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Rabenauer Anzeiger : 21.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191611211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19161121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19161121
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-21
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 21.11.1916
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Ilch km Cerna-Bogen und bei Monastir zu hestioeren, noch nicht abgeschlossenen Kämpfen führte. Die Engländer halten sich fern oom Schuß. Die Italiener sind von der neunten ergebnislosen Jsonzoschlacht so mitgenommen, daß sie sich auch heute noch verschnaufen müssen. u Deutschland auf der Heimreise. Die Londoner „Times" melden aus New Dork, daß die U-Deutschland den amerikanischen Hafen New London bereits verlassen habe und auf der Heimfahrt sei. Die „Deutsch land" war auf ihrer zweiten Amerikafahrt am 1. November in New London (zwischen New Jork und New Port, gegen über der Ostspitze von Long Island) eingetroffen. Die La dung hatte in der Hauptsache aus Medikamenten und Farb stoffen im Werte von 10 Millionen Dollar bestanden. Nach dem „Providence Journal" besteht die Rückfracht aus neun Waggonladungen Nickel von durchschnittlichen 40 Tonnen jede Ladung, 10 Waggonladungen Gummi mit 18 Tonnen je Waggonladung, 3 Waggonladungen Chronium und eine Waggonladung Vanadium, das zur Härtung des Stahls ge bracht wird. In der letzten Woche hat der kanadische Mi nisterpräsident Hughes über die Richtigkeit der Meldung, die „Deutschland" habe Nickel geladen, das aus Sudbury in Kanada stamme, eine Untersuchung anstellen lassen. Das „Providence Journal" teilte darauf mit, daß die neue Nickel ladung des Handels-U-BooteS zweifellos aus Sudbury stamme, aber fchon seit mindestens zwei Jahren auf ameri kanischem Boden gelagert habe. „U-Deutschland" hat nach Mitteilungen ihres Kapitän- König von den 8000 Seemeilen bei der Hinfahrt nur 1S0 unter Wasser zurückgelegt. Wie der Londoner „Daily Chro- nicle" vor einigen Tagen meldete, sind zur Verfolgung Les Bootes auf seiner Heimreise nicht weniger als 84 Kriegs- schiffe der Entente aufgeboten. Hoffen wir, daß Kapitän König ihnen auch diesmal, wie bei seinen ersten drei Fahrten, glücklich entwischt! RMdWM. Der Frauentitel für -ie Kriegerbraut. Nachdem das Großherzogtum Baden bereits im Sommer eine Ver ordnung hat ergehen lassen, baß die Kriegerbräute, deren Verlobte im Felde gefallen sind, deren Namen annehmen dürfen, wenn sie den Nachweis erbringen können, daß die Absicht der Eheschließung ernstlich bestanden hat, hat nun auch das Königreich Sachsen eine solche Verordnung erlassen. Ebenso wie in Baden hat die Verleihung keine rechtliche Wirkung gegenüber dem Nachlasse des Bräutigams oder gegenüber dem Reich bezw. dem Staate. Die Verleihung des Titels erfolgt nur an Kriegerbräute, die die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen. Ein nationaler Sparfamkeits - Ausschuh. Der Pariser „Matin" meldet die bevorstehende Schaffung eine» Nationalrates für Ersparnisse in Frankreich, der alle Maß« nahmen zur Schonung der materiellen Hilfsquellen für Lebensmittel und andere Gegenstände vorschlagen und die beste Verwendung der öffentlichen Gelder vorsehen solle, um einen Geldabflnß nach dem Auslande zu vermeiden. Der „Matin" glaubt zu wissen, daß der Vorsitz in diesem Rat Lern früheren Präsidenten Fallieres angeboten werden wird. Bedeutsam«- Ziffern. Daß in dem gegenwärtigen Kriege nicht nur die technischen Hilfsmittel eine große Rolle spielen, sondern auch von der Intelligenz der Soldaten viel abhängt, das wurde schon des öfteren erörtert. Wie ver schieden in dieser Hinsicht Lie Verhältnisse bei den krieg führenden Nationen liegen, geht aus den Zahlen hervor, die die letzte Nummer der „Bayer. Lehrerzeitung" veröffentlicht. Danach treffen an Analphabeten auf je 10 000 Rekruten im deutschen