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WaöenauerAnzeiger UW str MM, Seismdms, Sch, AllmMrs, AWMtzritz »sw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., sür auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 126. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Dienstag, den 24. Oktober 1916. Fernsprecher: Amt Denben 212« 29. Jahrgang. Amtlicher'Teil. AuWe m HMM. Am Dienstag, den 24. dieses Monates können in den hiesigen Verkaufsstellen gegen Abgabe des Abschnittes Nr. 27 der Lebensmittelkarte Hafer flocken entnommen werden. Auf den Kopf der Einwohnerschaft entfallen 175 Gramm zum Preise von 22 Pfg. Rabenau, am 2l. Oktober 1916. Der Bürgermeister. Oeffentliche Bekammtmachurrg. Vom 24. Oktober d. I. ab liegt bei Unterzeichnetem die hiesige Schöffen- und Geschworenen-Urliste (des laufenden Jahres eine Woche lang tags über; von vor mittags 8 bis nachmittags 1 Uhr zu jedermanns Einsicht aus. Vom Zeitpunkt der Auslegung an und bis ''zum Ablauf der Auslegungsfrist können gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Liste schriftlich oder zu Protokoll Einsprachen erhoben werden. Zugleich wird auf die im Rathaus zum Anschlag gebrachten Bestimmungen der §§31, 32, 33, 34, 84, 85 des D. Gerichtsverfassungs- gesetzes und des 8 24 des K. S. Gesetzes vom 1. März 1879, Bestimmungen zur Ausführung dieses Gesetzes ent haltend, verwiesen. Rabenau, am 21. Oktober 1916. Der Bürgermeister. Die auf den 2. Termin noch rückständigen Staats- einkommmen- und Ergänzungssteuern, sowie die sonstigen noch rückständigen Abgaben sind zur Vermeidung von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 23. Oktober 1916. Der Stadtrat. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 20. Oktober 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Bei regnerischem Wetter blieb der gegenseitige Ar tilleriekampf auf beiden Somme-Ufern lebhaft. Ein Angriff entriß den Engländern den größten Teil der am 18. Oktober in ihrer Hand gebliebenen Gräben westlich der Straße Eaucourt rAbbaye—Le Barque. In den Abendstunden scheiterten Vorstöße englischer Abteilungen nördlich von Courcelette und östlich von Le Sars. Nachträglich wird gemeldet, daß die Engländer sich bei dem letzten großen Angriffe auch einiger von ihren so berühmten Panzerkraftwagen (Tanks) bedienten. Drei liegen, durch unser Artilleriefeuer zerstört, vor unseren Linien. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Dor den von uns gewonnenen Stellungen nördlich von Siniawka am Stochod brachen mehrere russische Gegenangriffe verlustreich zusammen. Südwestlich von Swistelniki auf dem Narajowka- Westufer stürmten deutsche Bataillone eine wichtige rus sische Höhenstellung mit ihren Anschlußlinien und schlugen Wiedereroberungsversuche blutig ab. Der Gegner ließ hier wieder 14 Offiziere, 2050 Mann und elf Maschinen gewehre in unserer Hand. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Im Südteile der verschneiten Waldkarpathen wurde der Feind vom Gipfel des Mt. Rusuli geworfen. An den siebenbürgischen Grenzkämmen nehmen die Kämpfe ihren Fortgang. