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Montag. Zweite AuSgabt7Me«ds K Uhr. 29. März I8SS sch^n! mir Autnah«» 8«« «Ek«s» «rzltq»»»«»!«,» Wit» ««tzrgktm tn Aeiylt» »8»nM««« rr uz», «n»« » u,n v» wo«-»«, *»«— rnz^ »,k«tt»,,« s Uh,. Olt««» für td« Mk^ltsh, «« I «<r —- Nr. 148. —— Deutsche Allgemeine Zeitung. «Pa-r-ett »»d »echt, Freiheit «b Sefftzl» S»»«,ich,» »>«ch «S, V«ft» 8^ 2,- 88» »M»»« h^l«. so^tt vir «rx«><- y—q, i» »««»ztg <O«r. Nr 8) un» »»««»«« W«1«. H»ck,„, »e, *) '^--^7— S,krtt88<««»t»r täk> G-8M ^,r Me A BH-, Frankreich. PariS, 27. März, telegraphische Depesche der Kölnischen Zeitung.) Dor Moniteur enthält ein Deeret, durch welches die Gehalt« dor Canonici des CapitelS von St.-DeniS wiederhergestesl« werden. Paris, 26. Marz. Die Journale enthalten eine Reihe neuerer Decrete des Präsiden ten der Republik. In einem derselben wird decretirt, dqß „in Ansehung deS Gesetzes vom 15. Mai 1850, welches bestimmt, daß ein National grundeigenthum nur infolge eines Gesetzes dem öffentlichen Dienste ge widmet werden kann, und in Anbetracht, daß die Bedürfnisse des öffent lichen Dienste- oft dringlich sind und daß die Widmung eines National- immeublr in nichts den Dominicalcharakter desselben verletzt, der Art. 4 des GescheS vom 15. Mai 1850 abgeschafft wird". Ein anderes Deeret schafft das im Juli 1848 von der Nationalversammlung infolge der Junitage vo° tine'Gesetz über die Clubs ab, mit Ausnahme jedoch des Art. 13, wel- eher Vie geheimen Gesellschaften untersagt und auch ferner in Kraft bestehen wie eS in Schleswig quSfähe, und als gesagt wurde, W dje Petneycheff dort neue Hirten hätten, welch« sie nicht zu der Lebensapelle führten, ant wortete der König : „Es wird Ihnen wenig Trost sein, wenn ich Ih nen die Hand reiche, aber ich thue, was ich kann!" Nnd so reichte ihn», der König di, Hand, worauf der Bngtredete mit Wränsn erwidert«: gewährt mir großen Trost, und kann ich kein Schleswig -Holsteiner Mehr sein, danke ich Gott, «in Preuß« werdey zu können!" Auch in den Augen de» Königs hat man da Thränen gesehen. Abend- hatten di, grafschafter Bauern dem Könige nach früherer Gitte ihre ländlich«» Geschenke barg«- bracht: Putter, Kraut und einen graffchaster Gluten. Der König hatte darüber eine herzliche Freud, und sendete diese Geschenke sofort nach Ber lin an di, Königin. Deine nähere Umgebung äußerte, daß de« König auch noch später über diese harmlose Förderung des königlichen Haushalts sich in huldvollster Anerkennung ausgesprochen. * Aus der Provinz Sachsen, 24. März. Kürsch brachte die Kreuz, zeitung die Nachricht aus Naumburg, daß ein« Witwe, von Noth ge trieben, ihre beiden 13- und 7jährjgen Töchter in die Saale geworfen und sich selbst nachgesturzt habe. SS erregte die That scho^ beim Lesen vielfältige Zweifel, auch wußte man dort nichts darüber, hatte, die Sache vielmehr erst aus den verschiedenen Zeitungen, in die jene Nach richt übergegqngen wax, erfahren. Jetzt hat der dortige Magistrat öffent lich erklärt, daß nach den darüber angestellten Ermittehlngen die besagte Nachricht sich al» vollständig Unwahr erwiesen habe. 2 München f 27, März. Im Auftrage des Königs hieben sich Hessen Generaladzutant und Flügeladjutqnt npch lMe nAhSalzhuA nm di, rus sisch,» Großfürsten bei ihrer Ankunstau der bairischen LandeSgrenze im Namen des Königs zu bewillkommnen. Dieselben treffen am 2st März Abends im