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Rabenauer Anzeiger : 28.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191611289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19161128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19161128
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Rabenauer Anzeiger
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Jahr
1916
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Monat
1916-11
- Tag 1916-11-28
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
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und unabhängigen Staates einschränken könnte. Im übrigen haben die Delegierten keinen Auftrag, über politische An gelegenheiten zu verhandeln, sondern nur über wirtschaftliche. Da in Deutschland Gerüchte verbreitet worden sind, daß Schweden unter dem Druck Englands die Durchfuhr von Kriegsmaterial gestatten würde, so kann versichert werden, daß eine solche Erlaubnis nicht im Bereich der Möglichkeit liegt. Die Einstimmigkeit in Schweden in diesem Punkte ist ebenso groß wie bei dem Erlaß des Verbotes im Januar 1915, und die Negierung hat in dieser Frage samt- liche Parteien hinter sich. Ferner besteht in Schweden eine starke Opposition aegen das sogenannte Schwarze-Listen- System. Auch ist man schwedischcrseits nicht geneigt, den Warenaustausch mit Deutschland einzustellen. Deutschland gehörte schon in Friedenszeiten zu den besten Abnehmern Schwedens, und man hat keine Veranlassung, diese für beide Parteien vorteilhaften Beziehungen zu unterbrechen. Mobilmachung der Frauen in Frankreich. Es wird bestätigt, daß die jüngste Pariser Alliierten-Konferenz sich mit den Abwehrmaßnahmen der Entente gegen die Zivil mobilmachung Frankreichs beschäftigte. Während in der Pariser Presse die Diskussion darüber fortgesetzt wird, ob man in Frankreich ohne weiteres die Nachahmung des deutschen Beispieles der Zivilmobilmachung zumuten dürfte, will das Landeskomitee des französischen Frauenvereins von sich aus eine Art Mobilmachung der französischen Frauen in die Wege leiten. Das Komitee richtete einen Aufruf an alle französischen Frauen und Mädchen, sich für die Arbeit in der Kriegsindustrie zur Verfügung zu stellen. In Paris wurde ein Werbebüro eröffnet, wo Anmeldungen als Muni- tionsarbetterinnen entgegengenommen werden. Das Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst wird auf dem schnellstem Wege verabschiedet werden. Die Budgetkommission des Reichstags beschäftigt sich bereits am heutigen Donnerstag mit der im ganzen nur drei Paragraphen umfassenden Vorlage der Regierung, die vom Bundesrat schon vor dem Bußtage erledigt wurde. Am Bußtage selbst empfing Staatssekretär Helfferich die Frqk- tionsführer zu einer Besprechung über den Entwurf. In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß die Beratung im Haushal-sausschuß bis Sonnabend mittag dauern wird, und daß sich der Reichstag selbst entweder Sonnabend nachmittag oder Montag mit der Vorlage wird beschäftigen können. Der Reichskanzler ist aus dem Großen Hauptquartier wieder nach Berlin zurückgekehrt. Ob er im Plenum deS Reichstags persönlich zu der Vorlage das Wort ergreifen wird, steh! noch dahin. Die Verte auenskundgebimg der Karlsruher Patrioten für den Reichskanzler ist von diesem dem Kaiser vorgelegt worden. Der Monarch hat den unterzeich neten Herren durch den Kanzler mitteilen lassen, daß er von der Kundgebung mit lebhafter Befriedigung Kenntnis