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Der Seekrieg Wie, sie erinnern sich meiner noch?" fragte er daher erstaunt. »Warum soll ich mich Ihrer nicht erinnern, denn ab gesehen von den Militärs bekommt man hier ja wenig Europäer zu Gesicht. Den ersteren aber geht man am der Erwähnung ihres Bruders zuckte Signora n e k i s v k i l i b n II b L n s r r L L r n e ii g v n b d L d u e d C d L n L G< Se zös tz^>0 übi Ln Kri je« au! »el jüg lich no< tra in Wi jah fei' Lle erg drci Fr, 50 Ve, Ou gel Ro lag. wt< 3 i Zur Streife der deutschen U-Boote an der amerikanischen Küste- Präsident Wilson will in der U-Bovtfrage keine Schritte ergreifen, obwohl von den Ententefreunden noch immer ein starker Druck auf ihn ausgeübt wird. Den deutschen U-Booten gewährt Amerika das gleiche Gastrecht wie den Kriegsschiffen L n 2 n 4 b a a z n L n S p n 3 llotsr cksm klalbmosä. Roman von G. v. Goltz. 10 Professor Gurlitt stand nach seinem Eintritt in dm Garten erst einige Augenblicke still vor Bewunderung des herrlichen Gartens, der sich seinen Blicken darbot; das kleine Haus war ganz dicht von Weinreben und violet ten Passionsblumen umrankt, die auch das flache Dach übersponnen hatten. Wie in einer großen grünen Laube wohnte hier Signora Fratelli, denn die blühenden Ran ken hielten auch die Tulpenbäume, die Ulmen und Or- gonbäume umfaßt. Wie dicht gedrängt standen Myrthe und Lorbeer, wie hoch und ernst die Cypressen dazwischen, und sanft schattierten die grauen Olivenbäume das man nigfachste Grün. Dann die Blumen, die vielen blühen den Aloen, der braune Goldlack mit der sammtenen Blüte, die bunten Ranunkeln, die verschiedenen Gattun gen der Irispflanzen, welche sich mit weißen, gelben und lilafarbenen Blumenkronen aus den schilfartigen Blättern erhoben. Wie reizend paßte die lichte Gestalt der Italienerin, die beim Eintritt des Professors noch mit ihrer Dienerin sprach, in diese Umgebung. Kaum aber wurde sie des Professors ansichtig, da kam sie wie eine Fee daherge schwebt und ihm entgegen. Ihr Erscheinen verwirrte den Professor — er wußte nicht gleich, was er als Grund für feinen Eintritt anführen sollte. Sie überhob ihn aber einer Anrede, indem sie ihn sofort in französischer Sprache begrüßte. »Wir kennen uns schon," mein Herr, sagte sie dann noch. Durch diese Worte, wurde ihm sofort klar, daß sie sich seiner, trotz der flüchtigen Begegnung von gestern noch erinnerte, »ährend er angenommen hatte, daß sie ihn dabei gar nicht beachtet habe. liebsten aus dem Wege." »Aber Ihr Herr Bruder dient doch selbst hier als sprach sofort aus einen anderen Gegenstand, woraus er schloß, daß sie den Bruder nicht gerne erwähnt wisse, wollte. Anders dagegen, als er den Namen des Flötenspie lers zufällig erwähnte, da sprang sie auf und drückte die Hände auf den ganz deutlich sichtbar wogenden Bu sen. »Sein Spiel ist bezaubernd!" rief sie und der Blick, den sie dabei auf den Professor warf, traf diesen wie ein Dolchstoß und raubte ihm fast die ruhige Besinnung. Er biß sich aus die Lippen, um eine sich ihm aufdrän gende herbe Bemerkung gewaltsam zu unterdrücken, di« von ihm getan auffällig erscheinen mußte. Er bereute es, diesen Namen genannt zu haben — ein Gefühl der Feindschaft gegen den harstlosen Flöten spieler kroch wie ein häßliches Gewürm nach seinem Herzen — nur weil Signora Fratelli von seinem Spiel bezaubert war. Nein, das war es nicht, wenn er ehrlich gegen sich