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WaöenauerAnzeiger Mm für WM öeismdms, Sch, MumMs, W«!,Si>chritz ch. Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 142. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Donnsertag, den 30. November 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 ^29. Jahrgang. Amtlicher Teil. Abgabe von Kartoffeln und Kohlrüben. Laut Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern muß die auf die Person und Woche entfallende Kartoffelmenge bis auf weiteres auf 5 Pfund herabge setzt werden. Es dürfen daher auf die Kartoffel-Wochenkarten nur 5 Pfund Kartoffeln abgegeben und entommen werden. Als Ersatz für die entfallenden Kartoffeln werden 3 Pfund Kohlrüben ausgegeben. Es dürfen also die von der Stadtgemeinde den Ver kaufsstellen gelieferten Kohlrüben nur gegen Abgabe der auf 10 Pfund lautenden Kartoffel-Wochenkarte in der vorstehend festgesetzten Menge mit verabfolgt werden. Auf die Zusatz-Kartoffelkarte für Schwerarbeiter werden 4 Pfund Kartoffeln abgegeben. Der Preis für die Kartoffeln beträgt 6 Pfg., für die Kohlrüben 7 Pfg. das Pfund. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft. Rabenau, am 29. November 1916. Der Stadttat. Abgabe von Butter. Am Freitag, den 1. Dezember 1916, nachmittags erfolgt die Ausgabe von Jnlandsbutter in den bekann ten Verkaufsstellen. Auf jede für die Zeit vom 28. 11. — 4. 12. 1916 gültige Buttermarke entfallen 60 Gramm. Der Preis beträgt für je 6V Gramm 32 Pfennig. Die Entnahme von Butter auf bereits verfallene oder noch nicht gültige Butterkarten ist unzulässig und werden Zuwiderhandlungen bestraft. Rabenau, am 29. November 1916. Der Bürgermeister.— Bekanntmachung, dieWolkszählung betreffend. Für die am 1. Dezember dieses Jahres laut Bundesratsbeschluß stattfindende,, allgemeine Volkszäh- zählung werden in hiesiger Stadtgemeinde die Listen von den ehrenamtlich tätigen Zählern in der Zeit vom 29. zum ^30. November zur Verteilung gebracht und am 1. Dezember von mittags an wieder abgeholt. Die Einwohner, insbesondere aber die Haushal tungsvorstände, werden dringend gebeten, die ihnen be händigten Zählerlisten genau und gewissenhaft nach der im Probeeintrag gegebenen Anleitung auszu füllen und am 1. Dezember von mittags 12 Uhr-ab zur Abholung bereit zu halten. In den^Listen sind alle Personen einzutragen, die in der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember in der Wohnung des Haushaltnngsvorstandes und den dazu gehörigen Räumlichkeiten übernachtet haben. Die Eintragung erstreckt sich also auf alle Anwesen den,s gleichviel,', ob sie jung oder alt (Kinder oder Er wachsene), ständig oder vorübergehend anwesend, Inländer oderWusländerHnd.^ Den Zählern istfaus^Erfordern jede gewünschte sach- gemäße,AusKunft zu erteilen. Rabe» au, am 29. November 1916. Der Bürgermeister. Viehzählung betr. Gemäß Zergangener Verordnung ist am 1. Dezember 191 kleine Zählung der vorhandenen Pferdes,Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, sowie des Federviehes vorzunehmen.^Die^Besitzer der Tiere werden gebeten, den mit der Zählung Beauftragten durch bereitwillige Erteilung der nötigen Auskünfte — insbesondere auch über das Alter der nicht zum Federvieh gehörigen Tiere — die Zählung zu erleichtern. Rabenau, am 29. November 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 27. November 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Im Somme-Gebiete nur geringes Feuer. Ohne Artillerievorbereitung versuchten abends die Franzosen, in den Südteil des St. Pierre-Vaast-Waldes einzudringen; Maschinengewehre der Grabenbesatzung und schnell einsetzendes Sperrfeuer der Artillerie trieb sie zurück. Heeresgruppe Kronprinz Östlich von St. Mihiel mißglückte ein französischer Handstreich gegen einen unserer Posten. