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Rabenauer Anzeiger : 26.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191609268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160926
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-26
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 26.09.1916
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Parkett unterliegen, ist mehrfach verschieden beurteilt worden- Die Regierungen stehen auf dem Standpunkt, daß eine Pfändung nicht zulässig ist. Das Reichsamt des Innern hat schon früher das Re chsjustizamt um ein Gutachten ersucht, und der Staatssekretär des Reichsjustizamts hat daraufhin laut „Köln. Ztg." folgende Erklärung abgegeben: Der Ansicht, daß der den Angehörigen im Dienst eingetretener Mannschaften zustehende Unterstützungsanspruch der Pfändung nicht unterworfen ist, kann ich im Ergebnisse nur beipflichten. Nach dem Zwecke des Gesetzes stellen sich die Unterstützungen als Beiträge zum Unterhalt dar. Dem entspricht es, sie hinsichtlich der Unpfändbarkeit den auf gesetzlicher Vorschrift beruhenden Unterhaltsforderungen gleichzustellen. Aus der Unpfändbarkeit des Unterstützungsanspruchs ergibt sich ohne weiteres, daß er der Aufrechnung nicht unterliegt und nicht abgetreten werden kann. Nachdem kürzlich mitgeteilt worden ist, daß nicht überall nach diesen Grundsätzen verfahren wird, hat das Reichsamt des Innern die Bundesregierungen ersucht, auf die genaue Beachtung dieser rechtlichen Auffassung hinzuwirken. Das Schweizerische Bundesparlmneut Hai seine außerordentliche Herbsttagung eröffnet die durch die Er- örteruna der schweizerisch-französisch-deutschen Verhandlungen sowie der zahlreichen Militäraffärcn recht lebhaft zu werden verspricht. In seiner Eröffnungsrede wies der Präsident Nationalrat Sugster, auf die internationale Lage hin und insbesondere auf die Tatsache, Laß der Krieg auf allen Seiten noch mit größerer Heftigkeit und Hingabe an nationale Ideale geführt werde. Auf allen Seiten würde das leb hafteste Bedürfnis nach Frieden empfunden, keiner wolle aber das erste Wort sprechen. Mit besonderem Ernst aber beschrieb er die Lage der Schweiz, die nicht nur durch den Krieg der anderen, sondern durch heftige innere Kämpfe so schwer erschüttert sei. Hierauf wurde in die Verhandlung der schweizerischen Versicherungsgesetze eingetreten. Erfolgreicher Angriff unserer Seeflugzeuge. Am 18. Sevtember griffen unsere Flua^euae wiederum vor der flandrischen Küste stehende feindliche Seestreitkräfte in Stärke von 2 Monitoren, 16 Torpedobootszerstörern und einem Flugzeugmutterschiff mit gutem Erfolg an. Auf dem Flug, zeugmutterschiff wurde einwandfrei ein Treffer beobachtet. Wiederum wurde ein Flugzeug eines zur Abwehr unserer Flugzeuge erschienenen feindlichen Luftgeschwabers zur Lan dung auf holländischem Gebiet gezwungen. Ein sächsisches Kriegswucheramt. Laut „D T." haben in Dresden Verhandlungen über die Erricht mg, Organisation und Tätigkeit eines sächsischen Kriegswucher, amtes stattgefunden. Die Verwirklichung der darauf bezüg lichen Regterungspläne dürfte nahe bevorstehen. Der sächsische Landtag tritt am Mittwoch zu einer außerordentlichen Tagung »usammen. Zur Bestandsaufnahme der Lebonsmittelvorräte. Die Bestandsmeldungen über tue am 1. September vieles wahres vorhanden gewesenen Vorräte an bestimmten Lebens- mitteln sind fast in allen Aufnahmebezirkcn vielfach teils mangelhaft, teils überhaupt nicht ausgefüllt worden und nötigen die Ortsbehörden zu eingehenden Nachprüfungen. Vielfach sind laut „Tägl. Rundsch." auch vorhandene Be stände nicht mit der erforderlichen Gewissenhaftigkeit an- gegeben worden, so daß sich demnächst die Gerichte mit den Verletzungen gegen die Vestandsaufnahmevorschriften werden zu befassen haben. Da die Gerichte bei solchen Vergehen neuerdings