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Rabenauer Anzeiger : 02.08.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191708020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170802
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-08
- Tag 1917-08-02
-
Monat
1917-08
-
Jahr
1917
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 02.08.1917
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Die letzte Kriegswoche. Drei Jahre Krieg. Mit dieser letzten KriegSwoche werden die drei Jahre Krieg, die am 1. August 1S14 niemand für möglich gehalten hatte, vollendet sein. E» sind drei Jahre eine» Ringens gewesen, dessen Opfer heute noch nicht übersehen werden können, besten Wirkungen auf die deutsche Volksseele auch in Menschenalter noch nicht erschöpft sein werden. Deutsch land hat in diesem Feldzuge erst so recht erkannt, was es vermag, indem wahr geworden ist, was im Reichstage Bis marck sagte: „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der 8Üelt/ Wir können den dreißigjährigen und den dreijährigen Krieg nebeneinander stellen als Zeiten tiefsten Elends und höchsten Ruhmes für die deutsche Nation. Den Lohn davon müssen wir haben, den Dank für die grenzen lose Aufopferung, die Ernte aus dieser Saat muß uns werden. Daß der Krieg so enden wird, das ist heilige Volksüberzeugung, wenn wir auch nicht misten, wann er seinen Abschluß erhält. Wir haben den Krieg gleich von Anfang an den Welt krieg genannt, weil Frankreich und England aus ihren fernsten Besitzungen die dortigen Eingeborenen auf den Kriegsschauplatz nach Europa holten. Im Verlaufe der Zeit ist der Ausdruck „Weltkrieg* buchstäbliche Wahrheit ge worden. seitdem die Lügenpolitik unserer Gegner selbst die neue Welt, den Friedensheuchler Wilson und seine Genossen, gegen uns mobil gemacht hat. In allen Zonen deS Erd- ball» ist gekämpft worden, und wo die kleine deutsche Min derheit einer zwanzigfachen Mehrheit weichen mußte, ist doch der Ruhm und die Ehre der schwarzweißroten Flagge unangetastet geblieben. Nirgendwo, weder zu Land, noch zu Wasser, noch in der Luft haben dir deutschen Kampfes- kräfte versagt. Mit den großen Siegen zu Lande verbindet sich al» größte Seeschlacht aller Zeiten die Niederlage der Engländer am Skagerrack, die unsere Flottenführer Scheer und Hipper den britischen Admiralen Jellicoe und Beatty beibrachten. Unvergessen wie die errungenen Siege wird für un» die Fülle von Talen de» Haste» und der Grausamkeit bleiben, die gegen den deutschen Namen verübt sind, unau»tilgbar ist die Erinnerung an die Ara der Recht»- und Gesetzlosig keit, die von England heraufbeschworen ist. Oft genug ist gesagt worden, daß das Recht aus der Welt geschwunden ist, und die bestehenden Verträge sind in schnödester Weise gebrochen, wie e» nie für denkbar gehalten wurde. Dabei heißt eS noch bei der Entente, daß über den Krieg der Waffen hinaus ein wirtschaftlicher Krieg gegen Deutschland geführt werden soll. Der Stellungskrieg, der im September 1S14 einsetzte und heute noch nicht beendet ist, aber doch zu wiederholten Malen mit Erfolgen im offenen Kampfe abwechselte, hat die Erwartung auf eine zeitliche Begrenzung de» Kriege» ge- ändert. Es konnte nicht überraschen, denn der hohe Kriegs preis setzte die Aufbietung aller Kräfte und aller Mittel vor