Heere 2, im englischen 100 und im französischen 320. Wie groß müßte diese Zahl erst bei den Ruffen sein! Dieser Mangel an BNdung erklärt sich auch, wenn man die Leistungen der betr. Staaten für das Unterrichtswesen ver gleicht diese betragen nämlich in DeMischland 878, in Eng land 384, in Frankreich gar nur 261 Millionen Mark! Beschlagnahme der frischen Fische. Die Preis« an den ausländischen Fischmärkten sind in den letzten Monaten derartig in die Höhe getrieben worden, daß die Regierung lick zum Einschreiten veranlaßt aelebe- bat. Durch eine besondere Verordnung ist die Einfuhr von frischen Fischen einer durchgreifenden Regelung unterzogen worden. Hier nach ist jedem, der nach dem 20. November frische Fische aus dem Ausland nach Deutschland einführt, die Ver pflichtung auferlegt worden, die Ware an die Zentral- etnkaufsgesellschast oder deren an der Grenze eingesetzten Bevollmächtigten auf Verlangen auszuliefern. Die Z. E. G. fetzt für die einzelnen Fischarten besondere Ankaussbedin- gungen fest, vor allem die Preise, die bezahlt werden dürfen. Von dieser Regelung sind ausgenommen: frische Heringe und frische Sprotten. Diese Fische werden in Zukunft aus schließlich durch eine unter der Führung der Zentral- einkaufsgesellschaft gegründete Vereinigung der Frischherings- Importeure im Auslande eingekauft und in Deutschland auf dem gewohnten Handelswege abgesetzt werden. Karpfen, Schleie,'Hechte, Plötzen und Rotaugen, Brachsen oder Blei und Barse sollen durch die Flußfischhandlungsgesellschast nach Deutschland eingcführt werden. Aale und Forellen bleiben dem freien Verkehr vorbehalten. Schärfere U-Boor-Politit Amerikas? über die auswärtige Politik Amerikas wird jetzt nach Erledigung der Präsidentenwahl für die weitere Dauer des Krieges ent schieden werden. Nach Londoner Meldungen, die der „Tägl. Rundsch." über Rotterdam zugehen, wird der wiedergewählte Präsident Wilson sich mit den Mitgliedern de« Kabinetts und den hervorragendsten Führern seiner Partei im Kongreß beraten und danach die zukünftige Politik bestimmen. Ein Mitglied der amerikanischen Regierung erklärt: Unsere Hände waren wegen der bevorstehenden Wahlen und der Unsicher heit, die sie mit sich brachte, für einige Monate gebunden, und eS war uns unmöglich, viel zu tun. Jetzt haben wir wieder freie Hand bekommen und können, ohne unS ge hindert zu fühlen, weitere Schritte tun. Der Neuyorker Vertreter der „Morning Post" teilt mit, eS läge noch keine Andeutung darüber vor, wie die neue Politik der Vereinigten Staaten ausgehen werde. Man habe ihm aber zu verstehen gegeben, daß die Verhandlungen sowohl mit Deutschland als auch mit England energischer geführt werden würden. Vermutlich würden zuerst die zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten schwebenden Fragen zur Verhandlung gelangen. Der Korrespondent der „Timer" meldet, daß der Präsident jetzt wahrscheinlich Deutschland gegenüber in der Ü-Boot-Frage energischer auftreten werde. Bezugscheine für Angehörige in der Front. Bon feiten solcher Familien, die Angehörige in der Front haben, wird Klage darüber geführt, daß bei den Anträgen auf Erteilung von Bezugsscheinen für die Angehörigen die Prüfungsstellen dieselben Grundsätze zur Anwendung brin gen, die für die Zivilbevölkerung in der Heimat gelten. So wurde beispielsweise von Berliner Prüsungsstellen der Bezug von 2 Paar Strümpfen für einen Zeitraum von einem Vierteljahr für einen Offizier in der Front als vollkommen ausreichend erklärt. Dieser Standpunkt ist kaum zu billigen. Daß im Felde Bekleidungsstücke ganz anders strapaziert werden, ist doch ohne weiteres klar. Und eine Neuanschaffung im Felde ist ausgeschlossen. Daheim mögen zwei Paar Strümpfe für ein Vierteljahr genügen, da man sie auch da gut ausbessern kann, für das Feld muß ein ganz anderer Maßstab sür den Verbrauch angelegt werden. Auch in der Zuteilung von Bezugsscheinen sür Wäschestücke werden im