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WaöenauerAnzeiger MtW sSrPmM, Seismdtts, Sch, Mrmnims, LM,Si>chch O. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 33. Fernsprecher: Amt Deuben 2L2V Dienstag, den 20. März 1917. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 30. Jahrgang. Amtlicher Teil. Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit eingetretenen starken Schneefälle und die damit beim Eintritt wärmerer Witterung verbundene Hochwassergefahr werden die Be sitzer von Stauanlagen gemäß § 48 des Wassergesetzes aufgefordert, beim Eintritt wärmerer Witterung sämtliche Schleusen, Freischützen, Grundablässe und ähnliche Vor richtungen vorübergehend aufzuziehen oder zuzusetzen, ferner Hindernisse des Wasserablaufes, die sich infolge der Stauanlage bilden, insbesondere angeschwemmte Hölzer und sonstige treibende Gegenstände, Geschiebe und Eis zu beseitigen und für ordnungsmäßige Abführung des Wassers namentlich durch Beseitigen der etwa vorhandenen beweglichen Wehraufsätze zu sorgen. Die Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt als Wasseramt, am 13. März 1917. Ausgabe der Wikchiiarten. Am Mittwoch, den 21. März 1917 nachmittags von 3—'/,5 Uhr erfolgt in der Schule — (Vorderes Gebäude, Zimmer Nr. 3) — die Ausgabe der Milchkarten, und zwar von 3—*/,4 Uhr für die Grundstücke 1 — 24, von i/,4— 4 Uhr für die Grundstücke 246— 28O, ' von 4—'/^5 Uhr für die Grundstücke 29 — 45V, von r/i5—1/,5 Uhr für die Grundstücke 46 —117. Die Abholung der Milchkarten hat nur durch er wachsene Personen zu erfolgen. Eine nachträgliche Ausgabe von Milchkarten kann nicht stattfinden; es ist daher für die Abholung zur fest gesetzten Zeit zu sorgen. Rabenau, am 19. März 1917. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Die noch rückständigen Abgaben für elektrischen Strom zu Licht- und Kraftzwecken sind zur Vermei dung von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 19. März 1917. Der Stadtrat. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 16. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine größeren Kampfhandlungen. Im Ancre-Gebiet, beiderseits der Somme und zwischen Avre und Aisne Vorfeldgefechte, bei denen Ge fangene eingebracht wurden. Auch bei Arras, in den Argonnen, auf dem Ostufer der Maas bei der Chambrettes-Fe. und im Walde von Apremont, sowie nördlich des Rhein-Marne-Kanals gelang es unseren Stoßtrupps, 4 Offiziere, über 50 Mann und einige Maschinengewehre aus feindlichen Gräben zu holen. Oestlicher Kriegsschauplatz Bei neu einsetzendem Frostwetter nichts von Bedeutung. Mazedonische Front Starke französische Kräfte griffen tagsüber wiederholt unsere Stellungen nordwestlich und nördlich von Monastir an. Westlich von Nizopole drang der Feind in geringer Breite in den vordersten Graben. Im übrigen scheiterten die durch heftige Feuerwellen geleiteten Angriffe an der vortrefflichen Haltung der Grabenbesatzung und im wir kungsvollen Abwehrfeuer der Artillerie. Zwischen Ochrida- und Prespa-See sind ebenfalls nach starkem Feuer erfolgende Vorstöße der Franzosen abgewiesen worden. Großes Hauptquartier, 17. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen dem Kanal von La Bassee und der Ancre lebhafte Feuertätigkeit; an mehreren Stellen sind englische Erkundungstrupps zurückgewiesen worden. Zwischen Sailly und dem St.