aus. Die gewaltigen Kämpfe in der Champagne, in Flan dern, vor Verdun, an der Somme, bei Arra» usw., die Schlachten vom Baltischen bis zum Schwarzen Meer im Osten, die Zusammenstöße in Mazedonien und in den Alpen, die zum Teil Monate beansprucht haben, waren unerhört in der Kriegsgeschichte aller Zeiten. Und das dritte Kriegljahr schließt ab mit Siegen, die zu den glänzendsten Waffentaten unserer Truppen und unserer Verbündeten zählen. Die Kraft de» Deutschen Reiche» und seiner Verbündeten ist ungeschwächt erhalten geblieben, die Treue der Staaten, Völker und ihrer Herrscher bat nicht einen Augenblick ge wankt. Dem greisen Kaiser Franz Joseph, der im Alter von 86 Jahren im Dezember 1S16 au» dem Leben schied, war eS nicht vergönnt, den Aukgang de» Krieges zu erleben, die gemeinsame Trauer hat die beiden Nationen, wenn dies möglich war, nur enger zu einander geführt. Diesem Bilde der Stärke steht gegenüber da» zusammengebrochene Ruß land, während Italien, Frankreich und England schwer er schüttert sind. Wagt man doch in Paris nicht einmal, das russische Eingeständnis der erlittenen schweren Niederlagen zu veröffentlichen. Vier feindliche Königreiche, Belgien, Ser bien, Montenegro und Rumänien, sind in unsere und der Verbündeten Hände gefallen. Wer will diese Errungenschaften, die so lange behauptet sind, unS wieder entreißen und damit daS KriegSschicksal wenden? Wir wollen und können ruhig sein. Wir haben den Auf dem Wrrnershos. Erzählung von Sophie Hochstetler. Nach diesen Mitteilungen erbot sich Fräulein Bach- ; « mann, Laß sie gern seine Wäfä)e imstand halten wollte, wenn er doch kein Angehöriges habe, welcl-es Las besorge, und Herr Kröger erwiderte dsese Freuiidlick^eit in den Weise, daß er Fräulein Bachmann jeden Tag die Königs berger Hartungsche Zeitung brachte, die er sich hielt. Die Dame, die nie ans Franken herausgekommen tvar, der hohen Politik aufs äußerste fernstand, und Lie für die Ver mischten Nachrichten aus der Provinz Preußen kein In teresse haben konnte, hatte davon einen geringen Genuß. Aber sie las trotzdem Lie Königsberger Hartungsche Zeit- tung. Eine Belohnung für dieses Opfer brachte ihr der Sonntag mit Neklams Universum. Das strengte den Geist nicht so an wie Lie Politik, unL ein Verbreä)erroman von Luise Westkirch hielt von Woche zu Woche in größter Span nung und kummerloser Erregtheit. Herr Kröger war so galant, seiner Genossin das Heft immer zuerst zu geben. Ta in jeder Nummer auch noch stand, Lie ganze gebildete Welt läse dieses Blatt, fühlte Fräulein Bachchann sich in geistiger Gemeinschaft mit Ler Elite Lor Menschheit ver bunden. Und das gefiel ihr, denn sie war eine Lehrers» tochter und schätzte Lie Bildung! Eines Sonntagnachmittags ereignete sich LaS Folgende aus dem WerncrZhof: Herr Kröger und Fräulein Bachmann saßen einander lesend gegenüber. Herr Kröger rauchte seine Zigarre und trank Lazu die letzte Tasse Kasfee. Won dem sonntäglichen Gogelhopf stand noch als letzter Rest ein Stück unberührt, das aus Höflichkeit keiner sich zu nehmen erlaubt hatte. Da klopfte es an die Tür. Die Königsberger Hartung sche und Las Universum wurden auf den Tisch gelegt, und ein erwartstngsvolles „Herein" ertönte. Erwartungsvoll, weil außer dem Pfarrer Weiß nie ein Gast auf den Hof kam, und weil dieser heute