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Rabenauer Anzeiger : 16.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191701168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19170116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19170116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
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Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-16
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Monat
1917-01
-
Jahr
1917
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hieraus zu Sie vcr« von seinen Furcht vor deutsche» N-Bsstm er lischen Königshauses in regierende Herzog Karl wie di« AI, kürzester die U-Boot« Der japanische Konkurrent >, »nb vergeudet. galten, h und e wer- Aus der Kriegszeil. Von Loopold Sturm. ärmlich >er des Nacht ch doch enblick n Dich ; Euch Eurem el stär- h diese c aller« ronika - selbst n Dich gewe- — dei gewee Wunder, schonte sönlich Lager e Ver as der oirkten c ihn,' n wei chen — r keine Oester« äd Poin« . die be« rieg hat Eitelkeit )lz seiner m. Und auf der llenschen- r Prahle« ouveräne ar. Das größere oon Käufern, Städten unter« Worten verband Lerbün- er uns sommer geprägt ang des lagmort on dem ch zwei Aktion" en jetzt aber an fiel in wurde Sereth- ch dein . mndziel anbsls« rkei ver- r einiger ' jetzt in >rer han- e ist'zum am Leil mit der ssrn ba rgen, es werden, er hiesige ildirektor en Amt h Berlin sonderen md dort der Bot« »terzeich- rutsamet türkische hat die en, die Finanz« ie Nber- totablsn unsere hervor« cht ver- Genug« igfaltige -atz Ihr luen in Iso nur , damit den ge« tätigkrit zu be« r abge- m muß, wn der wirtschaftliche, sondern auch das vob üschr Verhältnis Japans zu England, und zeigen, oag England mit der Fortsetzung des Krieges für Japan und gegen Amerika arbeitet. Di« Amerikaner aber müssen sich umsomehr bedroht fühlen, als me Japaner auch schon in Brasilien Kolonien "errichten. Saloniki, ein zweites Gallipoli. Die Engländer haben Pech mit ihren Maßnahmen zu, einer aegyptifchen Gefahr. Dem Saloniki- droht nach der Ansicht ihrer eigenen Kritiker MEe Schicksal wie der Dardanellen, und der Gallipoli- „ n. Der Unterhalt deS Saloniki - Heeres von einer " 'on Mann, der Transport von tausenden von Geschützen und ungeheuren Mengen Munition, Proviant knd sonstiger Ausrüstungsstücke, namentlich aber der Umstand, Die Thronfolge ausländischer Fürsten in Sachsen« ' Koburg-Gotha. Der bald nach dem AuSbruch der Krieges im gemeinsamen Landtag der Herzogtümer Koburg und Gotha gestellte Antrag, die ausländischen Thronanwärter von der Thronfolge auszuschließen, soll baldigst der gesetz lichen Erledigung entgegengeführt werden. Bon den aus- ländischen Thronanwärtern deS weitverzweigten Hauses Koburg kommen in erster Linie die Angehörigen des eng- lischen Königshauses in Frage, dem der feit dem Jahr« 1S05 regierende Herzog Karl Eduard auch entstammt. unoeruausenchtaot, von den anderen ganz zr t« Aufkäufer aussenden können, Ditz solche P Mien, wie es ssr Gäus« usw. geschehen ist fehlt ,tn der Provinz* eine größere Zahl Wenn Lies« Preisangebote aus den größten Städten unter blieben wären, wären die Preise kriegsnormal geblieben, »nü bi« Landwirt« Lrauchirn nicht andere Dinge teuer zu de« Zahlen. Es muß nicht alle» gekauft sein, dann reguliert sich b«r Warenmarkt von selbst. Di« Kleinen war«n die Klügeren. Sie streckten sich nach v«r Decke, was zuerst nicht angenehm