DRESDNER O PHILHARMONIE viel zu sehr eigenständiger Künstler, als sich an ein - wenn auch hochgeschätztes - Vorbild allzu eng zu klammern. Sicherlich mag der »Figaro« gelegent lich hindurchscheinen, aber mehr in der Turbulenz einzelner Situationen als in musikalischen Über nahmen. Strauss entwickelte einen leichten, eher durchsichtigen Tonsatz, an Mozart geschult, oder besser, Mozart nachempfunden. Die Melodien wur den gesanglicher als vordem, blühten arios auf, hel lere Klangfarben begannen zu dominieren. Darü ber hinaus entstand ein Konversationston, den er aus der Sprachmelodie ableitete und der für seine zukünftigen Werke so wichtig werden sollte. Seine späteren Werke zeichnen sich durch eine Rückkehr zu besonders blühender Melodik in ge wohnt farbenreicher Instrumentation aus. Ein Kreis war geschlossen, aus dem er sich nie wieder her ausbegeben sollte. Hugo von Hofmannsthal (1874 -1929), österreichi- [ scher Schriftsteller, arbei- | tete seit 1906 mit Richard Strauss zusammen, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Impressio nismus und Symbolismus. »Der Rosenkavalier« gestaltete sich schon anlässlich seiner Dresdner Uraufführung im Jahre 1911 zu ei nem Triumph und darf wohl als populärste Oper von Richard Strauss bezeichnet werden. Die schöns ten Melodien, insbesondere die Walzer, wurden im mer wieder in einer Fülle verschiedenster Arrange ments herausgegeben ... Die heute erklingende Rosenkavalier-Suite (1945 herausgegeben, vermutlich von dem amerikani schen Dirigenten Artur Rodzinski) wurde von den Wiener Symphonikern unter Hans Swarowsky am 28. September 1946 in Wien anlässlich einer Feier »950 Jahre Österreich« uraufgeführt. Das Instru mentarium des großen Opernorchesters ist weitge hend gewahrt, und die Suite beginnt auch mit den stürmisch bewegten Takten des Vorspiels; Themen der Marschallin und des Octavian schließen sich an, bis die charakteristischen Celestaklänge neue Far ben in das Klangbild bringen: Die Überreichung der silbernen Rose! Im weiteren Verlauf der Suite er kennt der Opernfreund bereits vorweggenommene Autorin des neben stehenden Beitrags zur Rosenkavalier-Suite ist Renate Wittig, entnommen den Programmblättern der Dresdner Philharmonie, Spielzeit 1985/86. Aufführungsdauer: ca. 22 Minuten