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Rabenauer Anzeiger : 24.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191610243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19161024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19161024
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-24
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
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sowie seine vordersten GrävKt in zwei Kilometer Breite kommen. Sie ist verlor. Auch bet StaniSlau in Galizien, südlich von Lem- geberin der Aalb berg, scheiterten alle Bemühungen der Russen. Die Frage« Der italienische Krieg ülfte ihres Be- station London—Brighton wurden durch zehn Einfamilienhäuser völlig zerstört. -ie Hauptgeschäftsstraße in Lor erfordern wirb teil wurden vernb st eine bekannte Journalistin und die Heraus« >orger Amtszeitung. Bahngleise wurden derart verwüstet, daß die Benutzung unmöglich wurde und die Wiederherstellung längere Zeit erfordern wird. Zwei Konservenfabriken im südlichen Stadt« .... ^rnichtet. Eine Untergrundbahnlinie, die zum Die Wirkung der Zeppelin-Angriffe. NnaMas. Die erste Parlamentarierin. Wie das Kopenhagener Blatt Politiken nnttetlt, hat die gemäßigte Linke des Wahl« kreises Rudköbing Frau Marie Lasten angetragen, sich als Kandidatin für die bevorstehenden Folketingswahlen auf« stellen zu lassem Frau Lasten hat oiL Kandidatur ange- Die Fragen des, Belagerungszustandes und der Schutzhaft bildeten auch am Dienstag noch den Gegenstand der Beratungen des Hauptausschusses des Reichstags. In der Aussprache wurde betont, der Möglichkeit, daß wehrlose Leute in Hast genommen und schlecht behandelt würden, lediglich auf Grund besten, daß ein vielleicht nicht be gründeter Verdacht gegen sie vorliege, müsse durch Auf hebung des Belagerungszustandes ein Ende gemacht werden; mindestens müsse dem Schutzhästling ein Nechtsbeistand zur Seite gestellt und Einsicht in die Akten gestattet werden. Bedauerlich sei, daß der Friedensbewegung nicht freier Lauf gelassen werde; dadurch würde die Stimmung im Jnlande beeinträchtigt, und im Auslande würden falsche Vorstellungen erweckt. Die in Lothringen gegen die Benutzung fremder Sprachen erlassenen Verbote seien unangebracht und stellten einen Mißbrauch militärischer Machtbefugnisse dar. Im Interesse der Geschlossenheit und Einigkeit Deutschlands müßten die besprochenen Mißbräuche beseitigt werden. Staatssekretär Helfferich erklärte, trotz aller Meinungs« Verschiedenheiten in den zur Erörterung stehenden Fragen hätten doch alle dasselbe Ziel, die geeigneten Mittel und Wege zu finden, um hervorgetretenen Mißständen abzuhelfen. So hart die Schutzhaft den Einzelnen treffe, und so sehr man etwa unschuldig in Schutzhaft Genommene bedauern müsse, sei doch die Schutzhaft während des Krieges eine Staats notwendigkeit und ihre Aufrechterhaltung im Interesse des Vaterlandes notwendig. Es sei erträglicher, daß einzelne, als daß das Ganze Schaden litten. Die Schutzhaft habe vorbeugenden Charakter. Dinge, die der Nation schadeten, müßten rechtzeitig verhindert werden. Die Schutzhaft sei hierfür ein milderes Mittel als z. B. das englische Muni tionsarbeitergesetz. Man beschloß nach längerer Debatte, den nationalliberalen Anirag aus Aufhebung bezw. Einschränkung der Schutzhaft durch die Vollversammlung einem besonderen Ausschuß überweisen zu lassen und die weitere Erörterung hierüber aus der Verharrdlung auszuschalten. Piccadilly-Zirkus führt, war drei Tage gesperrt. Beim Angriff vom 2. Oktober wurden über 200 Familien infolge der Zerstörung ihrer Wohnungen obdachlos. Bei Thameshaven wurde an den Benzoltanks großer Schaden angerichtet. In Maple Street ist eine Reihe von 20 Häusern vernichtet. Die grohen RoiSlagerräume der Firma Denny Sons wurden vernichtet. Zahlreiche Häuser wurden