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11. Mai I8S2 Dienstag «r. 2) Deutsche Allgemeine Zeitung 31-3«j wr Ansertw»«gebahr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. »Wahrheit und Recht, Freiheit und Tesch!» Zu beziehen durch alle Post ämter de« In - und Au«lan« de«, sowie durch die Srdedi» tionen in Leipzig jOuer» strafe Nr. 8) und ivreadou (bei L. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. st.) der Fran r großen dl»le L e, komi- uven und u Ghe- n 1 Act, >he Lilie, -7 Uhr. Journal- Siv Uhr. 7 Uhr. ;-vu. — AuS Nürnberg vom 9. Mai meldet der Nürnberger Kurier: Dem Nedacteur und Eigenthümer des Nürnberger Kuriers, vi. E. Feust, wurde am 8. Mai eine Entschließung des Staatsministcriums des Innern vom 2. Mai publicirt, durch welche die Ausweisung desselben bestätigt wird. Zu der Ausweisung desselben sei durch dessen „persönliches Auftreten in den Vorjahren", sowie durch sein „gesammtcs Verhalten" und seine „offen kund» gegebene politische Richtung" im Interesse der öffentlichen Ordnung hinrei chender Anlaß gegeben. Altenburg, 8. Mai. Seit dem 25. April ist unsere Landschaft auch wieder in hiesiger Residenz versammelt. Zahlreiche und wichtige Vor- lagen sind ihr zur Erledigung in dieser Diät geworden, so Gesetzentwürfe über Abänderung des Proceßverfahrens, über das Hypothekenwescn, über Ausbringung der kirchlichen Anlagen, über Reorganisation der Justizbehör den, über Abänderungen des Conscriptionsgeseßes rc. Da jedoch die Com mission nur wenige Tage früher als das Plenum einberufen worden ist, so hat bei den anhaltendsten Arbeiten jener doch über die Gesetzentwürfe noch nichts zur Berathung vor dieses kommen können. Berathungen sind bisjetzt nur gepflogen worden über einen höchsten Erlaß, die Verlängerung der Frist zur Gleichstellung der Lehngüter mit den Allodien betreffend, und diese Frist ist mit Zustimmung der Landschaft auf sechs Monate verlängert worden. — Die Auswanderungen aus unserm Herzogthume dauern noch fort. Es ist vor kurzem auch ein Landsmann, der vorigen Winter nach Amerika ge gangen war, zurückgekchrt und schildert die Zustände, namentlich in TejaS, als höchst traurig. ^Sondershausen, 10. Mai. Unser Landtag hat den Gesetzentwurf über Aufhebung des LehnSverbandcs angenommen. Hiernach fällt die Lehnsherrlichkeit ohne Entschädigung weg, wenn sie dem Landesherrn selbst, hingegen mit Entschädigung, wenn sie andern Lehnsherren compc- tirte. Die nächsten Sitzungen werden dem revidirten Staatsgrundgesche ge widmet sein, und zweifelt man nicht, daß die gemäßigten Federungen der Regierung die ständische Zustimmung erlangen werden. Hannover, 9. Mai. Also Durchführung der Organisation trotz alledem! Die Verhältnisse haben sich hier wieder einmal stärker gezeigt als die Menschen. Hr- v. Münchhausen, weil er die Organisation durch führen wollte, mußte Hrn. v. Schele weichen, und nun sicht dieser selbst sich gedrungen. Um so erboster ist die extreme AdelSpartei. Hr. v. Bor ries soll wirklich der ^Verfasser der Broschüre für die Ansprüche derselben sein, von welcher ich Ihnen schon schrieb. (Nr. 217.) Die zur Friedens verhandlung bestimmten Deputirten der bremer Ritterschaft haben, wie ich höre, resignirt, und die HH. v. Borries und v. d. Decken haben sich wählen lassen, sehr unpassend für soeben aus dem Amte getretene Minister. Doch der Parteimann par exvollencs ist rücksichtslos und diese Herren waren auch nur als Parteimänner in das Amt getreten. Friede wird mit den Rittern schwerlich zu erlangen sein. Möge es die Regierung immerhin damit versuchen, aber fest bleiben, wenn der Versuch mislingt. Es handelt sich in dieser ganzen Sache sehr wesentlich darum, im Rechte und in ruhiger Haltung zu bleiben, und die