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4W (Nr. 59), während sie mit Befriedigung den Standpunkt der Nummern strikt' Regierung Sr. Mas. des Königs als den ihrigen anerkennt, zugleich gegen Ansichten, die nicht mindere Berechtigung haben als die ihrigen, und gegen Personen, die mit Hingebung und Aufrichtigkeit der königlichen Regierung Dienste zu leisten bemüht gewesen sind, mit verdächtigenden Angriffen hcr- vortritt. Wir halten es für ebenso wenig gerechtfertigt, daß jenes Blatt Personen deshalb anfeindet, weil Sr. Maj. Negierung es in der gegen wärtigen Lage nicht an der Zeit erachtet, die von ihnen aus bester Absicht zur Wahrung der Geltung und Unabhängigkeit Preußens empfohlenen Maß nahmen zu ergreifen, als wir es für angemessen befunden haben, mit der Neuen Preußischen Zeitung über die Vorschläge zu rechten, welche sie, in Verkennung der eigensten Interessen Preußens und Deutschlands, noch vor kurzem der Regierung anzuempfehlen für gut fand. Wir sind vielmehr gern bereit, es als einen Act patriotischer Selbstüberwindung anzuerkennen, daß die Neue Preußische Zeitung, nach einem langen Wege schweren Jrr- thums, die Richtigkeit der Politik anerkannt hat, welche die Regierung Sr. Maj. des Königs aus selbständiger Entschließung befolgt, und wollen an diese von dem genannten Blatte gewonnene Erkcnntniß gern die Hoffnung knüpfen, daß es diesen neuen Standpunkt ohne alle Hintergedanken festhal len und daß das Vertrauen zur Regierung eS vor Abirrungen in Zukunft bewahren werde. Die Ehre des Landes legt der Regierung die Pflicht auf, den von ihr eingeschlagenen Weg mit Festigkeit und Kraft zu verfolgen, und sie darf erwarten, dabei von allen Preußen in unbedingtester Weise unterstützt zu werden. Es wäre daher ein« nicht genug zu beklagende Ver kennung der gegenwärtigen Lage, wenn in einem Zeitpunkte, wo die Regie- rung genöthigt sein könnte, im Namen der Ehr« und der Selbständigkeit Preußens nicht unerhebliche Anfoderungen an den Patriotismus zu machen, Parteiansichten und -Interessen sich in den Vordergrund drängten und durch — Die officielle Preußische Correspondenz vom 12. März richtet sich, wie erst gegen die National-Zeitung, so jetzt gegen die Neue Preußische Zeitung. Sie enthält folgenden Artikel: ,,Es müßte als vermessene Leichtfertigkeit getadelt werden, wenn von irgendeiner Seite der schwere Ernst der Situation verkannt würde, in welcher Deutschland bei seiner Lage und seinen Interessen ange sichts des Conflicts sich befindet, der unter den mächtigsten Staaten Euro- Pas zum Austrag gebracht werden soll. Wir glaubten deshalb von allem Andern absehen und zur Einigkeit mahnen zu müssen, als die Ausführung von Reformen in der deutschen Bundesverfassung unter den gegenwärtigen Verhältnissen in Anregung gebracht wurde, weil dieselben, so sehr sie von allen Seiten > als wünschenswerth und nothwendig erkannt sind, doch den lebhaftesten Widerstreit der Meinungen Hervorrufen und die Quelle bebaue» sicher Zerwürfnisse werden könnten. Vor den Gefahren, die von außen drohen, müssen alle Differenzen im Innern schweigen. Dies gilt nicht min- der in Beziehung auf Deutschland als auf Preußen. Wir können cs da her nicht billigen, wenn die Neue Preußische Zeitung in einer ihrer letzten »^^44 4 --ff - ungerechtfertigte Vorwürfe die Gefühle der Hingebung und der Opfers«»' digkeit für daS Vaterland geschwächt würden." nqch b werden zu «m> L Deutss ninge> übrigen Abgeor samen then. wieder > Project und N T bester! zeitung kotzuri solchen im Bu ner solt der Bu nichts l burgS i 3. 