Volltext Seite (XML)
und wir gestalten sie so, daß wir glücklich auf ihr werden können. Zu diesem glücklichen Leben gehören auch die Kunstwerke, die die großen Meister ge schaffen haben. Das Konzert im schönen, festlichen Dresdner Kulturpalast wird Euch davon überzeugen. Liebe Thälmann-Pioniere! Unterhaltet Euch in Vorbereitung auf das große Kunsterlebnis, die Neunte Sinfonie, mit Eurem Pionierleiter, Eurem Musiklehrer und sprecht in der Pionier gruppe darüber, wie Ihr Kunst und Kultur noch besser in die interessante Ge staltung des Pionierlebens einbeziehen könnt, macht das Schöne Euch zu eigen und erschließt Euch die Schätze der Musik, lernt sie achten und lieben! Euer Prof. Dr. Karl Laux Liebe Thälmann-Pioniere! Die Stadt Dresden hat Euch gastlich aufgenommen. Ihr habt die Gelegenheit, eine der schönsten Städte der Welt, die man einmal das „Deutsche Florenz“ genannt hat, kcnnenzulernen. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 wurde diese Stadt ein Opfer der anglo-amcrikanischen Bomber, die sie in Schutt und Asche legten. Heute aber ist sic wieder aufgebaut, großartiger denn je, eine sozialistische Großstadt, eine Stadt der Industrie, der Technik und der Kultur. Wovon man früher nur träumen konnte, ist heute, ist in der Deutschen Demokratischen Republik Wirklichkeit geworden. Im Kulturpalast besitzt Dresden einen Konzertsaal, wie man ihn sich nicht schöner, nicht großartiger vorstellen kann. Ihr lernt ihn kennen, wenn Ihr dort die Aufführung der Neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens erleben werdet. Diese Sinfonie gehört zu den berühmtesten Werken der Musik. Ihr habt Euch für die Aufführung vorbereitet, Ihr habt darüber gelesen, Ihr habt mit Euren Pionierleitern, Lehrern und Eltern darüber gesprochen. Vielleicht habt Ihr auch das ,,Beethoven-Buch für junge Leute“, ,,Begegnung mit der Unsterblichkeit“ von Kurt David gelesen und etwas über das Leben des Meisters erfahren, so wie es nur ein Dichter darstellen kann. Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, was das für Euch bedeutet, eine so herrliche Komposition, das Werk eines der größten Komponisten, der zu gleich ein edler Mensch war, zu hören? Nicht von einer Schallplatte in einem kleinen Raum, sondern dargeboten in einem festlichen Konzertsaal von einem weltberühmten Orchester, der Dresdner Philharmonie, und dem Philharmoni schen Chor, mit hervorragenden Solisten, die an den großen Opernhäusern unserer Deutschen Demokratischen Republik wirken? Viele Eurer Freunde wären sicher gern mit Euch gefahren, um ein solches Konzert zu erleben. Und manche Eurer Eltern werden an ihre Jugend denken, in der sie nicht die Möglichkeit hatten, ein so großes Konzert zu besuchen; gar ein Konzert, das ausschließlich für Kinder veranstaltet wurde. In ihrer Jugend zeit waren die Konzerte vor allem für die reichen Leute. Dort hatten sie Gelegenheit, den aus dem Volk herausgepreßten Wohlstand, zum Beispiel mit der Kleidung, zu zeigen. Um ihren Reichtum zu dokumentieren, wurde auch die Persönlichkeit und Musik Beethovens benutzt. Das Volk aber hatte wenig von seiner Musik, da es nicht eingeladen war zu den Festen der Musik in den schönen Konzertsälen, und weit man es in der Schule nicht darüber belehrt hatte.