völlig zerstört. In Grimsby wurde eine Kaserne ge troffen und über 40V Soldaten getötet. Auf dem Humber wurde ein dort ankernder großer Kreuzer mit 4 Schornsteinen durch eine Bombe getroffen. Der Menschenverlust beträgt ungefähr 60 Mann. Ebendaselbst wurden zwei englische Kriegsschiffe mit 1 bezw. 2 Schornsteinen schwer beschädigt. In Hull wurden schwerste Verwüstungen angerichtet. In einigen Stadt teilen stehen nur die Hüuserwände, alles übrige ist ein Schutthaufen. In Leads wurde enormer Schaden an Munitionsfabriken und Eisenbahnstationen angerichtet. Im Hafen von Portsmouth wurden zwei Jachten zerstört und ein Wachlokal vernichtet. Ein Dock wurde schwer beschädigt, mehrere Eisenbahnwagen explodierten. Der Zeppelinmantel der Londoner. Während der Zeppelinanariffe im Frühjahr und Sommer wurde aus England gemeloet, daß die Londoner Geschäftsleute einen sogenannten Zeppelin-Schlafanzug in Mode gebracht hätten, der dazu dienen sollte, die nachts auS den Häusern fliehenden Bürger zu bekleiden. Da nun die kalte Jahreszeit einge treten ist und auch die Mäntelfabrikanten die Gelegenheit beim Kragen packen, wird ein Zeppelinmantel angekündigt, der in den genannten Fällen die Leute vor Erkältung schützen soll. Die Pariser Blätter, die dies melden, meinen, daß hierin ein neuer Beweis für den Heldenmut der Londoner zu sehen sei, und erinnern daran, daß schon im Jahre 1750 zur Zelt der großen Erdbeben in London besondere Nacht- mäntel getragen wurden, die man „Erdbebenmäntel" nannte. über die verheerende Wirkung unserer letzten Luftangriffe, besonders auch über London, ist durch die Aussagen eM- wandfreier Augenzeugen bisher folgendes festgestellt worden: Beim Angriff vom 23. September wurden mehr als 10V Gebäude schwer beschädigt, die zum Teil nur noch Trümmerhaufen sind. Der Schaden wird auf über 40 Millionen Mark geschätzt. In der Nähe der Eisenbahn- station London—Brighton wurden durch drei schwere Bomben zehn Einfamilienhäuser völlig zerstört. Regent Street, die Hauptgeschäftsstraße in London, wurde zum größten Teil niedergelegt. In einer südlichen Vorstadt Londons wurde eine Munitionsfabrik vernichtet. Die Eisenbahnstation Lioerpool»S1reet sowie Brücke und Deutschlands wirtschaftliche Höhe im Urteil der eutentesreundlichen Presse. Daß Deutschland weder auf wirtschaftlichem noch auf industriellem Gebiete geschlagen werden kann, beweist nachfolgende Notiz in der entente freundlichen norwegischen Zeitung „Verdens Gang", die in einer ihrer letzten Nummern sagt: „Der weitaus größte Teil der Fahrscheine der Straßenbahnen Christianias wird troß des Krieges in Deutschland gedruckt. Selbst ungeachtet der jetzigen hohen Herstellungskosten infolge der allgemeinen Rohmnterialienverteuerung und der hohen Versandkosten Hann das kriegführende Deutschland die Fahrscheine billiger Herstellen, als wir im eigenen Lande." Krieg btS zum Ende. Auf die deutsche amtliche Erklärung gegen einen Separatfrieden antwortet die Peters burger Telegraphenagentur: „Anläßlich gewisser in Presse organen verbreiteter Gerüchte über die Möglichkeit eines Separatfriedens zwischen Rußland und Deutschland ist die Petersburger Agentur ermächtigt, kategorisch diese Mittei lungen zu dementieren, die ganz und gar erdichtet und von deutschen Agenten verbreitet werden, besonders in neutralen Ländern, um Mißtrauen auf Seiten der Alliierten gegen Rußland über dessen Politik zu wecken. Die Erklärungen, die der Minister deS Innern, Protopopow gestern bet seiner Ankunft aus dem kaiserlichen Hauptquartier der Presse ab- gab, bekräftigen den unerschütterlichen Entschluß der katser« lichen Regierung, den Krieg bis ans Ende zu führen und geben den besten Beweis für Rußlands wirkliche Absichten. SS ist eine bedauerliche Lüge, wenn immer aufs neue be hauptet wird, die Meldungen über Friedenswünsche Rußlands ainaen