-Pierre-Vaast-Walde haben englische, zwischen Beuvraigues und Lassigny fran zösische,'„Abteilungen in Gräben, die von uns planmäßig aufgegeben waren, sich festgesetzt. An der Aisne-Front Vorfeldunternehmungen, die uns 35 Gefangene einbrachten. In der Champagne zeitweilig starkes Artilleriefeuer; der Vorstoß einer französischen Kompagnie westlich von Tahure scheitertet Zwischen Maas und Mosel holten unsere Stoß trupps an vier verschiedenen Punkten Gefangene aus den feindlichen Linien; bei einem gelungenen Handstreich nahe Moncel an der Lothringer Grenze wurden 20 Fran zosen gefangengenommen. Unsere Flieger brachten durch Luftangriff vier Fessel ballons der Gegner brennend zum Absturz. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front NördlichLvon Monastir sind neue Kämpfe im Gange. Östlich des Doiran-Sees hat ein englisches Bataillon den vor unserer Sicherungslinie liegenden Bahnhof Poroj besetzt. Großes Hauptquartier, 18. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen La-Bassee-Kanal und der Scarpe war die Gefechstätigkeit rege. Bei Loos holten unsere Stoßtrupps 18 Gefangene aus den englischen Linien. Beiderseits Arras drangen feindliche Erkundungs-Abteilungen von Bataillonsstärke gegen unsere Stellungen vor; meist wurden sie durch Feuer abgewiesen, bei Roclincourt und Tilley wurde eingedrungener Gegner im Nahkampfe geworfen und ließ eine Anzahl Gefangener in unserer Hand. Zwischen Arras und Oise haben die Engländer und Franzosen in dem von uns plangemäß aufgegebenen Geländestreifen unsere früheren Stellungen und mehrere Ortschaften, darunter Bapaume, Peronne, Roye und Noyon besetzt. Unsere Sicherungen fügten dem Feinde erhebliche Verluste zu und wichen dann wie befohlen, aus. Aus dem rechten Maas-Ufer griffen im Morgen grauen zwei französische Kompagnien das von uns am 16. März gewonnene Grabenstück, nördlich der Cham brettes-Fe., an; der Vorstoß scheiterte. An der Combres-Höhe und bei Maizey, nördlich von St. Mihiel, brachen Sturmtrupps in die französische Stellung ein und kehrten mit je 20 Mann zurück. Von der Küste bis zur Oise hatte klares Wetter gesteigerte Fliegertätigkeit zur Folge. In den Lustkämpfen büßte der Feind 19, durch Abwehrfeuer drei Flugzeuge ein. Leutnant Freiherr v. Richthofen schoß seinen 27. und 28., Leutnant Balda mus seinen 14. und 15. Gegner ab. Wir haben drei Flugzeuge verloren. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front Starke Angriffe der Franzosen zwischen Ochrida- und Prespa-See sind abgeschlagen worden. Der schwere Kampf um das Berggelände nördlich von Monastir hat dem Gegner keine wesentlichen Erfolge gebracht. Die beherrschenden Höhen, die auch nachts vergeblich ange griffen wurden, sind fest in unserer Hand. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 19. März 1917. * Eine Zahlenspielerei. Man hat bekanntlich aus gerechnet, daß die 47 Milliarden der bisherigen deutschen Kriegsanleihen in 1000-Mark-Scheinen übereinanderge schichtet eine Säule ergeben würden, die die 4810 Meter W Vlovk > W bitte ich Ihnen W W dlsus knLÜgs W W in prima LHpor u. ürmstueü W (nicht Papiergewebe) W wie schon in manchen Geschäften. W D Carl Voodoo. D WUWUWW»W!WWWW!W«> des Mont Blanc überragt. In diesem Zusammenhänge wird es manche Leute interessieren, daß unsere Kriegs anleihen in 1-Mark-Scheinen eine Fläche von rund 269 Quadrat-Kilometern bedecken. Aufeinandergeschichtet er gäben sie eine Länge von ungefähr 5000 Kilometern, also so weit, wie von Berlin bis Kamerun oder dreimal so lang wie der Weg von Berlin nach Konstantinopel. In Silber würden die 47 Milliarden (90 Mark in Silber wiegen 500 Gramm) 261 000 Tonnen wiegen, also weniger, als unsere Schiffe im Monat versenken. In Nickelgroschen (10 Pfennig