ge- ckommen habe. Wcgführung der Gesandten der Mittelmächte auS Athen. Einer der unverschämtesten Rechtsbrüche aller Zelten ist in Athen von der Entente verübt worden. Nach Londoner Meldungen war dort dem deutschen, österreichischen, türkischen und bulgarischen Gesandten aufgegeben worden, sich sofort an Bord eines ihnen zur Verfügung gestellten Dampfers zu begeben, andernfalls sie mit Gewalt weg geführt werden wurden. Admiral Fournet hat sich direkt mit ihnen in Verbindung gesetzt. Der König lehnte jede Verantwortung ab. Die spanische Gesandtschaft übernimmt den Schutz der deutschen Interessen, d'e amerikanische Ge sandtschaft den Schutz der österreichischen, türkischen und bulgarischen Interessen. — Wenn schon die Person eines Gesandten in feindlichen Staaten unantastbar ist und seine Abreise bei Kriegsausbruch unter der Vermeidung jedes Scheines von Zwang stattfindet, wieviel Anrecht auf Be wegungsfreiheit muß nicht ein Gesandter in einem neutralen Staate haben. Freilich" ist die Neutralität Griechenlands schon längst illusorisch, da der Zwang der Erpresserbsnde in Athen stärker ist als der ehrliche Wille des griechischen Königs und seiner Freunde. Dieser Zwang entschuldigt auch in unsern Augen das Verhalten Griechenlands, wirft aber von neuem ein grelles Schlaglicht auf die Politik der Beschützer der kleinen Völker. Der Polenantrag der Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberaien, der vom preußischen Abgeordnetenhaus mit ILO gegen 104 Stimmen angenommen morden war, erklärt, daß bei der endgültigen Ausgestaltung des neuen Staatswesens für dauernd wirksame militärische, wirtschaftliche und allgemeine politische Sicherungen Deutschlands im Königreich Polen Sorge getragen werden müsse und daß ferner der deutsche Charakter der östlichen Provinzen der preußischen Monarchie erhalten werden müsse. Da das auch von den anderen Parteien als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, so ist die Meinung ausgesprochen worden, der ganze Antrag wäre zweckmäßiger unterblieben, da er von den Polen selbst falsch aufgefaßt werden konnte. Tatsächlich hatte er in dein polnischen Abgeordneten, der zur Sache das Wort ergriff, Bedenken erregt. Minister des Innern v. Laebell befriedigte mit seinen Darlegungen alle Parteien. Er betonte dis un gemeine Bedeutung der Lebensinteressen mieseres preußischen Ostens aufs nachdrücklichste und verpfändete das Wort der preußischen Staatsregierung dafür, daß diese jederzeit ihre Pflicht tun werde; er erklärte in seinen, von warmem Wohl wollen für die Polen getragenen Ausführungen aber, daß seine Mitteilungen vom Februar 1915 tm Haushaltsausschuß des NeichsjggZ, und vom Januar 1916 im preußischen Ab- geordoetenhaus über die Neuorientierung der preußischen Polenpolitik vollinhaltlich bestehen blieben. Da er es ab- lehnte, darüber hinaus schon jetzt ein Programm über die zukünftige preußisch? jOstmarkcnpolitik aufzustellen, wird man durchaus verstehen, zumal ja tatsächlich die seinerzeit gegen die Poler erlaßenen Gesetze längst nicht mehr angewendet werden. Die Staatsregierung erwartet zuversichtlich, so erklärte der Minister, daß die in Preußen lebenden Polen in Zukunft dem Staate die Erfüllung seiner Aufgaben in den Ostmarken erleichtern werden, indem sie sich unbeschadet ihres polnischen Volksgefühls fester und immer fester einleben und einfügen in die Pflichten des preußischen Staatsbürgers und wie mit der Waffe im Weltkriege, so in künftiger