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Die Gefechtstätigkeit in der Dobrudscha ist lebhafter geworden. Mazedonische Front Nach anfänglichem Erfolge wurde ein serbischer An griff im Cerna-Bogen zum Stehen gebracht. Nördlich der Nidze Planina und südwestlich des Doiran-Sees scheiterten feindliche Teilvorstöße. Großes Hauptquartier, 21. Oktober 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Im Sommegebiete hielt der starke Feuerkampf an. Zwischen Le Sars und Eaucourt l'Abbaye scheiterten englische Angriffe im Nahkampfe, weiter östlich erstickte unser kräftiges Wirkungsfeuer auf die feindlichen Sturm gräben Angriffsversuche. Vorstöße der Franzosen über die Straße Sailly — Rancourt brachen vor unseren Hindernissen zusammen. Unsere Kampfgeschwader schützten in zahlreichen Luft angriffen die Beobachtungsflieger. Zwölf Flugzeuge des Gegners wurden abgeschossen, vier liegen hinter unseren Linien. Eine nächtliche Luftreise auf Bahnhöfe und Muni tionslager hinter der feindlichen Front hatte guten, in Explosionen und Bränden beobachteten Erfolg. Heeresgruppe Kronprinz Rege Artillerietätigkeit auf beiden Maasufern. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Wieder bemühten sich in fruchtlosem verlustreichen Ansturm russische Bataillone, uns die am Westufer des Stochod kürzlich genommenen Gräben zu entreißen, und wiederum brachte an der Narajowka ein Angriff deut scher Truppen unter Führung des Generalmajors von Gallwitz russische Stellungen nordwestlich von Skomo- rochy in unsere Hand. Vergebliche Gegenstöße brachten dem Feinde neuen Verlust; 5 Offiziere, 150 Mann, 7 Maschinengewehre konnten schon gestern aus der er oberten Stellung zurückgeführt werden. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl An der siebenbürgischen Grenze dauern bei Schnee fall und Frost erfolgreiche Wald- und Gebirgskämpse an. Der Rumäne hatte dabei schwere Verluste. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Die Kämpfe in der Dobrudscha haben sich zu unseren Gunsten entwickelt. Die verbündeten deutschen, bulgarischen nnd türki schen Truppen drangen an verschiedenen Punkten in die feindliche Hauptstellung in der Linie südlich von Rasova (an der Donau)—Agemla—Tuzlar ein und nahmen Tuzla, die Höhen nordöstlich von Topraisar, nördlich von Cocargea und nordwestlich von Mulciova nach hef tigen Kämpfen. Wir machten dabei etwa 3000 Russen, darunter einen Regimentskommandeur, auch einige 100 Rumänen zu Gefangenen und erbeuteten 22 Maschinengewehre und einen Minenwerfer. Deutsche Flugzeuggeschwader beteiligten sich erfolg reich aus den Lüften am Kampfe. Mazedonische Front Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Großes Hauptquartier, 22. Oktober l916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die Sommeschlacht wird mit Erbitterung fortgesetzt. Beiderseitige stärkste Entfaltung artilleristischer Mittel gab ihr auch gestern, vornehmlich auf dem Nordufer, das Gepräge. Trommelfeuer auf Gräben und Hintergelände leitete englische Angriffe ein, die von der Ancre bis Courcelette und beiderseits von Guendecourt in oft wiederholtem Ansturm vorbrachen. Unter dem rücksichtslosen Men scheneinsatze entsprechenden Opfern gelang es dem Geg ner in Richtung Grandcourt—Pys Boden zu gewinnen; bei Guendecourt wurde er abgewiesen. Heftige Kämpfe bei Sailly blieben ohne Erfolg für die Franzosen. Südlich der Somme brachte ein Gegenangriff uns in Besitz einer Anzahl kürzlich verlorener Gräben zwi schen Biaches und La Maisonette; wir nahmen den Franzosen hier 3 Offiziere, 172 Mann und fünf Ma schinengewehre ab. In den Waldstücken nördlich von Chaulnes wird seit gestern abend erneut gekämpft. Heeresgruppe Kronprinz An der Maas hält das lebhafte Artilleriefeuer an. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold Vor der Mitte der Heeresgruppe des Generalobersten v. Woyrsch und westlich von Luck^steigerte sich in ein zelnen Abschnitten die beiderseitige Feuertätigkeit. Vorfeldkämpfe westlich der oberen" Strypa verliefen für uns günstig. Unter Führung des Generals der Infanterie v. Gerok haben deutsche Truppen nach den räumlich eng begrenz ten erfolgreichen Vorstößen der letzten Tage in einheit lichem Angriffe zwischen Swistelniki und Skomorochy Nowe den Feind erneut geworfen; nur einWeines Ge ländestück auf dem Westufer der Narajowka ist noch im Besitze des Gegners; seine zwecklosenWegenstöße schei terten, er hatte schwere blutige Verluste. Wir) machten 8 Offiziere und 745 Mann zu Gefangenen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Trotz zäher Verteidigung der Zugänge ihres Landes sind rumänische Truppen an mehreren Stellen geworfen worden; den bereits erstrittenen Geländebesitz konnten uns Gegenstöße nicht entreißen. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Die am 19. Oktober begonnene Schlacht iu der Dobrudscha ist zu unseren Gunsten entschieden. Der russisch-rumänische Gegner ist nach schweren Verlusten auf der ganzen Front aus seinen schon im Frieden ausgebauten Stellungen geworfen; die starken Stützpunkte Topraisar und Cobadinu sind genommen. Die verbündeten Truppen verfolgen. Mazedonische Front. Die Kämpfe im Cerna-Bogen sind noch nicht ab geschlossen; deutsche Truppen haben dort eingegriffen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 23. Oktober 1916. * Bis zum 15. August 1917 darf nicht mehr als lr/2 Pfund Kartoffeln pro Tag und Kopf der Be völkerung durchschnttlich verwendet werden. Der Kar toffelerzeuger darf pro Tag und Kopf bis 1^/2 Pfund Kartoffeln seiner Ernte für sich und für jeden Angehöri gen seiner Wirtschaft verwenden, während im übrigen der Tageskopfsatz auf höchstens 1 Pfund Kartoffeln mit der Maßgabe festzusetzen ist, daß der Schwerarbeiter eine tägliche Zulage bis 1 Psund Kartoffeln erhält. Kar toffeln, Kartoffelstärke, Kartoffelstärkemehl, sowie Erzeug nisse der Kartoffeltrocknerei dürfen nicht verfüttert werden. Verboten ist, Kartoffeln einzusäuern und zu vermengen, sowie Handel und Verkehr mit Saatkartoffeln zu be treiben. Verträge über Lieferung von Saatkartoffrln gelten, soweit die Lieferung nicht bis zum 20. Oktober 1916 erfolgt ist, als aufgehoben. * Das Ministerium des Innern erließ eine Ver fügung zur Aufbringung der ausgeschriebenen Kartoffeln in Sachsen. Obernaundorf. Auszeichnung. Dem Sanitäts feldwebel Paul Berthold, Sohn des Gutspächters Ernst Berthold hierselbst, wurde die Friedrich-August-Medaille in Silber verliehen. Grotzölfa. Nach einer Eintragung im Handels register des Amtsgerichts Dippoldiswalde ist die Firma Hauschild L Schramm hierselbst erloschen. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufgetrie benen 57 Ferkeln wurden 4 verkauft zum Preise von 40—53 Mark pro Paar. Dresden. Die Erste Kammer hat die Elektrizitäts vorlage nach den Vorschlägen der Deputation einstimmig angenommen, jedoch mit der Änderung, daß nicht 14, sondern 20 Millionen Mark Verrechnungsgeld bewilligt würden. Wilsdruff. Der Wilsdruffer Herbstjahrmarkt war über alles Erwarten zahlreich besucht von Käufern und Verkäufern. Der Geschäftsgang war ein reger. Daß sich die Jahrmärkte abgelebt haben, davon war an diesem nichts zu spüren. Johanngeorgenstadt. Der Schneefall auf dem Kamm des Erzgebirges hält an. Auf dem Fichtelberge liegt der Schnee 15 Zentimeter hoch. Durch eintretende Nachtfröste ist eine schöne Rauhreiflandschaft entstanden. Zwickau. Um sich das Leben zu nehmen, verschluckte hier eine Frau einen Löffel. Eine Operation im Kranken stift befreite sie wieder von dem Fremdling im Magen.