war so selig?“ Das Finale ist in ungarischem Stil gehalten - ein schwungvoller Kehraus, der den Schluß des Violinkonzerts von Brahms vor wegahnt. Strawinsky Die Geschichte der Musik, des Balletts und der Malerei im 20. Jahrhundert wurde entscheidend von einem Mann geprägt, der selbst weder Kom ponist, noch Tänzer, noch Maler war: Sergej Diaghilev, ein universell orientierter Künster möglicher. Der gebürtige St. Petersburger sollte Paris ab 1906 ganz in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten stellen, die er in Musik, Literatur und vor allem in der Tanzkunst entfaltete. Er richtete 1907 eine Reihe von Konzerten mit rus sischer Musik aus, präsentierte 1908 Mussorgs- kys Oper Boris Godunov. Es folgten Borodins Fürst Igor, Tschaikowskys klassische Choreogra phie von Schwanensee von Marius Petipa und einige Arbeiten des russischen Choreographen Michail Fokin vom Petersburger Mariinskij Theater mit den damaligen Tanzgöttern Tamara Karsawina, Ida Rubinstein und vor allem Waclav Nijinski. Die Geburtsstunde des „Ballets Russes“ in Paris, das unter Diaghilevs Leitung Theater- und Musikgeschichte schreiben sollte! Anfang 1909 hatten Diaghilev und Fokin mit der Planung für ein Ballett begonnen, dessen Szenarium zwei bekannte Märchenstoffe verei nen sollte, die Sage vom Feuervogel und die Legende von dem Unsterblichen Kaschtschej. Als Komponisten für diese Produktion faßte Diaghilev seinen ehemaligen Professor am Petersburger Konservatorium, Anatoli Ljadow ins Auge. Der sah sich indes in seinen schöpferi schen Selbstzweifeln für diese Aufgabe völlig überfordert. In diesem historischen Augenblick fiel dem jungen Igor Strawinsky die Rolle des Retters zu. Im Sommer 1910 kam das Ballett an der Pari ser Nationaloper heraus, choreographiert von Fokin, jene Geschichte des grausam dämoni-