Junker sind darauf und daran, den Adel gänzlich zu Grunde zu richten. — Die Nachrichten, welche der hie sige Correspondent der preußischen Adlerzeitung und dann mehre Blätter über Stüve's neuliche Anwesenheit und angebliche Unterhandlungen mit dem Ministerium und Aeußerungen brachten, werden jetzt ausdrücklich in Stüve's Organ, dem Osnabrücker Volksblatte, als Unwahrheiten bezeichnet. Als Stüve sich hier befand, war das Ministerium noch weit davon ent fernt, einen festen Plan zu haben. Also fehlte die Basis zu Verhandlun gen und also konnte nicht verhandelt werden. Wenigstens kann man 'mit einem Stüve nicht auf der Basis von Redensarten und Allgemeinheiten tracliren. — Die Hannoversche Zeitung sagt: Die zur Ausführung der Gerichts- organisation erfoderlichen Gesetze, von welchen schon vorgestern das den 1. Oct. d. I. als Termin der Einführung bestimmende Ucbergangsgesetz er schienen ist, werden im Laufe dieser Tage vollständig in der Gesetzsammlung publicirt werden. Zugleich mit ihnen soll die Verordnung über Einrichtung der Verwaltungsämter und sodann das Gesetz erscheinen, durch welches auch die Städteordnung mit dem 1. Oct. d. I. ins Leben gerufen wird. Ebenso wird die Publication eines Gesetzes über das Gemcindewesen zu gleich mit einem die Grundzüge der Gcmeindeorganisation enthaltenden Aus» schreiben an die Behörden erfolgen. Endlich soll auch das von dem Könige bereits vollzogene Staatsdienergesetz und das Gesetz über das Disciplinar- verfahren gegen Richter in den nächsten Tagen durch die Gesetzsammlung veröffentlicht werden. Dagegen wird, wie wir hören, das Gesetz über Amts vertretung zur Zeit nicht publicirt, vielmehr wahrscheinlich über diesen Ge» !yer in - - Hr. er, geb. sdeu mit ucha mit giS eine n« Toch- löstcrlein Tochter. — Hrn. ine Toch- whn. — Bentch n Alten- innaberg. Deutschland. ^Berlin, 10. Mai. Die Gerüchte von tinerMinisterkrisis gewin nen mehr und mehr Consistenz, ohne daß angegeben wird, um welches Princip es sich denn eigentlich handle. Doch darf das nicht auffallen, da Principienfragen mehr und mehr in Abnahme kommen. Gewiß scheint, daß im Schoose des Cabinets zwei Gruppen bestehen. Die eine, unter Hrn. v. Manteuffel, vereinigt, wie man sagt, mit Lehterm die HH. v. d..Heydt, Simons und v. Bonin. Zur andern gehören angeblich die HH. v. West phalen, v. Bodelschwingh und v. Raumer. Es ist möglich, daß der Schiff bruch in der Pairiefrage dem Minister des Innern, der die Botschaft be kanntlich allein gegengezeichnet, zugeschoben wirb. Daß die Krone mit dem AuSgange der Sache nicht sehr zufrieden ist, begreift sich leicht und wird noch begreiflicher, wenn es wahr ist, daß der Minister der Krone die Ver sicherung gegeben hat, der Vorschlag werde angenommen werden. Auch hat Hr. v. Westphalen viele Gegner in hohen Kreisen. Man scheint sich zu erinnern, daß der Minister seit einem Jahre die ständische Reactivirung betreibt, ohne eigentlich rin definitives Resultat erzielt zu haben, während inzwischen die anderweitige Thätigkeit des Ministeriums des Innern stockt; denn die übrigen Zweige der Verwaltung werden über die ständische Frage etwas vernachlässigt. Diese Ungunst der Verhältnisse dürfte vielleicht von Andern ausgebeutet werden, um das Unwetter abzulciten auf das Haupt des Ministers. Darüber herrscht übrigens vollständige Ungewißheit, ob dieser Personenstreit wirklich eine Modifikation des Cabinets nach sich zie hen werde. Keinesfalls dürfte ein solches Ereigniß vor dem Schluffe der Kammersession eintreten.