allgemeinen dieselben Grundsätze angewendet wie für die Zivilbevölkerung. Hierbei müssen aber auch die Schwierig keiten berücksichtigt werden, die für die Nachsendung der artiger GebrauchSgegenstände nach entfernten Fronten vor liegen. ES erscheint notwendig, daß das Reichsbekleidungs- amt diese Frage einer Prüfung unterzieht und für die Zu teilung von Bezugsscheinen für Soldaten in der Front Grundsätze aufstellt, die den besonderen Umständen, die auf Len Verbrauch von Wirkwaren im Felde von Einfluß sind, Rechnung tragen. Verhätschelung französischer Kriegsgefangener. Amtlich wir in Madelstein (Pfalz) bekannt gemacht, daß die französischen Kriegsgefangenen von dort zurückgezogen werden, weil sie von den Arbeitgebern in Bezug auf Verköstigung und Behandlung so verwöhnt wurden, daß sich unhaltbare Zustände herausgebilöet haben. Kleistermarmelade». Mit diesen! wenig schmeichel- hasten Titel bezeichnet der Vorsteher des chemischen Unter suchungsamtes der Stadt Dresden eine besondere Art von Marmelade, die wohl dem Krieg ihr Entstehen verdankt. Der Vorsteher schreibt darüber u. a.: -Sie bestehen in der Der neueste englische Grenelfeldzug. Die englische Presse veröffentlicht seit einiger Zeit Be richte über das Kriegsgefangenenlager Gardelegen. Diese Berichte stützen sich angeblich auf den Inhalt des „Weiß buches des Regierungsausschusses für die Behandlung britischer Gefangener durch den Feind" und bringen «ine Fülle von Beschuldigungen über die angeblichen gesundheit lichen Mißstände in diesem Lager aus dem Frühjahr und Sommer 1915. Gardelegen soll ein „zweites Wittenberg" sein. Alle Zeitungen sind voll von aufgeregten Leitartikeln. Wie sehr diese Greuelgeschichten ein seelisches Bedürfnis der Engländer geworden find, geht auch aus den heftigen An griffen und Verleumdungen hervor, die sich die tapfere Emily Hobhouse, die sich nicht scheut, über Deutschland die Wahrheit zu sagen, jetzt in der englischen Presse gefallen lassen muß. Selbstverständlich sind die haarsträubenden Lügen von der gesamten Ententepresseübernommen worden. Es braucht kein Wort darüber verloren zu werden, daß Ak englischen Beschuldigungen nur Verleumdungen gröbster At darstellen. Deutschland soll eben nach Greyscher Methode jn den Augen der neutralen Welt außerhalb jedes 9?"lichen und menschlichen Rechts gestellt werden. Gerade die haben am allerwenigsten Ursache dazu, über die angeh^ menschenunwürdige Behandlung von Gefan genen Klagelieder anzustimmen, sie die in südafrikanischen Konzentrationslagern während des Burenkrieges Tau-ende von Frauen und Kindern etneS qualvollen Todes haben sterben lassen. Man denke ferner an die Zustände in Rouen und Le Havre und an die menschenunwürdige Behandlung, der unsere gefangenen Landsleute dort auSgesetzt sind. Zu stande, deren Vorhandensein englische Negierung glatt abgeleugnet hat. Es sei dann noch an die Tatsache er- säuert, daß die sanitären und sonstigen Verhältnisse in eng lischen Lazaretten geradezu erschreckeud gewesen sind. Ein deutscher, aus England heimgekehrter Arzt, Dr. zum Busch, Ler jene Erfahrung trotz seine« langjährigen Aufenthaltes in England am eigenen Leib« hat durchmachen müssen, ist hierfür ein einwandfreier Zeuge. Wenn auch die englischen Behauptungen erlogen find, K Habty Lüch Lie deutschen »»ständigen Behörden in ge wissenhaftester Weise eine nochmalige Untersuchung über die angeblichen Mißstände, die vor nunmehr beinahe 2 Jahren in Gardelegen geherrscht haben sollen, angeordnet. DaS Ergebnis wird der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Heute kann bereits laut „Nordd. Alla. Ztg." folgendes an gegeben werden: Die englische Press« behauptet, daß von 11 000 Kriegsgefangenen 300 gestorben seien. Selbst wenn Li-ir richtig wär«, io bedeutet sie nur e neu ver schwindend geringen Prozentsatz in Anbeiracht der großen Masten von hygienisch äußerst vernachlässigten Gefangenen, die bei Kriegsdeginn in