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Freitag 7. Mai 18SL DtiW MgtMllt Ztitiing Wahicheit M Acht, Freiheit Md Aes^I» L,s«kti»a«gt»»tr für den Roum einer Zeile S Ngr. Zu teziehen durch alle V»st- Lmter de» 3n- und Auslandes, sowie durch die Orpedltlo- pcn in Eoipztg <Ouerstr,se Re. «) und w»««te« lb-i E. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. I). für dq, Mi«t«lj-»r H^ZHlr.; je^e^lnzelneNum- Shi«. KsHMiH. «ie Zetlv, er scheint mit AuSnaHme de« Eonntag« tätlich zwei Wal «nd »ird a»«g»g«l>»n in «etp. , «ich M«mittag« tl Uhr '? ,A^?d« ü u^r ; in »r«<h«« Uhey»« s Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Erste Ausgabe. Bormittags 11 Hr . .UM 9^^. 212. .»Wu » Dir Zollvereinseonferenzen iy Merlin. X Versi», 6. Mai. Einer Ihrer hiesigen Correspondenten «nachte Jh- neu die Mittheilung, daß in der Conferenzsitzung de- Zollvereins vom 3- Mai die Arwiderpllg auf di« von Preußen erlassene Anfrage über die Eigenschaft und Wirksamkeit der Darmstädter Verträge dahin ausgefallen sei, daß sämmftiche sechs cositrahirmden Regierungen zurbestimwten Zeit jene Vertrage Mtificirt hätten. Dem ist nicht sp. Wa.S WvSrderst die Korm an- llangt, p hgt Äe dit-seitige Regierung in.ihrem Rundschreiben an die be- ireffenpen Eqalition-regieruygen WchguS nicht augefragt: ob jene in die Mffe-,t^llchk«it gelangten Verträge auch ratW^ seien k Die Anfrage war viel mehr so gestellt: welche Eigenschaft und welche Wirksamkeit di« diesseitige ÄHisrung Men bekannt gewordenen Verträgen beilegen solle, „nd vor allen Dingen, ob sie dieselben als RegsernngSverträge oder nur als Entwürfe der mjniperiellm Bevollmächtigten ohne bindende Hegst anzusehen habe? Da mit hat denn die diesseitige Regierung allerdings ips Klare kommen wollen, inwieweit jene Verträge eine Bedeutung haben; jedoch hgt sie sicher nicht .absichtslos vermieden, der Frage einen so peremforischen Ausdruck zu gehen, den sie erhalten hahen würde bei der Anfrage: „ob jene Verträge auch ra- tifieirt seiend Dayiit wäre ja schon vorweg angenommen, daß es wirkliche .RtgiernNgSentwürfe seien und man Hätte sich die Gelegenheit abgeschnlt- ^tm, sich noch auf ejne artige Weise aus der Affgire zu ziehen. Was nun .ab,er den Inhalt.betrifft, so kann ich mit Bestimmtheit melden, daß in der SWjig vom Mgi her Ehwidexstngen der betreffenden Regierungen auf Hst obige preußische Anfrage mjt keiner Silbe Erwähnung geschehen ist. MjeHnftage wurde übrigens auf gewöhnlichem diplomatischen Wege und nicht tzurch, die Anftrenzmitglieder gemacht^ ist nicht einmal zur Kunde der hiesi. genMitgUeder gelangt, Indern es haben diese erst davon durch ihre resp. Ncgie- rungen inKeyptniß gesetzt werden müssen und sind einige derselben zu diesem ^ZweAMchM Ansicht,,Kenntyi^ ufidBerathung nach ihren Regierungs- 'grtkncherusen,werden. Demnach Md bjs zum 4. Mqi die Erwiderungen noch nicht eingetroffen- Es ist ,Mx Mch-picht gut denkbar, daß sich jene Re- .gjerungen so ünnmwuyden Wd echfach aussprechen werden über die Wirk- silmkeit Mtt Verträge: im Fasse Her Bezeichnung derselben als ministerielle Entwürfe würbe man jenen Verträgen alle Kraft und somit aste Beden- tung nehmen; im Faste dieselben aber als feste Verträge bezeichnet würden, wäre jede Vermittelung unnütz und man würde »hne 'weiteres die Brücke hinter sich abbrechen. Deshalb kann man hier auf sehr «igmthümlich ge wundene diplomatische Erwiderungen gefaßt sein, die sich bemühen, den ei- grMichm wichtigen -Punkt möglichst zu umgehen. Im Allgemeinen hat map ssereitS ip d«r A-effe yzchts verabsäumt, M dieNeugier der Zuschauer idurch statt-rhgbte Ereignisse,auft,m Confereyzen zu spqppew, und hat es sin