— Die Kreuzzeitung, die seit dem ersten Be schlusse der II. Kammer über die Pairiefrags gänzlich geschwiegen, die selbst über die Regierungsvorlage nicht ein Wort sagte, öffnet jetzt den Mund, um ihre Partei nach oben herauszustreichcn. Sie wird mit allen ihren Loyalitätsversicherungen nicht die Thatsache hinwegleugnen, daß die Partei Gerlach - Stahl in beiden Kammern gegen denjenigen Antrag stimmte, für welchen die Krone sich entschieden interessirte. Vorgestern und heute windet sie sich unter der Last der Rede des Grafen Arnim. Dieses eukunt torribls der äußersten Rechten hat das Verbrechen begangen, den „Schleier der Zukunft" zu lüften und hinter dem Vorhänge der Regierungsvorlage den nackten Absolutismus zu zeigen. Dieses Programm war verfrüht. Die Reaction hat vor dem „zu früh" mehr Furcht als vor dem „zu spät". — Die Voß'sche Zeitung erzählt, daß sich der Verwaltungschef einer Provinz, um in seiner Abstimmung in der letzten Verhandlung über die Pairiefrage vollständig freie Hand zu haben, an den Minister des In nern gewandt, diesen mit seinen Ansichten bekannt gemacht und die Ent bindung von seinem Amte erbeten habe, falls jene seinen Wünschen und Absichten entgegen wären. Der Minister schlug aber jene ab und stellte cs dem Bittsteller anheim, nach seiner Ueberzeugung in dieser Frage zu stimmen. — Die in Berlin soeben bei Schneider u. Comp. erschienene Schrift: „Die Zukunft der Menschheit und die Unsterblichkeit der Seele oder die Lehre von den letzten Dingen. Ein Gespräch, herausgegeben von C. L. Michelet", welches den dritten Theil des Werkes: „Die Epiphanie der ewigen Persönlichkeit des Geistes. Eine philosophische Trilogie" bildet, ist mit Beschlag belegt worden, und wurden selbst in der Wohnung des Ver fassers drei dort befindliche Exemplare der Schrift confiscirt. Ebenso wurde die in Hamburg bei Hoffmann u. Campe erschienene Schrift: „Stahl, ein Jesuit. Eine kritische Beleuchtung seines Vortrags: Was ist die Re volution? von F. R. Fischer", schon am zweiten Tage nach ihrem Erschei nen mit Beschlag belegt. — In der gestern erschienenen Nummer der «Zeit» findet sich folgende „zeitgemäße" Erklärung: Durch mein öffentliches Auftreten ist bekannt geworden, daß ich im Jahre 1818 wegen vermeintlichen Zwiespalts in meiner Gesinnung mit den mir obliegen den militärischen Pflichten meinen Abschied auö der Armee erbeten habe. Dieser Schritt verwickelte mich in die Bestrebungen der demokratischen Partei, bis ich ge- gen den Ablauf der Jahres 185V endlich klar erkannte, daß ich, durch falsche Theo rien fortgerissen, eigentlich doch nur den selbstsüchtigen Zwecken Anderer hatte die nen müssen. Dies ist mir um so schmerzlicher, da ich eincr Familie angehöre, die in fester Unterthanentreue zur Krone Preußen« steht. Ich fühle daher das lebhafte Bedürfniß, hiermit einen öffentlichen Beweis meiner völligen Sinnesänderung zu geben, die ich durch mein nachfolgendes Leben, insonderheit durch Gehorsam gegen meinen angestammten König, zu bethätigen mich verpflichte. Magdeburg, 8. Mai 1852. Otto de la Chevallerie. — Die Volksbötin will wissen, der II. Ausschuß der bairischen Kam mer der Abgeordneten beabsichtige, nachdem die Zollvorlage vom Ministe rium zurückgezogen worden, einen Antrag auf Erhaltung des bisherigen Zollvereins, in welchem das Verbleiben Baierns von seiner materiellen Wohlfahrt dringend geboten werde, an die Regierung zu bringen. Kalk, Altalten pcnhagcn Pfd. frct chen. »tg, «n, fran- gwaaren, der, al«: ensterbe- ilafirmes- ichte und jerkzeuge nsen und Jnstru- Lckraub- n Stahl, n. 56-611 Dünger, ige Wur- !S Herrn bau-Ge ¬ sicht kalk, EelHzlg. Di-Zeitung er scheint mit Autnahmc de« Sonntag» täglich zwei mal und wird ausgegeben in Loipgtg Vormittag« I t Uhr, Abend« . « Uhr; in »««»do« Abend« i Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Mroi« für da« Vierteljahr l'/,Thlr.j jede einzelne Num mer I Ngr. Zweite Ausgabe. Abends 6 Uhr. —. Nr 21S —