diesem Zustande nach Deutschland hineinströmten. Wenn die Zustände in Gardelegen tat sächlich so gewesen wären, wie es z. B. in einem Bericht der „Times" vom 25. Oktober behauptet wird, so hätte die Zahl der Verstorbenen, wie alle Erfahrungen über die Ge fährlichkeit deS Fleckftebers übereinstimmend leyren, unbedingt um ein Vielfaches höher sein müssen. In Wirklichkeit sind überdies nur 179 und nicht 300 Todesfälle während der § mehrmonatigen Fleckfieberepidemie eingetreten. Niederlage der Ententefreunde im spanische» Parlament. Einer Madrider Depesche der „Köln. Volks zeitung" zufolge machten in der letzten Sitzung der CorteS die Ententefreunde, die seit langem apf eine Auseinander setzung drängen, um ihre Sympathien für die Entente dar zutun, einen allgemeinen Anlauf in diesem Sinne. Dem Führer der Reformpartet folgte der Führer der radikalen Republikaner, mit denen nicht mehr als 26 Cortesabgeordnete für eine Sympathiedebatte eintraten. Die Katholiken, Kata lonier, Karlisten, Konservativen und Liberalen, zusammen mehr als 350 Abgeordnete, lehnten eine solche Erörterung ab. Der Ministerpräsident erklärte, vor dem Tagungsschluß werde er eine Erörterung über die auswärtige Politik zulassen. Man werde dann klarer sehen, als bisher. Teuerung in den Vereinigten Staaten. Aus einem bei einer Bremer Reederei eingegangenen Geschäfts briefe aus New Dork geht hervor, daß auch die Amerikaner den Krieg am eigenen Leibe zu spüren beginnen. Infolge der schlechten Ernte und der gewaltigen Ausfuhr an die Alliierten — so heißt es in dem Schreiben — sehen wir auf diestr Seite bösen Zeiten entgegen. Die Broipretse find schon 8Sfl 5 auf 6 Cents und von 10 auf 12 Lents erhöht. Hauptsache aus einem künstlich gefärbten, versüßten und aro matisierten Mehlkleister mit sehr geringen Zusätzen von Frucht fleisch, manchmal fehlt dies auch ganz. Man sieht, daß diese Marmeladen sehr wenig gemein haben mit den Dingen, die die Hausfrau sonst als Marmelade zu bezeichnen pflegte." Trotzdem wird empfohlen, diese Erzeugnisse unter Marme laden einzureihen. Das hat seinen Grund darin, daß für die bekannten fünf Marmeladensorten Höchstpreise festgesetzt sind. Würden die Nahrungsmittelchemiker den fraglichen Erzeugnissen den Marmeladencharakier absprechen, dann würden sie dem Publikum unter vielversprechenden Phantasie namen zu erhöhten Preisen angeboten werden können. Aus aller Welt. AuS der Reichshauptstadt. EineBenzol-EypIosio» ereignete sich in einer Berliner Graphitwäscherei. Durch den Druck wurde eine Wand eingedrückt, und zahlreiche Fabrik- fcnster zersprangen. Mehrere Arbeiter konnten sich noch rechtzeitig retten. Mit brennenden Kleidern sprangen sie auf den Hof, wo von Hinzuströmenden gleich Hilfe geleistet wurde. Ein Arbeiter ist schwer verbrannt, die anderen kamen mit leichten Verletzungen davon. — Einen» Wurstwucher kam die Polizei auf die Spur. Eine Händlerin kaufte in Schlesien Wurstwaren auf und schickte ein Mädchen mit mehreren Zentnern nach Berlin, wo eine Frau die Waren ohne Karten „unter der Hand" zu unerhörten Preisen ver kauft hatte. Grotzfeuer in einem Reservclazarett. In Wein garten bei Ravensburg brach kürzlich um Mitternacht plötzlich im Dachstuhl des alten Seminar-Gebäudes, in welchem zur Zeit 600 Verwundete und Kranke untergebracht sind, auf bis jetzt noch vollkommen unaufgeklärte Weise Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff und das ganze Gebäude zu vernichten drohte. Es gelang, die unter gebrachten Verwundeten und Kranken rasch in Sicherheit zu bringen. Daß der Brand keinen größeren Umfang an nehmen konnte, dazu trug nicht in letzter Linie auch die Windstille ihren großen Teil bet. Der Raubüberfall auf den Mainzer Oberbürger meister wurde jetzt vor der Mainzer Strafkammer verhan delt. Im September d. I. machte der Oberbürgermeister in Begleitung seiner Frau einen Spaziergang durch den Gonsen- heimer Wald, als plötzlich ein 14jähriger