Leuchtenberg'schen Palais hier ei» und verweilen bei »nS W zum 2. April, an welchem Tage sie sich zu ihrer Schwester »gch Stutt gart begeben werd«», um dort di, Osterfejextage zuzukringen. > Ihnen zu Ehren wird eine groß« Kev», Über die gesammte hiesige Garnison spww «inen Theil der Garnison von Freising unh Augsburg abgehglti» werden, bei Hofe rin Kammerconcert und im Hoftheakr zweiHMrMungc« (Au- her'- „Der verlorene Mhn" und L-chnex'S „KqthMna Cornaro") Katt- fivd«G — Wie gegen der Grg^N Hahn-Hahn „Non Bäbyson ngch Äe« rusat^n" (Nr. 143) so wurde auch gegen deren Druckschrift „Aus JerM- lem" vom Appellationsgerichte von Mittelfrankcn die Unterdrückung verfugt, weil in beiden die Lehre« des WoteßanliSmus, LoMt die Lehren «iner im Staate bestehenden Religionsgcsellschaft, durch Ausdrücke der Verachtung an- grgMn seien. n--d«ra, 28. März. Unser Landtag chat da- bei ihm cingcgaygeWk Gesuch mchr«r hiesiger Patricur um Wiedereinführung der SttÜveW«» tuog beim Militär abgelehnt. Hingegen hatte sich die in mäßigen Grew zen gehaltene Vortage dar Regierung über die Revision d«S Staatsgrundge- setz«S von 1849 der entschiedenen Unterstützung d«S Verfassungsausschusstch der in diesem Bttreff die große Mehrheit des Landtags vertritt, zu erfreuen- Nur bei einige« untergeordneten Punkten gab sich eine Abweichung WM den Regierungsvyrschlägen kund, die aber de» Abschluß des Ganzen gewiß »sicht hindern werd«». Der Gesetzentwurf über Aufhebung des pripilegiötsy Gerichtsstandes ist auch vom Landtage angenommen worden, jedoch mit «dep Modifikation,1 daß d«r dingliche privilegirte Gerichtsstand der zu allydifici- renden Rittergüter nicht bis zur Allodifieirung sämmtlicher Rittergüter, som Kern suceesflv »ach jedesmaliger Allodifieirung eines Ritterguts in Anwen dung kommen solle. Man schreibt d« W«ser-Z«itung au- Köln vom 25. März: Da «S sei», könnt«, da- SWidie Btdeutung de« Grafschaft M«u,S (MeurS« «M cirra 28,000 Ei»n»ohm«», gehört gegenwärtig, unter di« Kreise Gelder» und, Kreßeld »erth«ilt, de« Regiernngsbezirke Düsseldorf an) für den pr«»r» Whep Staat bisher nicht gehörig gewürdigt haben, so bemerke ich Ihnen, daß di« Graffchaft RenrS ganz« 0 Quadraimeilen enthält und nebstdem ebenff kostbaren Besihthum N«ufchatel, ftüh«r in der Schweiz und jetzt im Monde belegen, so zi«mlich All«- ist, wa« das .pnußisch« Fürstenhaus a»S derErb- schaff d«S groß«» DraniwS, Wilhilm'-Ist., für sich zu retten im Stande war. Der König von Preuß«» ist auf di« Einladung, d«r 150jährigen Jw- bessekr dieser Erbschaft beizuwohnen, mit großer Lebendigkeit eingegangen. Er nahm di« zablwich« Deputation höchst gnädig auf und erklärte, er selbst w«rd« bei d«n Festlichkeiten den Wirth machen. Heut« ist der Tag des Fest«-- zu n»«lch«m sich auch d«r Prinz von Preußen aus Koblenz begeben hat. Er hat d«n Koblenzern gisa-t, er würd« dem Könige berichten, wie große Peweift der Theilnahnre er bei ihnen gefunden. Der Geburtstag des Pei«z<», der gleich sein«, Gemahlin sich am Rheine beliebt gemacht hat, ward dort mit großer Theilmchme gefeiert. Besonder« hat den Rheinlän der» «ine Aeußerung gefallen» welche d«r Prinz bei jener Gelegenheit fallen ließ« Er sagt« zu dr» au- Bonn eingeladenen Professoren: „Ich danke e- Jhnen, den Männer» der Wissenschaft, daß mein Sohn zu einem guten Bürger herangebildet wird." Da- Wort „Bürger" hat bei den Rheinlän der», denen