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WaöenauerInzeiger MW flrWrMl, SOrMs, SO, Mmüns, Mii,SBW usw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg., sür auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 31. Fernsprecher: Amt Deuben 212« DoNNeistUg, OLN 15. MlN'A 131?. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Z0. ZahrgaUls Amtlicher Teil. Abgabe m Weizenmehl nnb Hssergriitze. Auf Abschnitt Nr. 12 der Lebensmittelkarte sind am Donnerstag, den 15. März 1917, nachmittags in den Geschäften, wo die Eintragung zur Kundenliste erfolgt ist, 175 Gramm Weizenmehl sür 9 Pfg. und 200 Gramm Hafergrütze sür 18 Pfg. erhältlich. Haushaltungen mit Kartoffelvorräten dürfen Mehl nicht entnehmen. Rabenau, am 14. März 1917. Der Stadtrat. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 12. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Sehr klare Sicht hatte an vielen Stellen der Front gesteigerte Tätigkeit der Fernwaffen und Flieger zur Folge. Besonders stark war das Feuer im Ancregebiete, zwischen Bucquoi und le Transloy, lebhaft in mehreren Abschnitten längszder Aisne und in der Champagne. Südlich von Ripont griffen die Franzosen heute morgen Teile unserer Stellungen an; sie wurden ab gewiesen. Durch Luftangriffe unserer Flieger verloren die Geg ner 16 Flugzeuge und zwei Fesselballons, durch Abwehr feuer ein Flugzeug. Oestlicher Kriegsschauplatz Bei vielfach reger Artillerie- und Vorfeldtätigkeit noch keine größeren Kampfhandlungen. Mazedonische Front Zwischen Ochrida- und Prespa-See haben sich kleine Gefechte vor unseren Linien abgespielt. Großes Hauptquartier, 13. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz, Südlich von Arras machten englische Abteilungen nach Feuervorbereitung auf breiterer Front bei Beaurains einen Vorstoß, der verlustreich sehlschlug. An der Ancre, zwischen Avre und Oise, westlich von Soissons, in der Champage und aus beiden Maasufern war die Gefechtstätigkeit lebhaft. Nördlich der Avre drangen französische Kompagnien gegen unsere Stellungen vor; sie wurden durch Feuer vor den Hindernissen zur Umkehr gezwungen. Südlich von Ripont griffen die Franzosen nach Trommelfeuer wiederum unsere Stellungen an. In zäher Gegenwehr wurde die heißumstrittene Höhe 185 gegen überlegene Kräfte gehalten; engbegrenzten Raumgewinn am Südwesthange erkaufte der Feind mit blutigen Opfern. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Mehrere Abschnitte lagen bei klarer Sicht unter russischer Artilleriewirkung, die kräftig erwidert wurde. Nördlich der Bahn Zloczow—Tarnopol führten un sere Stoßtrupps mit Umsicht und Schneid ein Unter nehmen durch, bei dem 3 Offiziere, 320 Russen gefangen und 13 Maschinengewehre erbeutet wurden. Auch bei Brzezany und an der Narajowka brachten uns Vorstöße in die russischen Linien Gewinne an Ge fangenen und Beute. . An der Front des Generaloberst Erzherzog Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen ist die Lage bei geringer Vorfeldtätigkeit unverändert. Zwischen Ochrida- und Prespa-See griffen franzö sische Bataillone unsere Stellungen an; sie sind abge wiesen worden. Bombenangriffe unserer Flugzeuggeschwader auf Bahnhof Vertekop (südöstlich von Vodena) erzielten Treffer, die lange beobachtete Brände hervorriefen. Lokales and SiiMches. Rabenau, 14. März 1917. Hoher Besuch. Se. Majestät der König machte gestern nachmittag in Begleitung eines Adjutanten einen Spaziergang durch den Rabenauer Grund. Um 4 Uhr kehrte der König mit seinem Begleiter in der Rabenauer Mühle ein und nahm dort den Kaffee ein. Nach einem Besuch des Bismarckplatzes traten die hohen Herrschaften über Rabenau den Rückweg nach Dres den an. * Goldankauf. Niemand versäume den Gold ankaufstag am Donnerstag im Rathause (4—7 Uhr) oder denke, auf ihn komme es nicht an! Es kann nicht für vaterländisch gesinnt gelten, Goldschmuck zu tragen in eiserner Zeit, in der alles Gold der Stärkung des Reichsvermögens dienen muß. Lasse sich auch niemand von solchen beschämen, die freudig alles brachten, was für sie nicht nur Goldes-, sondern auch Erinnerungswert hatte. Wer Gold zurückhält, hilft den Feinden! „Jetzt gilt's,^vorwärts an den Feind, mit Gold und Eisen!" *ZV o r"tr a g. „Was kostet der Weltkrieg uns und unsern Feinden". Diese Frage wird in nächster Zeit durch einen interessanten Vortrag an der Hand von Lichtbildern'PundßZahlmmateriai in Rabenau gehalten werden,AnwraufMon jetzt gebührend