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4 Omnia sol tem Omnia sol temperat purus et subtilis, novo mundo reserat facies Aprilis, ad amorem properat animus herilis et iocundis imperat deus puerilis. Rerum tanta novitas in solemni vere et veris auctoritas iubet nos gaudere; vias prebet solitas, et in tuo vere fides est et probitas tu um retinere. Ama me fideliter, fidem meam nota de corde totaliter et ex mente tota. sum presentialiter absens in remota. quisquis amat taliter, volvitur in rota. 5 Ecce g r a tu m . . Ecce gratum et optatum ver reducit gaudia, purpuratum floret pratum, sol serenat omnia, iamiam cedant tristia! estas redit, nunc recedit hyemis sevitia. lam liquescit et decrescit grando, nix et cetera, bruma fugit, et iam sugit, ver estatis ubera: illi mens est misera, qui nec vivit, nec lascivit sub es’atis dextera. Gloriantur et letant.r Bariton-Solo Alles macht die Sonne mild, Sie, die reine, zarte. Neues schließt das Angesicht Des April der Welt auf. Wiederum zu Amor hin Drängt die Brust des Mannes, über alles Liebliche Herrscht der Gott, der Knabe. Solche All-Erneuerung In dem feierlichen Frühling Und des Frühlings Machtgebot Will, daß wir uns freuen. Altvertraute Wege weist er: Auch in deinem Frühling Fordert Treu und rechter Sinn: Halt ihn fest, der dein ist! Liebe mich mit treuem Sinn! Sieh auf meine Treue, Die von ganzem Herzen kommt Und von ganzem Sinne. Gegenwärtig bin ich dir Auch in weiter Ferne. Wer auf solche Weise liebt, Ist aufs Rad geflochten. Chor Sieh! der holde Und ersehnte Frühling bringt zurück die Freuden! Purpurrot Blüht die Wiese, Alles macht die Sonne heiter’ Weiche nun die Traurigkeit! Sommer kehrt Zurück, des Winters Strenge muß nun fliehen. Nun schmilzt hin Und schwindet Hagel, Schnee und alles andere. Der Winter flieht, Und schon saugt Der Frühling an des Sommers Brüsten. Das muß ein Armseliger sein, Der nicht lebt Und nicht liebt Unter des Sommers Herrschaft. Es prangen Und schwelgen in melle dulcedinis qui conantur, ut utantur premio Cupidinis; simus jussu Cypridis gloriantes et letantes pares esse Paridis. 6 Tanz 7 Floret silva n o b i I i s . . . Floret silva nobilis floribus et foliis. ubi est antiquus meus amicus? hinc equitavit, eia, quis me amabit? Floret silva undique, nach mime gesellen ist mir we. Gruonet der walt allenthalben, wa ist min geselle alse lange? der ist geriten hinnen, owi, wer sol mich minnen? 8 Chramer, gip die v a r w e mir... Chramer, gip die varwe mir, diu min wengel roete, da mit ich die jungen man an ir dank der minnenliebe noete. Seht mich an, jungen man? lat mich iu gevallen! Minnet, tugentliche man, minnecliche frouwen! minne tuot iu hoch gemuot unde lat iuch in hohen eren schouwen Seht mich an, iungen man! lat mich iu gevallen! Wol dir werlt, das du bist also freudenriche! ich will dir sin undertan durch din liebe immer sicherliche. Seht mich an, iunaen man? lat mich iu gevallen! In Honigsüße, Die’s wagen Und greifen Nach Cupidos Lohn. Auf Cypris' Geheiß Wollen prangend Und schwelgend Dem Paris wir es gleichtun! Orchester Chor Es grünt der Wald, der edle, Mit Blüten und mit Blättern. Wo ist mein Vertrauter, Mein Geselle? — Er ist hinweggeritten! Eia! wer wird mich lieben? Es grünt der Wald allenthalben. Nach meinem Gesellen ist mir weh. Es grünt der Wald allenthalben. Wo bleibt mein Geselle so lange? — Er ist hinweggeritten! O weh! wer wird mich lieben? Soli und Chor Kramer! Gib die Farbe mir, Meine Wangen rot zu malen, Daß ich so die jungen Männer, Ob sie wollen oder nicht, zur Liebe zwinge. Seht mich an, Junge Männer! Laßt mich euch gefallen! Liebet, rechte Männer, Liebenswerte Frauen! Liebe macht euch hochgemut Und läßt euch in hohen Ehren prangen. Seht mich an, Junqe Männer! Laßt mich euch gefallen! Heil dir, Welt, daß du bist An Freuden also reich! Ich will dir sein untertan Deiner Güte weaen immer sicherlich! Seht mich an, Junge Männer! Laßt mich euch gefallen!