durchweg scharse Strafen verhängen, liegt es im Interesse jedes einzelnen, sich streng an die amtlichen An ordnungen zu halten. über die Kämpfe in Deutsch-Ostafrika zwischen deutschen und britischen Kolonnen im Urwald-Gebiet am Mgeta-Fluß gibt das Londoner Nachrichtenbüro eine Schil derung, in der Züge deutschen Edelmutes mitgeleilt werden. Es heißt darin: Die englischen berittenen Truppen hatten einen Gegenangriff der deutschen Hauptmächte zurück zuweisen, und darauf mußte die Infanterie einem mächtigen Angriff standhalten. Am nächsten Morgen griff Northey den Feind von Osten her an und verhinderte dessen Versuch, die Vereinigung der englischen Truppen zu vereiteln. Dabei kam es zu weiteren Kämpfen. Nachdem diese beendet waren, schickten die Deutschen eine Anzahl unserer Verwun deten mit einem Arzt zu uns, um uns gegen die Gefahr zu warnen, daß die Verwundeten nachts von Löwen gefressen werden könnten, von denen sich drei in der Nähe des Lagers aufhielten. Das Lager des Generals Beves erhielt auch den Besuch einer Riesenschlange, die mit Mühe niedergemacht wurde. Andere englische Kolonnen mußten sich gewaltiger Bienenschwärme erwehren, welche ihren Vormarsch längere Zeit aufhielten. Die holländische Thronrede- mit der die Königin das Parlament eröffnete, gipfelte in den Sätzen: Unsere Beziehungen mit allen Mächten bleiben freundschaftlichster Art. Ich' werde auch in Zukunft den Pflichten nachkommen, welche einer neutralen Nation durch das Volkswohl auf erlegt sind. Ich bin fest entschlossen, unsere Unabhängigkeit zu verteidigen und nach besten Kräften, gegen wen es auch ei, unsere Rechte zu behaupten. Die wirtschaftlichen Ver- >ältniffe Hollands seien noch im ganzen günstig, unterlägen edoch mehr und mehr den Kriegseinflüssen. Die rumänischen Greuel. der Do- wudscha begangen haben. Geistliche und Lehrer sind ver- chleppt und Ef Rußlands Wunsch noch Sibirien ransvorUert morde», »och ehe der Krieg begann. Die ru- manischen Soldaten haben aut bulgarische Dobrudschabauern d!-e?''Lücklichen Frauen des Landstriches sind biessr Horde» zum Opker gefallen. Die bul- gartsche Regierung hat sof^ alle Schritte getan, um die Schande der feigen Verbrecher der ganzen Welt bekanntzu- Vertretern der neutralen Mächte in Sofia Protest eingelegt und sie aufgefordert, sich an Ort und Stelle von dem Umfang der Scheußlichkeiten zu über- zeugen und an einer Untersuchung der Verbrechen teilzu nehmen. Die rumänische Regierung versuchte darauk den Spieß Umzudrehen und die Bulgaren ähnlicher Schandtaten zu be- richtigen. Sie besaß die Torheit, sich dabei auf den bis- herigen, angeblich schlechten Ruf des oulgarischen Heeres zu berufen, der, wie die Rumänen behaupten, „endgültig fest- Mellt pnü gekennzeichnet worden ist durch die Greueltaten. Die ersten und einzigen Heldentaten, deren die Rumänen dem treulos von ihnen begonnenen Kriege fähig gewesen 'Nd, waren die un'äabaren Greueltaten, die sie an der UN- wehrlosen, bulgarischen Bevölkerung besangen haben. Geistliche und Lehrer deren sie sich gegen alle Nachbarn auf dem Balkan unter« schiedslos während des letzten Krieges schuldig gemacht haben". In dem von der Carnegie-Friedensstiftung heraus- gegebenenBericht der internationalen Unter such-mgskommisüon über die Ursachen und die Führung der Balkankriege wird einwandfrei festgestellt, daß die Bulgaren von allen Balkan völkern das beste Zeugnis verdienen, daß die gegen sie er hobenen Beschuldigungen sich als erfunden erwiesen, daß dagegen viele Befehle bulgarischer Heerführer angetroffen wurden, die Verbrechen gegen das Völkerrecht zu verhindern bestimmt waren. Das Interessanteste aber in dem Berichte der Carnegie- kommission ist die darin befindliche kurze Kritik des rumäni schen Verhaltens während des Krieges. Die Rumänen sind bekanntlich im Balkankriege überhaupt