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Amtlicher Teil. Abgabe von Butter. Heute Montag, den 2. Oktober 1916 erfolgt die Ausgabe von Jnlandsbutter in den bekann ten Verkaufsstellen. Auf jede für die Zeit vom 26. 9. — 2. 10. gül tige Buttermarke entfallen 30 Gramm. Der Preis beträgt für je 30 Gramm 16 Pfennig. Die Entnahme von Butter auf bereits verfallene oder noch nicht gültige Butterkarten ist unzulässig und werden Zuwiderhandlungen bestraft. Rabenau, am 2. Oktober 1916. Der Bürgermeister. Wer sm i>ie Milche SWMrtW betr. Der hiesigen Stadtgemeinde ist eine geringe Menge Zucker für die häusliche Obstverwertung überwiesen worden. Der Zucker ist gegen Abgabe des Abschnittes Nr. 21 der Lebensmittelkarte in folgenden Verkaufsstellen er hältlich : Paul Brückner, Hermann Eisler, Konsumverein „Vorwärts", Fritz Pfotenhauer, Otto Ralle Karl Röber und Otto Weiße. Auf jeden Kopf der Einwohnerschaft entfällt Vs Pfund zum Preise von 16 Pfg. Rabenau, am 2. Oktober 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 30. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Wie am vorhergehenden Tage, griffen die Engländer auch gestern mit starken Kräften zwischen der Ancre und Courcelette an. Nach wechselvollem Nahkampfe sind sie abgeschlagen. Sonst nur kleine Teilvorstöße und Artille riekampf, der sich nördlich der Somme und in einzelnen Abschnitten südlich des Flusses nachmittags verschärfte. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern An der Stochod-Front machte eine Kompagnie der polnischen Legion einen erfolgreichen Vorstoß bei Sito- wicze; südwestlich von Wytonice griffen die Russen ver geblich an. Bei einer gelungenen Unternehmung in der Gegend von Hukalowce (nördlich von Zborow) in der Nacht zum 29. September nahmen wir 3 Offiziere, 70 Mann gefangen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Südlich Str. Klauzura (Ludowa-Gebiet) und am Coman hatten wohlvorbereitet<Gegenangriffe von Trup pen des Generalleutnants v. Conta vollen Erfolg. Bei St. Klauzura sind 4 Offiziere, 532 Mann gefangen genommen und acht Maschinengewehre erbeutet. Im Kirlibaba-Abschnitt wurden russische Angriffe abgewiesen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront sind die rumänische Nord- und 2. Armee im Goergeny-Gebirge, auf der Linie Paradj— Oderhellen (Szekely—Udvarhely) und von Fogaras her zum Angriffe übergegangen. Im Goergeny-Gebirge wurde der Feind abgewiesen. Weiter südlich wichen die Sicherungstruppen aus. Deutsche Truppen fielen vor wärts des Haar-Baches südlich von Henndorf (Hegen) eine der rumänischen Kolonnen mit Erfolg an, warfen sie zurück, nahmen 11 Offiziere, 591 Mann gefangen und erbeuteten drei Maschinengewehre. Die am 26. September eingeleitete Umfassungsschlacht von Hermannstadt ist gewonnen. Unter dem Oberbefehle des Generals v. Falkenhayn haben deutsche und öster reichisch-ungarische Truppen starke Teile der ersten rumä nischen Armee nach hartnäckigen Kämpfen vernichtend geschlagen. Nach schweren blutigen Verlusten flüchteten die Reste der feindlichen Truppen in Auflösung in das unwegsame Bergland beiderseits des von uns durch küh nen Gebirgsmarsch bereits am 26. September früh im Rücken des Gegners besetzten Roten-Turm-Passes. Hier wurden sie von dem verheerenden Feuer bayrischer Trup pen unter dem Generalleutnant Krafft von Delmensingen empfangen. Der Entlastungsstoß der rumänischen 2. Armee ist zu spät gekommen. Unsere Truppen kämpften mit größter Erbitterung, nachdem bekannt wurde, daß die mit der Entente für die durch Deutschland bedrohte Kultur kämpfenden, habgierigen Rumänen wehrlose Ver wundete ermordet hatten. Die Zahl der Gefangenen und die zum Teil in dem bergigen Waldgelände zerstreute sehr erhebliche Beute stehen noch nicht fest. Im Hötzinger (Hatszeger)-Gebirge und imMehadia- Abschnitt sind rumänische Angriffe gescheitert. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Unsere Flugzeuggeschwader haben mit Erfolg die Eisenbahnbrücke von Cernawoda und feindliche Truppen lager angegriffen. Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Front des Geueralfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg sowie auf der flandrischen und Artios-Front der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht entfalteten die Engländer eine besonders lebhafte Pa trouillentätigkeit. An der Schlachtfront nördlich der Somme nahm der Artilleriekampf am Nachmittag große Heftigkeit an. Wie derum erfolgten bei und östlich von Thiepval starke eng lische Angriffe, die, wie an den vorangegangenen Tagen von Truppen der Generale v. Stein und Sixt von Arnim nach hartnäckigen Nahkämpfen abgeschlagen wurden Aus Rancourt und westlich davon stürmten französisch Regimenter vergebens gegen unsere Stellung an. Teil Vorstöße aus Courcelette, aus Morval und nordwestlich von Halle scheiterten im Sperrfeuer. Heeresgruppe Kronprinz Rechts der Maas spielten sich unter oorrübergehend auflebender Artillerietätigkeit kleine bedeutungslose Hand granatenkämpfe ab. