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E4 Deutsch« könnten unS aber nicht al« solche fühlen, weil wir, in so viel Staaten zersplittert, der politischen Einheit mangelten. 3a wäre unt ein höheres gemein sameres Band für diese Staaten, dann könne die Stammerverschiedenheit schon bleiben, di« zugleich eine Fülle de- Lebens darbiete, und darum gefördert wer den solle; aber Jene« fehle ganz und gar und da» immermehr Sichabhängiz- machen von Rom könne auch nur dahin zielen, daß der Deutsche den Mittel punkt seine- Lebens auswärts suche. Bor allem aber möge Deutschland durch Vertretung der Interessen und der Ehre auch des Kleinsten im Volke, wie dies bei andern Nationen der Fall, dem Volke Achtung vor sich selbst beibringen. Schließlich bezeichnete der Redner die Einführung der deutschen Literatur und der Geschichte großer deutscher Persönlichkeiten in den Schulen, wie erstere» in den neuen Lehrbüchern geschehen, als das trefflichste > Mittel zur Förderung deutscher Nationalerziehung. In demselben Geiste sprach«» noch andere Redner und einer führte treffend nach Humboldt aus, wie Deusschland» Volk vermöge seiner geo graphischen Lage den Beruf erhalten, gerade dar Universelle, Humane, Weltbür gerliche immer mehr zum allgemeinen Besitzthum zu bringen. Schließlich erhob die Versammlung den förmlichen Begriff, welchen Diesterweg noch über deutsche Nationalerziehung aufstellte, zum Beschluß. ll Leipziger Stabtßheater, 4. Juni. Eignet'sich irgend etwa», den Ernst des Lebens durch Anmuth und Grazie auf Momente hinwegzuscherzen, so ist e« gewiß die liebliche Erscheinung, welche uns gestern zum ersten male in dem ju gendlichen Personale der Frau Josephine Weiß vorgeführt wurde. So Rühm liches wir auch schon durch auswärtige Berichte über die reizenden Produktionen der kleinen Tänzergesellschäft erfahren, unsere Erwartungen übertraf Das, wa» wir gestern gesehen, beiweitem. Die anmüthigen, frischen Gestalten, ge tragen von elegantem und geschmackvollem Costume, die Lebendigkeit und Unbe fangenheit der Miniaturkünstlerinnen, die Gewandtheit und Genauigkeit bei den schwierigsten Evolutionen, das Zierliche und Anziehende der Sruppirungen, das Sinnige des Arrangements— Alles vereinigte sich, um die enthusiastischen Bei- fallSsalven zu erklären, mit denen das Publicum sowol das jugendliche Ballet al« auch zum Schluffe ihre Meisterin außzeichnete. Namentlich war eö der?as cko Usur8, auSgeführt von 48 Tänzerinnen, der am meisten entzückte. Unserm Wun sche, daß die Gesellschaft der Frau Weiß noch ost über die hiesige Bühne schwe ben möge, fügen wir den zweiten bei, dieselbe ein mal in dem Rahmen einer balletreichen Oper bewundern zu dürfen, sowie auch, daß dgs zukünftige Re pertoire dem Publicum den Genuß nicht durch abgespielte Bluetten verküm mern möge, d«rgl«ichen sich gestern Abend zwisch«n den Tänzen befand«», und Unter welchen nam«ntllch eine avegen de« darin erfoderlichen' Herumstreuen« von zerbrochenem Geschirr auf der Bühne vor einem Lanz» al« sehr unpäffend erschien — Schließlich die Berichtigung zweier flnnstörenden Druckfehler in unserm gestrigen Berichte über di« .