war, besten Wohltaten aber heut« empfunden werde». In den Riesenstädten muß «S nun »aLgemacht werden, und je früher damit begonnen war«, um so leichter würde «S heut« sein, Vor allem aber weg mit dem Aufkäufern von dort! ES sollte ein Regiment' von »wildicnstpflichtigen Vermittlern grbildrt werden, denen die Ehre höher steht als die Provision. Kriegsgefangener in Bayern; Wie mir Neuburg an der Donau erinnert wirb, Ivar Feldmarschall Jost « während de« Kriege- 1871 dort al- Leutnant kriegs gefangen und hatte sich, laut„Leipz. N. N.", während seiner Gefangenschaft von einem inzwischen verstorbenen Fräulein Baur in der deutschen Sprach« unterrichten lassen. Glanzendes Ergebnis der 6. unearifche» Kriegs anleihe. DaS „Wiener Tagblatt" meldet auS Ofen-Peft: Heute ist der letzte Zeichnungstag der fünften ungarischen Kriegsanleihe. Obwohl daS endgültige Ergebnis noch aus- steht, wird von maßgebender Seite erklärt, daß dak Ergeb- niS jenes der vierten Kriegsanleihe nicht nur erreicht, son- -»-!»-> -u- ton- Der Staatssekretär der Aeußern Lansing hat den Botschafter Grard in Berlin drahtlich ersucht, Aufklärungen ,u neben über die von ihm bei dem Bankett der amerikani schen Handelskammer in Berlin abgegebene Erklärung, welche lautete, daß feit Beginn deS Kriege» die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland nie so herzlich gewesen sind, wie jetzt. Eine Bestätigung dieser Pach richt bleibt abzuwarten. ist. Die Zentraleinkaufsgesellschaft hat Anweisung erhalten, oll« Postpaketsendungen mit Butter, Margarine, Fleisch und Fleischwaren, Speck, Schmalz, Käse, Dauermilch aller Art und Eiern vom 1. Januar 1S17 ab zu beschlagnahmen und Freigabeanträg» abzulebnen, wenn nicht durch einen konsu larisch«» Ausnahmeschein, der den sonstigen Postbegleit- papieren beigefügt ist, snachgewiesen wird, daß für die ein zelne Sendung von dem Kaiserlichen Generalkonsulat «in« Ausnahme bewilligt worden ist. Dl» Skslnsn waren di« Klügere». In bei; deut sch«; Riestnstädien w«rd«n wiedir lebhafte Erörterungen -brr allerlei LebenSmittelsragrn geführt, während eS anLersmo In dieser Beziehung ziemlich still geworden ist. Man kommt dort aus. Ls ist falsch, zu sagen, daß alle großen Städte hei uns teuer waren, München war z. B. viel billiger als Berlin, und «in« ganze Rety« von Hunderttausend-Städten bat heuie noch Preise, die von denen der Mittelstädte nicht . sehr vrrschieden sind. Im vorigen Jahre wurde Berlin viel penetdet, weil eS dort alles und in ziemlich großen Nationen gab. DaS war angenehm, aber nicht so praktisch, wie die ünderswo geübte Selbstbeschränkung. Dort hat man jetzt paS, nicht m Hülle und Fülle, nicht vielerlei, aber für ge nügsame Leut», bis nie an die ellenlange Berliner Speise karte gewöhnt waren, ausreichend. Berlin hat zuviel Kriegs- schüfseln auf seinem Tisch behalten wollen, es trug den Gour mands zu sehr Rechnung, Eine Riesenstadt zu verpflegen, ist sehr schwer aber jr einfacher der Tisch bestellt ist, uni so Lister geht «S. Dl« Riestnstädt«, in Lenen rS so viele Käufer gibt, für hi« das Geld keine Sache deS ZehnmalumdrehenS ist, haben ein gutes Teil der Preissteigerungen auf dem Gewißen. Keine Huuderttausendstadt, von den anderen ganz zu fchwei- Mi« Aufkäufer auSseude» können, 'die solche Preise ge boten hätten, wir cö für Gäus« usw. geschehen ist. Dazu ,en seine Pflicht tut. Und auch im übrigen sagen: sie werden trotz ihre« starken Gebiss» auf Granit beißen — nicht nur bei unseren