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Nichts Neues. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph In den Karpathen wurden russische Erkundungs abteilungen, im Ludowa-Gebiete mehrere Bataillone nördlich des Negrisora-Tales abgewüsen. Die beiderseits des Alt von Norden vordringenden deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen des Ge neralleutnants Krafft von Delmensingen haben den Feind hinter den Topologu-Abschnitt geworsen. Östlich von Tigveni durchbrach das sächsische Infanterie-Regiment Nr. 182, vortrefflich unterstützt durch das zu schneller Wirkung dicht vor dem Feinde auffahrende neumärkische Feldartillerie-Regiment Nr. 54, die feindlichen Linien und nahm dem Gegner an Gefangenen 10 Offiziere, 400 Mann, au Beute 7 Maschinengewehre ab. Der Vedea-Abschnitt ist oberhalb und unterhalb Alexandria erreicht, die Stadt selbst genommen. Von Turuu-Severiu her drängten unsere Truppen den Rest der rumäuischen Orsova-Gruppe nach Südosten ab; dort verlegen ihm andere Kräfte den Weg. Der geschlagene Feind hat neben blutigen Verlusten hier 28 Offiziere, 1200 M mn, drei Geschütze, 27 gefüllte Muni tionswagen und 800 beladene Fahrzeuge eingebüßt. Aus den Donauhäsen, zwischen Orsova und Rust- schuk, sind unserem Besitze bisher sechs Dampfer, 80 Schleppkähne, meist mit wertvoller Ladung, gesichert worden. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls ».Mackensen In der Dobrudscha scheiterten mehrere, von russischer Kavallerie und Infanterie ausgeführte Angriffe. Ein Vorstoß bulgarischer Bataillone warf den Feind aus dem Vorfelde unserer Stellungen östlich von Erchesec zurück. Die Donau-Armee ist, Widerstand der Rumänen brechend, im Vorschreiten. Mazedonischs Front Zwischen Prespa-See und Czerna heftiger Artillerie kampf. Starke Angriffe auf die Höhen östlich von Pa- ralovo brachen an dem zähen Aushalten deutscher Jäger- Bataillone zusammen. Östlich des Wardar belegten die Engländer die deut schen Stellungen mit starkem Feuer. Ein dann erfolgen der Vorstoß ist abgewiesen worden. An der Struma Gefechte von Aufklärungstruppen. Großes Hauptquartier, 28. November 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Südwestlich von Dünaburg verstärkte sich zeitweilig das Feuer der russischen Artillerie. Sonst zwischen Meer und Dnjestr keine besonderen Ereignisse. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph An der siebenbllrgischen Ostfront stellenweise lebhaf teres Feuer; russische Aufklärungsabteilungen wurden mehrfach abgewiesen. Der Alt ist überschritten. Die weiteren Operationen sind eingeleitet und haben mit guten Kampferfolgen für uns begonnen. Curtea de Arges ist in unserem Besitz. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen In der Dobrudscha geringe Gesechtstätigkeit. Die Donau-Armee hat Gelände gewonnen. Giurgin ist gestern genommen worden. Mazedonische Front Heftiges Feuer zwischen Prespa-See und Cerna lei tete starke Angriffe ein, die zwischen Truova (nordwestlich von Monastir) und Makovo (im Cerna-Bogen), sowie bei Gruniste von Russen, Italienern, Franzosen und Serben gegen die deutsch-bulgarischen Linien geführt wurden. Der große gemeinsame Angriff der Ententetruppen ist völlig gescheitert. Unter der vernichtenden Wirkung unseres Artillerie- und Infanteriefeuers hat der Gegner schwere