von Deutschland aus. Deutsche Bücheremfuhr nach Japan. Nach Unter brechung der Ausfuhr deutscher Bücher und Zeitungen durch England sind teilweise noch Sendungen nach Japan über Amerka gelangt. Neuerdings hat auch das aufgehört, und ein Tokioter Blatt erhebt dagegen Einspruch. Es sollen, wie daS Börsenblatt für den deutschen Buchhandel berichtet, beim Japanischen Auswärtigen Amt Schritte getan werden, um Erleichterungen von der englischen Regierung für die deutsche Bücheretnfuhr zu erlangen. Kein englisch - schwedisches Handelsabkommen. Am Dienstag sollte eine schwedische Abordnung nach Eng« laüd-leisen, um mit den dortigen Behörden über den Ab« Die achte Jsonzoschlacht ist nach den vorliegenden Mel dungen zu Ende. Sie ist für die Italiener so erfolglos und verlustreich verlaufen wie ihre Vorgängerinnen. Aus An deutungen in der italienischen Presse geht hervor, daß etwa 14 Infanterie-Regimenter mehr als die Hälst- ll,-.- T. standes verloren und von der Front einstweilen zurückgezogen wurden. Auch bei den Artillerieformationen habe es im Vergleich zu den früheren Kämpfen außerordentliche Ver luste gegeben. schluß eines Handelsabkommens zu unterhandeln. Die Verhandlungen wurden in letzter Stunde verschoben. Die Gründe sind unbekannt. Es hieß, daß in Schweden ein großer Einfuhrtrust zur Vermittelung der gesamten Einfuhr aus dem Westen unter Leitung einer einzigen Bank gegründet werden sollte, und daß die Verhandlungen mit England auS diesem Grunde verschoben sind. Spätere Meldungen ziehen indessen diese Angabe in Zweifel. Russisch-englischer Handelsverkehr. Nach Londoner Meldungen aus Petersburg wird in Glasgow die Errichtung einer russisch-schottischen Geschäftsstelle vorbereitet, die sich die Aufgabe stellt, kaufmännische Auskünfte über Rußland zu beschaffen und einen besondern kaufmännischen Unterricht für den Verkehr mit diesen! Land einzurichten. Für diesen Zweck stiftete ein Privatmann 5000 Mark. Es gilt zunächst, einen Lehrstuhl der rusischen Sprache an der Hochschule von Glasgow zu errichten. König Konstantin an seine treuen Seeleute. König Konstantin erließ einen Tagesbefehl an die Matrosen der griechischen Kriegsschiffe, die an die Alliierten ausge liefert wurden. Der König sagt darin, daß ihre Herzen bluten und dem Lande täglich neue Wunden versetzt werden. Die Regierung fei gezwungen gewesen, Befehl zu erteilen, die Schiffe, die seinerzeit ihren unerlösten Brüdern die Botschaft der Freiheit brachten, zu verlassen. Der König beglückwünscht die Matrosen zu ihrer Treue, nicht nur als ihr Herrscher und Oberkommandierender der Flotte, sondern auch als Vertreter des Landes, dem er diene und weiter dienen wolle. Der König spricht schließlich die Hoffnung aus, daß ihr gemeinsamer Wunsch, die Schiffe von neuem in griechischen Besitz zu erhalten, sich schnell erfüllen werde. Masfeuverhaftungen in Rußland. Aus einem in Zürich eingetroffenen Briefe eines sozialdemokratischen Abge ordneten der Reichsduma geht hervor, daß in Südrußland unter der Arbeiterschaft und der sozialdemokratischen Intelli genz Massenverhaftungen stattgefunden haben. Die Char- biner Zeitung berichtet, in Wladiwostok sei eine geheime revolutionäre Verbindung entdeckt und 23 Mitglieder seien verhaftet worden. In Petersburg sollen die Arbeiter der Schiffsbauwerften der Admiralität die Arbeit eingestellt haben. Die Werke seien geschlossen, die Arbeiter entlassen, 800 davon an die Front geschickt worden. In Nikolajew am Schwarzen Meer sei es bei den Werken für Schiffsbau „Naval" zu einem Ausstand gekommen. Kaiser-Nikolaus-2.-Land. Eine Meldung der Peters burger Telegraphen-Agentur besagt: Das Ministerium deS Auswärtigen hat die diplomatischen Vertreter im Auslande beauftragt, den betreffenden Regierungen bekannt,mgeben, daß die 1913 und 1914 im Eismeer durch die Forschungsexpedi tion des Kapitäns Wilkitsky entdeckten Landstriche, die unter der allgemeinen Bezeichnung xKaiser-Nikolaus-2.