^Magnetischen Euren". Indem Satze: Damöklesschwett... Zu schauer ist dat Beiwort „naiv" zu ersterm anstatt zu letzterm gestellt, und anstatt: „ominösen" lese man „anmaßenden Kammerdirner". Auch heißt da« erwähnteKotze- bue'sche Lustspiel nicht „Organen", sondern „Organe" des Gehirns. V Hamburg, Ende Mai. Auf den hiesigen vereinigt«« Theatern gÄstirt in diesem Augenblick Hr. Hermann H«Ndrtch« au« Berlin mit außerordentlichem Beifalle. „Herzog Albrecht" und „Die Amerikanerin" wurden mit ihm in den Hauptrollen hier zum ersten male und zwar mit Glück gegeben, wa« sehr viel sagen will, wenn man die überaus untergeordneten Kräfte der Hamburger Theater und die schlechte dliss - en-soöns kennt, die seit langer Zeit an den vereinigten Bühnen gang und gäbe geworden. Auch der Tenorist Ander aus Wien, der bei seinem diesmaligen Gastspiel in London von der Kritik sehr schlecht behandelt worden ist, kam, um sich auf heimatlichem Boden neue Anregung-und ^Kraft zü holen, wäh rend der Pfingsttage auf ein paar Gastrollen herüber. Gegenwärtig spielt auch ein Hr. Deetz vom Hoflheater zu Weimar mit aufmunterndem Beifalle -von Sei ten deS Publicum«. , ^INünchtN, 2. Juni. Profeffor Liebjg ist von Gseßen nun wirklich-hierher gekommen, um persönlich die mit ihm angeknüpftcn Verhandlungen-zu ^Ende zu führen. Derselbe war diesen Mittag von dem Könige nach Schloß Berg zur'Ta- fel geladen Und wie man allgemein glaubt, soll der berühmte Chemiker unserer Universität nun wirklich gewonnen sein. * Paris, I. Juni. Der Verfasser des Werke« „Neue Astronomie"^ hat an Arago einen Brief gerichtet, worin er in seiner bekannten lichtvollen Weise be weist, daß sich die vier Satelliten deS Jupiter nicht in dem Sinne wie der Mond um die "Erde bewegen. Wenn sich diese Angabe bewahrheiten sollte, so stürzte sie das ganze System der alten Astronomie um, welche« den Satz auf stellt/ daß alle Gestirne, Planeten und Satelliten sich in gleicher Weis« wie der Mond bewegen. Der berühmte Direktor der Bureau der Höhenmeffungen wird die Arbeit de« Hrn. Eharle» Emmanuel gewiß einer gründlichen Prüfung unterziehen. B e 2 t ch t über die Berlagsunternehmungen für 1852 von LV i» (Der Anfang und die Fortsetzung befindet sich . in Nr. 236 und 248.) 22 (k* 7P), VrunckLügo ckvr plllooo pdinviben AoteuaÜr. Zweiter Land. 8. 6ek. Der erste Band <1851) tastet 2 LHIr. ro Ngr. Bon dem Verf.asser erschien früher ebendaselbst: Suvvles Llguruiu. 8. I84S. 7 LKIr. oäer Anatomie, kk^sinlogie ullck S^stemkunö« 6er Utz«. Alit 80 farbig keüruekten Asseln, gereiebnet unä gravirt vom Vertaner. 4. 1643. In Osrton. 40 Hilr. 23. Palmblad (W. F.), Aurora Königsmark und ihre Verwandten. Zeitbilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Aus dem Schwedischen. Dritter bis sechster Theil. 12. Geh. Der erste bis vierte Lheil <1818—52) kosten zusammen 6 Thir- In demselben Berlage erschien: Eramer iS. M. G), Denkwürdigkeiten der Gräfin Maria Aurora Königsmark und der Königsmark'schcn Familie. Nach bisher unbekannten Quellen. Zwei Bände. Mit den Beilagen: Biographische Skizze Friedrich August'S des Starken, und - Qucdlinburgische Geschichten. 8. 1855. Z LHIr. 24. Der neue Pitaval. Eine Sammlung der interes santesten Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit- Heraußgegeben von J E. Hitzig und W. Häring (W. Alexis). Neue Folge. Sechs ter Theil und folgende. 12. Geh. Der Preis der ersten zwölf Lhcile dieser Sammlung ist von 23 LHIr. 24 Ngr. auf 12 Lhlr. ermäßigt worden. Der Neuen Folge erster bis sechster Lheil<1848-52) kosten jeder 2 LHIr. 25. Platon's sämmtliche Werke. Uebersetzt von H. Müller, mit Einleitungen begleitet von K. Stein hart. Dritter Band und folgende. 