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Rabenauer Anzeiger : 15.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191703155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170315
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-15
-
Monat
1917-03
-
Jahr
1917
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9 Ausschneiden! Merkblatt. Wichtig für Jedermann! Aufbewahren! gleichfalls nur dem innigen Verhältnis eines Braut paares entsprungen. (Stirbt jedoch der Bräuti gam. z. B. durch Schlachtentod, so ist die Braut natürlich nicht verpflichtet, empfangene Geschenke Kriegs-Verlobungen. Der Bund der Ehe zwischen zwei Menschen setzt fast immer eine Steigerung voraus: Verlie ben, dann Verloben und zum Schlüsse Verhei raten! Verloben und Verheiraten ohne Ver lieben sollte es nicht geben. Liebe gehört zu einer Ehe; gründet sie sich nur auf Vernunft, dann kommt kein HerzensbUndnis sondern etwas wie eine Art Geschäft zwischen zwei Menschen zu stande. „Verlieben", läßt sich nicht beschreiben, son dern nur erleben. Dieser erste Schritt zum späte ren Bunde bildet zwar eine Art Grundstein, hat rechtlich aber doch nichts zu bedeuten; wie auf manchem Grundsteine kein Haus entstanden ist, ebenso wenig wird jedes Liebespaar ein Ehe paar. Das Verlöbnis bringt die Liebenden den: End ziele schon näher; es stellt tatsächlich einen Ver trag dar, durch den die künftige Vollziehung ei ner Ehe zwischen zwei bestimmten Personen fest gesetzt wird ; einer besonderen Form bedarf dieser „Vertrag" jedoch nicht, vielmehr genügt es, daß die beiden Liebenden sich versprochen haben, spä ter einander zu ehelichen. Das Tragen von Ver lobungsringen, Versenden von Anzeigen, Besuche bei Verwandten und Bekannten machen das Ehe- versprcchen an sich nicht rechtswirksamer, sind viel mehr nur eine Sitte, beweisen aber immerhin, 8 daß es den beiden mit dem Herzsnsbunde ernst ist und nicht nur ein sogenanntes „Verhältnis" norliegt. , Neben ungezählten Lriegcrfrauen hangen und bangen auch Tausende von Kriegerbräuten um ein gesundes Wiederkommen des fernen Vater- landsverteidigers; denn gerade der Krieg hat viele Paare schneller und inniger einander näher gebracht, als'die frühere leichtlebige Zeit es ver mochte. Auch die unter dem gemütvollen Trennungs- schmerze, beim Abschiednehmen oder selbst dann in: Feldpostbriefe gegebenen und erwiderten Ehe versprechen bilden Verlöbnisse im Sinne des Ge setzes; ein Zurück ohne gesetzlichen Grund halbier ! bestimmte Rechtsfolgen. Tritt ein Verlobter von dem Verlöbnisse zu rück, dann mutz er den: anderen Teile, dessen El tern oder unter Umständen auch dritten Personen, z. B. Onkel, Tanten, den entstandenen Schaden ersetzen. Ganz mit Recht; denn beide Teile, be sonders die Braut und deren Eltern, steckten sich in Erwartung der nicht mehr fernen Ehe in Un- kosten, machen Anschaffungen, nehmen die Tochter aus der Stellung, kurzum, sic machen Aufwen dungen, welche nur dann ihren Wert haben kön nen, wenn das Verlöbnis in eine Eheschließung übergeht, Auch die gegenseitigen Geschenks sind Trennungsjalle zurückzugeben; denn sie sind zurüchugeben, hat aber auch, wenn kein Kriegs testament ihr etwas vermacht, keinen Anspruch auf , den etwaigen Nachlaß des Bräutigams.) Gibt dagegen eines der Brautleute durch sein Verhalten einen triftigen Grund zum Rücktritt des ; anderen Teiles, dann hat weder der schuldige Teil ; noch seine Eltern Ansprüche obiger Art. Ein Recht, aus dem Verlöbnisvertrag auf H Erfüllung, also auf Eingehung der Ehe zu klagen, Z besteht nicht. Trotz des üblichen Gelöbnisses des g Kriegers: „Sobald ich heimkomme, wird geheira tet" — kann das bloße Verlöbnis fortgesetzt wer den : gibt es doch sogenannte „ewige" Brautpaare, die jahrelang „zusammen gehen". Ob die Dauer des Verlöbnisses eine gewisse Grenze haben soll, sagt das Gesetz nicht; immerhin aber kann die beständige Weigerung des einen Teiles, den Schwebezustand durch die beständige Ehe abzulö sen, als triftiger Grund zum Rücktritt angesehen werden. Neuerdings haben Bräute gefallener Krieger in einigen Bundesstaaten das Recht erhalten, ihren Mädchennamen mit dem Familien des Gefallenen zu vertauschen, sich also Frau X. geborene P. zu nennen, als ob eine Kriegstrauung stattgefunden hätte. Natürlich ist das nur im Falle einer ernst haft gemeint gewesenen Verlobung möglich, und es muß die Erlaubnis dazu beim Gerichte bean tragt und dann die Namensänderung standesamt lich beurkundet werden. Näheres ist auf der Gcrichtsschreiberei jedes Amtsgerichtes zu erfah ren. Nennt das Brautpaar bei der Eheschließung etwa schon ein Kind sein eigen, dann verliert die ses alle Merkmale der Unehelichkeit. Denn mit der Eheschließung wird es ohne Weiteres ein eheliches Kind im Sinne des Gesetzes (wird „legi- mitiert"). Mit den Kriegs-Verlobungen ist es wie mit den Kriegs-Trauungen; sie haben auch zwei Seiten, nur können die Folgen nicht so tra gische werden, weil eben noch jeder Teil zurück kann, wenn etwa zwingende Gründe ihn dazu nöti gen. Hoffentlich werden alle Kriegs-Verlobungen durch glücklicke Friedensehen besiegelt; gerade die unter den denkbar enrstesten Verhältnissen und me:st unter Tränen geschloffene Verlobungen sind der beste Boden für den an Freuden rei chen, aber auch sehr ernsten Ehestand. Syndikus Rottstedt. Aus der krlegszett. Die Goldtante. Aus Anlaß der Torpedierung des Dampfers „Laconia", bei der einige Amerikaner das Leben eingebüßt haben, haben die Zeitungen drüben, die im englischen Fahrwasser schwim men, wieder einmal „amerikanische Kultur und Tugend" in den Himmel gegenüber den „deutschen Barbaren" gehoben. Daß die vom Präsidenten Wilson behütete Unnkee-Kultur als ihre Hauptleistung die lange Dauer des Weltkrieges auf dem Gewissen hat, darüber wird die Geschichte richten; wir Zeitgenossen fragen nur, wie es der Reichskanzler vor dem Dem scheu Reichstage getan hat, warum der Präsident in Washington von uns so viel, von den Engländern nicht- verlangt. Müssen denn die Amerikaner übe: Haupt unter den heul: en Verhältnissen den Sport des Spazierenfahrens übev den Ozean betreiben? - Denn ein Sport des Spazierenfahrens ist es zum guten Teil, der die Uankees auf die Dampfer treibt. Das Geschäft mit den Ententemächten kann durch Telegramme erledigt werden und wird es auch, zu Verwandten- und Freund« schastSbesuchen liegt in diesen ernsten Zeiten kein großer Anlaß vor. Die Zärtlichkeit kann getrost