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und des Menschen Kind, daß du dich sein annimmst? Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein, aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn krönen, du wirst ihn zum Herren machen über deiner Hände Werk. Alles hast du unter seine Füße getan, Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tier, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer gehet: Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen. Adam Gumpelzhaimer: Die dunkle Nacht (Aus „Neue deutsche geistliche Lieder mit drei Stimmen“, 1591) Die dunkle Nacht ist über uns gekommen und hat das Tagewerk von uns genommen, daß wir uns legen nach der Arbeit Segen, der Ruh zu pflegen. Drum nehmen wir, was sie uns hat bereitet, die über uns die schwarzen Schleier breitet, ruhen geborgen vor des Tages Sorgen zum neuen Morgen. Heinrich Schütz: Stehe auf, meine Freundin Stehe auf, meine Freundin, meine Fromme, meine Schwester, meine liebe Braut, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin, die Blumen sind herfürkommen im Land, der Lenz ist herbeikommen, und die Turteltaube läßt sich hörn in unserm Lande, der Feigenbaum hat Knoten gewonnen. Die Weinstöcke haben Augen gewonnen und geben ihren Ruch. Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, meine Taube, meine liebe Braut, und komm her! Siehe, meine Freundin, du bist schön, du bist aller Dinge schön und ist kein Flecken an dir, du hast mir das Herz genommen. Küsse mich mit dem Kuß deines Mundes. Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, meine Fromme, meine Taube, meine Schwester, meine liebe Braut. Honig und Milch ist unter deiner Zunge. Zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme, denn deine Stimme ist süß, und dein Gestalt ist lieblich. Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, meine Fromme, meine Taube, meine Schwester, meine liebe Braut, und komm her! Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1972/73 — Chefdirigent: Günther Herbig Redaktion: Dr. habil. Dieter Hartwig Druck: Polydruck Radeberg, PA Pirna - 111-25-12 3 ItG 009-119-72