8. Geh. Der erste Band <1850, 3 Lhlr.) enthält: Jon oder die Kunst des Rhapsoden. — Hixpias der Größere oder das Schöne. — HippiaS der Kleinere oder die Lüge. — Al- kibiadeS der Erste oder der angehende Staatsmann. — Lysis oder die Freunde. — EharmideS «der die Besonnenheit. — Laches oder die Tapferkeit. — ProtagoraS oder die Sophisteneinkehr. — An hang einiger dem Platon fälschlich zugeschriebenen, aber doch aus seinem Zeitalter herrührenden Werke. — AlkibiadcS der Zweite ober da» Gebet. Der zweite Band <1851, 3 LHIr.) enthält: EuthydemoS oder der Silbenstechcr. — Menon oder die Bür gertugend und die Erinnerung an ein früheres Dasein. — Eu- lhypbron oder von der Gottseligkeit. — Die Vertheidigungsrede des Sokrates. — Kriton oder Sokrates im Gefängnis. — Gor- I giaS oder vom eigentlichen Nuyen der Staatsberedtsamkeit. — KratyloS oder die Wortbildung. Früher erschien ebendaselbst: Die Lustspiele deS Aristophanes. UebeeM von P. Müller. Drei Bände. 8. 1843 —45. 5 Lhlr. 12 Ngr. 26. Pölitz (K. H. L.), Die europäischen Verfas sungen seit dem Jahre 1789 bis auf die neueste Zeit. Mit geschichtlichen Erläuterungen und Einlei tungen. Vierter Band. Herausgegeben von F. Bü- lau. Zweite Abtheilung. 8. Die erste Abtheilung des vierten Bandes, die Verfassungen des deutschen Staatenbundes seit dem Jahre 1833 enthaltend, erschien 1847 und kostet 1 Lhlr. 21Ngr. Die ersten drei Bände erschienest in zweiter Auflage <1833 und enthalten: l. Die gesammteMVerfas- gingen dek deutschen StaatenbundcS. <4 Lhlr. 25 Ngr.) — II. Die Verfassungen: Frankreichs, der Niederlande, Belgiens, Spaniens, Portugals, der italienischen Staaten und der tonischen Inseln. <2 Lhlr.) — III. Die Verfassungen Polens, der freien Stadt Krakau, der Königreiche Galizien und Lodomerien, Schwedens, Norwegens, der Schweiz und Griechenlands. 12 Lhlr. 15 Ngr.) Der erste Band nebst der neu erschienene» erstenAbtheilung des vierten Bandes <1847) bilden ein besonderes Werk unter dem Titel: Die Verfassungen des deutschen Staatenbundes seit dem Jahre I78S bis auf die neueste Zeit. Mit geschichtlichen Er läuterungen und Einleitungen von K. H. L. Pölitz. Fort gesetzt von F. Büla u. Drei Abtheilungen. 5 LHIr. 27. Raumer (F. von), Geschichte Europas seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Neunter Band. 8. Auf Druckpapier und Velinpapier. Der erste bis achte Band <1832-^50) tosten auf Druckpapier 24 LHIr. 13 Ngr., auf Velinpapier 48 LHIr. 25 Ngr. , Der achte Band erschien a. u. d. L.; Geschichte Frankreichs und der französische« Stcvolutwn 1740—9S. 8. Druckpapier 4LHIr.; VelinpapierSLHIr, Von dem Verfasser erschienen ebendaselbst: - Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Htit. Zweite, ver besserte und vermehrte Anilage. Sechs Bande. 8. 7841—42. 12 Lhlr.; aus feinem Maschinenvelinpapier 24 Lhlr. — Die Kupfer und Karten der ersten Auflage besondere 2 Lhlr. Vorlesungen über die alte-Geschichte.- Zweite, umgear beitete Austage. Zwei Bände. 8. 1847. 5 Lhlr. 20 Ngr. 28. Schmid (A. CH. I.), Handbuch des gegenwär tig geltenden gemeinen deutschen bürgerlichen Rechts. Besonderer Theil. Dritter' Band und folgende. 8. Geh. Dieses Werk soll in acht Wände zerfallen. von denen der letzt« den allgemeinen Theil umfassen wirb, die übrigen aber den bt- sondern Theil bilden. Der erste und zweite Band <1847 — 48):ko sten jeder 2 LHIr. 29 SUvluvI v), »»»«kkuLkr g-ur »vr-sv»«- ILsckisvpva lhlümtrurrclv. Zweites Heft. 4. Das erste Heft führt auch den Litel: Itzus Vli-onudvraiaüllvn« Orlsutulisvile HilnL- vudlnvt Ler Aknes, desckrlodon unck erläutert. Ke Klo8 Helt: vmafiacken- null Lkbosicken INünren. blit I ll tkogravkirten Insel. 4 1845. 