da- Junkerthum der östlichen Provinzen in der Seele zuwider ist, einen ganz btso»d«r« guten Klang. AuS Mem- vom 25. März berichtet die Kölnisch« Zeitung: Gegen 9'/, Uhr verkündete ferner Kanonendonner das Herannahr» des Königs und bald darauf fuhr er unter dem lautesten Jubel der Menge in die Stadt und stieg an» alten Schloff« ab. Hier waren di- Deputationen a»S den umliegenden Ortschaften, di« Geistlichktit und die Lehrer der Grafschaft auf- g-stkllt. Während dieser Vorstellung nahte sich plötzlich der ritterliche Prinz von Preußen mit seinem blühenden Sohn« d«m königlichen Bruder. „Ihr habt mich wol nicht so früh erwartet", sprach d«r Monarch sichtlich gerührt, indem er den jungen Prinzen ugzarmte. Kegm 10'/, Uhr verkündete das Geläute der Glock«» den Beginn des Gottesdienstes. Pfarrer Fabriciu- sprach (Psalm 147, 12—13) über die Wohlthaten, welche »die frühern Re genten der oranischen Dynastie der Grafschaft erwiesen, wie das hohenzol- lern'fthe bis auf unser« gtgenwärligen Monarchen den früher» Wohlthaten immer neu« hinzugefügt. Der König, welcher her Kanzel gegenüber auf dem Chore saß, hatte zur Linken den Prinzen von Preußen und zur Rech te» den Prinzen Friedrich Wilhelm. Nachdem der Gottesdienst beendigt, ließ sich der Monarch auf d«m Rathhause de» Stadtrath und sonstige Na- tabeln der Stadt voisiellen. Hiernach verfügte derselbe auf den neuen Markt, wo die Stadt Meurs eine Pyramide, mit sinnigen Devisen, errichtet hatte. Der Bürgermeister von MeurS, Hr. v. Strampff, redet« den Monarchen an und dankt« dkmselben für dje Ehr«, welche er der Stadt er- wiesen. Der Monarch sprach : „Die Grafschaft hat die Treue meinem Hause auch in de» Klagen dzs Sturmes bewährt, und dies hat mich bestimmt, nach MeurS zu kommen. Ich bin gern gekommen. Ich danke Ihnen für diese Treue nicht allein in meinem Namen, sondern auch im Namen meiner Gattin I" Dann überrrichte dir König jedem der Krieger der Grafschaft, wel cher in den Jahren 1848 und 1840 gedient, eine Denkmünze, und der junge Prinz heftete sie auf die Brust der jungen Soldaten. Während die- ft- Actes verdunkelte Schneegestöber die Luft, aberm dem Augenblicke, al- einer der Anwesenden d«m hochverehrten Monarchen ein Hoch ausbracht«, brach di« Sonne durch di« Wolken und beleuchtete den König. Um 3 Uhr begann das Festessen im Schulsaale. Gegen 5 Uhr erschien Plötzlich der Monarch im Bürgerverein. Niemand hatte ihn hier erwartet, um so freu diger war di« Ueb«rraschung. D«r König sprach zu den Anwesenden: Er habe einen kleinen Spaziergang gemacht, und da habe er auch sie, die An wesenden, einmal begrüßen wällen. Diesem Berichte tragen wir noch EinsgsS aus einem andern der El berfelder Zeitung nach. Zu d«r Tqfel waren fast an 200 Personen gezo- gen. Als man daran war, mit dem schäumenden Champagner die Gläser zu füllen, erhob .sich der König und sprach: „Haben Sie rheinischen Wein, sol nehmen Sie diese», nicht den wälsch«», ich will der Graffchaft ein Hoch bringen. Die Grafschqfter machen nicht viele Worte, aber Thaten zeugen für ihre Treue. Möge der Segen von oben auf der Grafschaft ruhen »nd sie bei den bewährten Aeugm'ssen bleiben. Das schönt, reich gesegnete, treu bewährte Ländchen soll blühen und gedeihen."... Unter den Gästen war ein vertriebener schleSwigep Geistlicher, welcher dem Könige dankte für die Aufnahme und Anstellung in seinem Lande. Der König erkundigte sich,