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Rabenauer Anzeiger : 24.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191702249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-24
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 24.02.1917
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Englischer Handelsneid. Daß England uns wegkn unseres wirtschaftlichen Auf stiegs beneidete, ist eine altbekannte Geschichte, die schon vor einem Jahrzehnt und früher alljährlich auch im Deutschen Reichstage zur Sprache kam. Fürst Bülow prägte damals als Reichskanzler auf diese Haltung Englands gegenüber Deutschland das Wort: „Neid ist süßer als Mitleid." Eng land blieb es auch vorbehalten, seinen Handelsneid zur Kriegsursache zu gestalten und damit eine Möglichkeit zu schaffen, die man nach der Theorie der natürlichen Ent wickelung von Macht und Wohlstand der Völker bereits be graben glaubte. Wie es im 16. Jahrhundert die spanische, im 17. die holländische und im 18. die französische Handels« konkurrenz mit den Waffen niedergeschlagen hatte, so wollte es jetzt das gleiche mit derjenigen Deutschlands zur Tat werden lassen. Ohne Englands Betreiben wäre dieser Krieg niemals zustande gekommen; England wollte durch ihn, und zwar in möglichst bequemer Weise durch die Hilfe be törter oder bezahlter Bundesgenoffen die wirtschaftliche Macht Deutschlands ein für allemal niederbrechen und den deutschen Konkurrenten, dessen Wettbewerb es freilich nicht ohne Grund fürchtete, endgültig beseitigen. Deutschlands Fleiß, Tüchtigkeit und zunehmende Geltung in der Welt waren England hinreichender Grund zur Kriegshetze. Das englische Krümertum befürchtete, auf dem Weltmarkt in eine zweite Stelle gedrängt zu werden und entfesselte deshalb in brutaler Weise, aber mit dem ihm eigenen heuchlerischen Augenaufschlag edelster Menschlichkeit den Krieg. England, das schon in den Jahren 1825—34 der Bil dung des deutschen Zollvereins nach Kräften entgegengear beitet und in den Kriegsjahren 1864 bis 1870-71 heimlich auf Seiten unserer damaligen Gegner gestanden hatte, er kannte die neue Gefahr der deutschen Konkurrenz in ihrem vollen Umfange erst vor einem Dutzend Jahren. Bis dahin hatten die großen absoluten Zahlen des englischen Wirt schaftslebens einen so weiten Vorsprung vor denen Deutsch lands, daß man sich jenseits des Kanals nicht sonderlich be unruhigt fühlte. Dann aber wurde die Entwicklung deutlich sühlbar, die England in absehbarer Zeit ins Hintertreffen zu drücken drohte. Während im Jahre 1S04 der gesamte Ein- und Ausfuhrhandel Englands sich auf 17 340 Millionen Mark belief und 1913 auf 26 397 ge iegen war, mar der Deutschlands in der gleichen Ze t von 12 276 auf 22 645 Millionen Mark angewachsen. Das Wachstum des deutschen Handels war also sehr bedeutend schneller vonstatten ge gangen als dasjenige Englands. Die Steinkohlengewinnung wies ein ähnliches Verhältnis auf; sie stieg in der Zeit von 1866 bis 1911 in England von 160 auf 276,2 Millionen Tonnen, in Deutschland von 73,7 auf 160 Millionen; das bedeutete bei uns eine Zunahme von 118, bei England nur eine solche von 72,6 Prozent. Die deutsche Roheisenproduk- tion sieg in den Jahren 1887 bis 1911 von 4 auf 15,5 Mil lionen Tonnen, die englische von 7,6 auf 10 Millionen, bet uns also um 287, bei den Engländern nur um 