hingewiesen wird. Heute beginnt für uns Daheimgebliebenen von neuem die Möglichkeit, unsern Brüdern und Söhnen im Felde zu helfen und das siegreiche Ende des Krieges zu beschleunigen! Verwandelt Euer Geld in Giacheldraht, in Geschütze und Granaten, in Maschinengewehre und Patronen, und Ihr erhaltet dadurch das Leben unsrer He'den sn Ssr Front! Es gilt, unsern Fs-nden durch das Anleihe-Ergebnis zu beweisen, daß Deutschlands wirtschaftliche Kraft ungIchsächt ist, damit sie den Mut und die Hoffnung verlieren, uns jemals niederMingen zu können! Aeihe jeder, soviel er kann, dem Vaterlande, jeder nach seinen Kräften: der Reiche viel, der Aermere weniger- fehlen darf keiner! Aus zur Zeichnung der 6. Kriegsanleihe! * Der 12. März ist in der volkstümlichen Wetter kunde ein wichtiger Lostag für die Obstentwicklung, von dem der Volksmund sagt: Sankt Gregor hell und klar, gibt ein fruchtbar Obstjahr. Darnach können wir also einen ungemein reichen Obstsegen erwarten. — Möchte es auch wirklich eintreffen. Lübau. Einen vollen Erfolg hatte der am Sonn tag abend im hiesigen Gasthof von der Jugend veran staltete Theater-Abend zu verzeichnen. Zahlreich waren die Besucher erschienen, und allenthalben ' hörte ) man Stimmen des Lobes über das gute Zusammenspiel der Mitwirkenden; ein jeder setzte sein ganzes Können zum guten Gelingen ein. Da der Theater-Abend so guten Anklang gefunden hat, soll am nächsten Sonntag eine Wiederholung stattfinden, und wollen wir schon heute empfehlend darauf Hinweisen, zumal der Reinertrag der örtlichen Kriegshilfe zufließt. Dresden. Die Kriegskreditbank für das Königreich Sachsen hielt am Sonnabend ihre Generalversammlung ab. Wie der Vorsitzende in seinem Bericht mitteilte, hat die Bank bisher 3331 Kreditanträge über zusammen rund 18 Millionen Mark bearbeitet. Die Bank wird mit Beendigung des Krieges ihre Tätigkeit nicht ein stellen, sondern ihre gesamte Organisation und ihre Mittel, solange ein berechtigtes Bedürfnis hierzu besteht, auch für die Zeit nach dem Kriege zur Verfügung halten. Dresden. Der Rat zu Dresden beschloß, zur sechsten Kriegsanleihe für die städtische Sparkasse und ihre Einleger 12 Millionen Mark zu zeichnen. Kleine Nachrichten. Im Mittelmeer wurden von unseren Unterseebooten neuerdings 6 Dampfer und 8 Segler mit zusammen 35000 Tonnen versenkt, darunter der bewaffnete franzö sische, von Zerstörern gesicherte Truppentransportdampfer „Athos" (12644 Tonnen) mit einem Bataillon Senega lesen, sowie 1000 chinesischen Munitionsarbeitern an Bord. Bagdad ist am Sonntag morgen von englischen Truppen besetzt worden. In Petersburg erhielten infolge neuer Unruhen die Truppen Befehl, von der Waffe Gebrauch zu machen. Die Zeitungen erscheinen nicht. Acht amerikanische Dampfer sind nach dem „Matin" bereits auf dem Wege in das Sperrgebiet. Ds^ chinesische Abgeordnetenhaus hieß die Politik der Regierung einschließlich des Abbrucyes der Beziehungen zu Deutschland in geheimerZSitzung gut. Wese WM Herm! Jüngst habe ich Herrn Müller angetroffen, Sein Freund Herr Schulze kam mit ihm daher, Und beide Herren trugen srei und offen Noch goldne Ketten, dick und lang und schwer. Als ich erstaunt aus Müllers Kette äugte, Fuhr in die Höhe gleich der gute Mann: „Genügend Opfersinn ich schon bezeugte, Auf meine Kette kommt es doch nicht an!" „So?" sprach ich, „wenn wie Sie ein jeder dächte, Und der aus diesem, der aus jenem Grund Dem Vaterland nicht seine Kette brächte?" Und stille wurde hierauf Müllers Mund. Herr Schulze aber weise mich belehrte, Er hielt die goldne Kette fest und sprach: „Verloren gehn zu viel Herstellungswerte, Verglichen mit dem reinen Goldertrag." „Den Einwand, Schulze, kenn ich zur Genüge; Der alte Lohn hat seinen Zweck erfüllt; Wer will, kauft neue Ketten nach dem Kriege, Woraus dann neuer Lohn für.Arbeit quillt!" Und seine'Worte bei den Herrn verfingen, Sie brachten ihre Ketten zum Verkauf, An Eisenketten sie die Uhren hingen Und fielen auf der Straße nicht mehr auf. Im Gegenteil, das ist ja grad das Nette: Wer stolz des Reiches Eisenkette trägt, Von dem weiß man, daß er die goldne Kette Hat auf des Vaterlands Altar gelegt. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch, den 14. März: Oelsa. r/z8 Uhr Kriegsbetstunde. */z9 Uhr Christ licher Iungmännerverein. Somsdorf. Abends ^8 Uhr Kriegsbetstunde. Ge dächtnisfeier für Gutsbesitzer Otto Dittrich. Donnerstag, den 15. März: Rabenau. Abends 8 Uhr Iungfrauenverein.