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Andererseits ist aber auch, wie wir an derselben Stelle erfahren, vorgestern eine Deputation, auS Bewoh nern der Ostseeprovinzen bestehend, bei dem Ministerpräsidenten gewesen und hat denselben gebeten, den Anschluß an Rußland abzuwehren, weil sie sonst in Gefahr schwebten, eine große Menge Schiffe zu verlieren, die sich gegenwärtig in englischen und französischen Häfen befänden und einen Werth von 10—30 Mill. Thlrn. trügen. Jedenfalls würden die Westmächte, ver einige sich Preußen in dieser Krisis mit Rußland, diese Schiffe sofort mit Beschlag belegen und dadurch die preußische Schiffahrt für lange Zeit völlig ruiniren." — Durch königlichen Erlaß vom 17. Febr. ist auf den Bericht der Ad miralität dieselbe ermächtigt worden, zur Ausführung der Arbeiten auf den Kriegswersten ein militärisch zu organisirendes Werftcorps zu bilden. — Der Kölnischen Zeitung schreibt man auS Berlin: „Der Kriegsminister der Novembertage 1848, Generallieutenant und Jnspecteur der 2. Arkillerie- inspection v. S trotha, hat jetzt mit Pension den Abschied erhalten. Der selbe war bekanntlich vor 1848 auf längere Zeit in der Rheinprovinz." — Das Correspondenz-Bureau schreibt: „Der Kampf gegen das Mau- rerthum, von der orthodoxen Theologie in neuester Zeit wieder un ternommen, scheint jetzt umfassender organisirt werden zu sollen. Gleichzeitig erscheinen in diesem Augenblicke in Berlin und in Leipzig Schriften gegen die Freimaurerei, um sie einestheils als schädlich, anderntheils als lächerlich darzustellen. Auch der Verfasser der Angriffe gegen die Mayonnerie in der Evangelischen Kirchen-Zeitung schweigt auf die Entgegnung der Logen nicht und bringt heute in vier gleichzeitig erscheinenden Nummern dieses Blatts eine sehr ausgedehnte, durch Belege unterstützte Replik, deren hauptsächlichste Aufgabe darin besteht, die Unverträglichkeit eines evangelischen Predigtamts mit der Zugehörigkeit zum Orden darzuthun. Es ist die Absicht, diese Re- plik zugleich durch besonder« Abdruck auch in nichttheologische Kreise zu verbreiten." — Zn den berliner Buchhandlungen hat die Beschlagnahme einer bei Göpel in Stuttgart erschienenen Schrift: „Die Frag« der Zukunft Deutsch- landS", von Gustav Dietzel, stattgefunden. — Am 9. März ist in Königsberg vom dasigen Appellationsgericht in Sachen des Harkort'schen Wahlkatechismus ein freisprechendes Ur theil ergangen. Der Angeklagte war der frühere Abgeordnete Siegfried auf Skandlak, und die Freisprechung erfolgte aus materiellen Gründen, da der Gerichtshof gegen die Ansicht der Oberstaatsanwaltschaft in den beiden in- criminirtcn Stellen nichts Strafbares fand. Baiern. München, 9. März. Die Allgemeine Zeitung schreibt: „Ein kurzer Ueberblick über die bisjetzt hier eingegangenen Mittheilungen in Bezug auf die Betheiligung in den verschiedenen Ländern Deutschlands an der hiesigen allgemeinen Ausstellung deutscher Industrie- und Gewerbserzeugnisse gewährt die erfreulichsten Resultate Aus den ver schiedenen Provinzen Preußens hören wir von recht lebhaften Vorbereitun gen zur Bctheiligung an der Ausstellung; besonders aber herrscht in den industriellen und gewerblichen Kreisen Berlins in dieser Beziehung eine große Thätigkcit. Aus Sachsen wird ein« außerordentlich bedeutende Theilnahme gemeldet und zwar ohne Ausnahme in allen Zweigen der Industrie dieses gewerbreichen Landes. Beispielsweise sei in dieser Beziehung angeführt, daß aus Sachsen allein, und zwar erst bisjetzt, nicht weniger alS 10,000 Quadratfuß Raumbedarf blos für Maschinen angemeldct sind und «in wei teres Naumbedürfniß für noch anzumeldende Maschinen in Aussicht gestellt ist. Ein Naumbedürfniß von 3500 Quadratfuß für landwirthschaftliche Maschinen und Geräthschaften, welches von Einem Hause beansprucht wird, ist dabei noch gar nicht mitgerechnet. Im Ganzen läßt sich annehmen, daß die sächsischen Ausstellungsgegenstände zusammen einen Raum von beiläufig 40,000 Quadratfuß einnehmen werden. In Hannover waren bis zur vo rigen Woche schon 90 Aussteller zur Anmeldung gekommen, und die Vor bereitungen, welche in Württemberg getroffen werden, lassen die ausgedehn teste Theilnahme von dorther nicht bezweifeln. In Stuttgart sowie in den im Königreich befindlichen industriellen Etablissements werden wahre Pracht stücke für die Ausstellung angefertigt. Die Theilnahme Badens