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Russen haben an verschiedenen Stellen ihre An griffstätigkeit wiederum ausgenommen. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Westlich von Luck nimmt das feindliche Feuer seit heute früh zu. Beiderseits der Bahn Brody—Lemberg und weiter südlich bis zur Graberka bei Zarkow ist dem feindlichen Vorgehen teils durch Sperrfeuer Halt geboten, teils ist der bis zu sieben Malen wiederholte Ansturm völlig zusammengebrochen. Auf dem südlichen Angriffsflügel haben die Russen in der vordersten Verteidigungslinie Fuß gefaßt. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Beiderseits der Zlota-Lipa kam es zu heftigen Nahkämpfen. Im Winkel zwischen der Ceniowka und Zlota-Lipa hat sich der Gegner vorgeschoben. Weiter westlich warfen türkische Truppen eingedrungene feindliche Abteilungen gestern und heute morgen durch sofortigen Gegenangriff wieder zurück und machten hierbei 230 Gefangene. In den Karpathen herrschte im allgemeinen Ruhe. Die Zahl der bei Str. Klauzura gemachten Gefangenen ist aus über 600 Mann gestiegen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront wurden rumänische Angriffe im Maros-Tale abgewiesen. Im Goergeny-Tale und weiter südlich entzogen sich Hix Vortruppen zum Teil dem feind lichen Stoß. Die Beute der deutschen Truppen aus dem Gefecht südlich von Henndorf (Hegen) erhöht sich um 8 Geschütze, Nordwestlich von Fogaras hat der Feind seinen Angriff eingestellt. Aus der Schlacht von Hermannstadt waren bis gestern eingebracht: Über 3000 Gefangene, 13 Geschütze. Ferner sind erbeutet eine Flugzeughalle, zwei Flugzeuge, 10 Lokomotiven, 300 Waggons mit Munition, über 200 Munitionswagen, über 200 gefüllte Bagagewagen, 70 Kraftwagen, ein Lazarettzug. Weiteres Material wird erst allmählich aus den Wäldern geborgen werden. Der Rote Turm-Paß ist angefüllt mit zerschossenen Fahr zeugen. Südlich des Passes wurden rumänische gegen die Höhen westlich Caineni gerichtete stärkere Vorstöße abgeschlagen. Im Hötzinger (Hatszeger)-Gebirge griff der Feind westlich des Strell-Sztrigy-Tales vergebens an. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen Am 29. September erzwang eine österreichisch ungarische Donau-Flottille die Einfahrt in den Hafen von Corabia, vernichtete neun und erbeutete sieben teils beladene Schiffe. Bukarest wurde von unseren Flugzeuggeschwadern mit beobachteter guter Wirkung bombardiert. Mazedonische Front An vielen Stellen zwischen dem Prespa-See und dem Wardar lebhafte Feuerkämpfe und vereinzelte ergebnislose feindliche Unternehmungen. Ein starker Angriff brachte den Gipfel des Kajmakcalan in den Besitz des Gegners. Lokales nnv Sächsisches. Rabenau, 2. Oktober 1916. * Stadtrat Emil Hamann ch. Kurz vor seinem 76. Geburtstage verstarb am Freitag früh nach kurzem Krankenlager unser geschätzter Ehrenbürger, Stadtrat Emil Hamann. Geboren am 4. Oktober 1840, hat sich der Verstorbene während eines Menschen alters um die Entwicklung unserer Stadt große Ver dienste erworben. 33 Jahre lang gehörte er den städti schen Kollegien als Stadtrat an. Bis zuletzt war er Vorsitzender des Sparkassenausschusses, Vorsitzender des Finanzausschusses und Mitglied des Armenausschnsses. Auch gehörte er früher jahrzehntelang dem Schulvorstand an. Er war auch Veteran von 1866. Bis in die letzte Zeit konnte er seine Kräfte dem Wohle der Stadt widmen. Sein Wunsch, das Ende des Weltkrieges noch zu erleben, ging nicht in Erfüllung, Schnitter Tod rief ihn eher aus seinem arbeitsreichen Leben ab. Sein Heimgang wird allgemein bedauert. * Neuer Zug Radenau —Hainsberg. Von Montag, den 2. Oktober ab läßt die Staatseisenbahnver waltung einen neuen Frühzug mit 3. und 4. Wagenklasse von Rabenau bis Hainsberg verkehren. Der Zug fährt von Rabenau 6.55 vorm., von Coßmannsdorf 7,06 ab und trifft in Hainsberg 7.11 vorm. ein. Für Reisende nach Dresden bietet der von Hainsberg 7,16 vorm. ab- sahrende Zug günstige Gelegenheit zur Weiterreise. rur letzten Kuba gebettet. 2U I) tun schon Dir aber, lieber Kurt, ruken wir sankt I" in ciein lieldengrab naeb. Wenn hiebe könnte Wunder Und Tränen Tote wecken, 8o würde dicb so krüb nickt Vie küble krde decken. 8eliüt26ll kvAimevt 108, 11. Komp. im blickenden Zelter von 20 fahren. hiebe treue Kameraden kaben ibn aus dem Loldatenkriedkok In unsagbarem 8ckmer? Obernau ndork, den 2. 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