schon am Vormittag daMvesen war. Die Tür ging auf und eine verschleierte, ziemlich Mit, lvenn auch mit etivas abgoschabter Eleganz gekleidete Frau trat ein. Herr Kröger sprang auf. „Verwalter Kröger. Zu wem wünschen Sie?" .... .. —— .. Feind zu Wasser, zu rzanve uno m ver Lust geschlagen, wir haben den von dem rachsüchtigen Albion heraufbe schworenen Hungerkrieg abgewehrt, wir haben allen Ab« fperrung»maßnahmen zum Trotz immer wieder Ersatz für unsere KriegSrüstung gefunden. Der deutsche Geist hat die technischen Hilfsmittel in wunderbarer Weise erweitert, die Munition, die Nahrung von Menschen und Tieren ist oft aus dem Nichts heroorgezaubert. So haben Kopf und Arm zusammengearbeitet, um den Sieg zu holen und zu halten. Die Strömungen und Flutwellen, welche die Zeit durch alle Länder jagte, haben auch wir kennen gelernt, der Kanzler wechsel ist noch in neuester Erinnerung. Aber der deutsche ReichSkörper ist so gesund, daß er von selbst abweist, was sich deutschem Wesen nicht anschmiegen will. Und wir meinen, daß nach allen diesen Kriegsjahren das alte Wort wieder Wahrheit werden soll: „Am deutschen Wejen soll noch die Welt -genesen!" Die Pariser Konferenz. Die erste Vollsitzung der Pariser Ententekonferenz wurde im großen Beratungssaal des Auswärtigen Amtes eröffnet. Etwa 30 Minister, Generale und sonstige hohe politische und militärische Beamte sowie ein ganzer Stab von Se kretären und MilitärattacheeS nahmen an den Beratungen teil. Die erste Sitzung sollte sich mit der Balkanfrage be schäftigen. Den Vorsitz führte Ribot, der vorher eine lange wichtige Konferenz und dann mit dem italienischen Minister de» Äukaiärtigen, Sonnino, eine längere Besprechung ge habt hatte. Der französische Gcneralstabschef Foch kon ferierte mit dem englischen Generalstabschef General Ro bertson. Die gegenwärtige Konferenz soll nur als ein Vorspiel zu der großen VerbandSkonferenz für die Durch sicht der KriegSziele zu betrachten sein, die im August statt finden soll. Als Verhandlunasgegenstünde der Konferenz werden außer anderen Beratungsgegenständen vornehmlich folgende inneren Streitfragen angegeben: 1. Der serbisch italienische Gegensatz über den Besitz der östlichen Adriaküste. 2. Die griechische Frage, derentwegen die Wünsche Italiens und der Entente einerseits, Frankreichs und Englands an dererseits auSeinandergehen. Italien will den Epirus und Larissa nicht räumen; die Engländer sind im Grunde längst für die Ausgabe der Saloniki-Expedition. 3. Der Gegensatz zwischen England einerseits und Frankreich, Italien, Serbien andererseits in der südslawischen Frage. Die Engländer wollen die Möglichkeit offen lassen, diese Frage (durch ent sprechende Autonomien) i n Rahmen der zu erhaltenden hab»burgischen Monarchie zu lösen, wenn dafür Österreich au» dem Krieg ausscheidet. In diesem Sinne hat sich eben Lord Cecil im Unterhaus („Deutschland, der Hauptseind*) geäußert. Die Franzosen vertreten führend die andere Rich tung, die auch Osterreich-Ungarn zergliedern will. Und der „Matin* teilt mit: zugleich mit Ler Ablehnung der deutschen RetchStagS-Kundgebung werde die südslawische in einem Appell der Entente an die slawischen Völker Österreichs be handelt werden. Kurz und gut, die Herren werden in Paris da» Bärenfell verteilen, obwohl sie Len Büren noch