2 Idir. 30. Sus (V,), Los ra^storos clu pvupls, ou l'tüstoirs ä'vno kamills <ie prolötuires ü travers les Lges. lom« treiriäme et suite. In-8. Liek, kreis eines Landes 15 Ngr. Lomes 1 —13 <1850—52) kosten Zusammen 6 LKIr. 15 digr. 31. —, Die Geheimnisse des Volks, oder Geschichte einer Proletarier-Familie durch Jahrhun derte. Aus dem Französischen übersetzt. Dreizehn ter Theil und folgende. 8. Geh. Jede»: Theil 10 Ngr. Der erste bis dreizehnte Theil <1850—52) kosten zusammen 4 Lhlr. 10 Ngr. Früher erfchten von dem Verfasser ebendaselbst: Der ewig« Jud«. Aus dem Französischen übersetzt. Elf Theile. 8. 1844-45. 3 LHIr. 10 Ngr. 32 (D. 1k. A-), Viv DortpSoua -rruiSSAvsoAlcrkts ckoi- xv»»a»o»t«a Vpg«I naek klein xegenwfirtigsn 8tan<lpunlite <lsr IVimensvdakt mit ^kkiläung cker bekannten klier. IVlit lOO colo rirten 1'sksln. Sektes 8ekt unel kolgenkl«. 4. ckocies »skt 4 Vblr. Die von 1845 — 52 ausgegebenen acht Hefte enthalten: I. Strausss unck üübnorarten. — II. rlugvSgel, 8te!gv6gef 8»u8>ögel, Singvögel. — III. Slngvösol. — IV. Würger — Kraken. — V. Kraken, 8ek«v»Iken, Lulea, lalston. — VI. «aabvögel — Wackvögel. — VII. Wackvügel. — VIII. Wack Vögel. Sckwimmvögel. Von dem Verfasser wurde daselbst auch herauS- Rhea. ^Zeitschrift für die gisammte Vtnithologie. ' Mit Abbil dungen. : Zwei Hefte. Mit zwei illuminieren Tafeln. 8. 1846—49. 3. Lhlr. 22 Ngr. 33. Tieck t«), Kritische Schriften. Zum ersten male gesammelt und mit einer Vorrede -heraußgegeben. Dritter und vierter Band. 12. Geh- Der erste und zweite Band <1848) kosten zusammen 3 LHIr. Der dritte und vierte Band wirb eine vermehrte und ver besserte Auflage der im Jahre 1826-bei Jos. Map ör stomp. in BreSlau erschlenenen und später in meinen Verlag übergegän- genen Dramaturgischen Blätter von L. Lieck enthalten. 34. Löpffer (R.), Gesammelte Schriften. Novellen, Romane, Reisen. Vollständige deutsche Ausgabe. Viertes Bändchen und folgende. 8. Geh. Preis des Bändch«nSl5-Rgr. Dar erste bis dritte Bäntchen enthalten: Genfer Novellen. Drei Bändchen. 1847. 1 LHIr. 1S Ngr. Bon demselben Verfasser erfchien ftwner dttstldst: Dir Bibliothek meine« Oheim«. -Eine-Gesfer Novelle. Voll ständige deutsche" Ausgabe mit 137 Bildern -<in°Holzschnitt) völi der-Hand deS Verfassers. 16. 1847. - Gehesste t 1ÄHIr. IS Ngr.. In Pracht band mit Goldschnitt 2 Mr. Genfer Novellen. Deutsche Autgvbeechil dem Bildnitz Les Ver fassers und Jllustrationen nach dessen Zeichnungen. Prachtaus gabe. 8) 1847. Grheftet 2 Lhlr.:20-Ngr.. Gebunden 3 Lhlr. > „ » 35. Barnhagen von Ense (K. A.), Denkwürdig keiten und vermischte Schriften. Achter Band. 12. Geh. Der erste bis sechste Band erschienen 1843 in zweiter Auflage und kosten 12 Lhlr.; der siebente Band <1846) kostet 2 LHIr. 20 Ngr. — 36. BoKs-Bibliothek. Siebenter Band und- folgende. 8. Geh. Die biSjctzt erschienenen Bände dieser »olkS.Bibliothek enthalten: I. Joachim Nettelbeck. Von I. LH. L. Haken. Zweite Aüflage. 1845. 1 Lhlr. II. Der E« Hein». Won W. G. Ke-ler. Zweite, mit -"Zusätzen-vermehrt« Auflage. 1846. 1 Thlr. III. Die Sprichwörter und sprichwörtlicheiliNebenöarten der Deutschen. Von W. Körte. Neue Ausgabe. 1847. I Thlr. . IV. »er denttche» Auswanderer Fährten und Schicksale. Von F. Gerstäcker. Mit einer Katte der Vereinigten Staaten von Nordamerika. 1847. 1 «hlr. V. Da« Krieaslahr 1818. Von St. Schneider. Mit einer Karte des Kriegsschauplatzes. 1848. 1 Lhlr. VI. Geschichte der evangelische« Kirche seit der Refor- mation. Von E. G. H. Lentz. Neu« Ausgabe. 184S. 1 Lhlr. (Fortsetzung folgt.) Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Brockhau». — Druck und Verlag von F. Ak. Brockhaus in Leipzig