Truppen, sondern auch bei den Einwohnern hinter der Front und nicht zuletzt bei den Frauen. An der Pflichttreue des ganzen Volkes werden die Pläne der Feinde zuschanden weihen. Ichs?mereien vom Löge. Erbert ist die große Mode. Pussy aus dem Kohlenkeller — Lustig auf die Straße lief, — Meistenteils in Holzpantoffeln, — Da ging nicht der Absatz schief. — Wie der Astronom am Himmel — Findet der Kometen Schar, — Also ward entoM die Pussy — Plötzlich als ein Brettl-Star. — Zwar ihr Tanzen war nicht blendend, — Der Gelang nicht »reizend schön", — Aber daS war nebensächlich, — Denn dt«' Pussy war mondän. — Doch eS kamen andere Tage, — Als der Krieg so lang sich streckt, — Und in mancher Brust Gedanken — An die Jugendzeit erweckt. — Arbeit ward fortan die Losung, — In der Arbeit heißt eS stehen, — Statt der blink- und blanken Schuhe — Kann man Holzpantoffel sehen. — Auch di« Pussy steht jetzt wieder — Mitten in der Mädchen Schar, — Bet dem Scheuern, Wischen, Putzen wird eS ihnen allen klar: — Arbeit ist di« große Mode — Für des Vater landes Ruh, — Kostet keinen roten Pfennig, — Man kriegt tüchtig Geld noch zu. — Steht man auch in Holzpantoffeln — Bloß umS Waschfaß rund herum; — DaS geniert doch heute keinem, — Früher war man mal so dumm. — Arbeit ist die große Mode, — Keiner ist für die zu gut, — Alle sind drin einer Meinung, — Stecken unter einem Hut! Der Jungdeutschland-Geist in der Türkei. A-ch in der Türkei besteht wie in Deutschland ein Jugendbund, der von einem deutschen Offizier ganz denselben Bestrebungen huldigt wie unser Jungdeuifchland. Im Hörsaale der Stam- buler Universität wird den jungen Türken kinematographisch ßungdeutschlands Leben und Wirken gezeigt und auf den Übungsplätzen Gesehenes in die Tat umgewandelt. Wie der Organisator des. Osmanischen Jugendbundes erzählt, »schallen in den Pausen der Vorführungen in der Universität deutsche Lieder — Es braust ein Ruf — Haltetaus — und andere aus dem Munde türkischer Jungen. Tas Lieb der flott und stramm unter Gesang und Trommelklang heim- uehenden Knabenkolonnen von den Übungsplätzen, ihr Turnen und Klettern und ihre Beobachtungsübungen sind an Land ein neues Bild, und in die ganze Jugend ist ein stischer, neuer Geist im letzten Jahre eingezogen. Aus allen teilen des großen Reiches gehen gleich erfreuliche Nach richten ein von Adrianopel 'bis Suvas, von Bruffa Lis Smyrna und Adana, aus den Bezirken vom Schwarzen Meer ebenso wie aus dem fernsten Osten bis Bagdad und im Süden durch Syrien bis nach Jerusalem. Schade, daß o. d. Goltz-Pascha es nicht mehr sehen kann, wie sein Ge danke auch hier lebendige Gestalt gewinnt. Deutschland wjrd nicht weniger Nutzen davon haben, als die verbündeten Osmanen selbst. Die Konferenz der BierdunASparkamentarie» aufgeschoben. Die für den 16. Januar nach Berlin ein- berusene gemeinsame Konferenz reichtdrutscher, deutsch-öster reichischer und ungarischer Parteiführer findet, da Lie unga rischen Parlamentarier durch dir Tagung des Abgeordneten hauses an der Reiss nach Berlin verhindert sind, derzeit nicht statt. Die Konferenz wurd« auf einrn fpäteren Zeitpunkt verschoben. ligkeit, wie die Erfahrungen des Krieges gelehrt Haden. Der jeweilige Totalifatorumfatz zeigte fo recht, wieviel. Geld im deutschen Volke steckt. Nicht alle Besucher der Rennbahnen sind Pferdekennec sie lockt der womöglichs Gewinn. Schon mancher hat da Fortunas Launen sehr unangenehm gespürt. Zur Unterstützung der Zucht