nicht haben und auch nie kriegen werden. Italiens Ansprüche. Eine Vertreterversammlung der interventionistischen Vereinigung Oberitaliens hat eine Tagesordnung angenommen, worin der Minister deS Äußern Sonnino gebeten wird, an der Vierverbandtkon- ferenz die volle Anerkennung der italienischen Ansprüche von allen fünf Verbündeten zu erwirken. Der „Secolo* fordert die Regierung auf, die italienischen KriegSziele in allen Einzelheiten bekanntzugeben. Ein längere» Zögern würde die jetzt schon große serbische Propaganda begünstigen. Der Dritte im Bunde. Nach Carson und Lloyd George hielt auch der englische Blockademinister Lord Cecil '.ine Rede. Der edele Lord be-eickmete es als erstes Krieg» ziel England», an der Seite seiner Verbündeten zu stehen, al» zweites die Wiederherstellung Belgien», Serbien» und die Ausueferung Elsaß-LothringenS an Frankreich. Al» dritte- Ziel bezeichnete er die Vernichtung de» deutschen Milttarismu», weil dieser eine große Gefahr für den künf tigen, Frieden Europa» bildet. In der Rede de» deutschen Reichskanzler» seien zwei Dinge zu erkennen: Erstens for derte MichaeliS für Deutschland einen siegreichen Frieden, und zweiten» lehnte er iede demokratische Umgestaltung in „Ist Herr Gerhard Werner zu Hause?" „Gewiß. Ich will ihn rufen. Wen darf ich aumelden?" „Sagen Sie mir nur, in welchem Zimmer er sich aufhält." „Droben bei seiner Schwester. Sie ist krank." „Dann rufen Sie ihn herunter. Sagen Sie, eine Dame sei da, Lie ihn allein sprechen wollte." Der Verwalter ging. Das Fräulein aber bot dem Besuch einen Stuhl. „Bringen Sie mir auch frischen Kaffee," sagte Ler Gast. „Wie?" Die Fremde lachte. „Ach so, Sie sind Wohl die Wirt schafterin? Nun — beruhigen Sie sich, Sie können mir schon einen Kaffee kochen. Ich bin nämlich Frau Werner." Und sie nahm ihren Hut ab, trat vor den Pfeiler-spiegel und puffte Lie Frisur zurecht. Die Haare waren nicht mehr so wild aufgesteckt, wie damals, als Achim sie sah. Sie bil deten einen soliden Wellenscheitel mit einem kleinen Knoten auf dem Wirbel. Tas Fräulein Bachmann stand erstarrt. Ihre Gedan ken verwirrten sich geradezu. „Die Frau?" stotterte sie endlich. „Ja, die Frau. Sie wissen Wohl nicht, daß mein Mann jahrelang im Jrrenhause war; ich habe mir unterdessen in der Fremde mein Brot verdienen müssen. Die Schwägerin, seine Schwester, hat mich aus dem Hause gedrängt, und kein Mensch hat mir mitgeteilt, daß mein Mann wieder ge sund ist. Aber nun hab ich es Loch erfahren, und so bin ich wieder aus meinem Platz." Von Fräulein Bachmann kann eS nicht verlangt wer ben, Laß sie die Situation begriff. Ihr erschüttertes Gemüt fühlte nur, daß vor Lieser von ihr erlebten Wirklichkeit so gar der Roman im Universum erblaßte. So etwas war ihr noch nicht vorgekommen. Sie hörte Schritte aus der Treppe, und da ging sie diskret hinaus. Sie gab Herrn Kröger, der mit Lem Alten kam, einen Wink, und er folgte ihr in die Küche. Dort erzählte in fliegender Hast Fräulein Bach mann, was sie wußte. Auch Herr Kröger hatte noch nichts von dem Vorhan densein einer Fra» vernommen. Er riet, Fräulein Bach mann sollte Loch gleich Lie Tante fragen, ob man eS nicht mit einer Betrügerin «t tun habe, er wolle so lange unten ver deutschen Verfassung av. Er, Cecil müsse sagen, daß dies sehr bedenkliche Dinge in