31,6 Prozent. Die Ausdehnung der beiderseitigen Eisenbahnnetze bewegt sich in gleicher Richtung. In England kam auf 1000 Ona- dratkilometer 1892 schon 10,8, im Jahre 1913 etwa 12,3 Kilo- metdr Bahn, auf 1000 Menschen in beiden Epochen 8,5 und 8,3 Kilometer; in Deutschland 7,9 im Jahre 1892 und 11,8 Kilometer im Jahre 1913 auf 1000 Quadratkilometer, auf 1000 Menschen 7,9 bezw. 11,8. Deutschland hat England also nahezu eingeholt; sein Wachstum war auch im Eisen bahnbau größer als das englische. Lebenshaltung und soz'aler Fortschritt zeigen tn noch höherem Grade die überflügelnde Tendenz. Der englische Roggen- und Weizenkonsum stieg von 1886 bis 1906 von 163,9 auf 166,2 Kilogramm, nahm also nur um 1,4 Prozent zu, der deutsche stieg in derselben Zeit von 178,1 auf 247,16, halte also eine Zunahme von 39 Prozent. Der jährliche Fleischkonsum bewegte sich in England 1896 bis 1904 von 45,5 auf 52,6 Kilogramm, in Deutschland 1879 bis 1912 von 36 auf 52 Kilogramm. Das gleiche Bild bietet der zunehmende Umsatz der Konsumvereine. Die vorstehenden Zahlen beruhen auf amtlichen Feststellungen. Sie erklären den maßlosen Handelsneid John Bulls zur Genüge; sie lassen aber auch keinen Zweifel daran, daß jeder Plan eines zukünftigen Wirtschaftskrieges gegen uns, durch dessen Ver wirklichung uns die Feinde von heute später vernichten und klein halten wollen, ein totgeborenes Kind ist. Der Seekrieg. ^^Dke Bewaffnung der amerikanischen Handels schiffe wurde in einer Kabinettssitzung zu Washington grundsätzlich beschlossen. Der Staat wird den Schiffen die erforderlichen Geschütze liefern. Washington werde in diesem Sinne wahrscheinlich binnen kurzem handeln. Die pazi fistischen Kabinettsmitglieder, die in dieser Sitzung in die Minderheit kamen, und zu denen auch ein Mitglied des Militärdepartements gehört, hätten geltend gemacht, daß die Bewaffnung der Handelslchiffe den Krieg beschleunigen werde. So wenigstens heißt es in den Neuyorker Berichten Pariser Blätter. Steigende Lebensmittclnot der Entente. Die englischen Munitionsfabriken und Werften haben, um dem bevorstehenden Lebensmittelmangel zuvorzukommen, eigene Lebensmitteleinkaufsbüros für ihre Arbeiter errichtet. Jede Fabrik sucht Lebensmittel für mehrere Monate aufzuspeichern. Der Regierung muß über jeden Einkauf Mitteilung gemacht werden. Die Lager sollen Vorrichtungen erhalten, durch die die Waren vor dem Verderben geschützt weiden. Durch das Einkäufen in Masse werden natürlich die Vorräte noch knapper und die Preise steigen andauernd. Jedenfalls wird der Lebensmittelkontrolleur sich in den nächsten Tagen dieser Sache anaehmen, da sich die Proteste in den Bürgerkreisen aller Städte mehren. Die Notlage ist eine so schwere, als nennenswerte Vorräte an Lebensmitteln vor der Aufnahme unseres wirkungsvollen Tauchbootkrieges nicht angesammelt worden waren. Überraschung der Amerikaner. In amtlichen ame rikanischen Kreisen versichert man Pariser Meldungen zufolge, Deutschland würde seinen Unterseebootkrieg in keiner Weise mildern. Die Liste der Torpedierungen überschreite alle Erwartungen der Admiralität. Eine amtliche Persönlichkeit hat erklärt, daß die Entente durch die Fahrt der „Orleans" und der „Rochester" die Lage zu verschärfen drohe. Die Wetten von Amerikanern für die beiden die Gefahrzone durchfahrenden Schiffe seien Zeichen