nicht ins Gefecht ge kommen^. sondern sind ohne Flintenschuß in die Dobrudscha einmarschiert. Allein auch diese Betätigung genügte ihnen, um sofort Gelegenheit zum Beweise ihrer kulturfeindlichen Sitten zu geben. In dem Bericht heißt es der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge darüber: Während dieser Monate stand das menschliche Leben niedrig im Wert, und das persönliche Eigentum besaß überhaupt keinen Wert. Diebstahl war so gewöhnlich wie Vergewaltigung und beide waren Über tretungen des Kriegsrechtes. Darin bestand die sogenannte „friedliche Besetzung", die von der rumänischen Armee in der am meisten notorischen Form durchgesührt wurde. Einige Akte der Zerstörung, die die Rumänen in Petro-Hane und Wtddin ausgeführt haben, sind im Gedächtnis der Kommission frisch geblieben. Die kleine Villa, in der der Prinz von Battenberg die Nacht während seiner Jagdaufenthalte zu verbringen pflegte, wurde zerstört und die meteorologische Station wurde ruiniert, die herrlichen Instrumente wurden zerbrochen und die wissenschaftlichen Aufzeichnungen, das Werk vieler Jahre, wurden zerrissen und verbrannt. Im Vergleich hierzu schien den unglücklichen Gelehrten der Station die Schändung der jungen Frauen in der Nachbar- schäft und die Wegnahme von Nahrungsmitteln und Vieh ohne Bezahlung weniger wichtig. Sie versanken in Bedeu tungslosigkeit gegenüber diesem unersetzlichen Verlust. So sah die „friedliche Besetzung" aus. BemisHte Nachrichten. Schwarze »nd blaue Uniformen. Im Interesse unserer Kriegswirtschaft liegt es, daß wir mit allen Tuchen, besonders den feldgrauen Stoffen, möglichst sparsam um gehen. Nun könnte an feldgrauen Stoffen viel gespart werden, wenn den in der Etappe beschäftigten Offizieren und auch den Offizieren, die sich in Nuhequartieren befinden, erlaubt würde, ihre älteren blauen und schwarzen Uniformen aufzutragen, genau so, wie es die in der Heimat befindlichen oder dort auf Urlaub sich aushaltenden Offiziere tun. Alle vor Kriegsausbruch zu Offizieren beförderten aktiven Offiziere, ebenso die z. D., a. D. und die, die der Reserve und Land wehr angehören, haben zu Hause jetzt über 2 Jahre den Schrank voll alter Uniformen hängen, die mehr oder weniger den Motten geopfert sind. Sehr erwünscht käme vielen, wie der „Tägl. Rundsch." aus dem Felde geschrieben wird, wenn die angeregte Erlaubnis bald erteilt würde; sie können er hebliche Ausgaben sparen, und der Bedarf an feldgrauen besseren Stoffen würde für längere Zeit wesentlich geringer werden. Die trüben Aussichten für die Weinernte lassen für einige Striche wertvoller Lagen immerhin noch etwas günstigere Hoffnungen zu. Das gilt zum Beispiel für den preußischen Rheingau, wo sich neben ganz minderwertigen Behängen doch noch so viel annehmbare finden, daß man im mittleren Rheingau noch auf eine halbe bis drittel Ernte rechnen kann. Im untern Rheingau werden freilich diese Mengen nicht mehr erreicht werden. Noch betrübender ist die Lage in den Weinbergen der Nahegegend, wo die Pilz, krankheiten ein großes Zerstürungswerk angerichtet haben, vor allem Oidium und Peronosporä. Die Lederbeeren haben überhand genommen, und auch im allgemeinen steht man einer ganz ungenügenden Entwicklung der Trauben gegenüber. „Untersee-Blau". Die deutsche Farbenindustrie hat unbestritten den ersten Platz in der Welt. Aber die Amerikaner haben die neueste Farbe entdeckt, oder wenigstens eine neue Bezeichnung; denn sieht man näher hin, so ist es doch wieder „Made in Germany". Eine Lederfabrik in den Vereinigten Staaten hat sich nach der „Magd. Ztg." einen Anteit an den von der „Deutschland" hinübergebrachten Farben gesichert und kündigt nun ein in besonderem Blau gefärbtes Leder zum Verkauf an, das sie zu Ehren der see männischen Tat des Kapitäns König „Untersee-Blau" nennt. Die unbegreiflichen