sein wollte — die Glutaugen der Italienerin hatten es ihm vielmehr angetan und so war es die Ei- sersucht die sich in ihm zu regen begann. »Haben Sie ihn noch nicht spielen hören?" fragte Signora Fratelli, die auffällige Schweigsamkeit des Pro fessors wohl mit Absicht übersehend. »Nur einmal kurze Zeit — ja er spielt in der Tat schön." »Schön ist die hinreichende Bezeichnung nicht." »Ihr herrlicher Gesang hält aber einen Vergleich mit seinem Spiel aus. „Niemals — o, sprechen Sie nicht von meinem Ge sang — wie ich jeoen Ton, jedes Lied hasse und doch dazu verurteilt bin." Der Professor war förmlich betroffen, mit welcher Heftigkeit und in welchem Ton sie diese Worte hervor stieß — sprach so eine gottbegnadete Sängerin, der man allgemein buldiate. . — Fratelli leicht zusammen, was aber dem Sprecher entging, da sie ihr Gesicht abwandte, indem sie ihrer Dienerin zurief: »Mcriam, stelle einen Sessel zurecht und bringe Er frischung." Eie lud den Professor wie einen alten Bekannten ein, ihr nach dem Vorplatz vor dem Hause zu folgen, wo die Dienerin inzwischen noch einen zweiten Sessel neben dem ihren zurechtgestellt hatte und er mußte sich auf demselben niederlassen. Die Dienerin stellte dann noch auf ein kleines, schwankendes Nohrtifchchen kühler Getränk, welches verlockend aus den funkelnden Gläsern schimmerte. Dr. Gurlitt befand sich in der Nähe dieses herrlichen Weibes wie in einem Rausch und ihr Geplauder klang ihm wie das Zwitschern eines munteren Vogels. Er dachte in diesem Augenblick an nichts weniger, als an das, was Mahi-Eddin ihm gestern Abend und was der Leutnant Fourges ihm vor kaum zwei Stunden erzählt hatten. Er sah nur sie — hatte nur Sinn für sie — und seine Blicke hingen wie trunken an ihrem leicht erglüh ten Gesicht. 1 In der Hauptsache führte sie die Unterhaltung und sie wußte meisterhaft über so vieles zu erzählen, während der Professor einsilbig blieb; sobald er aber ihren Bru der erwähnte und den Wunsch zu erkennen gab, auch Signor Kratklli kennen zu lernen, > da lenkte ii« das Ge- verhältnismäßig gut. In den letzten Tagen traten Magen- blutungen auf. Da der Patient nicht zu bewegen war, Arznei zu nehmen und die bei dem Leiden unbedingt nötige Ruhe zu wahren, so mußte mit dem Ende gerechnet werden. An den politischen Einrichtungen Bayerns ändert der Tod des Geisteskranken nichts mehr, da der gegenwärtige Herrscher bereits am 5. November 1913 als König Ludwig 3. den Thron bestiegen hatte. Im Unterschiede zu seinem leb haften Bruder zeigte König Otto schon in seinen jungen Jahren ein stilles, in sich gekehrtes Wesen, er neigte zu Träumereien, Aberglauben und Mystizismus. Nach Ab solvierung seiner militärischen Studien besuchte er die Uni versität München, wo er namentlich die Vorlesungen des Professors Giefebrecht über deutsche Kaisergcschichte eifrig anhörte und auch nicht eine Stunde versäumte. Am Kriege 1866 nahm er teil. 1870 entsandte ihn sein Bruder, der damals bereits König geworden war, ins preußische Haupt quartier. Dort traten die ersten Anzeichen der geistigen Umnachtung des Unglücklichen auf. Der Prinz führte ein Kavallerie-Regiment, dem er eine Meldung zu überbringen hatte, zur Attacke gegen eine gänzlich unverteidigte Kirchhofs- mauer. Bei dem Galadiner nach der Kaiferkrönung in Versailles hielt er wirre Reden. Er wurde in die Heimat zurückgeschickt. Man versuchte, den Prinzen durch weite Reisen nach Italien, Spanien