blutige Ver luste erlitten, ohne den geringsten Erfolg zu erzielen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 29. November 1916. * Ausstellung. Wie aus dem Anzeigenteil er sichtlich, veranstaltet der hiesige Geflügel- und Kaninchen züchter-Verein am 10. und 11. Dezember im Saale des „Amtshof" eine Geflügel- und Kaninchen-Ausstellung. Es soll durch die Ausstellung weiteren Kreisen Gelegen heit gegeben werden, sich von dem Stande der Geflügel- nnd Kaninchenzucht zu überzeugen. Wir machen be sonders darauf aufmerksam, daß nicht nur Mitglieder, sondern auch Nichtmitglieder ihre Tiere ausstellen können. Die Anmeldungen müssen bis Sonntag, den 3. Dezember bei Herrn Bäckermeister Zimmer erfolgen. Mit der Ausstellung wird eine Prämiierung und Verlosung ver bunden sein. * Kartoffeln und Kartoffelspeisen dürfen in Gast-, Schank- und Speisewirtschasten, Fremdenhöfen, Privatmittagstischen, Kantinen und Volksküchen nur gegen eine der verabreichten Menge entsprechende Anzahl von Abschnitten der Gasthauskartoffelkarte abgegeben und entnommen werden. Zu diesem Zwecke werden vom 28. November 1916 ab durch die Brotkarten ausgabestellen Gasthauskartoffelkarten mit 20 und 24 Ab schnitten auf Antrag ausgegeben. Es ist erhältlich: In den Bezirken der König!. Ämtshauptmannschaft Dresden- Altstadt, eine bezw. mehrere Gasthauskartoffelkarten mit insgesamt 44 Abschnitten gegen Rückgabe einer Kartoffel wochenkarte und einer Kartoffelwochenzusatzkarte. Die Geltungsdauer der Gasthauskartoffelkarten ist nicht be schränkt. Kartoffeln und Kartoffelspcisen dürfen an Per sonen, dis keine in den Bezirken der genannten Behörde giiltige Kartoffelkarte besitzen, in Bahnhofswirtschaften oder in Fremdenhöfen ohne Abgabe eines Abschnittes abgegeben und entnommen werden, wenn der Gast die aus einem anderen Kommunalverband stammende Reichs- sleischkarte vorzeigt. Bei einer Mahlzeit dürfen nicht mehr als Pfund Kartoffeln oder Kartoffelspeise ab gegeben und entnommen werden. Wer seine Mahlzeiten in Volks- und Kriegsküchen einnimmt, hat bei Entnahme der Wochenbezugskarte für die Woche die Fleischmarken und 10 Abschnitte der Gasthauskartoffelmarke abzugeben. Diese Bekanntmachung tritt vom 28. November bis 25. Dezember 1916 in Kraft. Für die Kartenausgabezeit vom 28. November bis 25. Dezember 1916 werden die Betriebe nochmals nach den bisherigen Bestimmungen mit Kartoffeln und Tcigwaren beliefert. * Vom nächsten Sonntag, den 3. Dezember an dür fen offene Geschäfte mit Ausnahme der Fleisch- und Wurstwarengeschäfte an den 4 Sonntagen vor Weih nachten von vormittags ^/z11 bis abends 8 Uhr, an den dem Weihnachtsfeste unmittelbar vorangehenden 8 Werk tagen aber bis abends 10 Uhr geöffnet bleiben. Dresden. Der Bund der Landwirte hat Freitag den 1. Dezember in Dresden seine Landesversammlung für das Königreich Sachsen. Bundes-Vorsitzender Freiherr von Wangenheim-Kleinspiegel wird einen Vortrag über die Landwirtschaft im Kriege halten und Dr. Wildgrube- Dresden über Deutschlands Weltstellung in der Zukunst sprechen. Dohna. Am Bußtag nachmittag wnrde auf un serem Friedhof ein französischer Kriegsgefangener be erdigt. Er war in einer Fabrik in Großluga beschäftigt gewesen und dort tödlich verunglückt. 44 seiner Kame raden und eine Abordnung der betreffenden Fabrik, so wie eine Anzahl Bürger unserer Stadt gaben ihm das letzte Geleit. Kamenz. Das hiesige Elektrizitätswerk schließt mit einem mutmaßlichen Uberschuß von 20000 M. und die städtische Gasanstalt mit einem Uberschuß von 13 000 Mark ab, nach 16 000 Mk. Abschreibungen.