-Land" be kannt sind, dem russischen Reiche einverleibt wurden. Ein Seitenstück zum Leipziger Völkerschlacht- denkmal. Zur Erinnerung an den Weltkrieg soll ein riesen haftes Denkmal, das als Seitenstück zum Leipziger Vülker- schlachtdenkmal gedacht ist, im Herzen Schlesiens an alt historischer Stätte zur Ausführung kommen, nämlich auf der Kuppel deS zum Zobtengebirge gehörigen Engelsberges, an dessen Fuß sich 1813 die Bildung des Lützowschen Freikorps vollzog. Nach dem von einem Berliner Architekt angefer tigten Entwurf ist laut „Münch. N. N." geplant, den Engels berg in einem Viertel seines Bestandes in terrassenförmigen Gliederungen auszubrechen, über der dann in den hohen Felswänden sich ergebenden architektonischen Basts soll eine gewaltige Kuppelhalle sich erheben, hinter der ein prächtiger Wald als Heldenhain sich ausbreitet. Die Ehelosigkeit der Lehrerinnen, über die man in dem Berliner Vorort Schöneberg neuerdings so lebhaft verhandelt, ist kein so leicht zu lösendes Problem. Die Frau und Mutter vermag ihre Interessen doch nicht in dem unbe schränkten Maße den Schulpflichten zu widmen, wie eS die ledige Lehrerin vermag. Engherzigkeit spielt bet der For derung der Ehelosigkeit für die Anstellung von Lehrerinnen nicht mit. Unsere Schulen bedürfen heute mehr denn je der völligen Hingabe ihrer Lehrkräfte an die Sache, und da wird man die Zölibatsfrage bis auf weiteres am besten ruhen lassen. Kinderlose Frauen mögen den Beruf noch ausüven können, Mütter haben andere Pflichten. Vermischte Nachrichten. Die Zigarrenkarte in Österreich. In den nächsten Tagen soll, wie jetzt aus Wien gemeldet wird, eine Kund machung der österreichischen Tabakregi« ausgegeben werden, wonach allen Tabakhändlern verboten wird, Tabak, Zigarren und Zigaretten an Personen unter 16 Jahren zu verkaufen, überdies wird die Verordnung festsetzen, daß an jeden ein zelnen Kunden an einem Tage nicht mehr als eine Zigarre verkauft werden darf. . . Laie als Schweiuemäster. Sicherlich werden jetzt besonders wohl in kleineren Städten manche, die einigermaßen Platz dafür haben, sich mit dem Gedanken tragen, ob es nicht ratsam sei, diesen Platz auszunutzen und in einen Schweinestall umzubauen und ein Schwein zu züchten, über die Mästung von Schweinen durch Laien macht nun iv den „Leipz. N. N." ein Tierzuchiinspektor beachtenswerte Angaben. Es heißt da u. a.: Wer nichts von Schweinehaltung versteht und keine Gelegenheit hat, sich von wirklich fachmännischer Seite gut beraten zu lassen, mäste lieber nicht. In einem Orte, wo viele Schweine ein gingen, wurde festgestellt, daß vollständig falsche Ernährung die Todesursache war. Das den Schweinen gereichte Futter bestand im wesentlichen aus Kartoffeln, Rüben und ein wenig Mehl. Der eine oder andere gab auch mal etwas Grünfutter. Naturgemäß verloren die Schweine bet dieser Zusammenstellung, es fehlt das zur Ausnutzung der Kohle- Hydrate unbedingt nölige Eiweiß, bald die Freßlust und, um diese anzuregen wurde dem Futter nunmehr Kochsalz, "Ä äwqr gleich eßlöffelweise, zugcsetzt. Die unausbleibliche O'Osge dieses gänzlich unsachgemäßen und schädlichen Vor- gehens war das Eingehen der jungen Schweine infolge Kochsalzvergcktungen. — Schon im Frieden, wo uns alle Futtermittel in ausreichendem Maße zur Verfügung standen, war das Ernahrungsproblem eins der schwleriqsten Kapitel der Landwirtschaft. Jetzt, da uns die wertvollsten der Kraft- und besonders der Eiweihfuttermtttel fehlen ist eS für den Laten fast unmöglich geworden, zweckmäßig zu Wtern. Dringe^ VM°Men muß eS werben, daß sich alle Liechalter. Lates llSd Fachleute, irgendwie zusammen. schließen und gegenseitig ihre Erfahrungen austauschen durch Gewinnungen geeigneter Persönlichkeiten, Direktoren