usw. zu heilen. Die Krankheit schritt fort. Er wurde 1875 nach Schloß Nymphenburg gebracht, wo er bis 1873 weilte, dann kam er nach Schleiß heim und wurde schließlich auf dem eigens für ihn ein gerichteten Schloß Fürsienried untergebracht. Dort genoß er königliche Ehren bis zu seinem Tode. Der Leichnam des Königs Otto von Bayern wurde im Hochparterre des Schlosses Fürstenried aufgebahrt, das der unglückliche Fürst seit dreißig Jahren nicht mehr verlassen hatte. Uber den Sektionsbefund wird noch ein besonderer Bericht ausgegeben. Die Beisetzung erfolgt in der Michael-Probstkirche in der Neuhäuserstraße in München, in der Familiengruft, wo neben dem Sarg des Königs Ludwig des Zweiten noch ein Platz für seinen Bruder frei- gelassen worden ist. König Ludwig der Dritte hat von Berchtesgaden vor feiner Abreise nach München sämtlichen verwandten und befreundeten Höfen den Tod König Ottos telegraphisch angezeigt. Der verstorbene König hinterläßt ein großes Vermögen. Er hatte als bayrischer Königssohn jährlich 100 00 Gulden Apanage, und als einziger Nach geborener des Königs Maximilian des Zweiten war er im Genüsse großer Secundogenitur-Vermögen gewesen. Seine Einkünfte wurden nach dem Tode Ludwigs des Zweiten benutzt, um dessen Schulden zu tilgen. Die letzte kriegswoche. „Remember the Alabama!" Das Wort sollte man sich heute in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika zu rufen, wo die im englischen Fahrwasser schwimmenden Zeitungen aus dem Erscheinen der neuen deutschen Unter seeboote in der ihnen freistehenden Zone des Mlantischen Ozeans östlich der Küste der Vereinigten Staaten eine neue Neutralitötsfrage machen möchten, damit England seine amerikanischen Waffentransporte sicher erhielte. Die Alabama war ein Blockadebrecher der nordamerikanischen Südstaaten, der vor fünfzig Jahren im Sezessionskriege den Nordstaaten erheblichen Schaden zufügte, aber von dem neutralen Groß britannien in Schutz genommen wurde. Es wäre darüber fast zu einem amerikanisch-englischen Kriege gekommen. Die Erinnerung an die Alabama-Affäre kann die Regie rung in Washington belehren, was sie heut zu tun und was sie über die Grundsätze der Neutralität zu denken hat. Seit dem amerikanisch-spanischen Kriege gibt es drüben ein neues Nationallied „Remember the Maine — Denke an die Maine." Die Maine war das nordamerikanische Kriegsschiff, dessen Untergang im Hafen von Havanna auf Kuba den Anlaß zu Lem erwähnten Kriege bot, denn nach amerikanischer Be hauptung sollte es von den Spaniern in die Lust gesprengt sein, während die letzteren sagten, es habe eine Explosion infolge amerikanischer Unaufmerksamkeit stattgefunden. Ame rika weiß also allein seine Rechte zu wahren, und es muß den Engländern, wenn die ihnen dafür unbegründere Finger zeige geben wollten, zurufen: „Hände weg!"" Sicher fehlt es heute nicht an vorurteilsfreien Ameri- änern, die, mag ihren Landsleuten auch das einträgliche Kassengeschäft mit England und dessen Freunden gestört ein, voller Respekt gegenüber dem deutschen Schneid sind, »er Dinge fertig bringt, die die smarten Amerikaner am iebsten selbst vollenden möchten. Der ganzen Welt zeigt die deutsche Tapferkeit, der deutsche Erfindergeist und der deutsche Opfermut, daß von unserer Selle nicht bloß schier unmögliche Dinge möglich gemacht, sondern auch technische und wissenschaftliche Neuhellen geschaffen werden, die gerade den für olles