jedoch sind diese Veranstaltungen nur zu wünschen. Präsident v. Batocki an die Landfrauen. Auf dem 3. Kriegslehrgange für Landfrauen, der von der Vor sitzenden, der Frau Gräfin v. Schwerin-Löwitz mit einem Hoch auf das Kaiserpaar eröffnet worden war, erschien am Nachmittage des ersten Sitzunastages der Präsident des Kriegsernährungsamts v. Batocki, um sich mit einer An sprache persönlich an die Landfrauen zu wenden. Sie werden Krieg und Wirtschaft. SedeuSmittelpaket« aus Holland und Dänemark. Der Po'ipaketbezug von Butter, Margarine, Fleisch- und Fleischwaren, Speck, Schmalz, Käse, Dauermilch aller Art und Eiern aus Dänemark und d«n Niederlanden hat in der letzten Zeir einen solchen Umfang angenommen, daß wegen Anrechnung der Postpaketbczüge auf die bewilligte Gesamt- auSfuhr und wegen der mit der zunehmenden Zahl immer schwieriger werdenden Ueberwachung des Postpaketverkehrs eine Änderung in der bisherigen Regelung verfügt worden Dis Furcht vor den deutschen U-Booten Dis Schutzmächte, die Griechenland knebeln, haben zu ihrem rignen Schutz vor unsern U-Vooien König Konstantin eine neue Zumutung gestellt, die man in Frankreich hämisch als dir WeihnachtSgabe Konstantins seiert. Die Soldaten- und Materialverfrachtuugen gingen bisher von Marfeill« über Malta um Griechenland herum nach Saloniki. Di« Reise dauerte acht Lag« und war ständig von den .da» Meer durchfurchenden" deutschen U-Booten bedroht. Dk« steigend« Zahl der Versenkungen hat den LerbandSkriegSrat darum auf ein Mittel sinnen lasten, die Oerbindung zwischen Frank reich und Griechenland ähnlich sicher zu gestalten wie dis «milchen Frankreich und England über Calais. Al» kürzester Seeweg und darum al» sicherster Schutz gegen die U-Boot- zefahr empfahl fick die Meerenge von Otranto. Die kürzest« Verbindung von dem kleinen Hafen Otranto nach Valona oder Korfu war zwar nicht zu brauchen, weniger weil die Bahn Brindisi—Otranto nur eine Küstenkleinbahn ist und in Otranto die Staden für große Eeedampfer fehlen, als weil von d«r albanischen Küste keine Eisenbahn nach Saloniki geht. Aber der Golf von Korinth ist über Athen und La- ciffa mit Saloniki verbunden. Man kann sogar Athen ver meiden, wenn man den kleinen Hasen Jtea im alten PhokiS mit der bei Delphi vorüberlausendrn Bahn verbinde!.' So hat der VerbandSkriegSrat beschloßen, die Freigabe der Verbindung Korinthischer Meerbusen—Jtea—Delphi— Larissa—Saloniki von König Konstantin al» WeihnachtS- gäbe zu erzwingen. Die Seefahrt, und damit die U-Boot- gefahr werde dadurch für die tapfern PoiluS von acht Ta gen auf nur 24 Stunden verkürzt, und die sichere Ankunft von Menschen und Material werde Sarrail in den Stand setzen, Lem nächstens vor Saloniki zu erwartenden Macken sen-Schach zu bieten. Munition und Mannschaften gehen also nach Saloniki über den „Landweg" England—Calais- Mailand—Brindisi—Jtea—Larissa, d. b. nur die von Eng land gegen Bezahlung zu liefernde Munition macht den ganzen Weg, die Mannschaften kommen nur auS Frankreich und Italien. England hat ja großmütig einen weitern Teil der französischen Front übernommen und sich damit weiteres Hinterland in Nordfrankreich gesichert. Ihm kann «S wi« die »Köln. Ztg." fchreibt, nur recht fein, wenn Frankreich in Briand« totgebornem Salonikier Unternehmen feine Kräfte Kein Pilsner Bier. Ein Jammern und Klagen hebt bst brr Schar der Liebhaber de» berühmten Pilsner Tranke» an. Wi« nämlich aus dieser Bierstadt gemeldet wird, haben di« dortigen Brauereien vorläufig ihren Betrieb eingestellt. Die Birärinker müßen sich von nun an mtt dem „Gewöhn lichen" begnügen. Hak!