und Lehrer landwirtschaftlicher Schulen, Tierzuchtinspektoren und LandwtrtschaftSkammern, älteren erfahrenen Landwirten usw. Zu erwägen wäre es vielleicht, ob nicht die Kommunal verbände durch Ansetzung von öffentlichen Vorträgen mit anschließender Einzelberatung aufklärend und fördernd wirken könnten. . Wie wird der Frieden Zustandekommen? Auf diese Frage erwiderte der österreichisch-ungarische General« stabschef, General Konrad von Hötzendorf: Ich kann nur sagen, daß unsere Feinde sich zu dem wahnsinnigen Pro gramm bekannt haben, Kulturstaaten, wie es die Mittel mächte sind, völlig vernichten zu wollen. Diesen Ideen eines TamerlanS oder Dschengis-Khans der bekannten mittel alterlichen Mongolenfürsten, können wir nur die ruhige Entschlossenheit entgegensetzen, mit aller Energie einen solchen Wahnsinn btS zum äußersten zu bekämpfen, ihn ad absurdum zu führen. Wenn die Einsicht dieser Absurdität bei unsern Gegnern eingetreten sein wird, werden wir den Frieden haben. Wir führen den Kampf mit voller Zuversicht und mit festem Vertrauen zum Heldenmut unserer Truppen und Opferwilligkeit und Standhaftigkeit unserer Bevölkerung. Wieder ein italienischer Kreuzer explodiert. Ein Budapester Blatt meldet laut „Tag": Wie verlautet ist das italienische Linienschiff „Regina Margherita" im Hafen von Spezia in die Luft geflogen. Die Meldung ist noch nicht bestätigt; sollte sie zutreffen — was nach der Explosion deS „Benedetto Brin" am 27. September 191k und der kürz lichen, lange abgeleuaneten und schließlich zugegebenen des „Linardo da Vinci" sehr möglich ist — so würde Italien eine weitere, immerhin recht wesentliche Einbuße seinerlSee- kraft zu verzeichnen haben. „Regina Margherita" war im Jahre 1901 vom Stapel gelaufen, verdrängte 13 400 Tonnen und war an schwerer Artillerie mit vier 30,5 und vier 20,6 Zentimeier-Kanonen bestückt. Kampf zwischen englischen und italienischen Kriegsschiffen. Im Kanal von Messina kam e» nach einer Rotterdamer Melduna des .B, T " inkaloe Nebels zu einem Zusammenstoß zwischen englischen und'italienischen Schiffen, die einander beschossen. Ein schwer beschädigter englischer Panzerkreuzer wurde nach Neapel geschleppt. Einzelheiten fehlen noch. Aus aller Welt. Aus der Reichshauptstadt. Eine jugendliche Giftmischerin. Ein zwölfjähriges Mädchen, da- bei einer Frau im Haushalt mit tätig war und Gänge besorgte, hatte ihrer Arbeitgeberin dreißig Gramm Putzsäure in den Kaffee getan. Ob das Mädchen die Frau berauben wollte, steht nicht fest. Weiter stellte sich heraus, daß das Mädchen den Wohnungsschlüssel mitgenommen hatte. Die Untersuchung wurde von der Kriminalpolizei eingeleitet, und eS wird sich bald herausstellen, ob etwa noch andere Personen außer der jugendlichen Giftmischerin irgendwie Schuld an der Untat tragen. Verhaftet ist bisher niemand, auch das Kind nicht. — Zu 4000 Mark Geldstrafe verurteilt wurde wegen Kriegswuchers ein Berliner Großschlächtermeister. — Eine Frau wegen Bigamie verurteilt. Eine Schiffersfrau konnte sich mit ihrem Manne schlecht vertragen, obwohl er nicht allzu häufig sie mit seiner Gegenwart be glückte, sondern viel auf Seereisen war. Die Frau faßte daher den Plan, sich scheiden zu lassen. Wie sie angab, hatte sie die Angelegenheit einem Rechtskonsulenten über geben, aber sich um nichts weiter gekümmert, vielmehr sich als unverheiratet ausgegeben und wieder geheiratet. Ihr jetziges wirkliches Eheglück wurde aber durch die Anklage der Doppelehe gestört und eine Berliner Strafkammer ver urteilte die Angeklagte zu sechs Monaten Gefängnis. über 100 Personen an Fleischvergiftung erkrankt sind in Schleswig. Die Schlachterinnung erläßt eine Er klärung, worin der städtischen Schlachterei ein nicht ganz einwandfreies Verhalten bet der Fleischausgabr nach gejagt wird.
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