Friedenszeit unver- brüchliche, uneingeschränkte Treue dem deutschen Volke er- weisen, dem deutschen Volke, dessen Opfer und Siege dem polnischen Volk daS Recht erstritten haben, in polnisch-natio nalem Staate — Mseits der deutschen Grenze — freier polnischer Staatsbürger zu sein und zu bleiben. Deutsche Ind Polen sind sieb näher getreten in di-lem Kriege und werden sich noch nähertreren durch die Ausrichtung des polnischen Nationalstaates im Osten. Das ist wahr und soll wahr bleiben, und diese Wahrheit wird mitsprechen, wenn es sich nach dem Kriege darum handelt, die Gesetz gebung nnd Verwaltungsproxis zu prüfen, was die preußischen Staatsangehörigen polnischer Abkunft betrifft. Die künftigen Entschlüsse der Regierung werden von Wohlwollen für die polnische Bevölkerung getragen sein. (Beifall.) Dieser Ver sicherung werden auch heute" die Polen Anlaß haben, voll zu vertrauen. Damit muß es sein Genügen haben, solange uns nicht normale friedliche Verhältnisse die Möglichkeit geben, die einschlägigen wichtigen und schwierigen Fragen der Gesetzgebung und Verwaltung mit der Gewissenhaftigkeit zu prüfen, die notwendig ist, wenn nach preußischer Über lieferung über die politischen Tagesbedürfnisse hinaus der Zukunft genügt werden soll. Kaiser Franz Josef s. Kaiser Franz Josephs Thronfolger Erzherzog Karl Franz Joseph. TerMWe Nachrichten. Anträge auf Teuerungszulagen, die im preußischen Abgeordnetenhaus eingebracht wurdest, ersuchen die Regie rung, den Staatsbeamten einschließlich der nicht etatsmäßig angestellten Beamten und Beamtinnen und der auf Privat- bienstvertraa beschäftigten Angestellten, soweit ihr Jahres einkommen das Metstgehalt der Klasse 27 der Besoldungs ordnung nicht übersteigt, sowie den in den Staatsbetrieben beschäftigten Arbeitern, deren Einkommen während des Krieges keine wesentliche Erhöhung erfahren hat, einmalige Kriegsteuerungszulagen bis zur Höhe eines Monatsgehaltes oder eines Monatslohnes unter Berücksichtigung der Zahl der Familienmitglieder zu gewähren; die bereits laufend gewährten Kriegsbeihilfen für Kinder zu erhöhen; Staats beamten einmalige Kriegstenernngszulagen nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Bedürftigkeit, die tunlichst unter Zu grundelegung ihres steuerlich festgesetzten Einkommens zu er mitteln ist, zu bsMlltgen, und eine entsprechende Fürsorge auch den Volksschullehrern zuteil werden zu lassen. Zur Nahemrgsmittelverforgung wurde folgender Antrag im preußischen Abgeordnetenhaus eingebracht: Die Bundesratsverordnungen, welche die Versorgung der Be völkerung mit Kartoffeln, mit Fleisch und Fett sowie mit Zucker bezwecken, sehen Anordnungen der Landeszentral behörden zur Ausführung vor. Die Staatsregierung wird ersucht, in der verstärkten Staatshaushalts-Kommission Auskunft zu geben, welche Maßnahmen sie auf diesem Ge biet getroffen hat oder zu treffen gedenkt, und wie sie für die sachgemäße und einheitliche Durchführung der Bundes ratsverordnungen durch die unteren Behörden zu sorgen gedenkt. Keine Einschränkung des Hauspersonals. Die Gerüchte, wonach die Durchführung der geplanten Zivil- dicnstpfltcht zur Einschränkung des Hauspersonals führen würde, sind laut „B. T. grundlos. Amerika und Belgien. An der Meldung auslän discher Blätter, der amerikanische Gesandte in Berlin habe im Auftrage seiner Regierung gegen die Abschiebung Arbeits loser in Belgien Vorstellungen erhoben, ist kein wahres Wort. Der Botschafter erbat nur Auskunft, die