Deutsche». Ein Handelsmann in Suwalki war, der „Wilnaer Zeitung" zufolge, vom Deutschen Friedensgericht ivegen Vergehens gegen verschiedene Verordnungen und wegen versuchter Beamtenbestechung zu einer Geldstrafe und 14 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Er sandte an den Oberbefehlshaber Ost ein Bittgesuch um Strafmilderung mit folgender Begründung: Meine Ver gehen, die ich aufrichtig bereue, beruhten ausschließlich auf meiner Unkenntnis der deutschen Befugnisse und der Unbe- techlichkeit der deutschen Beamten, selbst der kleinsten, die ür einen russischen Staatsangehörigen ganz unbegreiflich st. Als grundehrlicher Mann kann ich die Versicherung ab geben, nicht mehr zu diesem Übel zurückzukehren. Kriegsgetraute Post- undTelegrnplMtgehUfmncu dürfen, wie die „Weserzeitung" berichtet, auf ihren Wunsch im Dienst verbleiben. Es ist neuerdings bestimmt wordech daß sie im Falle ihrer Niederkunft acht Wochen beurlaubt werden dürfen. Sind sie etatsmäßig angestellt, so wirb ihnen das Gehalt nebst dem Wohnungsgeldzuschusse während dieser Zeit belassen. Nicht angestellte 'Gehilfinnen erhalten während der Beurlaubung ein Wochengeld in der Höhe Les Krankengeldes von der Vostkrankenkasse. Ein nettes Bürschchen. In einem Walde in der Nähe von Mainz ist der Mainzer Oberbürgermeister, der dort mit seiner Frau einen Spaziergang unternahm, von einen 15 jährigen Burschen angefallen worden. Mit vor- gehaltenen Revolver zwang er die überfallenen, ihre Bar schaft ihm auszuhändigen. Der Bursche konnte in Mainz- Ombach verhaftet werden. Er stammt aus Düsseldorf, ist von besserer Herkunft und war seinem Vater mit gestohlenen zweihundert Mark durchgebrannt. Aus Furcht vor Hunger erhängte sich der Pächter einer Radfahrbahn bei Biebrich. Bet Ler Nachlaßprüfung fand man für 60000 Mk. Wertpapiere. Als Erben wurden zwei Verwandte des Selbstmörders in Schlesien ouskindia gemacht, die bisher in keiner Verbindung mit dem Ver wandten gestanden hatten. Durch eine schwere Wasserkatastrophe wurde das in der Nähe von Reichenberg, Schlesien, gelegene Gebiet des böhmischen Jsergebirges, unweit der preußischen Grenze, betroffen. Die Talsperre der zur Iser fließenden Weißen Desse barst in 80 Meter Breite und das angestaute Wasser ergoß sich in ungeheuren Fluten über die benachbarten Ortschaften. Die Dörfer Tiefenbach, Gessendorf, Schumburg, Untertannwald, Schuvarow, Großhammer, Hatitz, Eisenbrod wurden schwer heimgesucht. Bewohnte Häuser und Gehöfte, Fabriken und Kunstbauten wurden von den Wasserwogen weggerissen. In den tosenden Wasserfluten schwammen große Mengen Heu, Bäume, ganze Dächer, Hausgeräte, Leichen von Vieh und Menschen. Die Zahl der Todesopfer scheint sehr groß zu sein. Das Unglück kam zu plötzlich über die Ortschaften, als daß Vorkehrungen zur Abhilfe getroffen werden konnten. Unter den bis jetzt geborgenen 10 Leichen fand man die einer Frau, deren Kopf abgerissen war, was einen Begriff von der Gewalt des Wassers gibt. Massive Häuser wurden glatt weggerissen oder auseinandergesprefigt, Holzhäuser wurden erst eine Strecke stromabwärts getragen und dann zerschellt und in Trümmer geschlagen. Es ist zu erwarten, daß sich das Wasser bald verläuft, da die Nieder schläge in der letzten Zeit nicht außergewöhnlich groß waren. Ms Talsperre liegt im Quellgebiet der Weißen Desse. Sie ist in etwa 815 Meter Höhe auf einer Hochfläche an gelegt, von Waldseen malerisch umsäumt. Die Talsperr anlage im Dessegebiet unterscheidet sich in ihrer Ausführung PN den anderen Anlagen dadurch, daß man sich hier für das System der Staudämme entschieden hat, während bei den Anlagen im Gebiet der Neisse die Sperrmauer die Wassermenge zurückhält. Der Staudamm an der Weißen Desse war 13 Meter hoch, in der Basis 52 und in der Dammkrone 5 Meter breit. Die Sperre au der Weißen Desse hat einen