etwas zurückgesteckt werben. Um so größer ist aber die Amüsementslust. Das männliche und weibliche Amerika fühlt sich am stärksten an- 'aeödet. wenn es unter sich ist. es kuckt deshalb so gern Europa auf. Aber, weiß Gott, nicht zu dem Awe», UM über den transatlantischen Ozean Kultur und Tugend zu uns zu bringen, sondern zu ganz anderen Zwecken. Zu welchen Zielen, darauf gibt der Spitzname des Dampfer- „Laconia" die Antwort, der „die Geldtante" lautet. Sie brachte das amerikanische Stammpublikum nach den Spiel sälen von Monte Carlo. Dort fragt man nicht viel nach der nordamertkanischen Moral, aber die Dollars von drüben nimmt man gern. « Auch bei uns gibt es Leute, die die Taschen zu füllen versucht haben, aber Reichstag, Reichsregierung und Volt schauen den Kriegsgewinnern genau auf die Finger, über Vie Kriegshomsterei wird schonungslos das verdiente Urteil gefällt, und ein bewundeier und vom offiziellen Amerika ge hätschelter Nationalsport ist es denn doch nicht geworden und wird es nie werden. Und die mit einem blauen Lappen bezahlte Gans ist gegenüber den Vorkommnissen im Lande der Freiheit eine Harmlosigkeit. Die Hauptkapitalsanleibe für den, der Geld übrig hat, sind Kriegsanleihe und länd liche Grundstücke, unsere Goldtante ist die Reichsbank. Im übrigen spekulieren wir nicht in Lebensmitteln und Krieg-« Notwendigkeiten, sondern wir organisieren sie. Der ameri kanische Botschafter Gerard hätte auch nicht die Eier mit einer Mark in Berlin zu bezahlen brauchen, wie eS ge schehen ist. I voo siüvkz A unrß Kinder*- ß W XsnGsklüsn W finden Sie noch bei'mir. S W Schöne Stoffe! W Herrliche Neuheiten! W Solide Preise! W Domen-- und Konfirmondenmäntel, Knaben- D W mäntel, Kleiderröcke, Kinderkleider u. -Mäntel, W Knabenanzüge, Jackenkleider, Damenblusen, A M neueste Stoffarten und Fassons. W Beachten Sie in Ihrem Interesse ineine noch A W großen Läger. D Carl voubsn. I MU»!W!W«W»»!WV Verbilligung der AnsLandswaren. Kriegssteuern ans neutrale Ausland bedeuten die hohen Preisausschläge, die wir für Rohstoffe und Nah' rungsmittel zahlen müssen. Man hat es in neutralen Kaufmannskreisen nicht an sich fehlen lassen, als es hieß, Deutschland schweres Geld für alles das abzunehmen, was es notwendig brauchte. Die Organisation des deut' schen Einkaufs hat sich mit Erfolg gegen solche Preis' treibereien gewandt. Ihre Einwirkung hat aber ihrt Grenzen und unsre Feinde sind bemüht, auf andere! Seite den Vorteil, den uns unsre Organisation gebrach! hat, zu unserm Schaden wieder auszugleichen. Beson' ders jetzt, wo England wieder zu seinem Ausgangspunkt den Krieg als Geldkrieg zu führen, zurückgekommen ist wo den „silbernen Kugeln" von l9I5 die „sausenden Schecks" von l9I7 gefolgt sind, liegt es im Interesse der Feinde, uns den Krieg zu verteuern, soweit es irgend möglich ist. Und da bietet die Valutafrage die beste Gelegenheit. Die deutsche Valuta bei den Neutralen regelt sich durchaus nicht nur nach der Frage des Gleich' gewichts von deutschen Forderungen ans Ausland und Forderungen des Auslands an uns. Die Kriegsvek' hältnisse bringen es mit sich, daß die Valuta heute eine Angelegenheit des Gefühls ist, das die neutrale Kauf' Mannschaft unserer