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von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 22. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von lebhaften Artillerie- und Handgranaten kämpfen im Somme- und Maas-Gebiete ist nichts zu berichten. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Westlich von Luck schlugen schwächere russische An griffe fehl. Bei Korytnica hält sich der Feind noch in kleinen Teilen unserer Stellung. Bei den Kämpfen des 20. September fielen 760 Gefangene und mehrere Ma schinengewehre in unsere Hand. Heftiger Artilleriekampf auf einem Teile der Front zwischen Sereth und Strypa, nördlich von Zborow. Feind liche Angriffe wurden durch unser Feuer verhindert. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl An der Narajowka lebhafte Feuer- und stellenweise Infanterietätigkeit. In den Karpathen ging die Kuppe Smotrec wieder verloren. Die fortgesetzten Anstrengungen der Russen an der Baba Ludowa blieben dank der Zähigkeit unserer tapferen Jäger abermals erfolglos. Angriffe im Tatarca- Abschnitte und nördlich von Dorna Watra sind abae- schlagen. * Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen In der Dobrudscha gingen starke rumänische Kräfte südwestlich von Topraisar zum Angriff über. Durch um fassenden Gegenstoß deutscher, bulgarischer und türkischer Truppen gegen Flanke und Rücken des Feindes sind die Rumänen fluchtartig zurückgeworfen. Mazedonische Front Die Kampftätigkeit im Becken von Florina blieb rege. Sie lebte östlich des Wardar wieder auf. Großes Hauptquartier, 23. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Nördlich der Somme hat die Schlacht von neuem begonnen. Nach dauernder Steigerung des Artilleriefeuers griffen die Franzosen die Linie Combles—Rancourt an. Sie hatten keinen Erfolg: ebensowenig die Engländer, die bei Courcelette vorzubrechen versuchten. Nachträglich ist gemeldet, daß in der Nacht zum 22. September eng lische Teilangriffe bei dem Gehöft Mouquet und bei Courcelette abgeschlagen wurden. Wir haben im Luftkampfe nördlich der Somme elf feindliche Flugzeuge abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern Bei Korytnica scheiterten starke russische Angriffe. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Nördlich der Karpathen keine Veränderung. In den Karpathen flauten die Kämpfe ab. Einzelne feindliche Vorstöße blieben erfolglos. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Beiderseits von Hermannstadt (Nagy-Szeben) griffen etwa zwei rumänische Divisionen an. Sie wurden von unseren Sicherungsabteilungen unter sehr erheblichen Ver lust abgewiesen; bei Gegenstößen nahmen wir 3 Offiziere, 526 Mann gefangen. Bei Szt. Ianoshegy wurden die eigenen Postierungen nachts zurückgenommen. Der Vulkan-Paß ist von uns genommen und gegen feindliche Wiedereroberungsversuche behauptet. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschallsv. Mackensen In der Dobrudscha sind rumänische Vorstöße in der Nähe der Donau und südwestlich von Topraisar abgeschlagen. Mazedonische Front Vergebliche feindliche Angriffsversuche und stellenweise lebhafte Artillerietätigkeit. Das Gelände südlich der Belasica Planina bis zum Krusa Balkan ist vom Gegner geräumt. Großes Hauptquartier, 24. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die Dauerschlacht an der Somme ist wieder in vollem Gange. Der Artilleriekampf ist zwischen der Ancre und der Somme von selten erreichter Heftigkeit. Nächtliche feindliche Vorstöße bei Courcelette, Rancourt und Boucha- vesnes sind mißlungen. Heeresgruppe Kronprinz Im Maas-Gebiete nahm die Feuertätigkeit links des Flusses und in einzelnen Abschnitten rechts desselben zu. Auf der ganzen Front rege Fliegertätigkeit mit zahl reichen, für uns günstigen Luftkämpfen in unseren und jenseits der feindlichen Linien. Wir haben 24 Flugzeuge abgeschossen, davon 20 an der Somme. Oberleutnant Buddecke, die Leutnants Wintgens und Hoehndorf zeich neten sich besonders aus. Unser Verlust beträgt 6 Flug zeuge. Am 22. September spät abends wurde durch Bomben abwurf auf Mannheim eine Person getötet und einiger Sachschaden angerichtet. Bei mehrfachen feindlichen Fliegerangriffen auf das rückwärtige Gelände unserer Front wurden u. a. in Lille sechs Bürger getötet und zwölf Häuser beschädigt. Eins unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 22. September englische Militäranlagen bei Boulogne angegriffen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold Mit starken Massen griffen die Russen fünfmal zwischen Sereth und Strypa, nördlich von Zborow, erneut an. Bei Manajow drang der Gegner ein. Er wurde im Gegenangriff wieder geworfen und ließ über 700 Ge fangene und sieben Maschinengewehre in unserer Hand. Weiter südlich brachen alle Angriffe mit schweren Ver lusten vor unserer Linie zusammen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl In den Karpathen gewannen wir zwischen der Lu dowa und Baba Ludowa sowie am Osthange dbr Cimbro- slawa in früheren Gefechten eingebüßte Teile unserer Stellung im Angriffe zurück. Nordöstlich von Kirlibaba sind hartnäckige Kämpfe im Gange. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Am Vulkan-Paß und westlich davon wurden meh rere rumänische Angriffe abgeschlagen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Hebt Hold! Hebt Hold! Allgemein im deutschen Vaterlande vertraut man darauf, daß ein jeder dem Reiche in schwerernster Zeit mit seinen Geldmitteln zur Seite stehen und dem Rufe freudig Folge leisten wird. Denn das Schwert aus Eisen allein tuts nicht, wir müssen auch goldene Schwerter haben. O deutsches Schwert! Du Eisenschwert, Uns sollte dieses Elend gelten! Von unserm Heilgen, deutschen Herd Hast du's gewendet, Schwert der Helden! . . . Mit goldnen Schwertern endet nun den Krieg Ihr, diesen grauenvollen. Drum laßt nun Gold und Geld Aus Schloß und Haus und Hütte rollen. Vor 100 Jahren hieß es „Gold gab ich für Eisen". Heute wird das nicht einmal verlangt. Man bedenke: das für die deutsche Kriegsanleihe gezeichnete Geld wird hochverzinslich und grundsicher angelegt, und das un gemünzte Gold, die goldenen Schmucksachen werden nach ihrem vollen Goldwerte angekauft. Was geopfert wird bei den goldenen Schmucksachen, das ist der Erinnerungs wert, und den wird und kann auch jeder gern opfern, wenn er durch die Hingabe seiner Goldsachen den Krieg abkürzen, und vielleicht tausend unserer Brüder retten kann, die nicht Gold hingeben, die ihr alles, ihr Leben für uns auf Spiel setzen. Niemand darf vergessen, daß jedes hundert Mark gekaufter Kriegsanleihe unsere wirtschaftliche Kraft starken, daß jedes Gramm Gold zum Siege verhilft. Jeder stelle sich einmal den Fall vm, wir müßten die Kämpfe einstellen, weil das deutsche Volk des Krieges müde ist und die Daheimgebliebenen ihre Kraft, ihr Gut und ihr Geld nicht mehr in den Dienst des Vaterlandes stellen wollen — die Goldsachen werden nicht abgegeben, die fünfte Kriegsanleihe wird