Volltext Seite (XML)
WaöenauerAnzeiger Zeitung firPmM SeUsdors, Sch, Shemmdors, AM, SgeWtz O. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., sür auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 139. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Donnerstag, den 23. November 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212« A). Jahrgang Amtlicher Teil. Aezug von Margarine öetr. Alle hiesigen Einwohner, die Margarine beziehen wollen, werden aufgefordert, sich bis spätestens i Freitag, den 24. dieses Monates hN einer der hiesigen Verkaufsstellen zu Eintragung in ie Kundenliste anzumelden. Spätere Anmeldungen önnen bei der Verteilung nicht berücksichtigt werden. Die Inhaber der Verkaufsstellen haben über die erfolgten Anmeldungen eine Kundenliste zu führen und diese mit genauer Angabe der zur Anmeldung gekomme nen Kopfzahl , Sonnabend, den 25. November 1816 vormittags 8 Uhr im Rathause — Ratskanzlei — vorzulegen. Rabenau, am 21. November 1916. Der Bürgermeister. Bekanntmachung Vielfache Klagen über die zunehmende Verwahr losung der Jugend veranlassen die unterzeichneten Be hörden für die Dauer des Krieges folgendes anzuordnen: Personen unter 18 Jahren wird das zwecklose Herumtreiben und Herumstehen auf den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen in den Abendstunden, insbesondere nach 9 Uhr abends verboten. Zuwiderhandlungen werden nach Z 366^ Ziffer 10 des Reichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Dabei wird noch darauf hingewiesen, daß auch gegen das ungebührliche Schreien und Lärmen auf den öffent lichen Straßen, Wegen und Plätzen, wie es namentlich auch beim Spielen der Schuljugend neuerdings überhand genommen hat, auf Grund von § 36 Ziffer 11 des Reichsstrafgesetzbuches unnachsichtlich eingeschritten werden wird. Dresden, den 15. Dezember 1915. Die Königliche Polizeidirektion Dresden und die Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt. Auf die obenstehende Bekanntmachung, die noch in Kraft ist und auch auf die hiesige Stadtgemeinde An wendung findet, wird hiermit besonders hingewiesen. Rabenau, am 14. November 1916. Der Bürgermeister. Wjttig. Sparkasse zu vippollAwMe Einlegerguthaben 8950000 Mk. Geschäftszeit: Werktags r/,9-12 und 2—^5 Uhr, Sonnabends ununterbrochen */z9—2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat ^(22—^4 Uhr. Halbmonatliche Verzinsung nach jährlich 3'/.z 0. H. Die am 1. und 2. eines jeden Monats bewirkten Einlagen, sowie die am letzten und vorletzten Mo natstage erfolgten Rückzahlungen werden für den be- effenden Monat voll verzinst. ' M» >1 MU FmzDWI. f Wien, 21. Novbr. Eine Extra ausgabe der Kaiserlichen^„Wieuer Zeitung" Meldet,^-aß Seine Majestät Kaiser Franz Joseph I heute, Diens tag, abends 9 Uhr im Schloß Schön brunn sanft entschlafen ist. Franz Joseph I. wurde am 18. August ^1830 als Sohn des Erzherzogs Franz Kurl zu Schönbrunn ge boren, erreichte also ein Alter von 86 Jahren; er folgte nach Verzichtleistung seines Vaters seinem. Oheim, dem Kaiser Ferdinand I., bei dessen Abdankung am 2. De zember 1848 auf den Thron. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 20. November 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Das englische Artillerieseu.r war gestern im ganzen gering, stark nur auf beiden Ancre-Ufern. Zwischen Serre und Beaucourt, sowie gegen unsere Stellungen südlich von Wiraumont in den Abendstunden vorbrechende An griffe scheiterten verlustreich. Im Handgranatenkampfe warf unsere Infanterie die Engländer aus dem Westteile von Grandcourt hinaus. In den Gegenangriffen der letzten Woche sind 22 Offiziere und 900 Mann gefangen, 34 Maschinengewehre erbeutet worden. Erneut versuchte der Franzose, von Nordwesten her in den St.-Pierre-Vaast-Wald einzndringen; er wurde zurückgeschlagen, obwohl starkes Feuer den mit frischen Kräften geführten Angriff vorbereitet hatte. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Bei starker Kälte war die Gefechts'ätigkeit durchaus gering. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Unsere Operationen gegen die russisch-rumänische Front nehmen planmäßig ihren Fortgang. Nordöstlich von Cainpulung erschöpften in täglichen vergeblichen Angriffen die Rumänen ihre durcheinander gewürfelten Verbände. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfetdmarschalls v. Mackensen In der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hafen von Oltina (östlich von Silistria) Artilleriefeuer. Mazedonische Front Die Einnahme der neuen Stellungen nördlich von Monastir hat sich ohne Störung von unseren Gegnern vollzogen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampfzone erreicht. An der Moglena-Front sind serbische Vorstöße bei Bahovo und Tusin von den Bulgaren abgewiesen worden. Großes Hauptquartier, 21. November 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Unsere Artillerie bekämpfte mit beobachteter Wir kung feindliche Batterien und Stützpunkte. Lebhaftes feindliches Feuer lag auf nuferen Stel lungen beiderseits der Ancre und am St.