Wirtschastsbasis gegenüber hegt Man kann verstehen, daß hier der Faktor Hetze in sol' chen kaufmännischen Vertrauensfragen sehr leicht mehreren Prozenten mehr oder weniger für die deutschen Mark Ausdruck finden kann. Da ist nun die deutsche Kriegsanleihe eine Gelegenheit zu erfolgreicher Gegen' arbeit. Der Eindruck, daß das deutsche Volk selbst Vertrauen zu seiner Wirtschaft hat, muß auch nach außen wirken und die Meinung neutraler Kaufleute beeinflussen. Erhält aber dadurch unsre Valuta einen besseren Stand, dann verbilligt sich ganz von selbst unsere Einfuhr und das in Kriegsanleihe angelegte Geld vel' zinst sich indirekt noch einmal. Es kann nicht stark genug betont werden, daß die nächste Kriegsanleihe aus staatlichen, wirtschaftlichen und vor allem aus Gründen der ungehinderten Selbständig' keit von Handel und Industrie, sowie der Existenz jedes Staatsbürgers einen großen Erfolg bringen muß. Alle Schichten der Bevölkerung haben ihre Pflicht zu tun. Um nichts Geringeres als die nationale Selbstäm digkeit unseres Volkes handelt es sich. Der verdient den Namen eines Deutschen nicht, der nicht sein Letztes freudig für das Vaterland gibt. Die größte Sicherheit für die Sparer ist die Kriegsanleihe. Darum trage jedek zu seinem Teile am Erfolge bei. Unsere Feinde müssen sehen, daß Deutschland nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Finanzwirtschaft Sieger ist. HerLliOiier Dank. Tür clie vielen Leweise 6er Teilnabme beim 6e- gräbnis unseres viel r:u krüb verscbieüenen Lobnes unä Krubers Nax ÜHnsä UhliA sagen vir ^Ilen unseren berLljebsten Dank, Le- sonüeren Dank 6em Turnverein „freie Turner" Rabe nau kür 6as seböne Oesckenk unä iür 6as kreiwillige Tragen ?ur letzten Kubestätte, sowie blerrn klarrer Lturm iür 6ie tröstenclen Worte am Orabe. Dies alles bat unseren bleuen woblgetan. Dir aber, lieber-Mre6, ruien wir ein „Kube sankt" in 6ein kübles Orab naeb. kabenau, 6en 14. IVIär? 1917. Vie trauernüen Mnterbüebknsn. MMeMMerzeWW nach amtlicher Vorschrift hält vorrätig Vie Geschäftsstelle dieser Zeitung. Mehrere WldMrWiM werden noch angenommen, kabsnauee 8>1rmöbsl- lnÜU8tfI6 KÜ886P. 1 Laufbursche wird gesucht. Von wem? zu er- fahren in der Expd. d. Bl. Einen zuverlässigen Kutscher (militärfrei) sucht in dauernde Stellung Iulias Xalliniofi, Hainsberg. Für unser Kontor, Expedition und Schneiderei suchen wir noch einige Machen oüer frauen per sofort in dauernde^Stellung. Färberei lul. XaMniethHainsbg. Bin wieder mit einem großen Transport ßW Mckvisk hochtragend und^frischmelkend eingetroffen und stelle dasselbe nach beendeter Quarantäne von Mittwoch, den 14. März ab zu billigsten Preisen bei mir zum Verkauf. hainsberg. TAAKmil Källner Eiu^Logis, Stube, Küche und Kammer nebst Zubehör sofort-oder später zu be- ^5ö5ff_dei Kießling in Grohölsa. § -^Größte Auswahl — P M guten, preiswerten Sssangküc^srn finden Sie in allen Preislagen bei Max Wünschmann, V. Neinrieb. Buch- nnd Papierhandlung. Junge Kaninchen hat abzugeben Hainsberger Straße 27. kLMgbiielm in großer Auswahl empfiehlt Max HnUens, Buchbindermsti' am Markt. Namenaufdruck wird nicht berechne!; Zlärkekrsatr empfiehlt F. Pfotenhauer.
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