Meiduygen über ein« Reihe von Ihatsachen nicht fehlen lassen, die wpl -im dg- Gebiet der Phantasie .gchöhM. Es ist bisjeht weder etwa- Princi- i»i«ll«Su unter den Parftim, noch etwas Materielles in Beschaffung der Dis- Mlgion^bes vorliegenden Materials geschehen und iy den beiden letzten Sitzun gen beschäftigte man-sich mit -der speeftssern Dupchsicht des ^«sitemberver- trag- Md der diesem anhängenben Vorlagen. Von einem Freunde in Süd- Mtschlay.h, her sonst wpl in solchen Dingen Bescheid weiß, ist unS die MjtMilMg geworden, daß jene Darmstädter Verträgt nicht sammtlich ra- MM Msi, Md Mqr sei nur der erste Vertrag, der die Verabredung her FoMn^en^s den hiesigen Eonserenzen enthält, von.allen Theilhabern, auch auch von Baden, ratificitt, die.andern beiden wichtigern Verträge aber nicht, sind die Weigerung hierzu soll von Dachsen, Darmstadt und Nassau .ait-W-q-en Mn. . . * Berlin, 6. Mai. Die ,u. Kamm«r schritt heut« zur Vorathuns über die königliche Proposition weg«n Neubildung de« l. Kammer. Die Commission hat bekanntlich di« Fassung, der Regiirung-vorlagt, wonach die Bildung der l. Kammer auf Grund königlicher Anordnung erfolgen soll, abgelehnt, dafür aber sich für d«n Antrag deS Abg. Keller entschlossen: „Die l. Kammer wird vom Könige ernannt." Außerdem waren noch mehre Amendements tingegangen; eins vom Abg. Reuter und 45 Genossen, dar unter Abg. Riedil: „Die I. Kammer-soll bestehen: >1) auS den graßjährigfn Prinzen des königlichen Hauses; 2) aus dm Häuptern der -hoheyMtrnschen Fürstenhäuser; 5) auS den Häuptern der -fvüh«rn reich-stäuLischeN Geschlech ter in Preußen; 4) alw den Häuptern der Familien, denen dasRecht auf Titz »Nd Stimme in der I. Kammer durch de« -König in Liu«aftrbfelge vergehen wird; 5) aus Mitglitdern, welche der Kontg auf Lebenszeit er» nennt." Ferner ein Amendement des Abg. Reck und 14 Gegossen, dar unter Abg. Geppert: „Die Mitglieder der I. Kammer werden vom Könige «nagnt. Di« Frympqng erfolgt zu erblichem Rechte oder auf Lebenszeit. Das Küche auf Sitz Md stimme M der I. Kammer kann durch Stellfttt- tretzuig nicht gpSMHt werben, »nd ruht während der Minderjährigkeit ftder während eipeß Pimstv«.chässnisszs ,z» der Regierung eines nicht deutschen StaatS; ferner auch so lang« her Berechtigte seinen Wohnsitz außerhalb Preußen hat." Endlich -ist Anzmdgmmt vom Abg. Reichensperger und 17 Genossen (katholischer Fpactiqn):>,D« der 1. Kammer erfolgt auf Grund känig- sicher Verordnung .durch Ernennung erblich«« oder lebenslänglicher Mitglieder." GS .sprachen zuerst der Ministerpräsident v. Manteuffel, welcher geltend macht, dqß die Krone ein« stark«, im Lande geachtete I. Kammer wolle. Er bittet, die Vorlage der Krone anzunehmen, erklärt aber auch, daß die. Regierung, obwol sie den Vorschlag der Commission.für keine Verbesserung halte, ihm doch zustimme, da er .im Wesentlichen Dassel-« wolle. Abg. Simson hielt eine längere Rede gegen den CommMgpSantrag. Nach einer scherzhaften Erwiderung des Ministerpräsidenten erklärt sich Ahg. Nyldechen für die Regierung, Graf Zieten aber dagegen; er permißt hie Gqrantie des Rechts d«S großen Grund besitzes, welches er für die einige LebenSbasiS einer I. Kammer hält. Abg. Graf Arnim erhebt sich in längerer Rede gegen den ConstitutionaliSmuS; jhm folgt Abg. v. Vincke, worauf der Schluß der Discussion und die Ab stimmung vorgenommen wird. Bei dieser wird die Regierungsvorlage mit 181 gegen 115 Stimmen verworfen; ebenso der Commissionsgntrag mit 178 gegen 115 Stimme«; ebenso schließlich sämmtlich« tingebrachte Amendement-. -s- Königsberg, 5. Mai. Die hiesigen Bewohne«' wurden heute Nach mittag um etwa halb 2 Uhr durch «in gewaltiges