einer frivolen Gesinnung und der Beweis dafür, daß man sich in Amerika der Ge fahren gar nicht bewußt sei, die diese Schiffe laufen. Lloyd Georges Forderungen gegen den U-Boot- krieg. „Daily Mail" meldet, Premierminister Lloyd George werde in seiner Erklärung über den U-Boot-Krieg am Montag ein Einfuhrverbot auf alle Luxusartikel verlangen, sowie eine weitere Einschränkung der Einfuhr von Gütern, wie Baumaterial, Holz, Papier usw. — In kurzem wird ein Erlaß erscheinen, der die Einfuhr einer großen Anzahl von Waren verbietet, außer mit Erlaubnis. Das Handelsamt behält sicki das Recht vor, die Erlaubnis für Güter der ver botenen Klassen zu verweigern, wenn sie nicht vor dem 17. Februar für den Empfänger in dem vereinigten Königreich -verschifft oder von ihm bezahlt sind. Eine unter dem Reichs verteidigungsgesetz ergangene Verfügung ermächtigt daS Handelsamt, während des Krieges von allen Kanälen im vereinigten Königreich Besitz zu ergreifen. j Erst Schiedsgericht. Nach Londoner Meldungen aus Washington brachte das Kongreßmitglied Munn eine Gesetzvorlage ein, wonach alle internationalen Zwistigkeiten der amerikanischen Politik zunächst einem Schiedsgericht vor gelegt werden inüssen. Die Vorlage wurde angenommen, wie Daily News hinzufügt, von einem unvorbereiteten und schlecht besetzten Hause, das sich der Tragweite deS Antrages nicht bewußt war. Die Londoner Blätter verhehlen nur schlecht ihre Bestürzung über diesen Beschluß, der dem Prä- fiedenten Wilson in seinen Entscheidungen sehr hinderlich werden könne; bas Blatt hofft, daß der Senat der Gesetzes. Vorlage die Genehmigung verweigern werde. Morningpost erklärt in einer Washingtoner Meldung, daß der Kongreß von einer sehr starken Strömung gegen den Krieg be herrscht sei. Die Bestätigung der vorstehenden englischen Meldung muß abgewartet werden. Amerika besitzt Schiedsgerichts verträge mit verschiedenen Ländern, vor allem mit England, aber nicht mit Deutschland. Wäre nun eine allgemeine Schiedsgerichtspflicht beschlossen worden, so würde das be deuten, daß selbst ein von Wilson in seiner Kongreßanfprache vom 1. Februar angedeuteter „Kriegsfall" zunächst doch nur zum Gegenstand einer versuchten schiedlichen Verhandlung gemacht werden müßte. Es wäre sogar denkbar, daß Wilson,,bei der zwiespältigen Stimmung des Landes, ein solcher Antrag gar nicht so unangenehm wäre, wie Daily News tue, und daß er ihn stillschweigend hinnähme. Die spanischen Reeder rüsten ihre Dampfer mit Motorrettungsbooten aus. Sie find bereit, ihre Dampfer an englische Reeder zu vermieten, wenn torpedierte Schiffe von diesen durch andere ersetzt werden. Die Schiffe sollen unter spanischer Flagge fahren. Kapitäne und Mannschaften wollen die gefährdete Zone befahren, wenn sie höhere Löhne erhalten und die Schiffe mit drahtlosen Apparaten ausgerüstet werden.'. Die Frage einer Bewaffnung der Handelsschiffe und einer Begleitung durch Kriegsschiffe wird noch erörtert. Unsere U-Boot-Beute in der ersten Hälfte des Februar beträgt nach amtlicher Feststellung 112 Schiffe mit 250 705 Tonnen, innerhalb 24 Stunden versenkte ein einziges unserer wackeren Tauchboote vier Schiffe mit 61 800 Tonnen. Die amtlichen Angaben stellen bei weitem nicht die Gesamtleistung unserer U-Boote dar, wissen wk, doch aus zahllosen feindlichen und neutralen Meldungen über