der Erklärung des Reichs kanzlers wären. Lloyd George habe gesagt, daß es leichter wäre, mit einem demokratischen Deutschland Frieden zu schließen. Er sei darüber mit Lloyd George vollkommen einig, weil er glaube, daß, wenn Deutschland eine Demo kratie gewesen wäre, dieser Krieg nicht ausgebrochen wäre. Wenn eine wirkliche demokratische Regierung in Deutschland anS Ruder käme, so werde sie eine starke Sicherung dafür sein, daß die deutsche Politik endgültig durchgreifend geän dert werde und daß die Gefahr, die man in der Zukunft von Deutschland zu befürchten habe, erheblich vermindert würde. Ja, ein starkes Deutschland durchschneidet die eng lischen Weltmachtsplüne; man versteht Herrn Cecil und seine Genossen. Englands Schwäche. England ist der Hauptgegner Deutschlands, und das Hauptfeld des Kampfes zwischen beiden ist die See. Von Anfang an hat England den Schwerpunkt in der wirtschaft lichen Kriegführung gesehen und hat Deutschland dadurch veranlaßt, entsprechend zu verfahren und der englischen Sperrgebietserklärung eine deutsche entgegenzufetzen. Der größere Erfolg liegt dabei auf deutscher Sette; denn der deutsche Unterseehandelskrieg schlägt England schwerere Wunden als dte englische Absperrung der sich selbst genügen den deutschen Wirtschaft. DaS Unterseeboot beherrscht die Lüge. Aus dieser Lage erklärt sich da» verschiedene Ver halten beider Länder gegen die neutralen Staaten. Eng land, von Frachtraumnot bedrängt, sucht den Druck nach dem Muster der gegen Griechenland beliebten Politik die Neutralen in seinen Dienst zu zwingen, und geht sogar so west, mit diesem Hintergedanken Unruhen in Holland zu er regen oder in Spanien gegen die Monarchie zu wühlen. Deutschland nimmt weitgehende Rücksicht auf die neutralen Nachbarn. ES legt ihrem Verkehr untereinander kein Hinder nis in den Weg und hat den holländischen Schiffen eine freie Fahrrinne zum Weltmeer offenoelasfen. England da gegen schnürt diese Fahrrinne ab. Ferner hat Deutschland zweimal den in England befindlichen neutralen Schiffen Ge legenheit gegeben, durch da« Sperrgebiet in dte Heimat zu« rückzulehren, obwohl damit erhebliche Nachteile für die Kriegführung verbunden waren. Aber der „Beschützer der kleineren Staaten" zeigte den Neutralen nicht daS geringste Entgegenkommen und knüpfte die Freigabe der Schiffe an Bedingungen, die deutlich die Absicht verrieten, die Abreise zu hindern. Die Reeder mußten 85 Prozent des Versiche rungswertes der Schiffe hinterlegen und sich verpflichten, sie sofort nach England zurückzusenden und drei Monate für England fahren zu lassen. England sucht also alle Erleich terungen zu vereiteln. Bei der letzten Gelegenheit, am I.Juli, haben von den norwegischen Schiffen überhaupt keine da» deutsche Angebot benutzt, von den dänischen etwa 13 oder 14. Der schwe dische Frachtraum in England wurde auf 350 000 Br.-R.