Großartige begeisterten Amerikaner imponieren müssen, denn sie lassen sich in ihrer Ausnützung für die fried liche Arbeit und für die Entwicklung der Menschhell gar nicht absehen. Heute ist jedenfalls das erreicht, daß in den Londoner Redaktionsstuben über die bevorstehende Besiegung der Deutschen ganz anders, wenn auch nicht vor dem Publikum zugegeben, geurteilt werden wird, als es in dem letzten Vierteljahr geschehen ist. Und erst recht mögen sich in den feindlichen Haupt quartieren im Westen und Osten die leitenden Männer mit seltsamen Bücken in die Augen schauen, wenn jeder Groß kampftag kein anderes Ergebnis bringt, als nur Hekatomben von Menschenleben, die der Illusion geopfert worden sind. Zwischen Somme und Ancre erneuern die Feinde ihre wütenden Angriffe mit dem Mute der Verzweiflung immer wieder; aber es mehren sich die Fälle, in denen sie trotz Ler äußersten Anstrengungen und Opfer ohne jeden Erfolg, ohne den geringsten Gelündegewinn bleiben. Auch Lie Ruhepausen, die von der Erschöpfung des Gegners Zeugnis ablegen, werden häufiger. Gebrochen ist die feindliche Vorstoßkraft noch nicht; Lus lehrte auch wieder der Umstand, daß Engländer wie Franzosen nach Tagen völliger Erfolg losigkeit wieder einmal etwas Gelände gewinnen konnten. Freilich war dieser Gewinn recht winzig. Aber wir müssen noch immer mit dem Einsatz frischer feindlicher Kräfte und neuen Angriffen rechnen. Das Wort des Reichskanzlers, das auf Hindenburg zurückzusühren ist, „durch kommen sie nicht" erfährt durch die KriegSereignisse jedes neuen Tages kräftigere Bestätigung. Uber die Kriegslage im Osten ist allen Gegnern ein Licht aufgegangen. Infolge seiner unermeßlichen Verluste ist Rußland im Augenblicke so erschöpft, daß es einer Ruhe pause bedarf, um die in feine Reihen gerissenen schweren Lücken wieder auszusüllen. Man nimmt an, daß dies in Kürze geschehen kann, und daß General Brussilow, ehe der Winter kommt, noch einen letzten Versuch machen wird, seine Massen in Bewegung zu setzen und die Front der Ver bündeten zu durchstoßen. Unsere Feldgrauen, Führer und Truppen, halten treue Wacht und werden den Russen, wenn diese sich aufs neue zeigen sollten, den schuldigen Empfang bereiten. Rußland hat sich selbst und den Rumänen nicht helfen können, und Rumänien fängt an, für seine Freunde mehr eine Last zu werden, statt eine Hilfe zu sein. Es hat sich leichtsinnig in die Gefahr begeben, unv em Sumpfes Gefühl beschleicht die unklugen Ratgeber der Königs Ferdinand, daß es Larin umkommen könnte. Die Arzte sagen von blind drauf los lebenden Menschen, daß sie nicht sterben, sondern sich selbst umbringen. Und so kann auch heute von ganzen Staatswesen mit unumstößlicher Gewiß- hell der Satz ausaesprochen werden, daß sie nicht ruiniert werden, sondern sich selbst ruinieren. Ganz besonders sind die drei Balkanstaaten Serbien. Montenegro und Rumänien Zeugen dafür. Griechenland ist durch ein gütiges Geschick und seinen standhaften König, der seinen Namen mit Recht trägt, vor Kem gleichen Schicksal bisher bewahrt geblieben. Und die Sieger Ler Staaien, die Gerechtigkeit vertreten, werden darin hoffentlich keine Änderung eintreten lassen. Die griechischen Truppen, welche die Gastfreundschaft des deutschen Reiches in der schönen schlesischen Stadt Görlitz genießen, sind dort mit vollster und verdienter Sympathie begrüßt worden. Von den Volksverireiungen in den feindlichen Staaten ist