als Nickelgroschen gleich 4 Gramm) macht das Gewicht 1 880 000 Tonnen aus. Wenn so viele Schiffe versenkt sind, wird England hun gern. Und endlich in Kupfermünzen (1 Pfennig gleich 2 Gramm) würden unsere Kriegsanleihen ungesähr mit 9 400 000 Tonnen soviel wiegen, als von Englands Handelsflotte noch übrig ist. Also zeichne jeder für ein paar Zentner Pfennige Kriegsanleihe, damit unsere U- Boote mit Englands Handelsschiffen Englands Kriegs lust so rasch und ausgiebig versenken können, daß bald der Frieden wieder in unser teures Vaterland einkehrt. * In dieser Woche wird das erste Heft des neuen Romans „Wenn die Treu verdirbt" von Fritz Gantzer aus der „Buch-Roman-Sammlung" ausgegeben, worauf wir unsere Leser ganz besonders aufmerksam machen. Auch der neue Roman ist sorgsältig ausgewählt und wird alle Empfänger zweifellos wieder sehr zufrieden stellen. Interessenten, die noch nicht Leser des „Buch-Romans" sind, erhalten Probehefte bereitwilligst in unserer Geschäfts stelle. Bestellungen nehmen auch unsere Austräger entgegen. * (K. M.) Am 15. März ist eine Bekanntmachung in Kraft getreten, durch die alle Treibriemen, beschlag nahmt werden. Nicht betroffen werden lediglich Papier riemen, sowie die Treibriemen, deren Gesamtmenge bei ein und demselben Besitzer nicht mehr als 5 Kilo be trägt. Trotz der Beschlagnahme bleibt die weitere Ver wendung der Treibriemen, die sich bei Inkrafttreten der Bekanntmachung in Gebrauch befinden, zu ihrem be stimmungsgemäßen Zweck im bisherigen Betriebe erlaubt. Gleichzeitig mit der Beschlagnahme ist eine Bestands erhebung aller Treibriemen angeordnet worden. Die Meldungen haben bis 15. April zu geschehen. . Lübau. Der gestern abend von der Lübauer Ju gend wiederholte Theaterabend hatte sich wieder eines zahlreichen Besuchs zu erfreuen. Gespielt wurde wieder ganz vorzüglich und wurde den Mitwirkenden lebhafter Beifall gezollt. Wir hoffen die Spieler bei anderer Ge legenheit wiederzusehen. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufgetrie benen 14 Ferkeln wurden verkauft zum Preise von 60 bis 80 Mark pro Paar. Dippoldiswalde. Der hiesigen Stadtkirche wurden von dem verstorbenen Bäckermeister G. Grundig testa mentarisch 2000 Mark vermacht, deren Zinsen beliebig verwendet werden sollen. Glashütte. Einen argen Verlust hat ein Guts besitzer im benachbarten Glashütte durch Räuberei eines Fuchses erlitten. Dort war Reinecke in- den Hühnerstall geraten und hat in kurzer Zeit 23 Stück der jetzt so wertvollen Tiere getötet. Da die Bewohner durch das Geschrei der Hühner aufmerksam wurden, ist der Fuchs noch im Stalle zur Strecke gebracht worden. Die Tiere konnten noch zur menschlichen Nahrung verwertet werden. Freiberg. Wie der hiesige Stadtrat bekannt gibt, wird der Brotpreis für die Stadt Freiberg vom 16. d. M. ab von 16 auf 15 Pfg. für ein Pfund Brot er mäßigt. Diese Herabsetzung ist in einer Zeit, wo alle Lebensmittel hoch im Preise stehen, mit besonderer Ge nugtuung zu begrüßen. Zwickau. Die Beleuchtung der Gastwirtschaftsein gänge hat das hiesige Schöffengericht kürzlich^beschäftigt. Ein hiesiger Gastwirt, der den Eingang seines Lokals beleuchtet hatte, erhielt einen polizeilichen Strafbefehl, gegen den er Berufung beim Schöffengericht einlegte. Dieses entschied, daß die behördlich vorgeschriebene Lampe am Eingänge der Gastwirtschaft zur Sicherheit des Ver kehrs diene, weshalb sie von der Bundesratsverordnung über die Beleuchtungsbeschränkungen nicht betroffen werde. Infolgedessen wurde der betreffende Gastwirt freigesprochen.