Schiffsoerluste in allen Sperrgebieten, die Tag für Tag die Zeitungen füllen, daß die amtlichen deutschen Be richte noch sehr viel nachzuholen haben werden, was erst geschehen kann, wenn die beteiligten U-Bovte sämtlich von ihren Fahrten zurückgekehrt sind. Und außerdem kommt in den mitgeteilten Zahlen natürlich die Hauptwirkung unserer uneingeschränkten Seekriegführung gar nicht zur Erscheinung: die Abschreckung der feindlichen und namentlich der neutralen Schiffahrt und damit die Unterbrechung der Zufuhren für den Kriegs- und gesamten Wirtschaftsbedarf unserer Feinde. Die Selbsttäuschung, daß der erste Elan unserer Tauchboote nicht lange vorhalten würde, dürfte, wo sie ernstlich vor handen sein sollte, sehr bald gründlich zerstört werden. Die Herrschaften werden sich davon überzeugen, daß es sich hier um einen methodisch angelegten Feldzugsplan handelt, der so lange mit aller uns zur Verfügung stehenden Kampf- und Stoßkraft durchgeführt werden wird, bis sein Ziel erreicht ist. Wilsons amerikanische Schwierigkeiten. In London ' eingetroffene Meldungen aus Amerika berichten, daß Präsi dent Wilson die äußere politische Lage von Tag zu Tag als beunruhigender ansehe. Zu der Spannung mit Deutschland kommen die mexikanischen Wirren, die einen sehr kritischen Charakter angenommen haben. Man sei in Washington davon überzeugt, daß Mexiko bei einem etwaigen Kriegsausbruch zwischen der Union und Deutschland der amerikanischen Re gierung die größten Schwierigkeiten bereiten könnte. Mel dungen aus Kuba stimmten Wilson ebenfalls recht pessimistisch. Die Anhänger der Friedensbewegung meinen, baß sich die Aussichten für sie beträchtlich gebessert hätten. ütsllm »dm IW" "«d Das offizielle Italien steht noch immer sturmaewaltig da, wenn es auch in diesen Winterwochen Kriegsferien not gedrungen einlegen mußte. Das träumt von neuen Triumph säulen auf dem Forum Romanum und dem Kapitol, aber das Volk, die Römer wie die Italiener, sehnt sich nach den alten Zeiten, die, wenn sie auch nicht immer gut, so doch besser waren wie die heutigen. Das italienische Volk macht dem Frieden schöne Augen, es meint, er werde kommen, wenn man ihm verstohlen winke, und viele schöne Dinge mitbringen, auch die vielen Tausende Fremder wieder herbei führen, die jedes Jahr Italien mit Gold überschütteten. Auf die Deutschen ist so viel gescholten in den Kriegs- zestungen, aber sie waren immer die nobelsten. Und welche Summen sind eingeheimst worden, wenn der deutsche Kaiser, fast alljährlich, über die Alpen kam! Italien zeigt seine schönen Augen, denen man alles zu Liebe tun soll; aber es vergißt sein eigenes schweres Sündenregister an dem langen Kriege, über den man heute überall im Lande so viel klagt. Als ob es für die Öster reicher ein Stolz hätte sein müssen, sich besiegen zu lassen. Die Kaiserstadt Wien hätte sich eigenilich nur geehrt fühlen können, wenn die Italiener dort einmarichiert wären. Alles das nimmt man in Italien auf die leichte Achsel, und fein eigenes schweres Sündenregister vergißt man und will nicht mehr daran denken, weil eS peinigt und quält. Italien hat 1915 zu Pfingsten dem habsburgischen Nachbar den Krieg erklärt, und 1916 auch an Deutschland, als es nur noch eine leere, äußere Form war. Das war aber nicht alles, Italien hat viel mehr getan, was es mit allem Lächeln feiner schönen