Max Bruch Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-moll op. 26 Max Bruch, 1 908 „Heldenfeier“ (1915) lassen erkennen, dass Bruch mit seiner Verwurzelung im natio nalen Pathos der bürgerlichen Chormusikkultur des späten 19. Jahrhunderts ideal ent sprach. Textwahl, Rausch- bärtigkeit und die Gefahr des Sentimentalen banden Bruchs Werke aber zu stark an den Geist ihrer Entstehungszeit, als dass sie hätten überdauern können. Dass Bruchs Violinkonzert sich ungetrübter Beliebtheit erfreuen kann, liegt wohl in erster Linie an seiner ausge sprochenen Geigenmäßigkeit. Es macht viel her, ohne barba risch schwer zu sein, selbst die virtuos klingenden Stellen liegen gut in der Hand, und es ist von einer Süffigkeit des Melodischen, dass es jeden leidenschaftlichen Geiger in den Fingern jucken muss, wenn er nur in die Noten schaut. Im Wechsel von kan- Hätte sich nicht dieses eine Konzert lebendig erhalten - daneben allenfalls noch die Schottische Phantasie für Violine und Orchester - wer würde heute noch den Namen Max Bruch kennen? Dabei war Bruchs Schaffen ein wesentlicher Faktor tablem Schwelgen und instrumentaler Bravour zeigt sich aber auch Bruchs enormer Klangsinn und sein solides handwerkliches Können. Melodisch und thematisch fuhrt meist der Solist. Allein im Finale wird das Orchester mehrmals im deutschen Musikleben etwa zwischen 1870 und 1910. Seine Stärke war die Chorkomposition. Eine Zeit lang genoss er den Ruf des bedeutendsten Oratorien- komponisten seiner Zeit. Titel wie „Arminius“, „Lied vom deutschen Kai ser“, „Die Macht des Gesanges“ oder zum Dialogpartner, ansonsten hat es neben reiner Begleitfunktion nur sym phonische Gesten und Überleitungen beizusteuern. Brahms’ Idee eines „sym phonischen Konzerts“ mit dem ins Ganze eingebundenen Solisten lag Bruch fern.