ihm bereitwillig er teilt wurde und von der er hoffentlich ausgiebigsten Ge brauch macht. Dev neue Lebensrnittelkoutrollettv in England, das uns aus aushungern wollte, ist ein weithin sichtbares Zeichen dafür, daß die Ernährungsfrage der Engländer unerwartete Schwierigkeiten verursacht. . Eine Neuregelung der Zuteilung von Zusatz« brotkarten steht laut „Voss. Ztg." unmittelbar bevor. Dre Brotkommissionen dürften hiernach angewiesen werden, bei der Zuteilung von Zusatzbrotkarten in erster Linie die Munitionsarbeiter zu berücksichtigen. Sodann werden in Zukunft nur noch wirkliche Schwerarbeiter für die Zuteilung in Frage kommen. Die Gesuche aller anderen Personen dürften für die Folge durchweg abgelehnt werden. Die Schultheitz-Brauerei-Mtieugesellskhaft Berlin zahlt 16 Prozent Dividende wie im letzten Friedensjahre und zweiten Kriegsjahr, während im ersten Kriegsjahr nur 12 Prozent verteilt werden konnten. Der bei gewohnt hohen Abschreibungen verfügbare Reingewinn geht um mehr als 300 000 M. über den vorjährigen hinaus. Die Gesamt- Einnahmen für Bier und Nebenprodukten sind zwar mit 82 647 711 M. um 4 463 346 M. gegen die des Vorjahres zurückgeblieben, doch ergeben andererseits die mit 13800550 M. bezifferten Unkosten eine Ersparnis von 4 024 344 M. In folge des Rückganges von Btererzeugung und Absatz ver«, minderten sich die Steuern um 2 611854 M., die Unkosten! deS Flaschenbiergeschäfts um 760 554 M. s Vom Lebensmittelmarkt. Vielfach ist von städtischen Verwaltungen bereits empfohlen, den Kartoffelvorrat durch Verwendung von Kohlrüben in Form von Gemüse oder als Suppe zu „strecken". Das mitunter bestehende Vorurteil gegen Kohlrüben ist leicht dadurch zu beseitigen, daß man sorgfältig darauf achtet, das Brühwasser fortzugießen, dessen Geschmack den Genuß verleiden kann. — Der Magistrat in Apolda, der bekannten Thüringer Industriestadt, untersagte die Zubereitung von rohen Kartoffelklößen, des beliebten Thüringer Gerichtes, in Wirtschaften. Man sieht, daß mit Energie manches Mittel zu finden ist, den Kartoffelverbrauch cinzuschränken. Ebenso auch der tollen Preissteigerung für Gänse. In Ortschaften des Schwarzatales boten Berliner Aufkäufer bis zu 55 Mark das Stück. Die Behörden unter sagten daraufhin die Ausfuhr. Solche Preismacherei soll in der Tat nicht unterstützt und lieber der Gänfeverkauf ver boten werden, als ihn zu solchen Preisen zu gestatten. Dann würde im Nu ein Preissturz folgen. Unwetter an der italienischen Westküste. Die ganzes tyrrhenische Küste Italiens wurde von einem furchtbaren; Sturm heimgesucht. In Genua, Livorno und Savona wurden zahlreiche Schiffe beschädigt. Viele Fabriken und! Arsenale erlitten Schaden. Bei Chiavari stürzte ein Güter-; zug von einem unterwaschenen Damm ins Meer. Das; Personal wurde getötet. Der Arno und der Tiber über«; Awemmen Florenz und Rom. Starker Schneefall und' Wolkenbrüche traten ein. Weiter wird aus Genua ge- drahtet, daß an der ligurischen Küste ein Unwetter von) außerordentlicher Heftigkeit gewütet und schweren Schaden angerichtet hat. Unter anderem wurde die Eisenbahn Genua-' Spezia an drei Punkten unterbrochen. An einer Stelle gingen die Wellen über einen Güterzug hinweg. Der Heizer wurde durch die Wucht der Wellen schwer verwundet und starb; ein anderer wurde schwer verletzt. Ungeheurer Sachschaden ist angerichtet. In Genua erreichten die Wellen einige Läden, die überschwemmt wurden. — Die Südwest küste Frankreichs wurde von