Augen nicht fortwischen kann. Italien h Sommer tat, könnt Feinden i schloß nu ungetreue mehr, als Als der italiei in Paris, gewiß an Österreich den Krieg Vorbehalt« Wassern Seine me und diese der italier Republik französisch den gewo gelte, und Dieser Ve schwärzest« drückt auck Italien n getan. Lie! sabrik vo nur mit d gleichen, nennen, w mindestens Griechen i bar, daß s scheiben ir sprangen, zerbarsten. Lust und find also i Werken zr heftigere, dierten. i sofort an. Feuerwehi ville wurd mit den K von mehr Die Zahl verbunden Bör> Lander» N N." er rüchten ka bote steht iondere A Messe naö bald wie bewilligun derer Bes 5. März i schwächte oorausgesi im Auslai Zahl der erreichen, werden al mit recht schränkten den Fabri an sich Gi kann wird dem Grur Messe zu liefert das mehr such besteht zi Das Kmtckm non LielüiMn. Erzählung von skleürlch Soktnstetlt. 4 Die mackem Leute setzten ihren Weg zur Kirche fort; Dimitry, der schon vorher Maria scharf in's Auge gefaßt hatte, warf jetzt auch ihren Eltern einen langen prüfenden Blick nach und zog dann seinen Neffen am Arm mit sich fort. ,Du scheinst die frischen Walderdbeeren zu lieben," sagte er nach einer Weile, „und hast keinen üblen Geschmack. Wie lange kennst Du das Mädchen schon?" „Seit Gestern." „Seit Gestern? und heute nach einem langen Besuche auf dem Wege zur Kirche, in Gesellschaft der Eltern; das nenn ich rasch und schlau zu Werke gehen. Dein Vater würde es nicht glauben, wenn ich es ihm sagte, und ich selber hätte dem jungen, schüchternen Heiligen so etwas nicht zugetraut." In dem Tone, mit welchem dies gesagt wurde, lag etwas Verletzendes, Herausforderndes, und Alexander hatte auch schon eine scharfe Antwort auf der Zunge, hielt sie aber zurück bei dem ihm tröstlichen Gedanken, daß sein ihm wenig sympatischer Onkel nur aus einige Stunden in Liebenstein verweilen werde, die er nicht in Unfrieden mit ihm verbringen wollte. Er schlug ihm vor, mit ihm einen Waldspaziergang nach der hohen Klinge zu machen und Dimitry ging darauf ein, blos, wie er sich ausdrückte, nm die Zeit tot zu schlagen. Beim Anblick der mannig- faltigen Naturschönheiten, aus welche der empfängliche Alexander ihn aufmerksam machte, hatte er nur ein gleich gültiges Achselzucken, und das einzige Ziel, weiches er in der Unterhaltung verfolgte war, seinen Neffen zu bewegen, spätestens in vierzehn Tagen nach Baden-Baden zu kommen, wo sich noch andere Verwandte und Freund; seines Hauses einsinden würden. „Baden-Baden," sagte er ein Mal über's andere, „ist nach Paris der einzige Ort, wo man leben kann, ohne sich zu langweilen." Alexander, dessen Gedanken bei Marie waren, ließ seinen Onkel reden, ohne wehr als nötig zu'antworten und war froh, als er ihn am Abend wieder los war, denn der Onkel hielt Wort und fuhr gleich nach dem Diner, an dem Alexander nur zum Schein teilnahm, wieder ab, um am Spieltische und bei den Bajaderen in Baden- Baden die Aufregungen suchen, welche er in den friedlichen Naturreizcn von Liebenstein nicht finden konnte. Schon am folgenden Tage machte Alexander „seiner Marie" (wie er sie in Gedanken nannte) schon wieder einen Ve>uch, sand hber weder sie noch ihre Eltern zu Hause und erfuhr von einem kleinen Mädchen, welches vor der Tür des Nachbarhauses saß, daß sie auf dem Felde beschäftigt sei. Er besann sich eine Weile, was er