so hochwichtigen Angelegenheit zu der Hoffnung berechtige, daß alle deutschen Staaten den herannahenden europäischen Stür men gegenüber, in gleicher Einmüthigkeit an Oesterreich und Preußen sich anschließend, die Bundeseinheit zu wahren bestrebt sein werden." — Vom Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha ist der Professor Samwer, der früher als Gesandter der schleswig-holsteinischen Statthalter-