« «ine Hafenstadt. Mit Rücksicht auf Len künf- ftgtn Bau deS Mittellandkanals beschloß der Magistrat der Stadt Hall« a, S. für 4,456,000 Mark von den Erben de» Generalleutnants v. Bagrntki die Vorburg Giebichenstcin Md die frühere Domäne Serben anzukaufen, um neben der Möglichkeit einer großzügigen WohnungSpolitik Gelände für di« Anlegung eine» großen Hafen» zu gewinnen. Di« Bewilligung d«r KriegSrenne« 1617 durch die Preußischen Ministerien be« Innern und der Landwirt schaft wird im Jntereß« der deutschen Vollblutzucht sicher begrüßt werden. Auch da find wir unsern Feinden voraus. In Frankreich wurden nur sehr wenche Rennen in den ver- gangenen Krieg»jahren gelaufen, seiest England steht weit in dieser Hinsicht hinter Deutschland zurück. Die Vollblut- nicht ist für Len deutschen MerdeLvstand von größter Wck- daß seit mehr als Jahresfrist außerordentlich viel Laderaum durch dieses Unternehmen sestgelegt wurde, so sagt ein Lon doner Blatt, habe die Kosten der Unternehmung am Balkan für die Verbündeten ungefähr auf die Summe gebracht, Lis Frankreich 1871 an Deutschland bezahlen mußte. Dis Höhe der indirekten Schäden sei überhaupt kaum zu berechnen. Was hätte man vielleicht erzielen können, wenn im Sommer 1916 das Ballanheer nach Frankreich gebracht worden wäre und an der Somme 500 000 Soldaten mehr bercitgestanden hätten? Was sind nun die praktischen Ergebnisse dieser Expedition? Schweigen ist das beste. Die Verbündeten haben im Mittelmeer eins Reihe wertvoller Transportdampfer mit tausenden von Soldaten, Hilfskreuzern und sonstigen Kriegsschiffen infolge der Transporte nach Saloniki verloren. Durch die Blockade der griechischen Küste und die schwierig« Überwachung des griechischen Archipels werden zahlreich« Schiffe nutzlos verbraucht. Auch das politische Ergebnis dieses Unternehmens ist gleich Null. Der BatkanLulU Deutschland—Türkei ist heute enger denn je, und auch Griechenland hat sich entgegen unseren Erwartungen mehr und mehr an die Mittelmächte angeschloflen. Rumänien hat in seinen schwersten Tagen keins entscheidende Unter stützung durch Sarrail erfahren. Militärisch, politisch und finanziell ist Saloniki ein Fiasko ähnlich demjenigen von Gallipoli, obgleich die AuS- achten des Ealoniki-Untern-hmenZ weit größer waren. Die ziehenden Folgerungen muß man dem erwähnten Blatte zufolge der englischen Regierung überlasten. Wii müssen ernstlich überlegen, ob da» Heer bei Saloniki die jenige Stärke erhalten kann, um einen Faktor von auSfchlag- gebrnder Bedeutung zu bilden, oder ob man nicht bester täte, dir Truppen nach dem westlichen Kriegsschauplatz zu bringen. Dis Vermutung, daß sich Präsident Witjon bei seine» Vermittlungsakiion weniger von ideellen als von materiellen Rücksichten leiten ließ, gewinnt in dem Maße mehr und mehr Boden, in welchem Japan, als lachender Dritter, die Früchte der Zerfleischung Europas einheimst. Al» einziger Lachender, weil eS nur dem Namen nach zu oen Kriegführenden gehört, während eS die Verlegenheiten feiner Verbündeten, polttifch wie wirtschaftlich, in wahrhaft großzügiger und snstematischer Weife auSnützt. Als einziger, auch wenn man die Neutralen mit einrechnet, weil die KriegSkonjunkiur selbst in den Vrr- j einigten Staaten ihren Höhepunkt bereit» überschritten zu haben scheint. Japan, da» ewig mit Geldsorgen