-Pierre-Vaast- Walde. Keine Infanterietätigkeit. Heeresgruppe Kronprinz In der Champagne und im Maas-Gebiet lebte während einzelner Tagesstunden die Ärtillerietätigkeit auf. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls P^lüzen Leopold von Bayern Nichts Neues. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Im Ludowa-Gebiete (Waldkarpathen) wurde ein Patrouillen-Unternehmen von deutschen Jägern plangemäß durchgesührt; 40 Gefangene wurden eingebracht. Ein Entlastungsvorstoß der Russen im Nachbarabschnitte schei terte blutig. Am Ostrande Siebenbürgens nur kleine Gefechts handlungen. Die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nördlich von Campulung wiesen auch bei Nacht wieder holte russische Angriffe ab. Am Alt wurden den Rumänen einige wichtige Ort schaften und verschanzte Höhen in hartem Kampfe ent rissen. Unsere Infanterie steht vor Craiova, dem bisherigen Sitze des Oberkommandos der ersten rumänische!: Armee. (Nach den neuesten Meldungen ist Craiova Diens tag vormittag in Besitz genommen.) Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls ».Mackensen Von Artilleriefeuer abgesehen, keine besonderen Er eignisse. Constantza und Cernovada wurden beschossen. Unsere Fliegergeschwader bewarfen Verkehrsanlagen bei Bukarest mit Bomben. Mazedonische Front. Zwischen Prespa-See und Cerna fühlt der Gegner an die deutsch-bulgarischen Stellungen mit Vortruppen heran. Serbische Vorstöße an einzelnen Stellen der Mog lena-Front, durch starkes Feuer vorbereitet, scheiterten. In der überschwemmten Struma-Ebene Zusammen stöße vor: Aufklärungsabteilungen. Lokales und Zächfisches. Rabenau, 22. November 1916. Auszeichnung. Für tapferes Verhalten vor dem Feind in der Sommeschlacht erhielt Soldat Kurt Zimmermann, Sohn des Max Zimmermann in Rabenau, das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Zimmermnn dürfte wohl der jüngste Rabenauer sein, der sich diese Auszeichnung erworben hat, denn er ist 19 Jahr alt. Er besindet sich zurzeit als Schweroerwundeter in einem Lazarett in Potsdam. * Leimanmeldung. Das Ergebnis der Anmeldung des Bestandes, Verbrauchs und Bedarfs an Leim ist, nach der Zahl der an die Gewerbekammer Dresden ein gesandten Meldebogen im Verhältnis zur Zahl der Leim verbrauchenden Handwerksbetriebe im Gewerbekammer bezirke Dresden zu urteilen, so ungenügend, daß zu be fürchten steht, die Leimversorgung für die Handwerks betriebe wird bei dem Eintritt der Bewirtschaftung nicht so ausfallen, daß alle Betriebe aufrecht erhalten werden können. Es wird deshalb nochmals aufgesordert, die Anmeldung im unterlassenen Falle umgehend nachzuholen. * Die stellvertr. Generalkommandos des !2. und 19. Armeekorps haben verordnet, daß Baugenehmigungen für private Neubauten bis auf weiteres nicht erteilt wer den. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn die Bauten im kriegswirtschaftlichen Interesse ausgeführt werden oder im öffentlichen Interesse unaufschiebbar notwendig sind. Schandau. Wie dieser Tage von der zuständigen Bauleitung beschlossen, werden nächste Woche am Bahn hofsumbau für dieses Winterhalbjahr die Arbeiten einge stellt. Die für dieses Jahr auszuführenden Arbeiten sind in der Hauptsache fertig. Mangel an Arbeitskräften machte sich auch dort bereits im Sommer und in diesem Herbst besonders fühlbar. Mügeln, Bez. Dresden. Etwa 100 Kaninchen ge stohlen hat der in Heidenau wohnende Arbeiter Maul, der festgenommen worden ist. Er hatte nachts in der Umgebung Ställe erbrochen oder sie mit Nachschlüsseln geöffnet und die gestohlenen Kaninchen nach einer von ihm gemieteten Niederlage gebracht, wo er sie schnell zu verkaufen suchte. Großenhain. In Dresden starb im 81. Lebens jahre der König!. Musikdirigent a. D. vom Großenhainer Husaren-Regiment Nr. 18 Albin Müller. Er hat 33 Jahre bei dem Regiment als Stabstrompeter gestanden, hat mit dem Regiment die Feldzüge von 1866 und 1870/71 mitgemacht, und ist besonders bekannt geworden durch den von ihm komponierten Großenhainer Husaren marsch. Nach vierzigjähriger Tätigkeit trat er 1898 in den Ruhestand. Marienberg. Ein furchtbarer Schneesturm wütete in der Nacht zum Sonntag in der hiesigen Gegend. Es ist dadurch ein erheblicher Schaden angerichtet worden. U. a. wurden die Schuppen der hiesigen Schamottefabrik abgedeckt, das neue Geräte- und Unterkunftshaus des Allgemeinen Turnvereins in einer Länge von etwa 20 Metern zusammengedrückt und das Dach weit fortge schleudert. In den Wäldern würden starke Bäume um geknickt oder entwurzelt. Lößnitz i. E. Am 22. Nobember vollendete der in den allereinfachsten Verhältnissen lebende älteste hiesige Einwohner, der Webermeister Carl Strobelt, sein 95. Lebensjahr. Schönbrunn i. V. Freudige Überraschung und bitteres Leid wohnen oft dicht beieinander. Der Land- stUrmmann Klein von hier kam unerwartet aus Rußland auf Urlaub und traf abends spät hier ein. Seine Frau und die Kinder lagen schon zu Bett. Auf das Klopfen des Mannes öffnete die Frau die Tür. Die plötzliche Freude des Wiedersehens versetzte die Frau, die herz leidend war, in solche Erregung, daß sie tot zusammen- brach.