einer außergewöhnlich starken Sturmflut heimgesucht, die großen Schaden anrichtete. Englische Schiffsverluste durch Unwetter. Aus Amsterdam wird gemeldet: Schweres Unwetter, das in Großbritannien wütet, hat besonders an der irischen Küste große Verheerungen in der Schiffahrt angerichtet. Eine größere Anzahl von englischen Dampfern ist gesunken oder gestrandet, viele Menschen sind ertrunken oder auf andere Weise umgekommen. Zahlreiche Schiffe, die schwere Havarie erlitten hatten, mußten in die Häfen zurückkehren. Geständnis eines dreifachen Mörders. Wie die ^Kreiszeitung" in Luckau meldet, hat der deS dreifachen Mordes an dem 66 jährigen Eigentümer Hermann Golze seiner ebenso alten Ehefrau und seiner etwa 30 Jahre alten Tochter in Cahnsdorf bei Luckau verdächtige Schlaffer Ernst Kluge bei seiner Vernehmung im Luckauer Amtsgerichts« gefängnis eingestanden, die drei Personen getötet zu Habens Der Geschützdonner von der Westfront ist setzt, seit Eintritt der kälteren Witterung, wieder ganz deutlich in deutschen Grenzorten zu vernehmen, was mährend der Sommermonate nicht der Fall war. So liegen darüber zu verlässige Mitteilungen von Homburg, Landstuhl, St.-Jng- bert, Zweibrücken und Pirmasens vor. Besonders deutlich hört man den Kanonendonner während der Nacht, wo sogar das Klirren der Fenster wahrgenommen werden kann. Hinrichtung des Mörders Westphal. In Schneide mühl wurde der ehemalige Lehrer und Gutspächter Willi Westphal durch den Scharfrichter Gröpler hingerichtet. Westphal war vom Schneidemühler Schwurgericht wegen Ermordung des Breslauer Gutsbesitzers Bohnstedt, wegen versuchter Ermordung des Rittmeisters Faber und wegen Urkundenfälschung, Anstiftung zum Meineid und Betruges im April vergangenen Jahres zum Tode verurtelt worden. Ein wahres Musterbeispiel von „Vurgfriedlich- keit" ist von den Stadtverordnetenwahlen in Lichtenberg bei Berlin zu verzeichnen. In einem der Bezirke, in dem ein sozialdemokratisches Mandat abgelausen war, dem von bürgerlicher Seite, dein Burgfrieden entsprechend, keine Konkurrenz gemacht wurde, war unglücklicherweise bis abends 6 Uhr noch keine einzige sozialdemokratische Siimme abgegeben worden, während einige verirrte Bürgerliche für einen Herrn ihrer Richtung gestimmt hatten. Was tun in dieser „Gefahr"? . . . Nun, der bürgerliche Wahlvorsteher war so burgfriedlich, telephonisch einen ihm bekannten Sozialdemokraten zu verständigen, dem es dann auch noch gelang, in aller Eile so viele seiner Genossin heranzu- Meppen. daß der Sozialdemokrat „Sieger" blieb. Mehr Burgfrieden kann man nicht verlangen. Schelmereien vom Lage. Für den Soldaten. Im Felde dem Soldaten klingt — Manch kräftig Wort ins Ohr, — Das, hat er's einmal erst gehört, — Er niemals mehr verlor. — Wenn ruft die Trommel froh zum Sturm, — Die Order kommt: „Greift an!" — Dann klopft ihm in der Brust das Herz, — Dann geht es drauf und dran — Doch wenn vorbei die heiße Schlacht, — So geht es frisch nach Haus, — Und Feier stunde im Ouartier — Löst andre Worte aus. — Geht das Erzählen hin und her, — Was Hot der Kampf gebracht, — Dann klingt dazwischen plötzlich es: — „Ihr Leute oll habt acht! — Zum frischen Anstich geht es jetzt, — Hat einer nock nicht Durst?" — Dann ist das Faß der Wunder quell — Und alles sonst ist Wurst. — Wenn mit dem frischen Anstich ist — Die Kehle recht geschmiert, — so merken das di» Beine auch — Und stramm wird ererKert.
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