nicht untergebracht — so würde dieser verbrecherische Krieg deshalb nicht zu Ende sein. In den ausländischen Zeitungen kann man alle Tage lesen, was unsere Feinde vor haben. Kürzlich schrieb ein französischer Offizier von der berühmten Kriegsschule von St. Cyr: Deutschland müsse, abgesehen von großen Landabtretungen, eine Kriegsentschädigung von 200 Milliarden tragen. (Unsere ersten 4 Kriegs anleihen waren bekanntlich 36 Milliarden). Dafür soll jeder Besitz in Deutschland belastet und unter Zwangs- vermaltung gestellt werden. In englischen, russischen und französischen Zeitungen verteilt man sich einstweilen den deutschen Boden: Ostpreußen an Rußland, das linke Rheinufer an Frankreich, Schleswig-Holstein an Däne mark etc. In London schrieb man kürzlich: Deutschland müsse 15 Milliarden Pfund Sterling (dreihunderttausend Millionen Mark) Kriegsentschädigung zahlen. Das wäre also das gesamte deutsche Volksvermögen. Ihr deutschen Männer, ihr deutschen Frauen, deutsche Jugend, Ihr seht was uns bevorstände, wenn wir nicht imstande wären, den Krieg bis zu einem siegreichen Ende fortzusetzen: Völliger Ruin für arm und reich, Vernichtung des deutschen Handels und der deutschen, Zertrümmerung des Reiches, sIndustie, Verschwinden der Arbeitsgelegenheit, Knechtschaft unter fremden Joch! Wir müssen also Kämpfen, dulden und zahlen, bis zum letzten Mann, bis zum letzten Groschen! Wir müssen durchhalten bis zum endgültigen glücklichen Siege! Möge jeder das Gebot der Zeit verstehen! Drum helft daheim ihr auch dazu Und öffnet Herzen, Hände, Truhen; Die goldnen Schätze holt hervor, Die tief im Grund verborgen ruhen. Zur Eisenwehr die goldne Wehr, Zur grimmen Faust freigeb'ge Hände Daß unsern Waffen sich der Sieg, Sich unserm Volke der Frieden wende! Kirchliche Nachrichten für Rabenau. Mittwoch '/«9 Uhr Kriegsbetstunde und Gefallenen- Gedenkfeier. Donnerstag 8 Uhr: Jungfrauenverein. Kirchliche Nachrichten für Oelsa. Donnerstag: Jungmädchenabend. Freitag, 8 Uhr abends: Kriegsbetstunde. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Mittwoch, 27. Septbr., 8 Uhr: Kriegsbetstunde. l^urt Zekubert Kefreiler im ku88 /^ri-kegt. kr. 19, 5. Kati. geheim gehalten. Reichhaltiges Lager in nacb 25monatiZom ^uskarren im 8ebweren Völker- rin^en im Mer von 25jabren in koIZe keindlieber ^nArille den kieldentod iür8 Vaterland erlitten bat. Rabenau, 22. Leptember 1916. vis Ilgflk-auenäen kilei-n u. 6k80k^i8lön. Sparkasse Hainskerg. Im dasigen Gemeindeamt ge Ls'isl bestimmt in Lottes Kat, dsss man vom liebsten wss man bst, muss scheiden! Kurze 2eit vom kieimatourlaube an die krönt zurüekgekebrt, erbielten wir beute die 8ebmerz- licke Kaebricbt, dak am 16. Leptember un8er lie ber, kokknunA8voIIer, iIei88iMr und 8treb8amer 8obn und Uruder, der Oeoebützkübrer und Kiebt- kanonier AW SW- il. LeW«r sofort gesucht. 08vaiä "siebe!, Kleinölsa. Meim M kräftige Wafch- u. Arbeitsfrauen sucht per sofort in dauernde Stllg. Färberei kMniLk, Hainsberg. kAilsukeis ein großer brauntigiger Jagd hund („Treff"), sowie ein kleiner schwarz. Rehpiutscher („Prinz"). Etwaige Angaben erbitten Svkmiillt Lvo., Rabenau Uohnun^ Stube, Kammer und Küche, sofort gesucht. Offerten mit Preis, unter „Wohnung" an die Geschäfts stelle d. Bl. kinen fieirer suchen zum sofortigen Antritt keekert L ränken. W Uh Mm verschiedene Sorten zu 15, 20 und 30 Pfg. verkauft im einzelnen Gasthof Sadisdorf bei Schmiedeberg, Luos«. 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