zu kämpfen hatte, befindet sich zurzeit in Verlegenheit, wi« e» feinen Geldüberfluß am besten anlegt. Während di« »Inen der Anlage der Kapitalien in Europa und Amerika LaS Wort reden, befürworten die anderen deren Hergabe an China. Die letztere Grupp« arbeitet gträuschvoll mit patriotischen Motiven, weil das Ausleiben javanischen Geldes an Sie gro^e chinesisch« Republik mit politischen Vortesten für Nippon Dar leitende englische Ftnanzblatt „Eronomiste", da» Liese Fragen erörtert, bezweifelt gleichwohl, daß Japan den Tilgungsfonds für seine auswärtige Schuld von L«n jetzigen KO auf die früheren 50 Millionen werde erhöhen können, da eS für seine Eisenbahnreform jährlich 20 und für fein Flotten- programm während der nächsten 6 Jahr» jährlich 260 Mil- lionen Ben, da» sind nahezu 780 Millionen Mark im Jahr», aufzubringen hat. . Das Interest» drS japanischen Außenhandels richtet fick besonders auf China und Indien. Bezüglich deS Handel» Mit China werden namentlich Pläne auSaearbeitet, wie man Mt der nach dem Kriege als unvermeidlich angesehenen eng- kfcyen und amerikanischen Konkurrenz fertig werden kann. Da der japanische Handel selten» der Tokioter Regierung vielfach ermutigt und unterstützt wird, so rechnet man in dem : Rennen um Lie chinesischen Märkte mit ungewöhnlichen Vor teilen. Und schon kündigen japanische Kaufleute an. daß rnglifche und amerikanische Konkurrenten eS ziemlich schwer inden werden, der Lage zu begegnen. Wie e» scheint, herrscht in japanischen Handelkkretseu eine wachsende Eifer- ucht wegen der Vorherrs»^ deS englischen Handel» in , China, obwohl man in der heiwischen Brrsse betont, daß di« Eifersucht auf Seiten der Ausländer bestehe. . Diese Londoner Darlegungen beleuchten nicht nur da» wirtschaftliche, sondern auch das pol ^ch, Verhältnis Japans su England, und zeigen, oag England mit der Forlfetzi"" sich ja darüber klar sein, so begann Herr v. Batocki, daß Ihnen das nächste Jahr noch vergrößerte Schwierigkeiten bringen wird. Der Arbeitskräfte find noch weniger, Pferde gibts ebenfalls ir Niger, Lie Einfuhr sinkt fast auf Null, selbst der Boden leistet nach mangelhafter mehrjähriger Bearbeitung weniger. Der große und oer kleine Ärger aber wächst mehr und mehr. Und dann kommt noch das KriegSernährungs- amt mit feinen Verordnungen vom grünen Tisch, die es .aus Angst vor den begehrlichen Verbrauchern in der Groß stadt" ertasten muh. Aber das geht nun einmal nicht anders. Die Knappheit ist fo groß, daß wir nur bei richtiger Ver teilung auskommen. Und damit sind zwar unerfreuliche Eingriffe de» Kriegsamts eben verbunden, die sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen werden. Die Landwirtschaft ist verärgert und ich kann Ihnen nur empfehlen, sich durch Schimpfen den Verdruß recht von Herzen zu reden; ich freue mich, wenn Sie von diesem Mittel recht reichlich Gebrauch machen. Unsere Feinde hoffen noch immer, daß sie uns aushunaern könnten. Sie ver breiteten, ich sollte Ungarn gebeten haben, uns von feinen Vorräten abzuaeben. Als das Gesuch abgelehnt wurde, machten wir unser Friedensangebot. Das ist natürlich barer . Unsinn. Richtig ist, unsere Kartoffelernte war eine Mißernte, das war ein harter Schlag. Aber ich kann nach bestem Ge wißen versichern, daß keine Gefahr besteht, nicht auszu- kommen — vorausgesetzt natürlich, wenn jeder trotz d'" Erschwerungen seine Pflicht tut. Und auch können wir '
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