wird beson ders auch dadurch gehoben werden, daß die württembergische Regierung, gu tem Vernehmen nach, die Fracht für auf den Eisenbahnen des Landes durch- passirende Ausstellungsgegenstände um 25 Proc. ermäßigt hat, welche anerken- nenswerthe Liberalität bekanntlich auch von der sächsischen Regierung geübt wird. Aus Kurhessen wird sich besonders Hanau durch Galanterie- und Teppichwaa- ren auszeichnen; inEroßherzogthum Hessen ist die Vorbereitung zur Theilnahme im ganzen Lande sehr groß, besonders in dem gewerbreichen Offenbach. Die Vertretung Nassaus dürfte sich vornehmlich auf die Eisenindustrie des Lan des, und die Frankfurts auf Manufacturen, Bronzewaaren, Strohgeflechte rc. beziehen. Die Vorbereitung zur Betheiligung Oesterreichs ist in allen Kron ländern des Reichs eine außerordentlich große, besonders aber in Wien und Prag, und es unterliegt keinem Zweifel, daß die österreichische Industrie in dem ersten Wettkampf der deutschen Gesammtindustrie in einer deö mäch tigen KaiserstaatS würdigen Weise vertreten sein wird, sodaß die Indu- völlig indifferente Neutralität in der schwebenden Verwickelung allerdings den S(aat«n zweiten und dritten Ranges offen bleibt, daß sie aber nicht dir drn zwei deutschen Großmächten geziemende Stellung ist, zumal nachdem sie auf der Wiener Conferenz bereits ihr moralisches Gewicht eingesetzt und dadurch ihrer Bctheiligung einen bestimmten Ausdruck gegeben haben. ES ist unsere Ansicht, daß eine solche Position gar nicht diejenige dieser beiden Mächte sein kann, daß es ein bloßer Jrrthum ist, selbst wenn sie erklären , daß sie eS wäre, daß der ganze Conflict alle ihre Lebensin- teresscn so nahe berührt, daß ihre Auffassung sich unwillkürlich der einen oder andern Seite zuncigcn und dadurch auch ihrer Neutralität ein entsprc- chender Charakter aufgedrückt werden muß, so sehr auch die volle Unparlei- lichkcit äußerlich an den Tag gelegt, vielleicht sogar angestrebt werden mag. Nachdem durch die letzten Beschlüsse der Wiener Conferenz unzweideutig aus gesprochen war, daß das Recht nicht auf Rußlands Seite stehe, mußten dic von dem Grafen Orlow überbrachten Neutralitätsvorschläge, welche die deutschen Mächte verpflichten wollten, eventuell zur Durchsetzung Dessen zu den Waffen zu greifen, was sie selbst für Unrecht erklärt hatten, als eine Beleidigung angesehen und selbstverständlich zurückgewicsen werden. Wird hiermit die Ablehnung ähnlicher Vorschläge von Seiten der Westmächte ein fach in Parallele gestellt, soll die Selbständigkeit Preußens ganz in dem selben Maß« betheiligt sein, wo es sich einfach darum handelt, Das, was es als Recht «rkannt hat, nun auch durchsetzen zu helfen, so scheint uns dies allerdings mit den einfachen Conscquenzen der bisher eingenommenen Stellung unvereinbar. Nach der in dem halbamtlichen Artikel der Oester- rcichischen Correspondenz vorliegenden Kundgebung der österreichischen Re gierung hat diese keinen Anstand genommen, ihre Neutralität näher dahin zu bestimmen, Paß, im Falle sie aufgegeben werden müsse, dies zu Gun sten der nach ihrer officiell dargelcgten Ansicht auf dem Boden des Rechts stehenden Partei geschehen werde. Preußen dagegen verweigert jede Erklä rung, welche den bisher von seiner Diplomatie vertretenen Ansichten in dem neuen Stadium, in welches ihre Durchführung getreten ist, auch nur eine fernere moralische Stütze bieten würde. Das zuletzt von der Neuen Preu ßischen Zeitung aufgestellte Programm ging dahin, daß zunächst die Neu- tralita't noch festzuhalten, dieselbe aber eventuell zu Gunsten Rußlands auf zugeben sei. Dieses Blatt verkündet jetzt mit freudiger Gewißheit, daß das preußische Cabinet endlich die von ihm empfohlene Stellung eingenommen habe. Wir haben nur von einer Inkonsequenz gesprochen, während die Neue Preuß sche Zeitung bereits einen Systemwechsel ankündigt. Dennoch hat die Preußische Correspondenz ihre Widerlegung gegen uns, nicht gegen die Neu« Preußische Zeitung gerichtet."