tun sollte; der Gedanke, Marie den ganzen Tag nicht zu sehen, war ihm unerträglich; bei Tisch mochte er die guten Leute nicht wieder überfallen, und so entschloß er sich, sie auf dem Felde auszusuchen, was ihm denn auch mit Hilfe des kleinen Mädchens, dem er gleich vorweg ein großes Geldstück zur Belohnung gab, glücklich gelang. Er fand sie beschäftigt, Bohnenstangen in das Feld zu stecken, und sie waren so eifrig bei der Arbeit, daß sie sich durch seine Ankunft durwaus nicht stören ließen. Er wurde freundlich bewillkommt, aber zu einer gemütlichen Unterhaltung bot sich keine Gelegenheit. Es blieb ihm weiter nichts übrig, als sich anzubielen auch bei der Arbeit zu helfen, was ohne weitere Umstände angenommen wurde. Marie gab ihm lachend die nötigen Anweisungen, und der Alte sah mit Vergnügen zu, daß sich der junge Fürst unter der Leitung seiner Tochter sehr anstellig zeigte, ob gleich er sich in seinen zierlichen Lackstiefeln und feinen Handschuhen als Ackerbauer drollig genug ausnahm und es keines großen Scharfblicks bedurfte, um zu merken, daß er solche Arbeit zum ersten Male im Leben verrichtete. Es lag ihm aber daran den wackern Leuten zu zeigen, daß es ihm nicht an Kraft und gutem Willen fehle, tüch tig zuzugreifen, und so ging das Stangeneinstecken rüstig von Statten. Am anderen Morgen fand er sich wieder bei der Arbeit ein; diesmal galt cs Nüben zu stecken, was ihm ein bischen schwerer ankam, da er sich immer dabei bücken mußte; doch ließ er sich die Mühe nicht verdrießen und war glücklich, so oft ihm ein lohnender Blick aus Marien« braunen Augen dafür zu Teil wurde. Die Arbeit hatte schon am vergangenen Tage seinen Appetit so mächtig geweckt, daß er nickt begreifen konnte, wie die Leute bei so einfacher Kost bestehen konnten. Da er am Sonntag da gewesen war, so hielt er es nicht für unpassend, sie auch einmal zu bewirten, wozu es sich gleich am solgenden Tage gute Gelegenheit bot, da ein Festtag war, der aus höhere Veranlassung durch den berühmten Salzunger Kir- chenckor verherrlicht werden sollte. Alexander's Einladung wurde von Mariens Eltern mit unbefangener Dankbar keit angenommen, und es traf mit den Wünschen des jungen Fürsten zusammen, daß es ihnen lieber war, das Mahl in ihrer kleinen Häuslichkeit einzunchmen, als in dem Kurhause. Alexander hatte sich sckon so an die kleine Familie und an den vertraulichen Verkehr mit Marie gewöhnt, daß er den Gedanken gar nicht fassen konnte sich von ihr trennen zu müssen und daß er nie einem Tage mit solcher Freude entgegengeiehen, wie dem fol- gendcn, den er wenigsiens zur Hälfte an der Seite Ma riens zu verleben gedockte. Der Gesaag des Salzunger Kirchenchors fand unter der Leitung des trefflichen Cantor Müller am Festmvrgen im Kurjaale statt. Obgleich noch wenig Badegäste in Lie benstein waren, hatte sich doch aus nah und fern ein zahlrei ches Publikum eingesunden, Maria mit ihrer Mutter waren auch unter den Zuhörern; der Alte war zu Haufe geblieben. Taj Sieb« auf den t big zerstör Angriff d« ein. In vor. Inf einige G Vizefeldwi granatent' setzte selbs Leutnant irren Gra seroist Alf Kläger E linken Flv nengeweh zweiten G zwei Han! dem Grab länder au gewehr sä geschleppt Klägt des Trom äußersten Posten in Kläger be und stellte Augenblick den ersten stand. 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