Forstlehrling aus einem Dickicht trat und mit voraehaltenem Revolver den Oberbürgermeister zwang, ihm die Barschast auszuliefern. Der Bursche wurde bald verhaftet uud muß seine Tat jetzt mit einer Gefängnisstrafe von einem Jahr büßen. Der Kaiser und Hindenburg im Film. Zu dem sür die Ostpreußenhilfe von der Eikofilmgesellschast in Angriff genommenen Film „Ostpreußen und Hindenburg, sein Be freier", Bilder aus der Geschichte Ostpreußens, sind eine große Anzahl Aufnahmen der ostpreußtschen Schlachtfelder, insbesondere Tannenbergs und seiner Verwüstungen, gemacht worden. Eine Huldigungsfeier für den Kaiser und Hinden burg bilden das Schlußbild, zu der der Kaiser und Hinden burg sich filmen ließen. Auf dem Königsberger Schloßhof fand aus diesem Anlaß eine Darstellung deS Königsberger Einzuges der siegreichen ostpreußischen Truppen nach der Völkerschlacht bei Leipzig statt, bei dem tausende Personen aus der Königsberger Gesellschaft in den geschichtlichen Trachten jener Zeit mitwirkten, die die durch das Schloßtor etnrückenden Sieaer iubelnd begrüßten. Schelmereien vsm Lage. ' Iwan Nittzkis Heimweh au der Donau. Die Donau ist ein schöner Fluß, — Ist auch nur Wasser drin; Doch daß ich den Rumänen Helf, — Bringt mir nicht groß Gewinn. — Daß alles Wasser Wutki wär, — Ist drum mein heißer Wunsch, — Und daß es bald nach Hause ging — Nach diesem Riesenpunsch. — Ich hab genug vom ganzen Krieg — In Ei« und Schnee und Dreck, — Drum söff ich mich noch mal recht voll, — Und darnach „Kehrt!" und weg. — Der Hunger plagt im Magen mich, — Hab unterm Leib kein Stroh, — Ach, lieber Feind, krieg Du mich bald, — Auch dann wär ich w froh. Viele Farmer sind gezwungen, die Geflügelzucht auszugeven, der teuren Futterpreise wegen, so daß auch der Preis der Eier, der schon jetzt auf 50 bis 60 Cents das Dutzend für frischgelegte Eier festgelegt ist, unter Berücksichtigung der frühen Saison recht hoch ist. Die Fleischpreise steigen eben falls fortwährend. Der Winter wird, besonders für d ärmeren Klaffen, recht schwer werden. Auch der Preis der Arzneien ist um vieles teurer geworden, so daß die söge- nannte Prosperität, deren sich dieses Land nach Auffassung Ler KriegSlieferanten-Zeitung erfreut, fehr einseitig ist und Mr verhältnismäßig weniaen zugute kommt. Verwendung dec Tierkadaoer. In einer Ver sammlung der pfälzischen amtlichen Tierärzte und der städtischen Schlachthofdilektoren wurden Beratungen über die unschädliche Beseitigung der Tierkadaver geführt. Es wurde dabei u. a. festgestellt, daß jährlich Millionen von Werten zugrunde gehen dadurch, daß di« Tierkadaver einfach -oerscharrt werden. Neben den bereits bestehenden thermischen Vernichiungsanstalten in der Pfalz, sollen nun noch weiters errichtet werden. iAus den Kadavern sollen dann Fletsch futtermehl und Abfallfette zur Seifenbereitung gewonnen werden. Als Rächer seiner Ehre hat in Berlin ein auf Urlaub nach Hause gekommener Bäcker den Verführer seiner Frau erstochen. Der Täter hat sich sofort bei seinem Truppenteil gestellt. Seit Kriegsbeginn im Felde, war er jetzt freudig auf Urlaub zu seiner Familie geeilt, die er zu feinem Befremden um ein Glied vermehrt sand. Die Frau gestand ihrem Manne ihr Verhältnis zu einem 50 jährigen Vergolder. Mit einem Stich in den Rücken blutüberströmt auf seinem Bette liegend fand man in seiner Wohnung den Veraolder tot auf. Freundschaft zwischen Javan und Amerika. Der neue japanische Ministerpräsident Terautschi läßt in seinem Tokioter Organ nach Stockholmer Meldung der „Franks. Ztg." erklären, die Beschränkung des Rechts der japanischen Ein wanderer durch die Amerikaner störe keineswegs die freund schaftlichen Beziehungen zwischen Japan und Amerika. In Anbeiracht des Wachsens der eigenen Industrie und des steigenden Bedarfs an Arbeitskräften habe Japan jetzt selbst eine Reihe von ÄuswanberungSbeschränkungen erlassen.
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