Fassungsraum von rund 400 000 Kubik meter, die mit ihr verbundene an der Darre (Schwarze Desse) eine solche von 7 Millionen Kubikmeter. Ein Stollen von 1 Kilometer Länge führt bei Hochwasser die über schüssige Wassermenge in das Gebiet der Schwarzen Desse. Die Spcrranlage war erst feit vorigem Jahre in Betrieb. Hinrichtung. Der Schmied Ladislaus Paschkowskt, der am 30. Oktober vorigen Jahres in Hochstüblau bet Preußisch-Stargard einen vierfachen Mord beging, indem er die Frau, zwei Kinder und die Schwiegermutter des im Felde stehenden Besitzers Schwedowski ermordete und dann das Haus, um die Tat zu verdecken, anzündete, ist laut -Voss. Ztg." auf dem Hofe des Gerichtsgefängnisses in Danzig hingerichtet worden. Erst nach fünf Monaten gelang es, des Täters habhaft zu werden, der dann ein Geständnis ablegte. Am 22. Mai erfolgte vor dem Danziger Schwur gericht die Beurteilung zum Tode. Die von ihm gegen das Urteil angestrengte Revision wurde verworfen« Einführung der deutschen Sprach« als Lehrfach ar» schwedische» Volksschulen. Die Volksschule in Engel holm hat die deutsche Sprache als Lehrfach in ihr Lehr- irogramm mit ausgenommen. Auch an anderen Volks chulen Schwedens soll die deutsche Sprache künftighin gelehrt werden. Ein bayerisches Generalkommando gegen den Kriegswucher. Das Stellvertretende Generalkommando des 1. Bayerischen Armeekorps teilt laut „Voss. Ztg." mit, daß es zur Bekämpfung des immer mehr überhandnehmenden Kriegswuchers den Vollzug von Strafen wegen Unzuver lässigkeit von Handelstreibenden selbst in die Hand ge nommen hat. Die Veranlassung dazu waren die günstigen Erfahrungen, welche das Stellvertretende Generalkommando durch die strenge Anwendung der Bundesratsbekannt machung auf dem Gebiete des Butter- und Käsehandels gemacht hat. 6 Pfennige für das Pfund Kartoffeln wurde in Berlin vom 16. d. M. als Preis festgesetzt, der nicht über- schritten werden darf, einerlei ob es sich um einheimische oder ausländische Kartoffeln handelt. Herr Kapp und der Generallandtag Ostpreußen. Der außerordentliche Generallandtag Ostpreußen, dessen Vorsitzender Oberpräsident v. Berg ist, sandte an den früheren Generallandschaftsdirektor Kapp laut „Tag" folgendes Tele gramm: „Der 53. außerordentliche Generallandtag denkt heute in Dankbarkeit seines alten Generallandschastsdirektors und schickt ihm in treuer Verehrung herzlichen Gruß." Der Generallandtag stimmte ferner der Pensionierung Kapps zu. Herr Kapp war vom Reichskanzler ungerechtfertigter Angriffe gegen die Reichspolitik in öffentlicher Reichstagssitzung be- schuldigt worden, das Staatsministerium hatte später der Wiederwahl Kapps zum Generallandschaftsdirektor die Zu stimmung versagt. Die Wahlen zur sozialistischen Reichskonferenz am 21. d. M. sind nahezu vollzogen. Es ist so ziemlich sicher, Laß auf ihr die Reichstagsfraktion (Scheidemann, Ebert) die Mehrheit haben wird. Im Regierungsbezirk Magdeburg sind in allen Wahlkreisen (Stendal-Osterburg, Salzwedel-Gardelegen usw.) nur Kandidaten der Fraktion gewählt worden. Ein früher Winter? Im Eiderstedtschen, auch im Dithmarschen Und auf einigen Halltginseln hat sich der sonst in diesen Gegenden selten erscheinende nordische Eisvogel eingefunden; er zieht in großen Scharen aus den nordischen Ländern gen Süden. Man bringt das Erscheinen des in Südschleswig ziemlich unbekannten Vogels mit einem früh eintretenden Winter in Verbindung. Kriegsdichtuvg. Erntedank. Erntedankfest ist im Land . . . Herzen, singt den hellsten Sang! Glocken, klingt den vollsten Klang! Erntedankfest ist im Land! Steht ein Wort im goldnen Licht! „Gott verläßt die Deutschen nicht!" — Unser Schwert und unser Brot! Kommt, ihr Feinde, komm, du Not! — Von dem deutschen Erntekranz Leuchtet'S wie ein SiegeSglanz! Reinhold Braun.
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