Dröhnen ««schreckt, das durch das Aufstiegen eines im FortFriedrichsburg befindlichen Pulverma gazins veranlaßt worden war. Dieses am jenseitigen Pregelufer vor der Stadt noch unter -der Regierung des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Jahre 1657 erbaute Fort umfaßt außer einigen Gebäuden, unter denen sich auch eine Kirche befindet, in südöstlicher Bastion ein kleines Pulverma gazin. In den umliegenden Gebäuden sind durch die Explosipn sämmtliche Fenster zertrümmert und dje Dächer erheblich beschädigt worden, während in den nahe gelegenen Stapttheilen, der Vorstadt und dem Kneiphofe, nur Unerhebliche Beschädigungen an Gebäuden durch den starken Luftdruck ver anlaßt sein sollen. DaS Pulvermagazin selbst ist so vollständig zerstört wor den, daß von demselben nichts weiter ,als einzelne Ueberbleibstl des Funda ments vorhanden sind. Einzelne Krümmer sind 5 — 600 Schrftte weit nach allen Richtungen fortgeschleudert worden. Leider ist her Verlust einiger Men schenleben zu bedauern- Drei Personen sind ums Lehen LekomNM und vier mehr oder weniger perletzt wprden. Pie Lejchngm«,sind,vollständig vthstüm- melt und im eigentlichsten Sinne des Worts ganz auSeinandergtrissen ge- .funden, sodaß einzelne Gliedmaßen weit zerstreut worden sind. — AuS Wiesbaden vom 5. Mai wird geschrieben: In d«r heutigen Sitzung der II. Kammer stellte Abg. Braun folgenden Antrag: Die II. Kammer der hohen Ständevcrsammlung wolle, im Hinblick auf die dermalen in Berlin stattfindenden Zollconf-renzeu und a«S Veranlassung der über die Darmstädter Konferenz verlautenden, biSjetzt noch nicht widersprochenen Nachrichten, dem herzoglichen Staatsministerium ihre Ansicht dahin aussprechen: I) Daß sie. c« im Antereffe unsebs Lande« liegend erachte, s) daß dessen Regie- tMg M R«»ssMuirung des LollvereinS auf der Grundlage der bisherigen Gon- VMti-N U.Nb Wt,Rückblick auf dje durchs» Septembervertrag gebotenen Modifi- c,Gonen energisch,,und bezeitwistig, mit Aufbietung aller ihr zu Gebote stehenden Kräfte mitwirke; b) daß hie Aufyahzne, Fortsetzung und Abschließung , her deHfall- sigen Verhandlungen von der Rücksicht q.uf das.zwischen dem zu r-coustituirenden Zollverein und der österreichischen Sesammtmonarchie zu gestaltende Vsthattniß oder von der Frage über Zulassung eine« Bevollmächtigten der letzter» zur Lheil- nahme an den Conferenzen nicht abhängig gemacht werde; o) daß hie Frage über eine mit Oesterreich abzuschließende Zoll- und HandelSvereinigung, beziehungsweise ejnm, hside,festige Concesstontn m,sich schließenden Handelsvertrag erst dann aus genommen, werde, wann pe«en Verhandlung he» Bestand und ^ie Reconstituirung hse .S^lvtreme auf den uyter 1.«. bezeichneten vtzsjunhlagen picht mehr in Frage stellt. 2) Daß sie eine HMastung VNsers M-ks vhn dem dU^ch Preußep, .sowie hie ihm treu bleibenden und die neu .zutretenden Verbündeten zu reconstitüirenden Zollverein, möge dieselbe nun zu einem Vereine, der apf der Darnsstähter Confe- renz vsitretenen Staaten mit Oesterreich oder zu einer von den gsNapnten Staa ten allein gebildeten, von Preußen sowol als von Oesterreich getrennten Zollgrnppe führen, für die .materiellen Zwtereffen deS Lande« im hohen Grad« verderblich .pachtet- Di« K-WMhr beschloß mit Mm arsen 1 Stimm«, dm Antrag in Be- .sksscht zu zfthm. /^Kassel, 5. Mai. Worgen wird sich der Bürgerauöschuß wieder vers»mm«in, um ist Angelegenheiten rder nothwmdigen Ergänzung, des Stadt ratHS einen Beschluß zu fassen. Er ist in eine fatale Enge gerathen. Es muß Jemand da srin, um die städtischen Angelegenheiten zu besorgen, was einen beschlußfähigen Stabtrath vorauSsctzt. Und doch ist die Wahl eine