zuerst das englische Parlament wieder zusammengetreten. Mögen auch dort die Redner an sich halten, um ihren Mirllstern keine übergroßen Schwierigkellen zu bereiten, es muß für das Volk Loch ein seltsames Bild werden, wenn im Felde sich -le Hoffnungen und Versprechungen nicht erfüllen und Li« Abgeordneten Zu alledem nichts zu sagen wissen. Ein wesentlich anderes Bild bot der Deutsche Reichs tag, als er in siebenstündiger Sitzung die auswärtige Politik, die Kriegslage und die Kriegführung besprach. Der Deutsche Reichstag bot ein erhebendes Bild der Einmütigkeit, gerade wie in seiner ersten denkwürdigen Kriegssitzung am 4. Slugust 1914. Wohl war man über Einzelheiten verschiedener Meinung, im Grundton klangen aber alle Reden zu dem brausenden Akkord zusammen: Durchhallen und siegen! Wenn das Ausland sich auf eine heftige Fehde gegen den Reichskanzler oder eine scharfe Auseinandersetzung über die Ü-Bootfrage gespitzt hatte, so sah eS sich in seinen Erwar tungen bitter enttäuscht. Selbst bei uns zu Lande hätten einige wohl eine offenere Aussprache über Kriegführung und Kricasriele gewünscht: betrachtet man die Verhandlungen indessen von dem allein maßgeblichen Standpunkt der Inter essen des Vaterlandes, so wird man sagen dürfen, daß die Abgeordneten recht daran taten und sich den Dank ihrer Wähler verdienten, indem sie sich weise Mäßigung und Zurückhaltung auferlegten. Der Reichskanzler, dem Kaiser und Volk vertrauen, ist gestärkt aus den Verhandlungen hervorgegangen. Und die unbedingte Siegeszuversicht, die trotz voller Würdigung des Ernstes der Lage von allen Rednern bekundet wurde, wird im ganzen deutschen Volk einen starken Widerhall erwecken und jeden einzelnen unter «ns in der Gewißheit bestärken, daß die Leiden dieser Zeit Nicht umsonst getragen werden, Der Tod des Königs Otto von Bayern. Im 69. Lebensjahre ist auf Schloß Fürstenried bei München der unglückliche Monarch dahingeschieden, der schon seit Jahrzehnten geistig tot war und doch einst gleich seinem älteren Bruder, dem auf so tragische Weise im Starnberger See ums Leben gekommenen König Ludwig 2., zu den glän zendsten Hoffnungen berechtigte. Der Verstorbene war am 27. April 1848 geboren worden. Seine Erziehung war streng; er erhielt eine gewissenhafte militärische und wissen- schaftliche Ausbildung und trat später in dis Armee ein. Er machte den Feldzug 1866 mit, und sein Bruder Ludwig, der schon 1864 König geworden war, sandte ihn 1870 in das Hauptquartier König Wilhelms, wo er dem Generalstab zu< geteilt wurde. Hier zeigte sich aber bereits, daß sein Geist nicht mehr klar war ; der Prinz wurde nach München zurück- gebracht und mußte 1872 für unzurechnungsfähig erklärt werden. Als Aufenthaltsort erhielt er zunächst das Schloß Nymphenburg, später Schloß Schleißheim und schließlich das eigens sür ihn erbaute Schloß Fürstenried. Als König Lud wig, sein unglücklicher Bruder, 1886 gestorben war, wurde Prinz Otto König von Bayern. Die Regentschaft übernahm Prinz Luitpold, und ein Jahr nach dessen 1912 erfolgtem Tode erklärte am 5. November 1913 Prinz Luitpolds Nach folger, Prinz Ludwig, die Regentschaft sür beendet und trat als König Ludwig 3. die Regierung an, da König Ottos Leiden jede Möglichkeit einer Besserung ausschloß. Trotz seiner unheilbaren Geisteskrankheit und der mit den Jahren fortschreitenden Gehirnerweichung war das körperliche Befinden des Königs bis in die jüngste Zeit