-To. geschätzt; doch nur 22 von etwa 50 000 To. haben am 1. Juli die Heimfahrt angetreten. Alle anderen werden in England zurückgehalten, bis sie sich zum englischen Fron dienst bequemen, wenn sie nicht kurzerhand beschlagnahmt werden. Aus allem geht hervor, in welcher schweren Not sich England befindet, und um wieviel Vesser Deutschland» Stel lung ist. Deutschland kann er sich erlauben, den Neutralen entgegenzukommen, aber England wird Lurch die Fracht« raumnot gezwungen, seine Seelyrannei noch zu verschärfen. Dock daS Ende der Seetycannei ist nicht mehr fern. Politische Rundschau. Konferenzen beim Neichskauzler. Der Reichskanzler Dr. Michaeli» hat Mitglieder der Fraktionen de» preußischen Abgeordnetenhauses zu Be sprechungen inS ReichSkanzlerpalatS eingrladen. Die Herren sollten fraktionsweise empfangen werden. Al» Gegenstand der Beratungen wurden die Fragen de» preußischen Wahl rechtes und die Beziehungen der bundesstaatlichen Re gierungen und Parlamente zum Reichrtag und der Reichs- i-gierung bezeichnet. Dabei sollte laut „Tag" auch die Frage erörtert werden, wieweit auch in Preußen zwischen INI» ü IN» INI Hausflur Wache stehen, damit Loch dein alten Herrn nicht etüraS geschähe. Unterdessen aber hatte Werner das Zimmer betreten. Die Dame am Spiegel wandte sich um, ging mit ausge breiteten Armen auf ihn zu und rief: „Mein guter Mann, endlich hab ich Lich wie der." — Eine Stunde später rannte Werner hinauf zu seiner Schwester. Er blieb im Türrahmen stehen und schrie mit schrecklicher Stimme: „Christel — ang'logen hast nn — betrogen hast nn — Lie Adelheid iS nit g'storben — mei gut« Adelheid is wieder bei mir. Und dies sag ich dir — a Wort wennst über sie sagst — nachher is aus mit uns. Wennst also willst, daß ich dir die Lüg' verzeih, so Litt' ihr's ab." , - Damit verschvand er wieder. / Besorgt beugte sich die Wirtschafterin über LaS alte Fräulein. Sie schien einen Krampfanfall bekommen zu, haben und bemühte sich vergeblich, zu sprechen. Endlich brachte sie etwas heraus: „Ten Herrn Pfarrer Weiß laßt holen — um Lotte» willen soll er gleich kommen." Da enteilte Fräulein Bachmann, und so rasch als mög lich fuhr Herr Kröger mit seinem Einspänner nach Altdorf. Droben in der Krankenstube machte die Wirtschafterin Lem alten Fräulein kalte Umschläge über die Stirn — und drunten saß Ler alte Werner und hörte mit inniger Teil nahme Len Bericht über Las mühselige Leben, welches seine „Mita Adelheid", die „Verstoßene von Haus und Hof", in der Fremde hatte führen müssen. , Es dunkelte schon, als das Gefährt, das den Pfarrer brachte, in Len Hof fuhr. Weiß bedankte sich etwas umständlich bei Herrn Kröger und stieg dann die Treppe zu dem Zimmer der Tante hinauf. Die alte Frau hatte sich so weit gefaßt, daß sie wieder klar und zusammenhängend sprechen konnte. Focüeimng folgt den gri engere sie für i wort verlang Anläufe wahrem oder zr von der Vermut in daS Hc Kreisen der der setzesvo Gulden wird, b durch d den so! Kredit Booten „ Fe Washin Neuyor zösische, teilnehr neue E geben. Konfer« Dogma wird? D. kannte Tagung gleich», schaftlic ZentrU! ehrenvr Unserer halten Gegrnr ' ichen R Ruhe r kelt ein Varian wenige Pröble: Mehr v Eelbstr Zenirm stützunj V de» Ku schuf'«/ Zig- b ! leben n ! Frrihri Herr v deS In werden folger l sekretär der Ko nannt. Regieri ReichSl schafiSc Heisser! zerrann Reichst Reich»; an eim rüsturss straßen liegend sch-n s bruch» E» h< liehe, den F kämpfe > K burchw -oczoi eine re unserer Ziehen! über d< und, n Soldat davonf brachte abzieh< schoss« herabg - « Ernte reichste Reihe Vorräte Bahnh und B gebaut räte a Russen Zentm der Nl dicht d risten den in etwas Im üi seien Russe walttä Lande etwas
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